Titel: | Fallen Hero |
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Episode: | 023 | |||
DE Airdate: | ? | |||
US Airdate: | 8.5.2002 | |||
Buch: | Rick Berman & Brannon Braga und Chris Black | |||
Regie: | Patrick Norris | |||
Gaststars: | Fionnula Flanagan als Botschafterin V'Lar Vaughn Armstrong als Admiral Forrest John Rubinstein als mazaritischer Captain J. Michael Flynn als mazaritischer Offizier Dennis Howard als vulkanischer Captain |
Inhalt
Mittlerweile befindet sich die Enterprise schon etwa zehn Monate draußen im All. T’Pol meint es wäre nun kein schlechter Zeitpunkt um einen kleinen Landurlaub einzuschieben (natürlich nur um mit einer erholten Crew die Effizient des Schiffs zu steigern), und da Risa nur neun Tage entfernt ist, würde ein erster Kontakt mit dem Urlaubsplaneten jeden freuen.
Doch als sich Archer schon am Stand liegen sieht, erreicht die Enterprise eine Transmission von Admiral Forrest. Er gibt der Enterprise sogleich einen Auftrag, den er direkt von den Vulkaniern erhalten hat: Das Sternenflottenschiff soll die vulkanische Botschafterin V'Lar von ihrem Einsatzplaneten Mazar abholen und zu einem weiteren vulkanischen Schiff überbringen. Worum es genau geht wollen die Spitzohren natürlich nicht verraten.
T’Pol „freut“ sich sichtlich auf den Besuch der Botschafterin (zumindest scheint sie etwas aufgeregt), sie gibt sich allergrößte Mühe alles so nüchtern wie möglich zu gestalten und Hoshi muss ihr Quartier für den Ehrengast bereitstellen. Sogar eine Liste mit Verhaltensmaßstäben hat die energische Sicherheitsoffizierin angefertigt.
Als V’Lar dann ankommt wird bekannt, dass sie anscheinend irgendein Verbrechen begangen hat und deshalb von der Enterprise zum nächsten vulkanischen Schiff eskortiert werde soll. Aber mehr weiß man bisher auch nicht. Die Botschafterin verhält sich jedenfalls absolut anders, als man es von ihr erwartet hätte – sie gibt von sich aus die Hand zur Begrüßung und ist auch sonst sehr gesprächig. Trotz ein wenig Mistrauen den Menschen gegenüber, zeigt sie großes Interesse an ihnen. Beim Essen erzählt sie ein bisschen über sich und will auf keine Fall irgendwelche Umstände machen, sich sogar bei Hoshi für das Quartier bedanken. Auch dem mutmaßlichen Verbrechen, das sie begangen haben soll bekennt sie sich ohne weiteres für schuldig.
T’Pol begleitet sie nach dem Abendessen noch bis zu ihrem Zimmer, wo die Botschafterin ausspricht, in T’Pol eine gewisse Enttäuschung zu fühlen. Die junge Vulkanierin geht nicht weiters darauf ein und begegnet Archer am Gang. Er will wissen, was mit ihr los ist und sie erzählt ihm, dass sie vor langer Zeit, als sie noch junger war, V’Lar begegnet ist und sie sie damals zu ihrem heutigen Leben inspiriert hatte. Nun ist die Botschafterin aber so ganz anders, als früher und bekennt sich auch noch zu irgendeiner Schandtat (wobei es schon unlogisch ist ein Verbrechen erst zu begehen). T’Pol weiß nicht mehr was sie von ihrer Jugendheldin halten soll – sie ist einfach enttäuscht.
Die vor kurzem angebrochene Reise zum nächsten vulkanischen Schiff dauert nicht lange, da sie ein Schiff der Mazariter ruft sie. Der Captain des Schiffes entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten und bittet Archer freundlich die Botschafterin ihm freundlicherweise zu übergeben, da sie zu früh aufgebrochen sei und noch einiges zu regeln habe. Archer will das nicht glauben und sagt er müsse erst noch mit seinen Vorgesetzten reden. Ohne irgendeine Vorwarnung eröffnet das Mazariterschiff das Feuer und Reed ist eifrig damit beschäftigt die plötzlichen Feinde mit Torpedos abzuwehren. Doch das hat alles keine Wirkung, also verlangsamt die Enterprise auf Impuls verlangsamen um die Antriebssysteme der Mazariter mit den Pulskanonen flugunfähig machen. Die mittelmäßig beschädigte Enterprise geht wieder auf Warp und lässt das fremde Schiff zurück.
Archer ist verständlicherweise verdammt sauer auf die Botschafterin und will wissen, was es mit der Sache auf sich hat. Doch die will nicht reden – selbst T’Pol findet es unlogisch in dieser Situation Informationen zurückzuhalten. Doch V’Lar hat den Befehl bekommen nur das preis zu geben, was für das weiterlaufen der Mission unbedingt erforderlich ist. Anscheinend vertraut sie den Menschen doch nicht so. Prompt reagiert Archer darauf und gibt an Mayweather den Befehl umgehend zu Mazar zurückzufliegen. Wenn sie nicht sagen will warum die Enterprise diese Gefahr aus sich nimmt, dann soll sie sich gar nicht erst diesem Risiko stellen. Denn wer weiß denn schon wie viele Schiffe da draußen noch auf die Botschafterin warten.
Wieder auf dem Weg zurück nach Mazar redet T’Pol mit ihrem ehemaligen Vorbild. Auch ihr will L’Var nichts anvertrauen, außer, dass sie nicht zurückgehen darf, denn sonst werde sie getötet. T’Pol vertraut der älteren Dame und macht sich zum Captain auf, um ihn zu bitten wieder in die anderer Richtung zu fliegen. Der will zwar das Risiko erst nicht eingehen, T’Pol kann ihn dann aber doch unter anderem mit dem Argument überzeugen, dass sie in der gesamten Zeit, in der sie schon hier draußen sind, noch nichts von ihm verlangt hat, umstimmen. Also geht es wieder zu den Vulkaniern.
Doch schön ruhig ist die Reise deshalb noch lange nicht. Die Enterprise wird eine weiteres Mal angegriffen und diesmal gleich von drei Schiffen. Da man den Kampf auf Impuls mit ihnen nicht aufnehmen kann, versucht man ihnen einfach davon zu fliegen. Der Warpantrieb wird bis auf die Grenzen gequält – die Mazariter können ebenfalls nicht mehr als Warp 5 erreichen, also gehet die Enterprise mit Mühe auf 4.9 und ist so genau so schnell wie ihre Verfolger. Doch leider werden sie diese Geschwindigkeit keine zwei Stunden halten können, bis sie den Rendezvouspunkt mit den Vulkaniern erreichen, meint Travis besorgt.
In dem Moment kommt L’Var auf die Brücke und fragt nach dem Status. Da sie die Aussichtslosigkeit der Situation sieht, will sie mit Archer in seinem Bereitschaftsraum reden. Dort bricht sie ihr Schweigen, entschließt sich Archer zu vertrauen. Sie erklärt ihm, dass sie auf Mazar war um Beweise gegen eine korrupte Regierung zu sammeln. Doch die Korruption ging in höhere Kreise, als sie dachte und da sie nun zu viel weiß, müssen sie die Mazariter töten. Das Verbrechen ist nur Tarnung um fliehen zu können. Um die Enterprise nicht weiter zu gefährden, will sich die Botschafterin an den Feind übergeben. Archer denkt aber gar nicht daran, er ist froh, dass L’Var endlich ehrlich zu ihm ist.
Als beiden wieder auf die Brücke gehen rufen sie die Mazariter gerade. Warp 4.9 kann im besten Fall auf der Enterprise noch 10 Minuten gehalten werden, und der Antrieb der Mazariter überhitzt sich auch schon. Im Gespräch über die Kom rät Archer seinen Verfolgern besser zu stoppen, bevor ihr Antrieb noch explodiert, doch die fordern noch ein Mal die Auslieferung der Botschafterin, der Enterprise soll nichts passieren. Archer bleibt jedoch hart.
Die Mazariter bescheunigen jetzt sogar noch auf Warp 4.95. Archer hat keine Wahl, als dem ohnehin schon besorgten Trip im Maschinenraum den Befehl zu geben, alles für Warp 5 bereit zu machen. Auf diese Grenze ist der Antrieb in der Praxis noch nie getestet worden. Travis bescheunigt langsam, Schiff wackelt etwas, ein kleiner Systemalarm ertönt im Maschinenraum, doch die gewünschte Geschwindigkeit wird erreicht.
Leider schaffen es die Mazariter auch auf Warp 5 und in der Enterprise ist es immer turbulenter. Die Spannung ist auf ihrem Höhepunkt. Wie lange werden sie diese Geschwindigkeit noch halten können? Archer will das vulkanische Schiff rufen, damit es ihnen entgegenkommt. Doch die Mazariter senden ein Störsignal aus das die keine Nachricht schicken lässt. Falls die Vulkanier ihnen entgegen kommen würden, dann würden sie sich (bei konstantem Warp 5 der Enterprise) in 12 Minuten treffen. Mit allen möglichen Tricks versuchen sie jetzt ein Signal zu übermitteln. L’Var hilft mit einer diplomatischen Frequenz im unteren Subraumbereich, doch ist sich die Enterprise nicht sicher, ob die Vulkanier diese Botschaft empfangen haben. Im Maschinenraum bricht mittlerweile schon Feuer aus, die Enterprise muss verlangsamen.
Und das tut sie auch. Die Mazariter treffen eine Warpgondel und das Schiff fällt auf Impuls zurück. Wenn die Vulkanier die Nachricht erhalten haben, müssten sie in zehn Minuten hier sein. Doch alleine kann es die Enterprise nicht mit drei feindlichen Schiffen aufnehmen. L’Var will sich ihren Verfolgern übergeben, doch Archer kann das nicht zulassen, es sind bloß noch zehn Minuten, die er die Mazariter hinhalten muss. Er schickt die Botschafterin auf die Krankenstation und versucht den Captain des feindlichen Schiffes abzulenken. Der ist sich seinen Zielen jedoch bewusst und sagt Archer er solle sich darauf vorbereiten geentert zu werden.
Als die Fremden an der Enterprise anlegen, berichtet ihnen Archer, dass die Botschafterin bei einer Explosion schwer verletzt wurde. Sie ist jetzt auf der Krankenstation. Dort begeben sich auch alle hin. Phlox erklärt, dass sich L’Var gerade in der Regenerationsröhre sei. Ohne große Gespräche schießen die Mazariter auf die Regenerationsröhre um sie zu töten. Da kommen auch schon die Vulkanier an, die erst mal die Waffensysteme aller drei mazarianischen Schiffe lahm legen. Auch die Enterer geben ihre Waffen ab und gehen im Glauben ihre Aufgabe sowieso erfüllt zu haben. Doch bevor sie noch die Krankenstation verlassen, steht die Botschafterin hinter den Türen frisch und munter vor ihnen.
Da nun aller Gefahr gebannt ist, macht sich L’Var auf die Weiterreise mit den Vulkaniern. Sie verabschiedet sich mit den Worten, dass sie zwischen Archer und T’Pol eine „Band der Freundschaft und des Vertrauens“ sehen und das nur gut für die künftigen Beziehungen zwischen ihren beiden Völkern sein. Die Botschafterin steigt ihn das Shuttle und während sich die Luken schließen scheint man T’Pol fast Freude anzusehen, dass ihre damalige Heldin doch nicht für sie „gefallen“ ist.
Kritik
Die Vulkanier haben in ENTERPRISE bisher ja sowieso schon eine besondere Behandlung erhalten. Gerade weil wir durch Spock, Valeris, Tuvok, Vorik, Sarek und viele andere diese sehr ruhige und zurückhaltende Rasse schätzen lernten, waren viele durch die „neuen alten“ Vulkanier, mit ihrer unfreundlichen, fast feindselig arroganten Haltung vor den Kopf gestoßen.
Dennoch handelt es sich hier um eines der zentralen Themen der ersten Season. Sei es durch die Darstellung der Mönche im Kloster von P´Jem, die in Wirklichkeit nur eine geheime Spionagestation „tarnen“ („The Andorian Incident“), in der großartigen Episode „Breaking the Ice“, in der der Prototyp eines überheblichen und völlig abgehobenen Vulkaniers präsentiert wurde, oder in der Folge „Fusion“, die uns Einblicke in das Leben einer kleinen Splittergruppe gab, deren Mitglieder versuchen, Emotionen und Logik in Einklang zu bringen. All diese Beispiele zeigen einen Trend – die Vulkanier sollen undurchschaubarer, unberechenbarer wirken – die Serie zeigt eine Frühform, die noch lange nicht so gefestigt ist, wie zu Zeiten von Kirk und später Picard, Sisko oder Janeway. Diese Rasse sucht insgeheim noch nach dem perfekten Weg und nicht alle folgen diesem Pfad in gleichem Maße – ein faszinierender Einblick. Bei dieser Entwicklung scheint T´Pol eine Art „Vorzeigemodell“ zu sein – man bemerkt deutlich ihre Offenheit anderen Ideen gegenüber, sonst wäre sie unter anderem sicherlich niemals freiwillig an Bord geblieben ... ein Thema, das noch viel Zündstoff für die Zukunft der Serie verspricht.
In der heutigen Episoden haben wir es nun erneut mit einer Vertreterin der Spitzohren zu tun – diesmal jedoch mit einer Frau, die sich vollkommen anders verhält, als man es von einem – in allen Ehren gealterten – Vertreter ihrer Zunft erwarten würde. Sie erscheint fast menschliche Züge zu besitzen, was teilweise jedoch deutlich „gespielt“ wirkt – eine starke Leistung von Fionulla Flannigan, die genau die richtige Mischung aus Würde und Mysterium mitbringt, um überzeugen zu können. Ihre Botschafterin V´Lar hat genug Weisheit erreicht, den Menschen Respekt entgegen- zubringen und sich ihnen anzupassen – sie kennt die Umgangsformen und beherzigt sie – eine seltene Tugend ... Die Frage, ob sie tatsächlich etwas Unrechtes getan hat oder nicht, erscheint mit jedoch eher zweitrangig – ich für meinen Teil glaubte keine Minute daran und vermute, dass das auch so beabsichtigt war. Sonderbarerweise tut diese „Spannungsbremse“ der Handlung aber keinen Abbruch – viel interessanter ist da schon T´Pols Verhalten und vor allem Archers schwierige Entscheidung, der wortkargen Botschafterin zu vertrauen, ohne zu wissen, warum.
Die Tatsache, dass ausgerechnet T´Pol am Ende für sie eintritt und Archer ausdrücklich um einen Gefallen bittet, Schiff und Crew für die Sicherheit V´Lars zu riskieren, erstaunte mich dann doch. T´Pol scheint tatsächlich auf der Suche nach ihrer Identität Risiken eingehen zu wollen – die viel zu abweisende, fast schon beleidigende T´Pol der ersten Folgen ist endgültig verschwunden, wenn auch V´Lars Kommentar über die starke Freundschaft zwischen Archer und seiner Vertreterin erzwungen wirkt – ganz so stark ist das Band zwischen den Beiden meiner Ansicht nach noch nicht. Aber das nur am Rande.
Dennoch scheint das Zusammenspiel der ganzen Crew immer besser zu funktionieren. Die ganze Zeitspanne, in der händeringend versucht wird, Zeit zu gewinnen wurde sehr effektvoll dargestellt – und selbst als alle Stricke zu reißen drohen findet Archer noch einen Ausweg, der auch Dr. Phlox in einem guten Licht zeigt. Beide bringen eine überzeugende Vorstellung, wenn auch teilweise ein fader Beigeschmack bleibt, da die sehr ruhige und fast schon unaufdringliche Art der finsteren Mazariten doch ein wenig irritiert – fast so, als hätten sie keine Ahnung, was Zeitschinden bedeutet - sie provozieren es geradezu, hereingelegt zu werden – aber dann haben sie es natürlich auch nicht besser verdient ... ;-o)
Einzig störend bei dieser „Tour“ ist das etwas zu lange ausgewalzte Element des Flüchtens – hier wäre vielleicht mehr Zeit für weitergehende Spannungen zwischen T´Pol und V´Lar oder der Crew untereinander gewesen – schließlich sollen alle ihr Leben für die unkooperative Frau riskieren! Dieser Kritikpunkt wird jedoch weitesgehend durch die oben genannten Versuche der Crew ausgemerzt.
Ein Aspekt der Episode, der mir außerdem sehr gut gefiel, war der Auftakt, in dem T´Pol sich zur „Kreuzfahrtmanagerin“ aufschwingt und einen Urlaub auf Risa (den es anscheinend auch jetzt schon gibt) vorschlägt, damit die Crew unter anderem die sexuelle Unterforderung abstellen kann. Für Trip natürlich eine klasse Idee, die ihn auch gleich dazu bringt, auf der Brücke ein gruseliges Hawaii-Hemd zur Schau zu tragen – eine Szene zum Tränen lachen! Da ja bereits bekannt ist, dass die Enterprise in der bald folgende Episode „2 Days and 2 Nights“ dann tatsächlich auf Risa ankommt, finde ich diese frühe Einleitung sehr gelungen, da sie der Serie weitere Kontinuität verschafft – und so etwas ist mir immer willkommen!
Fazit:
„Fallen Hero“ schrammt in der Summe knapp an einer wirklich großen Episode vorbei, da die vorhandenen Charakterspannungen
zwar thematisiert werden, später aber einer zu langen und inhaltsarmen Verfolgungsjagd zum Opfer fallen. Dennoch eine sehr erfreu-
liche Fortführung des Vulkanierthemas mit tollen Darstellerleistungen von Fionnula Flannigan und Jolene Blalock.
Spaß: Action: Erotik: Spannung: Anspruch: Gesamt: 7/10 Punten |
Quelle: enterprise-zone.de
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