Titel: | Dawn |
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Episode: | 039 | |||
DE Airdate: | ? | |||
US Airdate: | 8.1.2003 | |||
Buch: | John Shiban | |||
Regie: | Roxann Dawson | |||
Gaststars: | Gregg Henry als Zho'Kaan Brad Greenquist als Khata'n Zshaar |
Inhalt
Trip Tucker ist alleine auf einer Testmission mit Shuttlepod One unterwegs, als auf einmal auf ihn gefeuert wird. Er ist gezwungen auf der Nachseite eines Mondes notzulanden, da anscheinend etwas in der Mondatmosphäre seinen Antrieb neutralisiert hat.
Nach einer turbulenten Landung versucht der Offizier die Enterprise zu kontaktieren, doch sein Transponder ist defekt. Während er dabei ist das Gerät zu reparieren, macht er wiederholt Bekanntschaft mit dem Alien, das ihn vorhin abgeschossen hatte und anscheinend auch notlanden musste. Tucker kann sich vor den feindlichen Phaserschüssen gerade noch ins Shuttle retten und der Fremde schnappt sich den Transponder, da es offensichtlich auch keinen Kontakt zu seinen Leuten herstellen kann.
Auf der Enterprise ist man schon auf der Suche nach dem Chefingenieur und in Kontakt mit den Arkonianern. Sie sind erst sehr gereizt, da sich die Enterprise unautorisiert ihrem Territorium aufhält. Archer erklärt, dass er einen seiner Männer vermisst. Er findet heraus, dass es den Arkonianern ebenfalls so geht und schlägt vor für ihre gemeinsames Ziel doch gemeinsame Sache zu machen. 62 Monde lassen sich so schneller absuchen. Widerspenstig stimmt der fremde Captain zu.
Trip sucht mittlerweile das Lager seines Angreifers auf um den Transponder zurückzuholen. Er trickst seinen Gegenspieler aus in dem er einen Eintrag auf seinem Pad abspielt und so das Alien ablenkt. Der Arkonianer sucht nach der Quelle der Geräusche und Trip will sich den Transponder wieder holen. Sein Feind kommt jedoch zu bald wieder zurück und Trip muss sich ihm stellen. Er kann zuerst zwar seine Waffe ergattern, jedoch schafft es der Außerirdische ihn dennoch zu überwältigen und legt den Sternenoffizier mit einem Phaserschuss lahm.
Als Trip erwacht fordert ihn der Arkonianer auf irgendetwas zu tun. Leider verstehen sie sich nicht, da der Außerirdische keinen Universalübersetzter trägt. Doch irgendwie, mit viel Gebrüll und wohlmöglichen Drohungen erkennt Trip dann doch, dass der Fremde will, dass er seinen Transponder repariert. Diplomatie funktioniert anscheinend nicht so gut…
Auf der Enterprise regt sich Archer auf, dass die Arkonianer, obwohl dies ihr Gebiet ist, nicht mehr Einsatz zeigen und z.B. mehr Schiffe senden. T’Pol denkt, dass es daran liegen könnte, dass sie Vulkanierin ist. Die Arkonianer sind auf Vulkanier nämlich nicht sehr gut zu sprechen, nachdem sie vor 100 Jahren den Erstkontakt mit ihnen aufnahmen und sich die zurückgezogene Rasse nicht mit den logischen Denkern einlassen wollte.
Tucker ist gerade beim Werkeln während sich die beiden ein wenig verständigen, auch wenn der Außerirdische erstmal unserm Chefingenieur nur „Verdammt“ nachsagen kann. Sie teilen sich ihre Namen mit und Trip bekommt von Zho'Kaan sogar etwas zu trinken. Leider ist die braune Flüssigkeit für Menschen ungenießbar. Als er sich dann verletzt und blutet hilft ihm der Arkonianer sogar, indem er eine Flüssigkeit aus seinem Mund auf die Wunde spritzt. Sofort danach ist Tucker wieder putzmunter. Er kann den Transponder jedoch nicht wieder zum Laufen bringen ohne Teile aus seinem Shuttle zu holen. Da es zu schwierig wäre Zho'Kaan zu überzeugen, überlistet ihn Trip mit einem Tick und hat jetzt die Waffe. Gemeinsam machen sie sich zu Shuttlepod auf.
Auf der Enterprise findet T’Pol gerade heraus, dass die Monde auf denen Tucker gelandete hätte können, auf der Tagesseite über 170 °C heiß sind. Alle hoffen, dass sich ihr Freund auf der Nachseite aufhält, müssen sich jedoch trotzdem beeilen ihn zu finden, bevor die Sonne aufgeht.
Mittlerweile sind die beiden Gestrandeten beim Sternenflottenshuttle angelangt. Trip schafft es aus seinen Teilen und denen des Arkonianers wieder einen halbwegs funktionierenden Transponder zu basteln. Zho'Kaan sitzt die ganze Zeit gefesselt neben ihm. Anscheinend vertragen sie sich auch ganz gut. Trip gibt ihm sogar etwas zu essen, jedoch ist das wiederum für ihn nicht genießbar. Auch wenn der Transponder jetzt funktionieren könnte, beeinträchtigt das Vulkangestein den Empfang so stark, dass sie das Gerät auf einen höheren Punkt befördern müssen.
Trip versucht Zho'Kaan die Situation zu erklären, dass er es nicht schafft ohne seine Hilfe den Sender aufzustellen. Er will ihn losbinden und vorher noch zu seinem Shuttle gehen um ihm auch etwas zu essen zugeben. Es scheint so, als würden sie sich verstehen, doch in dem Moment, in dem Tucker die Fesseln des Aliens löst, greift er ihn an.
Beide kämpfen wild um die eine Waffe und schlagen sich mehrmals nieder. Sie ringen so lange umher, bis sie beide total erschöpft am Boden liegen. Mittlerweile geht auch schon die Sonne auf und es wird wärmer. Trotz Verständigungsschwierigkeiten sehen sie ein, dass sie nur durch Zusammenarbeite gerettet werden können. Also machen sie sich auf den Transponder auf einem felsigen Hügel aufzustellen. Sie können ein Notsignal senden, doch Zho'Kaans Zustand wird immer kritischer. Er kann anscheinend nicht schwitzen.
Da kein Shuttle landen könnte, will die Enterprise beiden mit dem Transporte raufholen. Zho'Kaan kann jedoch nicht gebeamt werden. Trip weigert sich ihn alleine zurückzulassen und besteht darauf bei ihm zu warten, bis ein modifiziertes Shuttle sie abholt. Zho’Kaan liegt beinahe im Sterben, Tucker hält ihn noch mit Mühe wach, wobei er aber auch schon ziemlich am Ende ist. Als er schon glauben, es ging nicht mehr weiter, sehen sie ein Shuttle landen.
Nach der gelungen Rettungsaktion redet Archer noch mit dem arkonianischen Captain, der nun vielleicht sogar etwas mehr Vertrauen zu Fremden zeit, die Enterprise aber dennoch auffordert, wenn Zho'Kaan wieder von Bord ist, das System umgehend zu verlassen. T’Pol lobt Archer und meint er habe ein besseres Verhältnis zu den Arkonianern in einem Tag aufgebaut, als die Vulkanier in einem Jahrhundert.
Trip besucht Zho'Kaan auf der Krankenstation. Es geht ihm mittlerweile schon wieder ganz gut. Zho'Kaan sagt zu Trip, dass er glücklich sei, dass er sein Shuttle nicht zerstört habe, als er auf es feuerte. Trip sagt, er sei auch froh darüber und verlässt die Krankenstation mit einem Lächeln - vielleicht hat er sogar einen neuen Freund
Kritk
Nun war es also wieder soweit: John Shiban, ehemaliger Autor bei der Serie „Akte X“ und schon dort auf dem schmalen Grat zwischen Genialität und Langeweile, hat sein zweites Drehbuch für ‚Enterprise’ verfasst. Und was soll man dazu sagen? Man merkt leider, dass Mr. Shiban vor seinem Engagement bei ‚Enterprise’ weder viel mit Star Trek, möglicherweise sogar mit Science Fiction allgemein am Hut gehabt hat.
Wie sonst ist es zu erklären, dass er einen solch unoriginellen Plot zustande gebracht hat? Während Star Trek-Fans diese Art von Handlung schon bei der TNG-Episode „Darmok“ erlebt haben, wo die Handlung beinahe ähnlich ablief, hat der Sci-Fi-Kenner recht schnell das große Vorbild für diese Episode gefunden. Geradezu schamlos bedient sich Shiban an einem der ersten Hollywood-Filme von Wolfgang Petersen: „Enemy Mine“ mit Dennis Quaid und Lous Gosset, Jr. in den Hauptrollen. Genau wie bei ‚Enterprise’ ging es dort um zwei Todfeinde, die auf einem Planeten abgestürzt sind und gemeinsam überleben müssen. Der einzige Unterschied zwischen beiden Geschichten ist, dass sich die Handlung des Kinovorbildes über Jahre hinweg zieht, während bei „Dawn“ die Handlung Stunden, vielleicht sogar ein paar Tage in Anspruch nimmt.
Die Verwandtschaft beider Geschichten erkennt man an dem schamlosen Make-up-Klau des Arkonianers, denn hier wie da waren die Kontrahenten Echsenartige Wesen. Dadurch, dass man den Plot schon zigfach gesehen hat, vermag auch nicht so recht Spannung in dieser Folge aufzukommen. Zu offensichtlich weiß der Zuschauer, was nun als nächstes geschieht und wie die beiden Gestrandeten gerettet werden.
Das zweite Problem der Folge sind enorme Logiklöcher. Die Logik war ja noch nie die Stärke von John Shiban gewesen und auch diesmal gibt er sich alle Mühe, bestimmte Faktoren zu ignorieren, um seine Geschichte zum Laufen zu bringen. So sei z.B. erwähnt, dass scheinbar auf einmal keine Phasenpistole in Tuckers Shuttle ist und er so gezwungen ist, sich mit dem Arkonianern in Faustkämpfen zu messen. Abgesehen davon, dass wir schon einmal gesehen haben, dass die Shuttles mit Handfeuerwaffen ausgestattet sind, diktiert es einfach der gesunde Menschenverstand, dass in der großen Unbekannten des Weltraums Waffen dabei sind.
Ein weiterer Schnitzer ist, dass man zwar nicht den Arkonianer gegen Ende hochbeamen kann, aber ihm auch nichts runterbeamt, um sein Leiden zu lindern. Ein Zelt, Essen, Getränke, Medikamente, alles mögliche fällt mir im Moment ein, was man ihm hätte senden können, doch unsere schon weltraumerfahrene Crew kommt einfach nicht darauf. Den Mumpitz, dass die Menschen innerhalb eines Tages bessere Kontakte zu den Arkonianern herstellen, als die Vulkanier in hundert Jahren vergessen wir besser wieder schnell.
Wieder wurde meine Meinung nach die Möglichkeit verschenkt, eine uns bekannte Rasse zu zeigen und ihr so etwas mehr Hintergrund zu geben. „Wieso hat man nicht einfach die Klingonen genommen?“ war es mir während der Betrachtung der Folge durch den Kopf geschossen. Nachdem doch recht einfältigen Auftritt in „Marauders“ wäre hier die Chance für die Rehabilitation der Kriegerrasse gewesen, doch man verzichtete leider auf diese Variante. So wäre die Geschichte zumindest für den weiteren diplomatischen Verlauf innerhalb der Serie wertvoll gewesen. Doch da wir wohl alle annehmen können, dass wir die Arkonianer niemals wieder sehen werden, ist diese Erfahrung wohl nur für Commander Tucker gut gewesen.
An Connor Trineers Leistung hat es jedoch nicht gelegen, dass diese Episode eher dürftig ist. Im Gegenteil, abermals liefert Trip eine hervorragende Vorstellung ab und darf zur Freude der weiblichen Zuschauer zum Schluss auch noch halbnackt durch die Folge rennen.
Ist sonst noch etwas gut an dieser Episode? Ja, definitiv. Auch wenn es sich nämlich seltsam anhört, ich fand die Folge nicht so übel, denn mir gefällt dieses Thema. Mir ist eine Aussage von einem Fan im Kopf geblieben, dass sich hier sehr viel nach dem guten alten James T. Kirk anfühlt. Wenn man dies mal genau betrachtet, ist der Gedanke gar nicht mal so abwegig. Abgesehen von Tuckers stählernem Oberkörper sind die guten alten Pappkulissen wieder zurück, von denen ich dachte, dass sie im Jahre 2003 nicht mehr nötig werden. Dies gibt der Folge geradezu einen nostalgischen, ich möchte schon fast sagen „trashigen“ Charme.
Auch Roxann Dawson, die mal wieder Regie bei einer ‚Enteprise’-Folge führen durfte, hat das beste aus ihrer Situation gemacht und lieferte gute Arbeit ab. Retten kann sie jedoch nichts.
Kommen wir zu dem Fazit, welches mir wirklich schwer fällt. Denn wie gesagt, subjektiv fand ich die Folge nicht schlecht, da sie auch mal wieder eine gute alte Trek-Botschaft enthält. Mein Bauch mag sie, aber mein Verstand findet viele kleine Mängel. Angesichts meiner doch recht harschen Kritik gegenüber „Vanishing Point“ muss ich einfach meiner Linie treu bleiben:
Fazit
Zu ausgelutscht, zu belanglos, zu langweilig ist „Dawn“ einfach, um als gute Folge angesehen zu werden. Im Gegenteil, sie drückt die sowieso eher dürftige zweite Staffel weiter nach unten. Daher gebe ich leider nur 5/10 Punkten.
Spaß: Action: Erotik: Spannung: Anspruch: Gesamt: 5/10 Punten |
Quelle: enterprise-zone.de
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