Inhalt
Die Denobulaner bitten die Enterprise eine Gruppe ihrer Geologen von einem Planeten zu evakuieren, dessen Regierung in letzter Zeit extrem xenophobisch geworden ist und darauf besteht, dass alle Außerweltler abreisen. Das Team arbeitet tief unter der Oberfläche in einer Höhle, also schickt Archer Mayweather - einen erfahrenen Kletterer - zusammen mit Trip Tucker und Malcolm Reed hinunter, um die Wissenschaftler zu holen.
Gleich nach der Abreise des Außenteams entdeckt die Enterprise einen außerirdischen Transporter, dessen Passagiere von austretender Strahlung gefährdet werden. Unter den geretteten Passagieren befindet sich auch Huda, ein Antaraner -- eine Spezies mit der Denobula eine lange Geschichte von Konflikten hat. Obwohl Hudak an den Auswirkungen der Starhlungsvergiftung zu sterben droht, will er sich nicht von Phlox behandeln lassen.
Mayweather führt das Außenteam eine steile Felswand in einer Höhle herab, wo sie glauben, dass die Denobulaner arbeiten. Bei einem Unfall wird Mayweather jedoch verletzt, als er Trip und Reed vor einem tödlichen Sturz rettet. Reed und Trip müssen Travis also zurücklassen und sich allein weiter auf die Suche nach den Denobulanern machen.
Unterdessen befiehlt Archer Phlox Hudak zu behandeln, aber der Doktor lehnt dies ab, da er einen Patienten nicht zu einer Behandlung zwingen kann. - Als er den Antaraner befragt, findet Archer heraus, dass die Denobulaner während eines langdauernden Krieges mit den Antaranern (vor 300 Jahren) diesen über 20 Millionen Opfer verursachten.
Phlox erzählt T'Pol, dass seine Großmutter die Antaraner gehasst und gefürchtet hat, es sogar verhindert hat, dass er im Jugendalter einen Planet besucht, auf dem sich einst eines ihrer Kloster befand.
Hudak möchte später von Phlox wissen, ob er seinen Kindern beigebracht hat die Antaraner zu hassen. Phlox gerät in Rage deswegen und behauptet, die Antaraner hätten den Hass über die Jahrhunderte aufrecht erhalten. Aber später erwähnt er, dass er versucht hat seinen Kindern einen offenen Geist anzuerziehen, jedoch hat er dies bei seinem jüngsten Sohn, der mit einer Gruppe in Kontakt gekommen ist, die die Antaraner bis in den Tod hasst, nicht geschafft. Phlox bittet Hudak zu leben (sich also von ihm behandeln zu lassen) und so seinem Volk ein Zeichen zu setzen; schließlich willigt Hudak ein.
Reed und Tucker haben derweil die denobulanischen Wissenschaftler ausfindet machen können. Diese wollen nur sehr widerstrebend aufbrechen und bestehen darauf, eine Reihe von Proben mitzunehmen. - Während die Gruppe zurück an die Oberfläche klettert, findet ein Kampf zwischen Regierungstruppen und Abtrünnigen Soldaten, die der neuen Regierung nicht folgen wollen, statt, was Erschütterungen in den Höhlen verursacht.
Auf der Enterprise verlangt Archer von den Planetenführern die Kämpfe einzustellen. Als die Führer ablehnen, droht Archer ihnen damit aus dem Orbit die kämpfenden Truppen auszulöschen, da der Captain weiß, dass die Regierung keinen Zweifronten-Krieg riskieren wird. Und tatsächlich werden die Kampfhandlungen eingestellt.
Mit nur geringfügigen Problemen (nämlich einem nicht nennenswerten Angriff) kehrt das Shuttle mit dem Außenteam und den Denobulanern zur Enterprise zurück.
Die Episode endet damit, dass Phlox einen Brief für seinen jüngsten Sohn aufzeichnet, in dem er ihm von seinem Treffen mit dem Antaraner Hudak erzählt und wie sehr ihn dieses Treffen verändert hat.
Kritik
Nach "Lieber Doktor" ("Dear Doctor") ist "The Breach" die zweite Episode in Enterprise, die Doktor Phlox in den Mittelpunkt stellt und seinen Charakter, sowie seine Kultur etwas näher beleuchtet. - So erfahren wir zum Beispiel, dass die Denobulaner nicht immer so friedfertig waren, wie wir es von Phlox mittlerweile kennen und sehen auch, dass der eigentlich nicht aus der Ruhe zu bringende Bordarzt der Enterprise durchaus zornig werden kann.
"The Breach" ist Star Trek at its best, denn wie auch schon bei "Lieber Doktor" kommt diese Episode vollkommen ohne Action, die durch Kämpfe erzeugt wird, aus und versteht es trotzdem dabei spannend und mitreißend (teilweise im wahrsten Sinne es Wortes) zu sein. Phlox muss sich mit tief in seiner Kultur verwurzelten Dämonen auseinandersetzen, nämlich dem Hass gegenüber den Antaranern, die uns hier in Gestalt von Hudak begegnen. Wir erfahren, dass Denobulaner und Antaraner vor über 300 Jahren einen schweren Krieg geführt haben, auf dem der immer noch herrschende Hass zwischen den beiden Völkern beruht.
Phlox stellt in dieser Episode quasi das Gewissen der Denobulaner dar. Er sieht ein, dass seine Vorfahren nicht unbedingt alles richtig gemacht haben und wir erfahren auch, dass er seine Kinder dazu erzogen hat, offen gegenüber allem, auch gegenüber Antaranern zu sein. Dass er selbst nicht so offen ist, wie er es gern hätte erkennen wir in der Schlüssenszene der Episode, in der Phlox - von Hudak gereizt - die Antaraner beschuldigt schuld an dem misstrauischen Verhältnis der beiden Spezies zu sein, weil sie die Vergangenheit einfach nich ruhen lassen wollen. Hier sehen wir Phlox erstmals zornig werden, was er aber schon bald wieder bereuht. -- Der Konflikt zwischen Phlox und Hudak wird in "The Breach" auf typische StarTrek-Art beigelegt: Es wird nicht gekämpft, bis eine Seite den Konflikt verliert, es wird darüber geredet, bis beide Seiten zufrieden sind, es wird gewissermaßen verhandelt und zum Schluss setzen beide, sowohl Phlox, als auch Hudak ein Zeichen für ihre Völker, indem sie ihr gegenseitiges Misstrauen ablegen.
Die B-Story, in der es um die Rettung von drei denobulanischen Geologen geht, bringt etwas Action und Abwechslung in die Episode, allerdings muss ich hier sagen, dass diese B-Story der Episode eher schadet, als nutzt, da sie - mal abgesehen von ein paar Humoreinlagen (z.B. droht Trip einem Denobulaner ihm mit seinem Phaser in den Hintern zu schießen) - die Episode etwas langatmig erscheinen lässt, zumal sie im Grunde einmal mehr nichts neues bietet. Bereits bei Voyager gab es eine Episode, in der ein Außenteam in einem Höhlensystem bergsteigerische Fähigkeiten beweisen musste. Und genau wie bei Voyager sucht das Außenteam nach jemandem, der mit den Scannern nicht aufgefunden werden kann und genau wie bei Voyager, wird ein Crewmitglied beim Abstieg verletzt und kann nicht weiter. - Die B-Story wirkt daher, als wäre sie 1 zu 1 aus dem Voyagerdrehbuch "Pon Farr" übernommen worden.
Die Schauspielerischen Leistungen - hier ist besonders John Billingsley hervorzuheben - ist einmal mehr einwandfrei und schreien quasi danach, mehr Episoden dieser Art zu produzieren. Sei es nur, um John Billingsley noch ein paar mal mehr richtig in Aktion zu sehen.
Fazit: Eine herausragende Charakterfolge, die bedauerlicherweise etwas unter ihre B-Story leiden muss.
Spaß: Action: Erotik: Spannung: Anspruch: Gesamt: 9/10 Punten |
Inhalt und Kritik von Sebastian Ostsieker
Quelle: treknews.de
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