InhaltWährend sich die Enterprise einem übergroßen Stern nähert, um diesen im Frühstadium seines Todeskampfes zu untersuchen, entdeckt die Mannschaft ein weiteres Schiff, das sich bereits im Orbit befindet. Der vissianische Kapitän begrüßt Archer überschwenglich und unterbreitet ihm das Angebot, die Sensoren der Enterprise zu verbessern, so dass die Mannschaft den Stern näher betrachten zu kann. Tucker trifft mittlerweile den vissiansischen Ingenieur des Schiffes, die Frau des Kapitäns, und ihren "Cogenitor" -- ein drittes Geschlecht, welches für Vissianer notwendig ist, um sich fortzupflanzen. Der Cogenitor trägt keinen Namen, er wird als "es" bezeichnet und wie es scheint, besitzt er sonst keine weiteren gesellschaftlichen Zwecke, als jenen, die Schwangerschaft zu ermöglichen.
Während T'Pol das Kommando über die Enterprise trägt, benutzen Archer und der vissianische Kapitän eines der vissianischen Stratopods um den Stern aus nächster Nähe zu untersuchen,
Archer erhält die Erlaubnis dieses selbst zu steuern. Der Vissianer hat viele der Theaterstücke von Shakespeare und Sophokles gelesen, welche ihm von Sato empfohlen wurden und nun bittet er Archer, ihm einige Ratschläge bezüglich Filme zu erteilen.
Mittlerweile begibt sich Tucker auf das vissianische Schiff um sich dessen Machinen anzusehen, jedoch ist er mehr an Fragen hinsichtlich des Cogenitors interessiert. Tucker erhält eine Einladung zum Abendessen seitens des vissianischen Ingenieurs; dort entdeckt er, dass Cogenitors, welche nur einen kleinen Anteil an der vissianischen Gesellschaft darstellen, keine Rechte besitzen, keine Ausbildung erhalten und buchstäblich Gefangene im Haus des Ehepaares sind, dessen Kind sie zeugen. Sobald die Schwangerschaft abgeschlossen ist, werden sie zu einem anderen Ehepaar gesandt, zu keiner Zeit bekommen sie das Kind zu sehen.
Nach einigen Untersuchungen, welche die Intelligenz des Cogenitors unterstreichen, verläßt Tucker heimlich seine Pflichten im Maschinenraum um "es" zu besuchen - obwohl er sich auf den Cogenitor als "sie" bezieht - und überreicht diesem ein Padd mit einem Leseprogramm. Das Lesen beherrscht der Cogenitor in genau der gleichen Schnelligkeit, wie der vissianische Kapitän Shakespeare verinnerlichte.
Während Reed die Vorteile vissianischer Sexualität, zumindestens was seine Ansichten betrifft, gründlicher betrachtet - Frauen betrachten zuerst Sex, später erfolgt das Kennenlernen - zeigt sich Tucker über die schlechte Behandlung des Cogenitors entsetzt. Er lädt jenen, welchen er kennenlernte, zu einer Tour auf die Enterprise ein und der dankbare Cogenitor beschließt zukünftig als Charles bekannt zu werden, zur Ehre an Tucker's Vornamen.
Der vissianische Ingenieur und seine Frau verbieten ihrem Cogenitor jegliches Lesen, sowie weitere Erkundigungen außerhalb der Quartiere und deshalb stiehlt sich "Charles" heimlich auf die Enterprise und bittet dort bleiben zu dürfen. Archer ist nach seiner Rückkehr wütend auf Tucker, weil er sich in vissianische Angelegenheiten einmischte, dennoch gibt er dem vissianischen Kapitän zu verstehen, das er die Bitte um Asyl ernsthaft prüfen muss. Die Vissianer halten Archer entgegen, dass er ihre Kultur nicht wirklich verstehe und er nicht in der Lage sei, die faire Behandlung des Cogenitors beurteilen zu können. Archer beschließt "Charles" zurück zu den Vissianer zu schicken, T'Pol bestätigt ihm die Entscheidung als die einzig richtige, doch der Cogenitor begeht Selbstmord woraufhin ein erboster und aufgebrachter Archer hofft, das Tucker die rechten Lehren aus der Einmischung in die Angelegenheiten anderer, gezogen hat.
KritikJuhu und Jippi, sie haben es doch noch nicht verlernt eine Episode zu produzieren, der man mit gutem Gewissen zehn von zehn Punkten geben kann! Deutete der Promo-Trailer von UPN vergangene Woche noch darauf hin, dass wir es hier mit einer Episode wie "A Night in Sickbay", Singularity" oder "Two Days and Two Nights", sprich mit Comedy, zu tun bekommen, hat sich die Folge doch als etwas völlig anderes herausgestellt. Eine vollkommen ernsthafte Geschichte um Ausgrenzung, Einmischung und Emanzipation. Dazu eine Prise Humor in genau der richtigen Menge an genau den richtigen Stellen.
Einmal mehr dreht sich diese Episode fast ausschließlich um Trip Tucker. Diesmal ist es jedoch keine Liebesgeschichte, diesmal handelt der Chefingenieur aus seinem Gefühl für richtig und falsch heraus, aus Mitleid und Nächstenliebe. - Wie eins Picard in "Star Trek: Der Aufstand" kann Trip es nicht mit ansehen, wie eine kleine Gruppe von Wesen (hier das dritte Geschlecht "Cogenitor") von einer größeren Gruppe zu deren Nutzen ausgebeutet wird. Er kann es nicht glauben, dass die "Cogenitor" keine Namen haben, keine Rechte und nicht einmal Lesen und Schreiben lernen dürfen, obwohl das einzige, was sie von den restlichen Mitgliedern ihres Volkes trennt, ihr Geschlecht ist. Er nimmt sich also Cogenitor unter seine Fittiche und kümmert sich um "es" und "es" zu gleichen Rechten verhelfen will. - Zwar mag diese Episode besser in die 60er Jahre passen (schlagt mich jetzt bitte nicht, ihr Frauen dort draußen), denn Emanzipation ist heutzutage nicht mehr soo das Problem, dennoch merkt man sofort, worauf die Autoren hinaus wollen: Nicht das Geschlecht zählt, sondern zu was der Mensch fähig ist.
Am Ende der Episode erfahren wir dann einmal mehr, weshalb es in später spielenden Star Trek-Serien die Oberste Direktive gibt. Durch seine Einmischung in die Angelegenheiten der Vissianer löst Trip nicht nur einen Konflikt aus, der das freundschaftliche Verhältnis zwischen Menschen und Vissianern hätte vernichten können, er ist auch für den Tod von "Cogenitor" verantwortlich, denn hätte Trip sich nicht eingemischt und Cogenitor gezeigt, was "es" alles erreichen könnte, hätte dieses auch keinen Grund gehabt, sich das Leben zu nehmen.
Fazit: Eine geniale Episode, die uns wieder einen Schritt näher an die Oberste Direktive bringt.
Spaß: Action: Erotik: Spannung: Anspruch: Gesamt: 10/10 Punten |
Inhalt von Oliver-Daniel Kronberger-Lennardson und Kritik von Sebastian Ostsieker
Quelle: treknews.de
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden