Inhalt
Gut gelaunt berichtet Archer von Sensoraufzeichnungen, die ein großes Vorkommen von Dunkler Materie andeuten. Bisher waren die Vulkanier noch nicht auf eine solch große Menge gestoßen und so hat die Enterprise mal wieder die Gelegenheit eine große Entdeckung für die Menschheit zu machen. Die gute Laune wird aber durch einen Anruf Admiral Forrests getrübt, der Captain Archer mitteilt, dass A.G. Robinson bei einem Bergsteigunglück ums Leben kam.
Gemeinsam mit T´Pol fliegt ein betrübter Archer im Shuttle los, um sich auf die Suche nach der dunklen Materie zu machen. Während der langwierigen Suche nach dem seltenen Phänomen beginnt der Captain über A.G. zu erzählen:
Vor gut zehn Jahren wird Commander Jonathan Archer in das Büro von Commodore Forrest gerufen, wo man ihm mitteilt, dass er nicht das erste Warp 2 Schiff der Menschheit fliegen wird. Die Wahl sei stattdessen auf Commander A.G. Robinson gefallen. Archer nickt scheinbar verständnisvoll und geht wieder. Am folgenden Abend treffen sich einige Sternenflottenoffiziere im Club 602 und feiern die Ernennung von Robinson. Fairerweise gratuliert Archer seinem Rivalen, macht jedoch augenzwinkernd klar, dass er sich eigentlich im Pilotensessel gesehen hatte.
Der Testflug selbst macht jedoch Probleme. Je näher Robinson mit seinem kleinen NX-Alpha Gefährt an die Warp 2 Barriere kommt, desto holpriger wird der Flug. Forrest befiehlt zwar den Abbruch des Testfluges, doch A.G. hört nicht auf ihn was im Verlust des Prototypen resultiert. Die Vulkanier, die den Test beobachteten, empfehlen daraufhin dem Sternenflottenkommando einstweilig die Testreihe einzustellen und den Warpreaktor der Menschen auf Fehler zu untersuchen. Archer und der hinzukommende Lieutenant Charles Tucker sind entsetzt aufgrund dieser Aussage, halten sie doch den Reaktor für ausreichend. Den wahren Grund für diesen Fehler sehen die beiden in dem Flugverhalten von Commander Robinson, der natürlich jedoch Schuld von sich weist.
Abends sitzen Tucker und Archer im Club 602 zusammen und lernen sich näher kennen, wobei ihm der junge Lieutenant auch erklärt, wieso ihn alle „Trip“ nennen. Ein enttäuschter Commodore Forrest setzt sich zu den beiden und erklärt niedergeschlagen, dass das Oberkommando der Empfehlung der Vulkanier folgt und die NX-Testreihe vorerst auf Eis legt. Man wolle wieder bei Null starten und einen ganz neuen Warpreaktor entwerfen, was Jahrzehnte in Anspruch nehmen könnte. Für Archer, der das Lebenswerk seines Vaters äußerst ernst nimmt, ein unhaltbarer Zustand und so eskaliert ein Streit zwischen ihm und Robinson zu einer Kneipenschlägerei.
Doch die beiden raufen sich tags darauf wiederzusammen, als Archer einen tollkühnen Plan vorschlägt: wieso nicht das zweite Schiff, die NX-Beta, für einen Testflug entwenden und allen zeigen, dass der Reaktor nicht fehlerhaft ist? Nach kurzem Zögern willigt Robinson ein und auch Tucker unterstützt die beiden Piloten. In einer Blitzaktion stehlen sie das Schiff und bringen es auf Warp. Ein entzürnter Forrest kann nur zusehen, wie die beiden Piloten es nach kurzen Mühen schaffen die Warp 2 Barriere zu durchbrechen.
Natürlich wurden beide Piloten für 3 Monate festgesetzt, doch im Endeffekt wurde dank dieser Tat das NX-Programm gerettet. Archer erklärt T´Pol, dass sie ohne Commander Robinson nicht da wären, wo sie heute seien und dass er in ihm einen echten Freund sehe.
Am Ende entdecken die beiden tatsächlich einen Nebel aus dunkler Materie und beschliessen ihn nach A.G. Robinson zu bennenen.
Kritik
In den letzten Wochen hatte uns „Enterprise“ Filetstücke in Sachen Star Trek präsentiert, diesmal müssen wir jedoch mit solider Hausmannskost vorlieb nehmen. John Shiban und Chris Black, die sich schon für „The Breach“ verantwortlich zeigten, schrieben auch für „First Flight“ das Drehbuch.
Die Beurteilung dieser Folge fällt äußerst schwer. Das Grundthema dieser Episode, die Entwicklung der Sternenflotte, ist äußerst interessant, doch spannend ist die Episode ganz und gar nicht. Dies liegt nun mal daran, dass wir hier eine Rückblende sehen, denn wir als Zuschauer WISSEN ja, dass alles gut geht und dass Archer nicht aus der Sternenflotte fliegen wird. Überhaupt ist der Hauptplot leider mal wieder sehr ausgelutscht:
Eine Testreihe, die schief läuft, zwei Piloten, die sich erst die Schuld zuschieben und dann wieder vertragen, im Anschluss das Flugzeug kapern, einen erfolgreichen und heldenhaften Testflug machen und im Anschluss natürlich nicht schwer bestraft werden. Leider mal wieder einer der Episoden, bei der man nach 20 Minuten weiß, wie sie ausgeht.
Was jedoch die Folge äußerst ansehnlich macht ist die Liebe zum Detail. Dies fängt schon mit dem Rang von Forrest an, der damals Commodore gewesen ist, eine Bezeichnung, die es in Kirks Zeiten noch gegeben hat, im 24. Jahrhundert dann verschwand. Das Sternenflottenlogo scheint übrigens jenes goldene „Schiff“ zu sein, welches später Symbol der Enterprise NCC-1701 und dann allgemeingültiges Sternenflottenlogo wird.
Wer bei der Episode „Allein/Shuttlepod One“ aufgepasst hat, der kann sich natürlich an den Club 602 und die Bedienung Ruby erinnern, mit der schon Reed und Tucker geflirtet haben. Diese kleinen Details sind es, die „First Flight“ zu einer angenehmen Episode machen. Dies war übrigens die 50. „Enterprise“-Episode überhaupt und wurde abermals von LeVar Burton inszeniert, der sein viertes Werk für Star Trek ablieferte. Einige amerikanische Matrosen, die zu den „Sailors of the Year“ gekürt wurden, absolvierten Gastauftritte in dieser Folge.
Positiv anzumerken sind das längere Auftauchen von Forrest, der schon erahnen lässt, dass zwischen ihm und Archer eine freundschaftliche Beziehung herrscht und Keith Caradine als A.G. Robinson, der wirklich wie ein raubeiniger Pionier wirkt. Dafür sehen wir Reed, Phlox, Mayweather und Sato gar nicht in dieser Episode, was recht befremdlich wirkt.
Im Endeffekt kann „First Flight“ nicht an die herausragenden Episoden der Vorwoche anknüpfen. Zu bekannt ist einfach der Hauptplot und auch Archers Suche nach dunkler Materie wirkt mehr wie ein Aufhänger, den man auch ganz hätte streichen können. Auch wirken Archer und Tucker nicht gerade wesentlich jünger, da hätte man mehr aus dem Makeup rausholen können.
Dies sollte jedoch die Autoren nicht davon abhalten mehr Episoden rund um die Anfänge der Sternenflotte zu machen. Dann aber bitte mit etwas überraschenderen Wendungen.
Spaß: Action: Erotik: Spannung: Anspruch: Gesamt: 7/10 Punten |
Inhalt und Kritik von Nadir Attar
Quelle: treknews.de
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