Hier ist er nun, der zweite Teil der im Vorfeld recht umstrittenen Vulkaniertrilogie. Nach einem etwas "ruhigen" ersten Teil, der als Prolog für diese Folge diente, kommt die Geschichte langsam aber sicher in Fahrt. Soval wird zum Rücktritt gezwungen, V'Las lässt die "Forge" bombadieren und Archer trägt nun die Katra, die Essenz eines jeden Vulkaniers, von Surak, dem Vater der Logik, in sich. Ausserdem treffen er und T'Pol auf die angeblich radikale Gruppe der Syranniten, zu der auch T'Pols Mutter gehört. Fangen wir mal mit den positiven Dingen der Episode an: Vor allem begeisterte mich das gute Zusammenspiel zwischen Soval (der von Gary Graham klasse gespielt wird) und Trip Tucker, der wieder einmal beweißt, dass er nicht nur im Maschinenraum eine gute Figur macht. Zu meinen persönlichen Highlights in der Episode gehört die Szene, in der Soval enthüllt, dass er in den 30 Jahren in denen er auf der Erde gelebt hat, eine gewisse Zuneigung für die Menschen entwickelt hat. Darauf antwortet Tucker. dass er dieses aber sehr gut Verbergen konnte, worauf ihn Soval für die Bemerkung dankt. Ich freue mich schon darauf zu sehen, wie sich die Figur von Soval in den folgenden Episoden entwickeln wird. Mein zweites Highlight, wenn auch vieleicht in reiner optischer Ausprägung ist Kara Zediker als Syrannitenführerin T'Pau. Zediker gelingt es recht gut, die Rolle einer Führerin einer Untergrundorganisation darzustellen. Interessant ist auch, dass sie nicht ganz dem Bild entspricht, das V'Las von ihr hat, denn sie zieht, entgegen der allgemeinen Vorstellung von einem Syranniten, auch Gewalt in Betracht, als es darum ging, Surak aus Archer zu entfernen. Auch sind die Paralelen zu aktuellen Ereignissen in der Episode interessant. So lässt zum Beispiel V'Las Plan zur Bombadierung der Forge, in der sich die Untergrundorganisation versteckt, mich an jene Ereignisse in Afghanistan denken. Zumal es auch hier nicht gelungen ist, den Anführer der Organisation zu töten. Denn hier ist er schon tot (vieleicht ein weiterer Wink?). Oder etwa der geplante Angriff auf die Andorianer, weil diese VERMUTLICH Waffen auf Xind-Basis bauen. Das kommt einem doch vage bekannt vor, oder? Auch haben mich die kleinen Winks an die gute alte Zeit von TOS gefreut. So zum Beispiel die typische Konstellation Captain und Wissenschaftsoffizier gehen auf den Planeten um ihn zu revolutionieren und der Chefingenieur übernimmt das Kommando. Und auch die Nebencharaktere haben in dieser Episode, mal vom Doktor abgesehen, ihre Auftritte gehabt. Reed durfte auf Etwas feuern, Travis konnte zeigen, warum er als einer der besten Piloten der Flotte gilt und Hoshi gab uns immer Bescheid, wenn jemand Kontakt aufnehmen wollte. So, nun zu den weniger schönen Dingen in der Folge. Da wäre zunächst das Design der vulkanischen Stadt, die mich sehr an Star Wars erinnert. Aber das ist nur ein kleiner Punkt, der mir nur am Rande aufgefallen ist. Viel schwerwiegender ist für mich, dass V'Las scheinbar tun und lassen kann, was er will. Keiner der anderen Mitglieder des High Command scheint wirklich Einwände gegen die geplante Ausrottung der Syranniten zu haben, bzw. keiner setzt sich richtig durch. Oder dass sie die Enterprise und das Shuttle offen angreifen. Gut, Tucker stellt sich gegen die Anordnungen von V'Las, aber ein Traktorstrahl hätte die Sache auch erledigt. Sicher, es ist auch äußerst unwahrscheinlich, dass die Erde Vulkan deswegen den Krieg erklären würde, doch tut man sowas mit einem Verbündeten? Auch wurde die Sache mit dem Cheffermittler zu schnell abgetan. Er sei ein Syrannite und würde deswegen jetzt zur Rechenschaft gezogen werden. Zack. Das war's. Für meinen Geschmack etwas zu plump und schnell, aber eigentlich sollte ja jedem klar sein, dass er nur eine Marionette von V'Las ist. So, kommen wir nun zu Archer und Surak. Ich finde es schon etwas komisch, dass Surak zwar jahrelang in Syran drin war, aber ihm anscheinend nie soviel vertraut hat, wie er Archer vertraut. Denn kaum ist Archer da, verrät er ihm, wo er ein Artefakt finden kann, mitdem er die Reformation durchführen kann. Nur warum hat er Syran davon nichts erzählt? Er selbst sagte, er hätte ihm nicht vertraut. Aber versucht man denn mit Leuten, denen man nicht vertraut, eine Revolution anzuführen? Was hätte er nur getan, wenn Archer nie gekommen wäre? Wäre dann die vulkanische Reformation ausgeblieben? Für mich wirkt das ganze etwas konstruiert, wobei man natürlich sagen muss, dass es durchaus im Stile von TOS ist, dass Archer der Retter ist. Man bedenke nur, wie oft Kirk kam, sah und reformierte! Missfallen hat mir dieses mal die Leistung von Jolene Blalock, sie wirkte in dieser Folge auf mich etwas hölzern. Zeitweise wirkte ihre Körpersprache etwas Fehl am Platze, zum Beispiel als sie sich Oberlehrerhaft zu Archer vorbeugtihm in die Augen schaut und fragt, ob er sich sicher sei, dass er die Katra von Surak in sich trägt. Auch wirkte sie mir zu emotional (okay, liegt am Trellium D bzw. an den Autoren, aber mich stört's trotzdem). Obwohl ich natürllich auch einem Vulkanier eine Träne beim Tod der eigenen Mutter zugestehe. Doch diese Vulkanier sind definitv nicht die Vulkanier, die wir aus TOS kennen, deshalb bin ich sehr gespannt, wie in der nächsten Woche die Trilogie beendet wird. | | Eine Episode, die man gesehen haben sollte. Durch ihre Anspielungen auf aktuelle Geschehnisse kehrt Enterprise wieder zu dem Star Trek zurück, das ich kennen und lieben gelernt habe. Außerdem sind die schauspielerischen Leistungen von Gary Graham und Connor Trinneer absolut sehenswert und Kara Zediker ist ein zusätzlicher Augenschmaus. » Altes Star Trek, wie ich es liebe« | | | | Spannung | Action | Humor | Erotik | Charaktere | Kontinuität | Anspruch | | | | | | | | | | |
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