Oder ist er etwa doch nicht tot? Teil drei der Erfolgreichen Star Trek Kinofilme dreht sich voll und ganz um unseren spitzohrigen Freund.
Inhalt
Als die schwer beschädigte Enterprise ins irdische Raumdock zurückkehrt, wird McCoy - in hohem Maße geistig verwirrt - in Spocks versiegeltem Quartier gefunden. Kirk begibt sich nach Hause und wird dort von Spocks Vater Sarek besucht, da dieser von ihm die unsterbliche Seele Spocks, die Katra, haben möchte. Sie finden durch Aufzeichnungen heraus, dass Spock kurz vor seinem Tod seinen Geist mit dem McCoys verschmolzen hat, ihm also seine Katra hinterließ, was auch McCoys Verwirrtheit erklärt. Um beide Seelen zu retten, müssen sie jedoch zum Genesisplaneten zurück und Spocks Leichnam nach Vulkan bringen. Dies gestaltet sich schwierig, da McCoy im Gefängnis sitzt, Genesis zum verbotenen Planeten erklärt wurde und Kirk die Enterprise, die ausgemustert wird, nicht zurückerhält. Um die Freunde zu retten bleibt also keine andere Möglichkeit, als McCoy zu befreien, die Enterprise zu stehlen und die Excelsior zu sabotieren, um eine Verfolgung zu vereiteln.
In der Umlaufbahn um Genesis wird derweil die Grissom, nachdem sie Kirks Sohn David und Lt. Saavik zur Forschung auf die Oberfläche gebeamt hat, von einem klingonischen Bird of Prey zerstört, der auf der Suche nach dem Geheimnis von Genesis ist. Auf dem Planeten finden sie einen kleinen vulkanischen Jungen, Spock, auf dessen Leiche sich offenbar die regenerative Wirkung von Genesis übertragen hat, der aber rapide altert, ähnlich wie der Planet, der allmählich zu zerfallen droht. Wenig später nehmen die Klingonen sie gefangen.
Als die Enterprise auftaucht, wird sie vom Bird of Prey attackiert, kann sich aber nicht verteidigen, da sie ja nahezu unbemannt ist. Als die Klingonen Kirks Sohn töten, kapituliert er zum Schein, lockt dadurch fast die gesamte Besatzung des kleinen B´Rel-Klasse Bird of Prey an Bord, und beamt sich und seine Leute auf Genesis, nachdem er die Selbstzerstörung der Enterprise eingeleitet hat. Die Enterprise und die feindliche Crew, die sie übernehmen wollte, sterben. Der erzürnte Klingonencaptain Kruge stellt Kirk daraufhin zum Zweikampf auf dem kurz vor dem völligen Zerbersten stehenden Planeten, und verliert. Kirk & Co. gelingt es, das nur noch von einem Klingonen bemannte Schiff zu kapern, und mit dem mittlerweile alten Spock nach Vulkan zu fliegen. Dort wird seine Katra wieder mit seinem Körper vereint, und er beginnt, sich wieder an seine alten Freunde zu erinnern.
Kritik
Die Suche nach Spock knüpft exakt dort an, wo Star Trek II aufhört, sowohl in puncto Effekte (ILM) als auch Musik (James Horner), ist also eine direkte Fortsetzung, die allerdings andere Schwerpunkte setzt als der Vorgänger. Die Crewmitglieder bekommen dieses Mal ein paar eigene, recht witzige Szenen ab, wie etwa Sulu, der den goliathhaften Gefängniswächter mit Martial Arts-Technik abserviert, Uhura, die ihren Transporterassistenten in den Schrank sperrt, oder Scotty, der McCoy die Einzelteile des Transwarpantreibs der Excelsior in die Hand drückt. Der Dualismus Kirk-Khan findet mit dem Klingonen Kruge eine dezente Aufbereitung, ohne jedoch wirklich eine ähnliche Spannungsdichte zu erzeugen. Gut gelungen ist die Verarbeitung der Freundschaftsthematik, die durch die Verschwörung der alten Crew und dem darin liegenden Zusammenhalt schön herausgearbeitet wird, und auch McCoys gelegentliche Spockanwandlungen sind sehenswert. Die Zerstörung der Enterprise war zweifelsohne bitter für die Trekkies, denn schließlich ist dieses Schiff quasi das Zuhause im Trek-Universum, ein Ort der Zuflucht und Sicherheit (solange man kein Besatzungsstatist mit Sprechrolle ist), aber die Vernichtung hat zumindest neue Handlungsmöglichkeiten eröffnet.
Das Manko des Films ist jedoch, dass er nur Wegbereiter und Ausbesserer ist. Er muss den Fehler, Spock in Teil II sterben zu lassen korrigieren, und den Vulkanier für den nächsten Teil wieder bereitstellen, was Titel, Sinn und Zweck des Filmes ist. Dass es daher, wie schon im vorangegangenen Teil angeklungen, um Freundschaft geht, ist nur logisch, und nicht überraschend. Und dass Spock am Ende wieder da ist - auf welche abenteuerliche Weise auch immer - geht aus dem Titel hervor, sonst hieße es ja: Auf der Suche nach Mr. Spock - aber leider nicht gefunden. Der Film ist also leicht durchschaubar, unerwartet ist nur die Zerstörung der Enterprise. Die Klingonen als Widersacher zu wählen war eine gute Idee, doch leider sind sie seit der alten Serie auch nicht intelligenter geworden. Kruge beweist zwar guten Instinkt, als er die vermeintlich weit überlegene Enterprise angreift, doch seine Crew beweist grobe Unterbelichtung, als sie selbst beim Countdown zur Selbstzerstörung nicht begreift, dass sie auf der menschenleeren Enterprise in die Falle gelaufen ist.
Fazit: Star Trek III ist ein solider und gut gemachter Film, der durchaus zu überzeugen weiß. Da er allerdings nur Handlungsfäden aufnimmt, korrigiert, und neue vorbereitet, ist er zu leicht durchschaubar und besitzt wenig Eigenständigkeit innerhalb der Reihe. Dies, und das zentrale Thema um Spocks Auferstehung, machen den Film für Nichttrekkies unattraktiv, für Star Trek-Fans oder Interessierte ist er jedoch durchaus sehenswert, wenngleich der Film nicht überragend ist.
Markus Sampl
Quelle: http://www.treknews.de
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