Inhalt
Eine Sonde unbekannter Herkunft bahnt sich unaufhaltsam ihren Weg zur Erde. Alle Schiffe, die sich ihr nähren, werden von ihr neutralisiert. An der Erde angekommen, beginnt sie sogleich, ein unbekanntes Signal auf die Meere zu senden und den Himmel mit einer dichten Wolkendecke zu überziehen, die die lebensnotwendige Sonne verdeckt. Kirk und Crew begeben sind nach einigen Monaten auf Vulkan mit ihrem gekaperten Bird of Prey, den McCoy ´Bounty´ getauft hat, in Richtung Erde, um sich dort für ihre Vergehen zu verantworten, als sie von der Situation erfahren. Sie finden heraus, dass das Signal nicht für die Menschen, sondern die bereits ausgestorbenen Buckelwale bestimmt ist, und daher nicht beantwortet werden kann. Die einzige Möglichkeit die Welt zu retten, liegt darin, einen Zeitsprung zu machen und einige Wale aus der Vergangenheit zu holen.
Kaum im 20.Jahrhundert angekommen, steht die Crew jedoch vor großen Problemen. Die Dilithiumkristalle sind kurz davor sich aufzulösen, es fehlt ein Walbecken an Bord und die beiden ausgemachten Wale müssen aus dem Catecean Institute in San Francisco beschafft werden. Die Aufgaben werden aufgeteilt: Scotty und McCoy organisieren Plexiglasplatten im Tausch für eine bis dato unbekannte Formel, Sulu einen Hubschrauber zum Transport der Platten, und Chekov und Uhura beschaffen, um das Dilithium wieder zu rekristallisieren die nötige Energie. Sie zapfen diese dem Reaktor des Flugzeugträgers Enterprise ab, wobei Chekov jedoch gefangengenommen wird und durch einen Fluchtversuch schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert werden muss. Kirk und Spock untersuchen derweil das Institut, an dem sie die Meeresbiologin Gillian Taylor kennenlernen, und von der sie erfahren, dass die Wale bald freigelassen werden sollen. Als an Bord der Bounty alles bereit ist, müssen sie noch Chekov aus den Fängen der Ärzte befreien, ehe sie mit Gillian an Bord die nun freien Wale vor einem Walfänger retten, und alle zusammen in die Zukunft zurückkehren.
Dort kommuniziert die Sonde mit den Walen, lässt von der Zerstörung der Welt ab und verschwindet wieder. Kirk und seine Crew verantworten sich nun vor dem Gericht, da sie aber gerade die Welt gerettet haben, fällt die Strafe mild aus: Kirk wird zum Captain degradiert, und sie bekommen ein neues Schiff mit altem Namen: Die Enterprise (NCC-1701-A).
Kritik
The Voyage Home ist in der Tat eine Reise nach Hause, und zwar nicht nur zurück zur Erde. Im vierten Teil kehrt Star Trek nach den etwas militanten Teilen II & III wieder zurück zu seinen Wurzeln und besinnt sich auf eine friedliche Rettung der Welt, ohne dafür auch nur einen Phaser oder Photonentorpedo zu gebrauchen. Stattdessen greift der Film die bis dahin im Star Trek-Universum noch nicht behandelte Thematik der Umweltzerstörung und Ausrottung von Tieren auf, und hebt deren Bedeutung hervor, indem das Schicksal der Menschheit von Walen abhängig gemacht wird. Damit greift der Film die immer stärker ins Bewusstsein der Menschen der 80er Jahre dringende Wichtigkeit des Umweltschutzes auf und bezieht eine eindeutige Position, ähnlich klar, wie Star Trek es tat, als eine Schwarze, ein Japaner und ein Russe die Enterprise in den 60er Jahren durchs All leiteten... Die Geschichte ist gut erzählt und alle Charaktere spielen eine wichtige Rolle für den Handlungsausgang. Durch das Zusammentreffen mit der befremdlichen Vergangenheit ergeben sich zahlreiche witzige Situationen, so etwa, als Kirk und Spock am Bus kein Kleingeld haben, Scotty die Computermaus als Mikrophon benutzen will oder der Russe (!) Pavel Chekov an Bord eines US-(!)-Flugzeugträgers in der Zeit des Ost-West-Konfliktes verhört wird.
ILM war wieder einmal für die Spezialeffekte verantwortlich, und auch die Musik von Altmeister Rosenman ist in Ordnung.
Doch es gibt auch Kritikpunkte. Um die Zeitlinie nicht zu beeinflussen, darf man bekanntlich möglichst wenig verändern. Ist es da nicht etwas leichtsinnig, eine Formel aus der Zukunft der Vergangenheit auszuhändigen? Oder wie steht es damit, dass Chekov auf dem Flugzeugträger seinen Phaser und seinen Kommunikator zurückgelassen hat? Es ist zweifelhaft, dass solche Geräte in Folge von Unkenntnis ihrer Funktion von der Navy in den Mülleimer geworfen werden. Auch zu hinterfragen ist das Konzept einer Zeitreise an sich. So ließe sich beispielsweise fragen, weshalb Kirk & Co. nach Spocks Tod nicht schon zurückgereist sind, um ihn zu verhindern? Aber mögen diese Überlegungen hier enden. Die ungeklärte Herkunft und die relativ unklare Absicht der Sonde lassen ein etwas unbefriedigendes Gefühl zurück, sind aber nicht gravierend.
Fazit: Star Trek IV ist einer der besten Filme der Reihe. Er verfügt über eine gute und humorvoll erzählte Geschichte, lässt alle Hauptcharaktere zum Zug kommen und ist gut in Szene gesetzt. Gewisse Widersprüche, die sich bei den meisten Zeitreisegeschichten ergeben, lassen sich nicht von der Hand weisen, doch sieht man darüber hinweg, bleibt noch hervorzuheben, dass die Thematik exzellent gewählt wurde, da sie jeden Zuschauer gleichermaßen anspricht, egal ob Trekkie oder nicht. Ein guter Film für jedes Publikum.
Markus Sampl
Quelle: http://www.treknews.de
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