Inhalt
Als der Mond Praxis, auf dem sich die Hauptenergieversorgung der Klingonen befindet, explodiert, gerät das Machtgefüge im Alphaquadranten aus der Balance. Denn durch die Explosion wird Quonos, die Heimatwelt der Klingonen, so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sie nur noch 50 Jahre zu leben hat, wenn die Klingonen nicht all ihre Kräfte darauf konzentrieren, die entstandenen Schäden zu beheben. Allerdings wären die Klingonen dann nicht mehr in der Lage, sich weiterhin einen Krieg mit der Föderation zu leisten, und so bleiben nur zwei Alternativen: Entweder ein alles entscheidender Angriffskrieg oder Frieden mit dem Todfeind. Als der klingonische Kanzler Gorkon den ersten Ölzweig zum Friedensschluss reicht, schickt die Föderation Botschafter Spock, Captain Kirk und seine Crew, um den klingonischen Kanzler an Bord der Quonos 1 zu Verhandlungen zur Erde zu eskortieren.
Nach dem ersten Treffen wollen sie sich auf den Weg zur Erde machen, als die Enterprise plötzlich zwei Photonentorpedos auf die Quonos 1 feuert, und damit deren künstliche Gravitation außer Kraft setzt. Zwei Attentäter beamen in Gravitationsstiefeln an Bord und verletzen den Kanzler tödlich. Keiner an Bord der Enterprise kann sich erklären, was geschehen ist, und so kapituliert Kirk und beamt sich mit McCoy auf die Quonos 1, um zu sehen, was passiert ist. Doch McCoy kann den sterbenden Gorkon nicht mehr retten, woraufhin er und Kirk gefangen genommen und für den Tod des Kanzlers verantwortlich gemacht werden. Ein klingonisches Gericht verurteilt sie zu lebenslanger Haft im Arbeitslager Rura Penthe, während an Bord der Enterprise akribisch Nachforschungen angestellt werden, da die Attentäter offenbar an Bord sind, und vermutlich ein Bird of Prey die Torpedos abgefeuert hat, und zwar trotz aktivierter Tarnvorrichtung, was bislang als technisch unmöglich galt. Nachdem Spock und die Crew die beiden Inhaftierten befreit haben, werden die wahren Attentäter ermordet aufgefunden, und es stellt sich heraus, dass Lt. Valeris, eine Vulkanierin, Teil der Verschwörung ist. Um ein erneutes Attentat zu verhindern, machen sie sich auf den Weg nach Khitomer, wo die neuen geheimen Friedensverhandlungen stattfinden sollen, um die Katastrophe zu verhindern. Im Orbit wird die Enterprise, die von der Excelsior und deren Captain Sulu unterstützt wird, von dem getarnten Bird of Prey attackiert, kann ihn aber durch einen präparierten Suchtorpedo zerstören.
Auf Khitomer gelingt es ihnen schließlich, ein Attentat auf den Präsidenten der Föderation zu verhindern, und den Weg in eine neue Zeit des Friedens zu ebnen, um einer neuen Generation Platz machen zu können. Doch vor der Abmusterung lassen sie es sich nicht nehmen, entgegen den Befehlen noch ein wenig dem zweiten Stern von rechts entgegenzufliegen...
Kritik
The Undiscovered Country markiert das Ende der Kinoabenteuer der alten Enterprisecrew. Hier kommen noch einmal alle Recken zusammen um nichts geringeres als Frieden in der Galaxis zu schaffen. Der Film zeichnet sich in vielerlei Hinsicht aus: Die Spezialeffekte sind abermals von ILM und wie immer sehr gelungen, die Formwechsel von Model Iman sind sehenswert, und auch die Musik von Eidelman ist sehr schön, eine gute Mischung aus Abschieds- und Aufbruchsstimmung. Auch die Grundidee vom Frieden zwischen den Erzfeinden Föderation und Klingonen passt gut ins Star Trek-Universum, ist allerdings weniger spektakulär, da Teil 6 damit nur eine politische Entwicklung nachbereitet, und nicht visionär vorwegnimmt. Gemeint ist damit das reale Ende des Konflikts zwischen den Großmächten USA und Sowjetunion, die ja durchaus als äußere Vorlagen für die Föderation und die Klingonen zu betrachten sind. Da die Next Generation-Serie bereits vor Ende dieses Konflikts das Ende des Konflikts Föderation - Klingonen vorsah, liegt die Vorwegnahme hier, worin sich abermals das visionäre Genie eines Gene Roddenberry zeigen lässt. Die Umsetzung dieser Idee ist durchaus gelungen, und so ist ein spannender Film entstanden, der den Erstbetrachter zum Miträtseln bei Spocks Detektivarbeit anregt und dem es nicht an einer Portion Action mangelt. Die gesamte Crew kommt zwar zum Einsatz, allerdings konzentriert sich die Handlung diesmal vorrangig auf die Hauptfiguren Kirk, Spock und McCoy, die sich noch ein letztes Mal von ihrer Schokoladenseite zeigen können. Natürlich gibt es auch ein paar Minuspunkte zu erwähnen.
Ein gut gewähltes Zitat zur passenden Gelegenheit kann jedem Text oder Film noch einen gewissen Schliff verleihen; leider sind die Ecken und Kanten bei ´The Undiscovered Country´ rund gelutscht. Überall Shakespeare, wohin das Ohr nur hört. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Shakespeare ist herrlich. Aber diese ständige Herumreiterei auf Zitaten tut dem Film nicht gut, und passt auch nicht immer. Die etwas kriegerische Art des Films ist ebenfalls zu bemäkeln, doch akzeptabel, da dies ja zur Wahrung des Friedens gedacht ist, und somit kein Bruch mit der Star Trek-Idee vorliegt. Es gibt eine kleine Gruppe Menschen, die diesen Film furchtbar schlecht finden. Es wird argumentiert, dass zuviele Bilder an den Wänden sind, dass eine Szene in der Kombüse der Enterprise stattfindet oder zur Kommunikation mit den Klingonen Bücher gewälzt werden, was zugegebener Maßen wirklich blödsinnig ist, aber auch durchaus unterhaltsam. Bei all diesen Punkten handelt es sich jedoch fast nur um Kleinigkeiten, nichts, was wirklich gravierend ins Gewicht fällt.
Fazit: Star Trek 6 ist einer der besten Filme der Reihe. Das Streben nach Frieden entgegen allen Widrigkeiten und Vorurteilen und die Einleitung einer neuen Ära sind ein wunderbares Thema. Der Film ist spannend und interessant erzählt, zwar etwas ernst, aber er lässt den Witz auch nicht vermissen und setzt die Troika Kirk, Spock und McCoy noch ein letztes Mal gekonnt ein, den Frieden im All zu retten. Von einigen Dummheiten und Zitatenreitereien abgesehen ist der Film ein Muss für jeden Trekkie, auch Nichttrekkies dürften sich freuen.
Markus Sampl
Quelle: http://www.treknews.de
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