Inhalt
Die Enterprise NCC-1701-B dockt im Jahr 2293 für ihren Jungfernflug ab, bei dem als Ehrengäste die altgedienten Offiziere Kirk, Chekov und Scotty mit dabei sind. Kaum auf dem Weg erreicht sie ein Notruf von zwei Frachtern, die Flüchtlinge von El Aurian an Bord haben, und die in einem Energieband, dem Nexus, gefangen sind. Das Band droht sie zu zerreissen, und da die Enterprise ganz in der Tradition ihres Namens steht, ist sie natürlich das einzige Schiff in Reichweite. Bevor die Frachter zerstört werden beamt die Enterprise 47 Flüchtlinge an Bord, unter ihnen Dr. Soran und Guinan, wobei sie jedoch selbst in den Sog des Bandes gerät. Kirk moduliert die Deflektorphalanx in einer der unteren Sektionen des Schiffs, wodurch die Enterprise frei kommt. Allerdings wird sie noch von dem Band getroffen, und die gesamte Sektion, in der sich Kirk befindet, wird vernichtet.
80 Jahre später untersucht die Enterprise D unter Captain Picard das Amargosaobservatorium, das von Romulanern angegriffen wurde. Sie finden den Wissenschaftler Dr. Soran, der sehr unter Zeitdruck steht, jedoch von Picard an der Vollendung seines Projekts gehindert wird. Soran beamt sich daraufhin auf eigene Faust auf die Station und feuert eine Trilithiumwaffe auf die Amargosasonne ab. Er wird von einem getarnten klingonischen Bird of Prey der Schwestern Lursa und B´Etor von der Station weggebeamt, bevor die Sonne explodiert und das gesamte System ausgelöscht wird. Picard findet dank Guinan heraus, dass Soran in den Nexus zurück möchte, da dieser nicht nur ein Energieband ist, sondern zugleich ein Ort, an dem Zeit bedeutungslos ist, und an dem der Mensch höchstes Glück und Erfüllung findet. Um dorthin zu gelangen, kann er kein Raumschiff benutzen, und soverändert er durch Auslöschen von Sonnensystemen den Kurs des Bandes, damit es auf den Planeten Veridian III trifft, wenn er die Sonne auch dieses Systems vernichtet, und dadurch nebenbei 230 Millionen Veridianer tötet. Im Veridian System angekommen wird die Enterprise im Orbit von dem Bird of Prey angegriffen. Das Klingonenschiff wird zwar zerstört, doch die Enterprise erleidet dermaßen schweren Schaden, dass die Kampfsektion explodiert und die Untertassensektion auf Veridian III abstürzt. Währenddessen versucht Picard Soran auf dem Planeten aufzuhalten, was ihm zunächst jedoch nicht gelingt. Er findet sich im Nexus wieder, wo er auf den todgeglaubten Kirk trifft. Zusammen kehren sie auf Veridian zurück und stoppen Soran, wobei James T. Kirk sein Leben lässt, jedoch in dem sicheren Wissen, etwas bewegt zu haben...
Kritik
Der erste Auftritt der neuen Crew im Kino sollte zugleich auch den letzten der alten Crew markieren; heraus kam das Treffen der Generationen, was nicht unbedingt von großem Einfallsreichtum zeugt, doch der Reihe nach. Es gibt allerlei Gutes am ersten Film der Next Generation zu bemerken, wie etwa die Spezialeffekte, die wie immer aus der Hand von ILM stammen, wenngleich hier zu bemäkeln ist, dass die Explosion des Bird of Prey 1:1 von Teil sechs geklaut ist. Die Nebenhandlungen haben interessante Schwerpunkte: Picard erfährt vom Tod seines Neffen und durchlebt ein tiefes Tal der Tränen. So von Gefühlen und Trauer übermannt hat man den starken Mann der Enterprise noch nie gesehen; eine von Stewart überzeugende Darbietung. Gefühle spielen auch bei Data eine große Rolle, als er seinen Emotionschip ausprobiert und alle möglichen Emotionen in voller Gänze durchlebt. Gerade das ist die Hauptquelle des Humors im siebten Teil, so etwa, als Data die Pointe eines Witzes erst nach sieben Jahren verstanden hat oder er beim Absturz der Untertassensektion ein Wort benutzt, das im Star Trek-Universum bislang nicht zu existieren schien. Die Idee von einem Nexus, in dem ein Echo eines jeden verbleibt, der jemals dort war, ist sehr geschickt ersonnen, denn dadurch werden Kirk und Picard im Star Trek-Kosmos nicht nur im übertragenen Sinne unsterblich. Auch die Darstellung der Paradiesvorstellungen Kirks und Picards sind vor allem für Fans reizvoll. Die Haupthandlung selbst ist ganz in Ordnung, aber nicht gerade begeisternd.
Leider hat dieser Film ein großes Problem: Sein Thema. Die beiden Generationen in einen Film zu packen wirkt gezwungen. Der Film vermittelt den Eindruck, als sei er lediglich der Augenblick, in dem der Stab des Staffelläufers weitergereicht wird, ohne selbst ein Läufer zu sein. Es fehlt dem Film an Eigendynamik, die Struktur ist starr auf das Treffen ausgerichtet. Dieser Film ist nicht der letzte Film der alten Generation, denn das war Teil sechs - ein vollwertiges Abenteuer der gesamten alten Crew und nicht nur Captain Kirks. Dieser Film ist aber auch nicht so recht der erste Film der Next Generation, denn dazu bezieht er sich zu sehr auf das Alte. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Auch der Nexus selbst wirft die übliche Zeitreisefrage auf: Weshalb hat Picard den Nexus nicht an einem anderen Zeitpunkt verlassen hat, um Soran auf 10 Vorne verhaften zu lassen, statt sich mit ihm waghalsig auf Veridian III zu prügeln? Desweiteren ist ein dickes Minus dem Soundtrack von McCarthy zu geben. Die Musik düdelt mehr oder weniger lustlos vor sich hin, trotzdem das Thema an sich ganz gut ist, wie aus den letzten zwei Minuten des Abspanns hervor geht. Aber die Enterprise ohne instrumentale Untermalung abstürzen zu lassen ist einfach schwach. Womit wir beim nächsten Punkt wären: Es kann doch wohl nicht sein, dass ein jämmerlicher schrottreifer Bird of Prey das Flakschiff der Föderation einäschert! Spätestens nach dem ersten Treffer hätte ein halbwegs intelligenter Ingenieur die Schildharmonik geändert (wäre ja nicht das erste Mal, seit den Borg ist man das ja gewohnt), und dann hätten die Klingonen die Enterprise rammen können und drinnen wär nicht mal ein Teller aus dem Regal gefallen. Der Tod Kirks war zwingend, aber wenig heroisch, denn wen interessiert denn allen Ernstes Veridian III irgendwo im nirgendwo? Wäre es wenigstens um das wohl der Föderation gegangen, aber so wurde dem Denkmal Kirk ein wenig glanzvolles Ende zuteil.
Fazit: Star Trek VII ist ein gut gemachter und inszenierter Film, der sich vor allem durch seine Nebenhandlungen und den Humor auszeichnet. Insgesamt wirkt er aber gezwungen und hat wenig Potential, um sich innerhalb der Reihe besonders positiv zu profilieren. Trekkies können sich diesen Film ansehen, schon allein wegen Datas emotionaler Erfahrungen, Nichtfans sollten diesen Film mit Vorsicht genießen, da seine Haupthandlung einfach zu reizlos ist.
Markus Sampl
Quelle: http://www.treknews.de
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