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  • Star Trek 11 - Die Zukunft hat begonnen

    <b>Update 24.04.:</b> Jetzt vier Reviews!
    Wenn ein Star Trek Fan auf etwas wartet dann ist es dieser Film! Daniel Räbiger, Christian Gaus, Alessandro Hüttermann und Ingrid Augustin haben sich den 11. Star Trek Kinofilm angesehen und rezensieren J.J. Abrams Werk in einem Vierfach-Review. Wie wird das Urteil ausfallen?
    STAR TREK 11
    Die Zukunft hat begonnen 
    Regie 
    J.J. Abrams 
    Story
    Roberto Orci (written by) &
    Alex Kurtzman (written by) 
    Darsteller 
    Chris Pine ... James T. Kirk
    Jennifer Morrison ... Winona Kirk
    Zoe Saldana ... Nyota Uhura
    Zachary Quinto ... Spock
    Simon Pegg ... Scotty
    Eric Bana ... Nero
    Winona Ryder ... Amanda Grayson
    Karl Urban ... Dr. Leonard 'Bones' McCoy
    Rachel Nichols ... Orion
    John Cho ... Hikaru Sulu
    Diora Baird ... Orion slave girl
    Leonard Nimoy ... Old Spock
    Anton Yelchin ... Pavel Chekov 
    -> Trailer und Videos
    -> Szenenbilder 
    -> Videospecial zur Premiere in Berlin
    Kinostart
    07.05.2009
    -> Alle Star Trek 11 Downloads 

    Star Trek 11 Reviewüberblick:

    Die Vorgeschichte zu Star Trek 11 ist fast schon selbst so spannend wie ein Kinofilm. Nachdem das Produktionsteam rund um Rick Berman mit Star Trek 10 - Nemesis das schlechteste Einspielergebnis der Star Trek Kinofilmgeschichte eingefahren und Enterprise eingestellt wurde, war lange unklar, ob und wie es überhaupt mit Trek weitergehen würde.

    Heute vor exakt drei Jahren vermeldete Treknews: "Paramount bestätigt neuen Star Trek Kinofilm für 2008. Paramount haucht dem Star Trek Franchise neues Leben ein mit der Bekanntgabe, dass es einen 11. Star Trek Kinofilm 2008 geben wird. 'Lost'-Schöpfer und 'Mission Impossible III'-Regisseur J.J. Abrams wird den Fillm produzieren und auch Regie führen. Das Projekt, das mit den Autoren Roberto Orci und Alex Kurtzman entwickelt wird, soll in den frühen Tagen der Sternenflotten Akademie spielen und von dem jungen Kirk und Spock handeln."

    Kurz darauf die bestätigende Meldung: "Star Trek XI - Rick Berman abserviert". Ein neues Star Trek sollte an diesem Tag geboren werden.

    Jetzt, drei Jahre und tausende von News später beschäftigt sich treknews.de wie kein anderes Magazin mit einem Kinofilm der Seit über sechs Monaten fertig in den Kellern der Paramount Studios liegt: "Star Trek - Die Zukunft hat begonnen"!

    Die Erwartungen - zumindest von mir - an den Film waren enorm. Entweder er schafft es, eine neue Zielgruppe zu erschließen und performt an der Kinokasse wie Blockbuster in der Kategorie von 'Spider-Man' oder 'Herr der Ringe', oder aber, dass 180 Millionen US-Dollar teure Vorzeigeprojekt besiegelt das Ende von über 43 Jahren Star Trek. Diese Erwartung spiegelte sich in den letzten Wochen auch in der Bewerbungsphase zum Film wieder. Zahllose TV-Spots, eine noch nie dagewesene Pressetournee mit nahezu der kompletten Besetzung des Films plus Regisseur J.J. Abrams, eine pompöse Weltpremiere in Sidney und zahlreiche nicht minder beeindruckende Events in Berlin, London und vielen weiteren Städten. Wenn dieser Film nichts einspielt geht viel Geld verloren. Das ist schon jetzt klar.

    Letztendlich hilft jedoch die beste Werbekampagne nichts, wenn das Produkt nicht überzeugt. Und nahezu jeder Trekkie dürfte mit überdurchschnittlichen Erwartungen in den Kinosaal gehen. Und da kommen wir wieder zurück zu mir in meiner Position als Webmaster. Am 16.04.2009 konnte ich den Film im Rahmen der Deutschlandpremiere in Berlin im O-Ton begutachten. Und auch bei mir sind die Erwartungen hoch. Das anspruchsvollste der Ära Picard, das unterhaltsamste der Ära Kirk und natürlich das Produktionsniveau von Heute standen auf meiner Anforderungsliste. Ob der Film den Anforderungen eines modernen und anspruchsvollen Cineasten gerecht wird erfahrt ihr jetzt...

    Spannung. Das beschreibt es eigentlich am Besten. Das Paramount Logo fliegt herein. Ein Fan und auch jeder der das Kino liebt kennt diese Gefühl.

    Wir befinden uns auf der U.S.S. Kelvin. Kirk soll geboren werden. Und allein diese Eröffnungssequenz ist derart ergreifend dass man schon nach wenigen Minuten trotz aller Männlichkeit sich durchs Gesicht wischt. J.J. Abrams geht in der Zeit zurück und zeigt die Anfänge der bekannten TV-Helden - in seiner sehr eigenen und andersartigen Interpretation. Nach zehn Filmminuten ist schreit nicht nur ein junger Kirk nach seiner Mutter, nein, auch ein neues Star Trek wurde geboren.

    Was sofort auffällt ist der gänzlich andere Ansatz in der Erzählweise. Modern, rasant und imposant vernichtet Nero die U.S.S. Kelvin und hebt Kirk Senior auf den Heldentron. Die Gestaltung der Schiffe ist von außen oberflächlich bekannt, glänzt aber dank Lucasfilms Industrial Light & Magic Effekten in neuem Licht. Und das ohne die aus den Star Wars Filmen bekannte Glänz-Optik. Alles ist dreckig und echt. Der Maschinenraum der Kelvin gleicht mehr dem eines heutigen Kriegsschiffs als einem glatt gelecktem Produkt einer idealen Zukunft. Canon Puristen müssen hier entweder erkennen, dass es den Film und das Universum um so viel glaubhafter macht, oder zum Strick greifen.

    Es trägt einfach ungemein zur Atmosphäre bei wenn Torpedos tatsächlich von Hand wie bei einer Flack-Kanone nachgeladen werden müssen, verschwitzte Techniker mit öligen Händen versuchen platzende Ventile zu reparieren und der Maschinenraum, gefüllt mit von der Arbeit verdreckten Personen, wirklich das Gefühl vermittelt dass in der Tat schwere Maschinerie am Laufen ist und die Fähnriche wirklich Hand anlegen.

    Dieser Stilwandel bleibt über den ganzen Film hinweg erhalten. Alles ist dreckiger, verschwitzter und somit glaubwürdiger. "Und was ist nun mit der Non-Canon Brücke" mag Knut jetzt rufen. Nun ja, die hat nichts mit dem bekannten Design zu tun. Alles ist neu und modern. Hierbei wurde jedoch nicht nur auf Optik, sondern auch auf eine Zweckmäßigkeit des Designs geachtet. Die Gestaltung der Brücke und der anderen Orte der Raumschiffe bleiben nachvollziehbar und zweckmäßig. nichtsdestotrotz sehr futuristisch. Die Apple-iBridge sozusagen. Und das ist nichts schlechtes. Gerade Sci-Fi muss mit der Zeit gehen.

    Gestalterisch bekommt man ohnehin sehr viel von den typischen J.J. Abrams geliebten Stilmitteln zu sehen: Lange Kamerafahrten - teils auch mit Tricktechnik, hektische Handkamera und die bereits im Trailer zahlreich zu sehenden Blend- und Lichteffekte. Letztere sind anfangs noch nett anzusehen, im Verlauf des Films werden sie aber immer mehr zum Ärgernis. Weniger wäre hier mehr gewesen. Es ist schließlich kein MTV Musikclip sondern ein Kinofilm.

    Von der modernen Optik zu den Schauspielern: Ausnahmslos jede Rolle im Film ist gut bis hervorragend besetzt. Chris Pine als Kirk ist glaubwürdig und erfüllt die Erwartungen. Anton Yelchin als Chekov ist für den einen oder anderen Lacher gut - nur der völlig überzogene Akzent ist auf Dauer nervend. Scotty, gespielt vom Briten Simon Pegg weiß ebenfalls zu überzeugen. Zachary Quinto und Karl Urban sind mit Ihren Rollen des Spock und Pille eine absolute Traumbesetzung. Zoe Saldana alias Uhura erfüllt Ihren Zweck und spielt eine größere Rolle als erwartet. John Cho hat keinen großen Part zu füllen, tut dies aber durchwegs zufriedenstellend.

    "Die idealen Voraussetzungen also für einen hochkarätigen Film" wird nun der geneigte Leser vermuten. Und so euphorisch wie das Review bisher klingt eine logische Schlussfolgerung. Und ja: es sind seitens der Schauspieler, der Produktionsgestaltung und des Budgets alle Zutaten für einen hervorragenden Kinofilm vorhanden. Doch wie sieht es mit der Mischung aus? Und mit der Story?

    Star Trek 11 lässt den Zuschauer sehr lange im unklaren darüber wohin die Handlung den Film trägt. Zahlreiche Zeitsprünge im Story-Verlauf - angefangen bei der Geburt von Kirk über den den jungen Tiberius mit 12 Jahren bis hin zum heranwachsenden Herumtreiber auf dem Motorrad - machen das erste Drittel des Films kurzweilig und unterhaltsam. Abrams springt der Reihe nach durch die verschiedenen Stufen des Erwachsenwerdens von Kirk und Spock und zeigt diverse Schlüsselmomente im Leben der Figuren. Dies funktioniert gut lässt jedoch am Ende einige Fragen für den Zuschauer offen. Dass sich Kirk auf der Akademie einschreibt und wenige Filmminuten später schon an Bord der Enterprise landet geht sehr schnell und ist schwer nachzuvollziehen.
    Hier kommen wir zum ersten wirklich großen Problem des Films: Die Handlung ist ungemein konstruiert. Sicherlich standen die Autoren vor dem Problem, wie man eine Gruppe von Kadetten mal eben in die Schlacht um das Universum steckt. Egal wie - es bleibt einfach unglaubwürdig dass für einen wichtigen Hilferuf vom verbündeten Planeten Vulkan mal eben nur ein Schiff voller 17-jähriger Kadetten bereitsteht und dies - wie es der Zufall eben will - auch noch das Flaggschiff der Föderation ist. Der Rest der Flotte hatte wohl eben Kaffepause oder war beim Polospielen.

    Und überhaupt - viele der sogenannten Charaktermomente oder Anspielungen basieren auf dem implizierten Personenkult und der Figurenkenntnis des Zuschauers. Wer also viele der Trek-bezogenen Dialogfetzen verstehen möchte, sollte eine umfangreiche Kenntnis der Figuren haben. Ein Punkt den ich am Film sehr störend fand. Er schafft es hier leider kaum wirklich neue Figuren zu entwickeln sondern lebt von vergangenen Herrlichkeiten. gerade in Anbetracht der deutlichen Änderung der Star Trek Geschichte ein grobes Foul. Was übrig bleibt ist solide Action mit ein paar Gags zwischendurch. Wirkliche Charakterentwicklung ist schwer auszumachen und zahlreiche Entscheidungen der Figuren wirken konstruiert oder unüberlegt.

    Wie zum Beispiel Kirk auf den Eisplaneten gelangt ist ein typisches Beispiel für eine solche Storyschwäche. Weil Spock und Kirk nicht gerade auf einer Wellenlänge liegen beschließt dieser ihn mal eben mit einer Rettungskapsel auf den Planeten zu feuern. Ein verschließbares Quartier oder gar eine Zelle hat man auf der Enterprise nicht. Und just trifft Kirk auf diesem Planeten auf Leonard Nimoy alias Spock der dort seit 25 sein tristes Dasein fristet obwohl ein Außenposten der Föderation nur wenige Fußminuten entfernt von seiner Höhle ist. Zwischendurch gibt es natürlich den obligatorischen Angriff eines fetten Schneemonsters das wohl noch von Hoth übrig blieb.

    In sich ist die Handlung hier zwar schlüssig aber die Begründungen für zahlreiche Entwicklungen sind an den Haaren herbeigezogen. Neros Schlachtschiff greift Vulkan an und hat einen schönen Bohrer dabei der stundenlang ein Loch in den Planeten bohren muss bevor er auch zerstört werden kann. Aber auch die Vulkanische Flotte ist wohl gerade im Sommerurlaub da hier erst ein Schiff voller Kadetten und ein Orbitalabsprung auf die Bohrplattform her muss bevor der Bohrer auch deaktiviert werden kann. Später im Film reicht es einfach ein paar mal auf just diesen Bohrer zu feuern. Orbitale Abwehrstationen oder ein simples Shuttle mit Phaser sind bei Vulkan offenbar nicht der Standard.

    Selbstverständlich verschanzen sich die wichtigsten Personen des Vulkanischen Volks (darunter Spocks Eltern) beim Angriff der starke Erdbeben auslöst in einer Höhle die selbstverständlich einstürzt. Und selbstverständlich muss Spock so das Ende eines Liebsten mit erleben. Was bei der Ansage 'Planet evakuieren' nicht zu verstehen ist wissen nur die Autoren Orci und Kurtzman.
    Weil wir gerade von Spock reden: Die Figur von Zachary Quinto ist wohl die am stärksten veränderte in Star Trek 11. War Spock in der Classic Serie und in den Filmen abgrundtief Emotionsfrei entwickelt sich im Laufe der Handlung eine wahre Liebesgeschichte zwischen Ihm und Uhura. Die beiden sind seit Akademiezeiten ein Paar - erotische Küsse inklusive.
    Dies unterstreicht die psychologische Unreife der Figuren und macht sie glaubhafter. Gleichzeitig nimmt es der Figur des Vulkaniers natürlich etwas an Mythos. Insgesamt für mich allerdings eine sehr gute Entscheidung. Nach zehn Kinofilmen und 726 TV Episoden möchte man einfach etwas neues, frisches sehen.

    Wo diese Charakteranpassungen dem Film ein frisches Flair geben, so schlecht sind sie für das Ende des Film. Wie kann es sein, dass eine Crew mit teils minderjährigen mit der Enterprise unterwegs ist? Wie kann es sein, dass ein Kadett der gegen so ziemlich jede Regel verstoßen hat vom Kadett weg sofort zum Captain gemacht wird und das Kommando bekommt?

    Kommen wir zum Bösewicht Nero, dargestellt von Eric Bana. Leider blieb diese Figur weit hinter den Möglichkeiten zurück. Nur sehr wenige Szenen darf Bana spielen. Diese jedoch gekonnt. In dieser kurzen Zeit fällt es dem Erzählstil sehr schwer hier einen unbezwingbaren Bösewicht glaubhaft aufzubauen. Der finale Showdown hinterlässt eher das Gefühl 'das wars jetzt schon?' als 'wow, gerade nochmal gut gegangen'. Und auch seine Figur leidet wieder an den Storylöchern. Er fliegt mit einem Bergbauschiff durchs Weltall hat aber Waffen dass die Schwarte kracht. Im Comic zum Film wird das angeblich erklärt. Das mag auch alles so sein wie im Comic beschrieben, im Film hat das Fehlen dieser Informationen aber zur Folge dass man sich fragt wie der gute Mann überhaupt zu solcher Ausrüstung kommt und wo seine eigentliche Motivation liegt.

    • Star Trek 11 begeistert mit dramatischen Momenten - gerade in der Anfangsphase.
    • Star Trek 11 fesselt mit bombastischen Effekten - gerade im Mittelteil.
    • Star Trek 11 enttäuscht mit der Charakterentwicklung und konstruierter und schwacher Handlung - gerade zum Ende hin.

    Wo sind die Dialoge? Was ist die Aussage? Als Reboot sicherlich ein solider erster Film der den Grundstein für hoffentlich viele Weitere legt. Der Film macht Spaß. Dennoch fehlt das gewisse Etwas, dass Star Trek auszeichnet. Eine Grundsatzdiskussion oder ein moralischer Konflikt. Zwar entschädigt hier besonders der fulminant mittreißende Anfang, gegen Ende blieb dennoch das Gefühl, dass hier einfach etwas gefehlt hat. Egal ob man den Film als Star Trek Film oder als Sci-Fi Actionkino betrachtet.
    Für einen Star Trek Film fehlt die Aussage. Für einen Action-Blockbuster war der Showdown zwar gut, aber nicht 100%ig überzeugend. Star Trek 11 ist am ehesten mit "Batman Begins" zu vergleichen. Dieser Film griff ähnlich wie J.J. Abrams die Entwicklung bekannter Charaktere vor den bekannten Ereignissen auf. So gesehen kann man es Star Trek 11 gar nicht so übel nehmen dass eben noch nicht alle der Star Trek typischen Inhalte vorhanden sind. "Star Trek Begins" eben. Wenn Star Trek 12 dann 'The Dark Space' heißt wird alles gut. Das solide Fundament ist gelegt.

    „Das solide Fundament ist gelegt."

    Daniel Räbiger

    Chefredakteur
    Letztendlich muss man sich fragen was einen Film gut macht. Erinnert man sich Jahre danach noch an den Streifen oder ist er unter 'ferner liefen' abgelegt? Star Trek 11 ist wie 'Batman Begins' - ein guter Anfang. Als eigenständiger Film hat es ein Werk mit der Intention einer Vorgeschichte natürlich immer schwer. Die Hintergrüde zu einer Figur sind meist immer langweiliger wie das Großereignis auf das man hinarbeitet. Star Trek 12 kann jetzt wie 'The Dark Knight' werden. Ein Meilenstein. Der Prolog dazu scheitert in einigen Punkten am eigenen Anspruch. Ein schlechter Film ist es jedoch nicht - auch wenn die Daumenwertung das erst einmal vermuten lässt. Star Trek 11 wird euch gefallen. Und ja: Star Trek ist zurück. Bombastisch, unterhaltsam und auf dem Stand der heutigen Technik. Lang lebe Trek!
    SpannungActionHumorErotikCharaktereKontiunitätAnspruch

    Es folgt das Review von treknews.de Redakteur Christian Gaus: 

    -> Alle Star Trek 11 Downloads 

    Star Trek – ein Phänomen seit 1966. Mich hat es im Kindesalter mit der Ausstrahlung der Next Generation Crew gepackt. Seither bin ich stolz darauf ein Trekkie zu sein. Schließlich teile (und ich versuche auch sie zu leben) ich die Vision Gene Roddenberrys, dass man trotz aller Widrigkeiten, es schaffen kann, sein Leben zum besseren zu wenden.

    Dort liegt der Zauber dieser und aller ihr nachfolgenden Serien: sie gibt die nötige Portion an Kraft, Zuversicht und Hoffnung, die man in schweren Zeiten benötigt. Diese Kraft hat sie auch mir gegeben und mich meine Kindheit überstehen lassen – ich glaube ich brauche keinem erzählen, wie man sich als gemobbtes Kind fühlt.

    Star Trek sorgte in den letzten vierzig Jahren für Stabilität. Die Kontinuität versprach. Dass es immer weiter geht, egal wie Turbulent es zugeht, man konnte sich auf eines verlassen: Star Trek blieb Star Trek. Und wenn in der Serie Star Trek: Enterprise Dinge erklärt wurden, die uns schon seit der Original Star Trek Serie wunderte, ging einem das Herz auf.

    Und dann kam JJ Abrams.

    Nun gut, zuerst muss man sagen, dass die Zuschauer zuerst gingen. Denn wenn jede Serie so viele Zuschauer gehabt hätte wie die Next Generation, wäre Abrams sicher nicht mit Star Trek behelligt worden.
    Denn hier müssen wir ehrlich sein: die letzten Filme haben es Neu-Einsteigern sehr schwer gemacht. Egal wie oft sich die Produzenten und Regisseure es sich vorgenommen hatten, auch Nicht-Fans anzuziehen, sie waren gescheitert. Egal wann man die TNG Crew auf der großen Leinwand sah, immer wieder gab es Bezüge zu ihren vorangegangenen Beziehungen, ihren Entwicklungen, Geschehnissen aus der Serie oder ähnlichem. Es gibt Dutzende, wenn nicht Hunderte Bücher, die das Star Trek-Universum erklären, von den unzähligen Roman und der Fanfiction nicht zu reden. Hier hat sich ein Regelwerk aufgetürmt, dass für Neulinge auf den ersten Blick ein Korsett zu sein scheint – meine Erklärung dafür, dass viele erstmal vor dem Phänomen Star Trek zurückschrecken.
    JJ Abrams ging an die Anfänge zurück, er suchte sich eine Zeit aus, die auf dem Bildschirm noch nicht beleuchtet worden war und nahm sich die künstlerische Freiheit heraus, diese auf seine Art zu interpretieren.

    Und es hat geklappt.

    Der Film wirkt frisch, real und jung. Und dies war Star Trek sehr lange nicht mehr. Denn auf der Kinoleinwand waren immer nur Crews zu sehen, die schon seit Zig-Jahren zusammen arbeiten und alle inzwischen im Rentneralter sind. Die TOS Crew wurde wenigstens noch allesamt hoch befördert, aber Riker, Data, LaForge haben seit ihren Anfängen ihren Rang und Position nicht verändert. Und dann kamen sie ins Kino und allesamt wurde die Serie geehrt wie der Heilige Gral, angebetet wurde die Kontinuität und heraus kamen sehr träge und kopf-lastige Verfilmungen. Allzu oft wurde der Diplomat Picard künstlich zum Actionheld erhoben oder die Föderation hat in den ersten Filmen nach einer alternden Gruppe geschrieen, wenn sie Hilfe brauchte.
    Star Trek macht tatsächlich Spaß. Und wie. Der Film ist kurzweilig und vergnüglich. Die Mi-nuten vergehen wie im Flug und am Ende möchte man nach mehr schreien. Die Schauspieler sind herausragend. Allen voran das Triumvirat zwischen Kirk, Spock und McCoy ist herrlich. Wenn man die Augen schließt und den Dialogen folgt ist man in der Originalserie. Spritzig und feurig werfen sich diese Drei die Pointen nur so an die Köpfe. Chris Pine ist Kirk. Mit jeder Faser. Wenn er spitzbübisch lächelt und Kobayashi Maru austrickst oder er Spock be-greiflich machen will, wie falsch doch seine Logik ist. Chris Pine hat zum Glück eins nicht gemacht: versucht William Shatner zu sein. Das wäre nur in die Hose gegangen und die Rolle wäre ins lächerliche gezogen worden. Einzig am Ende des Filmes sitzt Pine wie Shatner, lo-cker die Füße übereinander geschlagen, im Captain’s Chair.

    Zachary Quinto spielt Spock auch auf seine Weise. Einen Spock, der mit seinen Gefühlen kämpft und sich noch nicht zur Gänze für die Logik entschieden hat. Nein er nimmt die Ge-fühle als einen Teil von sich an und trägt sie stolz zur Schau. Und hinter alldem erkennen wir, wie aus diesem Spock der Spock wurde, den wir kennen.
    Karl Urban bringt das Flegelhafte mit um McCoy zu sein. Er liefert eine Erklärung für seinen Spitznamen und sorgt für die heiteren Sprüche an Bord, die wir von Pille gewohnt sind.
    Der Film wurde erstklassig in Szene gesetzt, die Kulissen sind atemberaubend und vor allem: hell: so wie wir es aus der Serie gewohnt waren. Nicht düster wie es in den vorangegangen Serien und Filmen versucht worden war um Realismus zu erzeugen.

    Der Film geht große Schritte. Die Spezialeffekte sind gewaltig, die Charakterentwicklung kommt nicht zu kurz und die Action bombastisch. Für jeden Geschmack etwas dabei. Die Prise Salz ist die Selbstironie der Charaktere, die auch aus der Serie in den Film übertragen wurde.

    Der Film ist mutig.

    Der Film ist ein Reboot. Er ehrt den Canon und startet das Franchise neu durch. Die Charaktere diskutieren es einmal selbst auf der Brücke auf der Enterprise: Nero’s Eingreifen hat eine alternative Realität geschaffen, die alles auf den Kopf stellt. Und trotzdem will es das Schicksal so, dass die bekannte Crew am Steuer der Enterprise sitzt.

    Es gibt Dutzende Anspielungen auf die Serien und Filme, die es zuvor gab. Den Planet Delta Vega, Archers Beagle, Pilles Spitznamen, die Redshirts, und so weiter.
    Leonard Nimoy zeigt uns, dass er immer noch Spock ist. Es werden uns neue Facetten von Uhura präsentiert, Chekov fällt leider nur durch einen grausamen Dialekt auf und Sulu tut das, was er am besten kann: kämpfen.

    So gewagte Schritte wie sie in diesem Film getan wurden, hat man lange nicht gesehen. Die Voyager hat durch irgendwelche temporale Paradoxien alles wieder auf Null gesetzt, wenn was nicht passte, dieser Film verzichtet darauf.

    Und das ist es, was dem Franchise gut tut: ein Neustart.

    Das ist es auch, was den Fans nicht gefallen wird. Canon-Freunde werden den Film in der Luft zerreißen. Und denjenigen, die das jetzt bereits tun kann ich nur sagen: schaut euch den Film nicht an. Dieser Film wird euer Weltbild gehörig ins Wanken bringen. Er bricht mit der Kontinuität, die Star Trek solange Zeit zum Anker für viele gemacht hat. Aber mal unter uns: das hat bisher jeder Film und jede Episode gemacht. Immer wieder wurden neue Dinge er-zählt, die nicht zu anderen passen. Doch hier ist das Verhältnis eben sehr krass.

    Hier kommen wir zu den Dingen, die mir nicht gefielen. Diese drehen sich hauptsächlich um den Bösewicht: Nero. Hier bleiben einfach zu viele Fragen offen. Es lag nicht an dem Charak-ter selbst. Eric Bana spielte diesen teuflisch gut, doch wichtige Fragen blieben offen: warum ist ein Minenschiff so gewaltig? Wieso ist es so stark bewaffnet? Wieso haben diese Romula-ner Tattoos? Was für eine Beziehung hat Nero zu Spock? Wieso wartet Nero 25 Jahre und altert nicht? Wieso scheint er in dieser Zeit einfach verschwunden zu sein?

    Einen Teil dieser Fragen beantwortet der Comic zum Film, aber leider nicht der Comic selbst. So bleibt ein schales Gefühl zurück, wenn sich zum Ende des Films die Handlung und die Action zuspitzt aber einige wichtige Antworten auf der Strecke bleiben.

    Ebenso sieht es mit dieser roten Kugel aus, dem Dreh- und Angelpunkt des Films: der roten Materie. Wiederum liefert der Film hier nicht genügend Antworten: was ist diese rote Mate-rie? Wo kommt sie her? Wieso befindet sich so viel davon an Bord eines kleinen Schiffes, wenn nur ein Tropfen benötigt wird?

    „Und es hat geklappt."

    Christian Gaus

    Redakteur
    Sieht man darüber hinweg, bleibt ein junger, actiongeladener und humorvoller Film zurück, den man auch versteht ohne eine Episode der Serie gesehen zu haben. Er bettet die Grundlage für die Charaktere, die die Fans kennen und die Abenteuer, die diese Crew hoffentlich noch erleben wird.
    SpannungActionHumorErotikCharaktereKontiunitätAnspruch

    Es folgt das Review von Alessandro Hüttermann: 

    Nach den Reviews von Daniel Räbiger und Christian Gaus präsentieren wir Euch heute eine dritte Kritik zum brandneuen Star Trek Film. Ob Star Trek mit dem neuen Produzenten J.J. Abrams sein Gesicht verloren hat oder es dem Lost-Schöpfer und seinem Team tatsächlich gelungen ist, Star Trek für Fans als auch für Nicht-Fans gleichermaßen wieder attraktiv zu machen, erfahrt Ihr in unserer Review von Alessandro Hüttermann:

    Kaum sind die Paramountsterne eingeflogen, startet der Film ohne lange zu fackeln mit einem bombastischen Raumkampf. Die Kelvin muss sich gegen die Narada behaupten, und schnell wir klar, dass das kleine Föderationsschiff hoffnungslos unterlegen ist. Der erste Offizier ist James T. Kirks Vater, der sich in den folgenden Szenen wie ein wahrer Kirk verhält. Ist die grobe Action einmal vorbei, sehen wir in einer emotionsgeladenen Sequenz wie Jim Kirk geboren wird und unweit entfernt sein Vater sich für seine Familie und Kollegen opfert.
    Der Anfang dürfte zu den besten und emotionalsten der ganze Star Trek Reihe gehören, auch wenn die wilde Regie etwas irritierend ist. Als Trekkie möchte man das neue Schiff und die Brücke näher begutachten, aber dafür bleibt keine Zeit. Rasante Schnitte und eine Erzählgeschwindigkeit mit Warp 9 lassen keinen Platz zum Durchatmen. Kirks und Spocks Jugend verfliegen nur so und schnell sieht man beide zusammen an der Akademie. Deren anfängliche Beziehung zueinander kann man mild ausgedrückt nur als „angespannt“ bezeichnen. Als ein Notruf von Vulkan die Erde erreicht, werden die Kadetten auf die nächstgelegenen Föderationsschiffe eingeteilt. Warum die Enterprise noch keine richtige Stammcrew hat, wird während des Films nicht erklärt. Da man einige Jahre zuvor den Bau der Enterprise sah, kann man an dieser Stelle nur davon ausgehen, dass das Schiff erst vor kurzem fertiggestellt wurde. Es wäre schön gewesen, wenn dies kurz im Film Erwähnung gefunden hätte, doch aufgrund des hohen Tempos muss sich der Zuschauer auch in den folgenden Szenen viele Dinge selbst zusammenreimen. Dass die Enterprise aufgrund eines Fehlers des Steuermanns Sulu nicht zusammen mit dem Rest der Flotte nach Vulkan fliegt, wirkt zwar etwas konstruiert, kann aber durch die Unerfahrenheit der Crew erklärt werden. Auffällig ist Pikes enormes Vertrauen in Kirk, was manchmal nicht ganz verständlich, eine feste Konstante des Films ist.

    Als geglückt kann man die Beförderungen von Uhura, Sulu, Scotty und McCoy bezeichnen, die schnell und vor allem glaubhaft ihre Positionen aus TOS und den nachfolgenden Kinofilmen einnehmen können. Die raschen Beförderungen werden ähnlich wie im Pilotfilm von VOYAGER begründet. Zum Teil versterben einige Offiziere (ich sag nur Redshirt), zum Teil wird aber auch gezeigt, dass die TOS-Charaktere einfach besser sind als deren Vorgänger.

    Dass erste wirkliche Logikloch ist mir erst auf Delta Vega aufgefallen. Ich kann ohne weiteres akzeptieren, dass Spock Kirk auf einem Planeten aussetzt, denn Kirk hat schon davor gezeigt wie trickreich er ist, da würde vermutlich auch keine Zelle reichen. Auch kann ich akzeptieren, dass kein Widerstand von Vulkan aus gezeigt wird. Mit der Narada im Orbit dürfte dieser eh sinnlos und somit auch unlogisch sein. Ich habe auch kein Problem damit, dass es auf einmal ein zweites Delta Vega gibt, das direkt neben Vulkan liegt (es gibt ja beispielsweise auch England in Deutschland). Jedoch nicht so leicht akzeptieren kann ich, dass Jim einfach mal so auf einem fremden Planeten auf Leonard Nimoys Spock trifft, auch wenn solche „Zufälle“ in der SciFi keine Seltenheit sind und sowas in den bisherigen Trek Filmen schon mehrfach vorkam, so ist und bleibt das konstruiert. Das ist störend, aber natürlich auch kein Beinbruch.

    Ein anderes Logikproblem des Films stellt Neros Vergangenheit dar. Es wird nicht erklärt, was er und seine Crew in den vergangenen 25 Jahren gemacht haben - denn soviel Zeit ist seit deren Eintreffen bereits vergangen. Sah man im ersten Trailer noch wie Nero seine Zeit mit den Klingonen rumschlug, so ist diese Szene leider nicht im fertigen Film, wodurch ein großes Loch in Neros Geschichte geschaffen wurde. Schade. Wie schon von Daniel angemerkt wurde, fehlt im Film auch eine Erklärung dafür, warum die Narada so gut bewaffnet ist. Trekkies sei das Comicbuch Countdown empfohlen, das den Fan mit zusätzlichem Hintergrundwissen versorgt. Für den durchschnittlichen Kinogänger wird wohl die Erklärung reichen, dass die Narada aus der Zukunft kommt und deshalb der Kelvin und der Enterprise um einiges überlegen ist.

    Anders als die meisten SciFi Filme hat STAR TREK keinen klassischen Showdown, was einfach daran liegt, dass der gesamte Film praktisch einen einzigen Showdown darstellt und dies einfach nicht mehr zum Ende hin zu toppen ist. Leider gelingt die Zerstörung des Bohrturms viel zu schnell. Hier wäre mehr drin gewesen. Zum Schluss gibt es noch einige schöne Momente und wenn dann der Abspann beginnt, kann man es kaum glauben, dass schon zwei Stunden vergangen sind.

    Sieht man mal von den Logiklöchern ab, so zeigt das Drehbuch viele erzählerische Stärken. Langeweile ist ein Wort, das man mit diesem Film kaum in Verbindung bringen kann. Von der ersten bis zur allerletzten Sekunde ist die Handlung spannend, unterhaltsam und überaus interessant. Die zahlreichen Lacher lockern die Stimmung immer wieder auf und sind sehr gut platziert. Die Charaktere sind sauber ausgearbeitet und wirklich jeder aus der Stammcrew hat seine eigene, ganz persönliche Szene. Ein wenig zu kurz kommt nur Nero, der fast weniger Szenen als sein Handlanger Ayel hat. Eric Bana zeigt eine wunderbare Leistung und schafft es, in den wenigen Filmminuten der Rolle so viel tiefe wie in der Zeit nur eben möglich zu geben, doch ist Nero kein Khan. Er erfüllt aber seinen Zweck, denn wie schon erwähnt, kommt in keiner Sekunde Langeweile auf. Wenn ich ehrlich bin, bin ich sogar froh, dass Nero nicht so im Vordergrund steht. Hätte man STAR TREK wie etwa zuletzt THE DARK KNIGHT um den Bösewicht herum aufgebaut, hätte es nicht mehr ausreichend Szenen für die anderen Charaktere gegeben. Man darf nicht vergessen, dass Orci und Kurtzman gleich sieben Offiziere (mit Pike acht) vorstellen und teilweise noch deren Familie und Hintergründe mit einbauen mussten, was im Übrigen hervorragend gelungen ist.

    Wie man schon von den Trailern vermuten konnte, hat J.J. Abrams bei der Wahl seiner Schauspieler eine goldene Nase bewiesen - mit einer Ausnahme, aber dazu später mehr. Chris Pine ist klarer Star des Films. Entgegen allen Befürchtungen bei der Bekanntgabe seiner Verpflichtung brilliert Pine ab der ersten Sekunde. Er ist charismatisch, selbstbewusst, frech oder um es anders auszudrücken: er ist Kirk! Und Quinto ist Spock! Er mag zwar emotionaler spielen als es einst Leonard Nimoy getan hat, doch sehen wir hier einen deutlich jüngeren Spock und seine Emotionen passen zu seinen Schicksalsschlägen während des Films.

    Aber auch den anderen Schauspielern gelingt es ihren Rollen neues Leben einzuhauchen. Vor allem Karl Urban zeigt hier eine geniale Darstellung. McCoy ist so ruppig und zugleich sympathisch wie eh und je. Zoe Saldana als Uhura kann vor allem ihre herzliche Seite zeigen, während John Cho als Sulu eher für die Action zuständig ist. Für Lacher sind immer mal wieder Simon Pegg als Scotty und überraschenderweise auch Anton Yelchin als Chekov zuständig. Yelchins russischen Akzent kann man entweder hassen oder zum Brüllen komisch finden. Bei mir war klar letzteres der Fall.

    Kommen wir zu dem Schauspieler, der mich wenig, bis gar nicht überzeugen konnte. Ben Cross ist leider für mich die totale Fehlbesetzung als Vulkanier Sarek, denn es gelingt ihm nicht, seine Rolle glaubhaft zu spielen. Hier hätte man besser einen anderen Schauspieler gewählt. Zum Glück hat er nur wenige Szenen.

    Produktionstechnisch ist STAR TREK mit seinem 150 Millionen Dollar Budget natürlich auf dem höchsten Stand. Die Aufnahmen sind größtenteils großartig und haben einen hohen künstlerischen Anspruch. Die Detailverliebtheit ist auf der ganzen Linie beeindruckend. Von der anfänglichen Schwäche bei der Regie mal angesehen, hat Abrams eine grundsolide Leistung abgeliefert. Die Lens Flare gehören zum Stil des Films, waren aber für mich, anders als erwartet, nur selten störend. Kritischer bin ich da schon eher mit dem Innendesign der Enterprise. Der Maschinenraum und auch einige andere Sets passen nicht hundertprozentig ins Gesamtdesign. Am negativsten ist mir hier das Set mit den Wasserrohren aufgefallen. Klar passen Wasserrohre zur Enterprise, doch hat man sich die als Trekkie anders vorgestellt. Hier wäre eine stärkere Anlehnung ans bestehende Design wünschenswert gewesen.

    Eine kleine Entschädigung für dieses gewöhnungsbedürftige Design stellen die zahlreichen Anspielungen dar. Besonders Pikes letzte Szene ist einfach ein pures Geschenk für jeden Trekkie. Und selbstverständlich weckt auch jede Szene mit Leonard Nimoy nostalgische Gefühle. Allein ihn wieder in der Rolle zu sehen, die ihn zur lebenden Legende gemacht hat, ist ein Kinobesuch wert. Sofern kein Wunder an den Kinokassen geschieht, dürfe der elfte Film der Reihe auch nicht Nimoys letzter Star Trek Film gewesen sein.

    Michael Giacchino hat eine größtenteils tolle Komposition für den Film aufgenommen. In zwei Szenen war mir seine Musik zu aufdringlich, doch sonst war der Soundtrack gelungen und sorgte für die eine oder andere Gänsehaut. Alexander Courages Original Theme ist wie ja bereits bekannt wurde in den Credits zu hören, was für mich eine klare Bereicherung darstellt.

    Insgesamt lässt sich sagen, das J.J. Abrams und sein Team den Namen Star Trek keineswegs beschmutzt hat. Es ist ein anderes Star Trek, ein frischeres und moderneres. Einen besonderen Anspruch bzw. eine gesellschaftsrelevante Aussage hat der Film leider nicht, dies sei aber verziehen, ist der Streifen auch so schon fast überladen. Immerhin handelt es sich hierbei um den Auftakt einer neuen Reise. Wer eine großartige Geschichte mit Tiefgang erwartet, wird auf den nächsten Teil hoffen müssen, denn bei diesem Film geht es primär um die Vorstellung der Charaktere. Da man dies in einem Film abhaken wollte, werden viele Entwicklungen nur im Ansatz erklärt. Und Kirk wird vom Kadetten zum Captain befördert, was aber nicht ganz so unglaubhaft ist, wie es klingt. Die SciFi-Elemente (Zeitreise, parallele Universen, rote Materie, schwarze Löcher etc.) wurden vermutlich absichtlich nicht näher beleuchtet, damit die Handlung auch für den Mainstream noch bekömmlich bleibt. Storytechnisch weist zwar das Drehbuch ein paar Schwächen auf, aber das ist nicht weiter tragisch. Dafür gibt es einfach zu viele Stärken und Aha-Momente. Orci und Kurtzman haben den Hauch von TOS eingefangen und daraus ein völlig neues Universum geschaffen. Nach den Totalausfällen ENTERPRISE und NEMESIS geht es endlich wieder weiter. Möge Star Trek 12 bald kommen.

    „Star Trek ist tot, lang lebe Star Trek"

    Alessandro Hüttermann
    Als Nicht-Trekkie könnte ich STAR TREK nur die Bestnote geben. Als Trekkie habe ich leider einige zusätzliche Kritikpunkte. Nichtsdestotrotz war es sauspannend, urkomisch, unterhaltsam und ein Gänsehautmoment folgte dem nächsten. Wenn man während des Films ein Strahlen im Gesicht hat, kann der Daumen trotz der oben erwähnten Problemchen nur in den Norden zeigen. Die Wiederbelebung ist geglückt. Wenn die Jungs da weiter machen, wo sie aufgehört haben, steht uns eine großartige Zeit bevor (sofern es nächstes Mal ein paar Dialoge mehr gibt). Frei nach dem Motto „Der König ist tot, lang lebe der König“ heißt es nun: „Star Trek ist tot, lang lebe Star Trek!“
    Willkommen in einem neuen Universum!
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    IN EIGENER SACHE
    Mit Ausnahme von ein paar Updates am Großen Star Trek 11 Überblick und ein bis zwei Titan-Reviews im Jahr, stellt dies meine letzte News für TREKNews.de dar. Meine erste News liegt nun schon über zwei Jahren zurück (wie die Zeit vergeht...) und handelte, wie könnte es auch anders sein, von J.J. Abrams STAR TREK. Und auch meine folgenden News beschäftigten sich zumeist mit diesem Thema, so dass es für mich eine runde Sache ist, meine tolle und vollkommen abwechslungsreiche Zeit als Redakteur bei TREKNews.de mit einer Review zu dem Film zu beenden, der mich so viel Zeit und Nerven wie kein Film zuvor gekostet hat. Mein Dank für diese geile Zeit geht ans gesamte Team der letzten Jahre und natürlich an all die Leser, die Tag für Tag meine Artikel ertragen haben ;) Danke. Macht's gut und danke für den Fisch!

    Es folgt das Review von Ingrid Augustin:

    Selten wurde so lange die Fortführung einer Filmreihe gleichzeitig herbeigesehnt wie zugleich auch kritisiert – sei es nun aufgrund des Regisseurs J.J.Abrams oder weil es sich bei „Star Trek 11 – Die Zukunft hat begonnen“ um einen Reboot handelt, wie schon recht früh bekannt wurde. Die Fotos vom Sets, von Filmszenen sowie die Trailer haben das übrige dazu getan, um das Fandome zu spalten. Die einen sehen in jeder um noch so minimal verschobenen Warpgondel gleich einen bösen Canon-Verstoß, die anderen argumentieren mit einer cineastischen Version eines Star Treks, das mit der Zeit gehen muss. Beide haben Recht und Unrecht zugleich.

    Zunächst einmal: Star Trek 11 ist hervorragend gemachtes Popcorn-Kino. Für Trekkies und Nicht-Trekkies.

    Vorkenntnisse sind nicht nötig, ja, können sogar hinderlich sein, z. B., wenn man anfängt, sämtliche Canon-Verstöße ein wenig aufzulisten. Das nimmt einem den Spaß. Vor allem deshalb, weil spätestens etwa ab der Mitte des Filmes auch jedem Hardcore-Trekkie ein Licht aufgeht (oder aufgehen sollte), dass Star Trek 11 nichts – oder so gut wie nichts – mehr mit dem TOS zu tun hat, das alle kennen. Das hat aber nichts mit hellen Brücken, anderen Uniformen oder einem doch gewöhnungsbedürftigem Maschinenraum zu tun. Sondern mit einem einzigen Satz, den der Spock aus der Zukunft zum jungen Kadetten Kirk auf dem Eisplaneten sagt: „Ja, ich lernte deinen Vater kennen, als du zum Captain ernannt wurdest.“ In dem Moment legte ich Stift und Notizblock zur Seite...

    Alle wilden Spekulationen, alle beinahe schon unerbittlich geführten Diskussion rund um den Film und besonders um dessen Canontreue, wurden in nur einem einzigen Satz erklärt. Eigentlich hätte ja .. wenn, dann... es ist aber nicht so gewesen. Kirks Vater starb, weil die Kelvin Neros Schiff kreuzte. Der Reboot beginnt nicht mit einer zu hellen Brücke. Er beginnt nicht, weil die Warpgondeln nicht am „richtigen“ Platz sind.

    Er beginnt mit einer tödlichen Begegnung, die eigentlich niemals hätte stattfinden dürfen und die das Leben des jungen James T. Kirk - und nicht nur das - entscheidend verändern wird. Mit dem „Heldentod“ seines Vaters, als dieser die Kelvin mit dem Schiff Neros kollidieren lässt. Ab diesem Moment ist nicht mehr so wie es war. Die Zukunft hat begonnen..

    Und es ist eine andere Zukunft. Kirk entwickelt sich zum Draufgänger, der meiner Meinung nach alle Regeln bricht, weil er erstens eine unglückliche Kindheit ohne Vaterfigur hatte und zweitens weil er einfach als „Erwachsener“ keine Perspektive für sich und seine Zukunft sieht. Die Aufnahmeprüfungen der Sternenflotte hat er schon zwei Mal absolviert, aber wieso sich dort melden? Er - ein Landei? Das wird doch nie was – wie ihm die Kadetten wahrscheinlich immer wieder klar gemacht haben. Etwas Besonderes will er sein – ein Maulheld ist er mit Sicherheit. Ein Frauenheld ohne Zweifel. Aber ein Sternenflottenoffizier? Wer weiß, was dahinter steckt? Hat seine Mutter ihm vielleicht eingeimpft, dass es auf der Erde sicherer ist? Fühlte sich der junge Jim von seinem Vater schlichtweg verlassen, dass er auf keinen Fall so werden wollte, wie dieser? Letztlich spielt es keine Rolle, denn Pike tritt auf den Plan – im Übrigen eine herrliche Szene, wie Chris Pine mit zwei Taschentuchfetzen in der Nase und mehr als böse ramponiert, Pike gegenüber sitzt und sich noch einen Absacker bestellt. Und Pike scheint in dem jungen Landei tatsächlich einen Nerv getroffen zu haben – am nächsten Morgen tritt James T. Kirk tatsächlich der Akademie bei.

    Und trifft Dr. Leonhard McCoy. Die Szene, in der Karl Urban die Szenerie betritt, ist sensationell und hinlänglich dank den Trailern bekannt. Weniger wohl warum Kirk McCoy fortan nur noch Bones nennt: „Meine Frau hat bei der Scheidung alles bekommen – alles, was mir bleibt, sind meine Knochen!“ Diese Stelle für das eingedeutsche „Pille“ zu synchronisieren, dürfte auch bei wenig Phantasie nicht allzu schwer fallen..
    Dass die beiden Freunde werden, ist völlig verständlich. Der etwas skurrile Mediziner und das Hau-Drauf-Landei - zwei Außenseiter, die die gleiche Sprache sprechen und zudem auch noch den gleichen Humor teilen. Das schweißt zusammen, da geht man gemeinsam durch dick und dünn – und verhilft seinem Kumpel, der eigentlich wegen des Verdachts des Betruges beim Kobijashi Maru Test nicht zum Einsatz darf, mit einer Injektion zu einem Freiflug auf die Enterprise, als die Flotte wegen eines Notrufes Vulkan zu Hilfe eilen will. Das hat aber auch seinen Preis: Kirks Hände blasen sich dank Mc Coys „Behandlung“ wie Luftballone auf und als „Bones“ das behebt, versagt dafür Kirks Zunge, als er versucht zu erklären, dass die Romulaner dahinter stecken. Was hat er nur für ein Glück, dass Uhura ihn trotzdem versteht!

    Man kann dem Film alles absprechen, wenn man nur will. Eines aber nicht: den Humor! Denn der kommt wirklich nicht zu kurz. Sei es nun McCoys Bemerkung über Spock: „Ich find den echt in Ordnung“, Kirks Luftballon-Hände, Chekovs Ansprache an die Crew mit einem russischen Akzent, der einem die Tränen vor Lachen in die Augen treibt, oder Scottys Ankunft auf der Enterprise in einem Wassertank (wenns denn einer ist). Zahlreiche Reminiszenzen werden TOS-Fans mit Sicherheit viel Freude bereiten – hier merkt man deutlich, dass Autoren am Drehbuch saßen, die sich doch ein wenig mit Star Trek auskennen. Viel Situationskomik - z.T. wirklich toll von den Akteuren in Szene gesetzt – diejenigen, die noch nie was von Star Trek gehört oder gesehen haben. Warum aber ein Nokia-Klingelton in der Zukunft immer noch zu hören sein wird, wenn die Welt doch von einer „iPod“-Brücke spricht, gilt es noch zu ergründen...

    Geschichte wiederholt sich bekanntlich und das tut sie auch bei Star Trek 11 – Pike geht ebenso auf den Deal mit Nero ein, wie zuvor der Captain der Kelvin – doch er sichert sich noch ein Ass im Ärmel. Kirk, Sulu und ein Red-Overall(!) stürzen sich auf die Bohrplattform, die Nero auf Vulkan ausgerichtet hat. Spektakulär der Sturz aus dem Orbit in die Atmosphäre – und wahrscheinlich sträuben sich bei vielen gleich die Nackenhaare. Reibung? Hitzeschild? Aber jetzt mal ganz ehrlich! Wer außer Trekkies, Wissenschaftlern oder Science-Fiction-Fans stört sich eigentlich an so was? Die Antwort ist einfach: Keiner! Genauso wenig wie sich die meisten unbedarften Kinogänger an den Warpgondeln oder der iPod-Brücke stören werden...
    Und wieder verbindet ST 11 rasende Action mit Humor - zum dritten, vierten .. - wen kümmerts! - Mal hängt Kirk über dem Abgrund und kann den Fußtritten des Romulaners auf seine Finger ausweichen, der dann letztlich von Sulu getötet wird. Klar, dass Kirk sich keine Minute später revanchiert und Sulu, der in den Abgrund stürzt, hinterher fliegt wie James Bond in Moonraker und ihn auffängt – wie dumm nur, dass auch sein Fallschirm gerade jetzt den Geist aufgibt ...
    Und wie gut, dass der akzentreiche Chekov mit seinen 17 Jahren nicht aufgibt und sich eine Menge zutraut, denn sonst wären die beiden nur noch Matsch - wenn überhaupt..

    Und jetzt wird es interessant.

    Spock hat das Kommando über die Enterprise, aber Kirk will es haben. Was ist wichtiger? Die Rettung von Pike – sehr menschlich – oder die Benachrichtigung der Flotte über die Gefahr, die von Nero droht – sehr logisch?
    Captain Archer lässt grüßen – als Spock den aufsässigen Kirk einfach von „seinem“Schiff mithilfe einer Kapsel auf einen nahegelegenden Eisplaneten – immerhin mit einem Sternenflottenaußenposten - aussetzen lässt. Und ich machte – leider eher negativ – auf mich aufmerksam – als ich daraufhin ein lautes „Gehts noch?“ von mir ließ. Genauso wie ich dachte, ich sitz im falschen Film, als klar wurde, dass Uhura und Spock ein Pärchen sind.

    Was zur Hölle soll das denn? Wozu das denn? Die zwei? Ausgerechnet DIE?

    Nein! Nein! Und nochmals NEIN!

    Ich bin nun wahrhaftig keine Canon-Verfechterin – wie man wohl vielleicht schon gemerkt haben mag. Aber das geht selbst mir gegen den Strich. Canon hin, veränderte Zeitlinie her – die Autoren und Abrams haben hier wohl den größten Fehler überhaupt erlaubt! Mag ja sein, dass Spock auch seine menschlichen Seiten hat – und auch seine Bedürfnisse als Mann. Gestehe ich ihm alles zu! Aber dass er nach all seinen Erfahrungen als Hybrid tatsächlich den gleichen „Fehler“ begeht wie sein Vater, dass er nach all den Demütigungen, die er als Kind und als Erwachsener erdulden musste, eine solche Wahl trifft ... Nein! Tut mir leid, auch der veränderte Canon kann dies nicht rechtfertigen. Und wenns den Produzenten auch nur darum ging, ein wenig Sex in den Film zu bringen oder eben auch noch deutlicher zu machen, dass hier nichts mehr ist wie im alten TOS, muss man leider sagen, das ist gründlich daneben gegangen!

    Einen Sinn hatte es letzlich doch – ich meine, dass Kirk ausgerechnet auf DIESEM Eisplaneten ausgesetzt wurde: Endlich tritt der Spock aus der Zukunft in Aktion. Der wurde nämlich von Nero dort ausgesetzt, damit er – so wie Nero damals bzw. in Zukunft selbst – das Ende seines Planeten beobachten kann. Und den Verlust, den Nero erlitten hat, am eigenen Leib erfahren kann.

    Denn darum geht es in diesem Film. Um Rache. An Spock. An der Föderation. Die allesamt nichts oder zu wenig taten, um Romulus, das von einer Supernova zerstört wurde, zu retten. Und damit zu spät, um Neros Frau zu retten. Und nun rächt sich der Romulaner an all denen, die ihm das genommen haben, was ihm am wichtigsten war, weil sie zu spät bzw. überhaupt nicht eingegriffen haben. Ein starkes Motiv, ein leider schwacher „Villian“. Was kein Vorwurf an Eric Bana ist. Er spielt die Rolle Neros wirklich hervorragend – nur sieht man ihn leider viel zu selten. Er ist viel zu wenig prägnant, viel zu wenig präsent. Schade, er hätte mehr Screen-Time verdient.

    Die wenige Zeit, die ihm zur Verfügung stand, nutzte Simon Pegg alias Scott Montgomery dafür ausgezeichnet. Man merkte ihm an, er ist ein Trekkie durch und durch - und das ist die Rolle seines Lebens. Ein herrlicher schottischer Akzent, der typische und berühmte Scotty-Enthusiasmus – Simon Pegg ist für mich neben Karl Urban das Highlight dieses Filmes schlechthin. Alleine die Szene, in der er – völlig unpassend - „I like this ship. It's exciting!“ ruft, ist das Eintrittsgeld wert. Und wieso man plötzlich bei Warp beamen kann ..nun das hängt mit dem Spock aus der Zukunft zusammen und das muss auch einem Hardcore-Canon-Verfechter erst mal genügen.

    Aber nun kommt es zu dem tatsächlich auch für JEDEN absoluten Höhepunkt – Spock und Kirks grundlegend verschiedene Charaktere prallen aufeinander und das aufgeblasene Landei kann froh sein, dass Spock am Ende doch noch von ihm ablässt ..

    WOW!

    So grundverschieden beide Charaktere sind, so teilen sie beide doch – nun nach Vulcans Zerstörung – eines gemeinsam. Den Verlust eines geliebten Menschen. Und das, was sie zuvor von einander getrennt hat, das, was überhaupt zu diesem Eklat und damit zugleich dazu führt, dass Kirk nun ganz offiziell und mit vollem Recht auf dem Captains Chair Platz nimmt, das bringt diese so vollkommen unterschiedliche Individuen zusammen. Macht aus ehemaligen Gegnern tatsächlich Verbündete – und legt den Grundstein für eine Freundschaft, der auch alternative Zeitlinien nichts anhaben kann...

    Noch niemals zuvor habe ich einen Film dermaßen zwiegespalten verlassen, wie diesen. Noch nie zuvor rang meine Trekkie-Seite dermaßen mit meiner journalistischen Professionalität – gut, sie wurde noch auch noch nie dermaßen auf der Probe gestellt.
    Star Trek liefert alles, was ein Blockbuster auch nur haben kann. Rasante Action, gepaart mit einigen wenigen nachdenklichen, ruhigen Momenten, Humor und manchmal sogar ernsthafte „Science“-Fiction, sowie Charaktermomente und eine beinahe in sich geschlossene Geschichte ...

    Noch nie zuvor, fiel es mir so schwer, eine Wertung für einen Film abzugeben. Aber vielleicht sollte ich das auch gar nicht tun – denn am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden: Akzeptiere ich diesen Film und die neue Realität und werde ich zu einem „alternative trekkie“, der neu und alt vereinbaren kann, oder bleibe ich ein Trekkie, für den dieser Film nichts anders ist, als die verwirrte Vision eines „Lügners“?

    Für die Entscheidung, ob man sich den Film im Kino anschaut, ist vielleicht folgende Pro- und Contra-Liste mit entscheidend:

    Pro:

    • Eine (beinahe vollständig) in sich stimmige Geschichte. Bestimmte Kleinigkeiten, die nicht passen, werden in der Contra-Liste erwähnt.
    • Hervorragende Darsteller: Fast allen Schauspielern merkt man an, dass sie sich intensiv, mit ihren „Vorgängern“ beschäftigt haben. Selbst Kleinigkeiten in Mimik oder Körperhaltungen wurden von den Darstellern hervorragend interpretiert. Echte Highlights für mich persönlich: Karl Urban (rulez!!!), Simon Pegg und Anton Yelchin. Enttäuscht hat mich dagegen Zoe Saldana.
    • Rasante Actionsszenen
    • Weltraum“schlachten“
    • Eine gewisse Canon“treue“ (die kann allerdings unterschiedlich ausgelegt werden)
    • Humor

    Contra:

    • Spock und Uhura ein Liebespaar – ein absolutes No-Go!
    • Überhaupt Uhura, in diesem Fall Zoe Saldana: So was von blass in einer doch im Gegensatz zu den Anfangszeiten von Star Trek weniger sexistischen Zuschauergegenwart! Zwei, drei echte Einsätze, das wars. Das wärs ja noch besser gewesen, sie ganz raus zu lassen!
    • Seit wann knallts eigentlich, wenn die SF-Schiffe auf Warp gehen? Davon abgesehen, dass man in Wahrheit gar nichts hören sollte ... aber diesen neuer Sound-Effekt sollte man sich gleich wieder abgewöhnen.
    • Und seit wann wird ein Kadett mit einem Schlag gleich zum Captain gemacht? He, wenn das so einfach geht, dann melde ich mich gleich bei der Akademie an – ich weiß ja jetzt, was man zu tun hat ..
    • Leonard Nimoy: Was hab ich mir nur alles von dem Auftritt des „alten Spock“ versprochen! Die Wahrheit aber ist: Der Spock aus der Zukunft ist nur Mittel zum Zweck. Nimoy spielt prima - aber im Nachhinein ist er nur – ja was nur?
    • Nun zu MEINEM größten Kritikpunkt: Kein zerrissenes Kirk-Shirt: Die Wampe von Shatner musste ich – ob ich wollte oder nicht - mit schöner Regelmäßigkeit anschauen Nun gibt’s einen jungen Kirk – aber wo zum Teufel bleibt mein „Canon-Blick“ auf Chris Pines (Waschbrett?-)Bauch? Ein Skandal!
    „Es liegt letztendlich bei den Fans..."
    Ingrid AugustinParamount hat es sich einfach gemacht – wenn dieser Film an den Kinokassen floppt, dann war's das mit Strar Trek. Wenn es allerdings ein Erfolg werden sollte, dann haben Paramount und J.J. Abrams sich alle Türen offen gehalten, neue Abenteuer der Enterprise zu erzählen – und nicht nur von dieser ...
    Sollte der Film floppen, sollte sich das neue Franchise z.B. nur auf DVD durchsetzen, dann droht Star Trek ein ähnliche Schicksal wie Babylon 5 und seinem Spin-Off Crusade.
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    Quelle: treknews.de

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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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