Starfleet Command 3
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Der Weltraum - unendliche Weiten... Das 'The Next Generation' Universum war schon Schauplatz zahlreicher Computerspiele, nun schickt Activision das von Taldren entwickelte dritte Baby der Starfleet Command Serie ins Weihnachtsgeschäft. Im Vergleich zu den Vorgängern verbesserte Grafik, bessere Spielbalance und Story sollen der Serie wieder Aufschwung verleihen. Ob dies gelungen ist erfahrt ihr nun in unserem Testbericht.
'Starfleet Command' hieß der Titel von Interplay, der spannende Weltraumkämpfe mit ansprechender Taktik verband. Basierend auf dem über 20 Jahre altem Brettspiel 'Star Fleet Battles' stellte man ein simples aber gut spielbares Konzept auf die Beine: Als angehender Raumschiffcaptain nimmt man im 'Captains-Chair' Platz und absolviert die unterschiedlichstens Missionen in zweidimensionalen Ansicht. Durch erfolgreiches beenden seiner Aufträge erntet man Ansehenspunkte die man nach jeder Mission in neue Ausrüstungsgegenstände investieren darf. Jetzt, drei Jahre später und pünktlich zum Start des neuen Star Trek Kinofilms 'Nemesis' in den USA, löst, dank der Lizenz von Activision, ein Captain Jean-Luc Picard das Classic-Universum der Interplay Spiele ab. Zeitlich angesiedelt ist das Spiel nach der Rückkehr der U.S.S. Voyager in den Alpha-Quadraten jedoch noch vor dem Handlungsrahmen des ersehten Kinofilms.
Unterschiede
Der größte Unterschied zu den Vorgängern ist auch genau dieser Zeitsprung ins 21. Jahrhundert. Neue Schiffe, neue Waffen und neue Rassen warten darauf entdeckt zu werden. Die Gesamtzahl der Rassen wurde jedoch auf das essentielle Quartett der TNG Serie Reduziert: Föderation, Klingonen, Romulaner und die Borg. Während letztere ein nicht-spielbares Beiwerk sind kann man für die anderen Völker in je vier Kampagnen die Initiative ergreifen. Hier ist wie schon so oft weniger mehr: Die Reduzierung der Partien und Rassen liefert einen viel bessern Fokus auf das Spielgeschehen und resultiert in besserem Gameplay.
Abhängig davon, in welcher Kampagne man sich gerade befindet, hat man oftmals die Chance Zusatzmissionen zu absolvieren. Hier ist das Missiondesign teils sehr durchwachsen: Aufträge ála 'scannen sie jeden Felsbrocken', welche offenbar als kleine Pause für den Spieler gedacht sind, motivieren kaum. Der Story Part selbst handelt von den Bemühungen der Föderation und Klingonen nahe dem Romulanischen Raum eine Weltraumstation mit dem Namen Unity zu erbauen, was unseren spitzorigen Romulanischen Freunden natürlich wenig gelegen kommt und ist sehr gut gelungen.
Gameplay
Alle Taktik-Fans werden sich freuen: das komplette Spiel ist einer deutlich sichtbaren Frischzellenkur unterzogen worden. Nahezu jeder Bereich wurde verbessert und die zahlreichen Möglichkeiten des Interfaces sind nun viel strukturierter als noch bei den Vorgängern. Auch das wohl umfangreichste Tutorial das jemals in einem Star Trek Spiel zu sehen war trägt dazu nicht minder wenig bei. Gut gelungen ist vorallem das oftmals Spielentscheidende Bedienelement für die Energieverteilung bei den einzelnen Systemen, welches durch simpel gehaltene Schiebregler realisiert ist. So einfach und intuitiv es auch sein mag, hat es jedoch auch einen gewaltigen Nachteil, der vor allem für Hardcore Captains ärgerlich ist: es ist zwar möglich jedliche Energie aus den 3 vorgegebenen Systemen zu transferieren aber auf vielerlei aus den Serien bekannten Notmaßnahmen, wie zum Beispiel die Energie für die Lebenserhaltung kurzzeitig umzuleiten wurde verzichtet. Viel Freiheiten die ein 'normaler' Captain auf einem Raumschiff genießt werden so verschenkt.
Endlich sind sie wieder da: die geliebten Offiziere. Vor Antritt seiner ersten Mission gilt es, die richtigen 'Mitarbeiter' gegen teure Credits zu rekrutieren. Das Besondere an diesem Personal: es ist lernfähig. So beherrscht der Waffenoffiziert schon nach einigen Scharmützeln das automatische anvisieren von einzelnen Subsystemenen wie der Phaserbänke der gegnerischen Schiffe oder Ihr Wissenschaftsoffizier liefert bessere Telemetriedaten. Richtig spaß macht es, während der in 3D gehaltenen Missionen auf Raumstationen nach neuen Personal zu suchen und den einen oder anderen Experten an Bord zu holen. Diebisch genial gelungen ist auch das Ausstattungsferfahren für den fliegbaren Untersatz seiner Wahl: lieber das bestehende Schiff auf Maximalbewaffnung aufrüsten oder für die mühsam erspielten Credits auf eine bessere Schiffsklasse umsteigen?
Die Entwickler haben jedes verfügbare Sternenschiff mit einer begrenzten Zahl an 'Inventarplätzen' für Equipment versehen und so stellt sich des öfteren die Frage ob man in die nächste Schlacht lieber zwei fette Photonengeschosse auf die Hülle montiert oder doch eher einen besseren Schildgenerator anbringen lässt. Starfleet Command III liefert gerade hier mit seinen über zwei Dutzend Schiffen und knapp hundert Ausrüstungsgegenständen schier endlose Kombinationsmöglichkeiten.
Grafik
Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist Starfleet Command 3 grafisch gesehen ein großer Schritt nach Vorne. Zwar reißt die Engine keine Bäume aus, jedoch sind die Texturen und Schiffsmodelle den Entwicklern von Taldren sehr gut gelungen. Auch das neue Schadensmodell ist hilfreich: gut zu sehen sind zahlreiche Einschläge auf der Hülle, Phasertreffer und zerstörte Teile des Raumschiffs. Weniger gelungen hingegen ist die Endphase der Vernichtung - die Explosionen der Raumschiffe, welche in wenigen Animationsstufen teilweise mit Bitmaps realisiert sind.
Sound
Der Sound... tja was soll ich sagen? Wenn Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard zu hören ist - was soll da noch schiefgehen?! Nichts wohlgemerkt. Starfleet Command 3 begeistert mit gut gewählten Synchronsprechern und ebensoguten Soundeffekten. Letztere sind zwar großteils aus den Vorgängern was der Stimmung aber keinen Abbruch tut. Wenn der klingonische Offizier auf einen Kollisionskurs hinweist oder der Föderationskamerad eine Statusmeldung macht kommt einfach Freude auf.
Fazit
Unser Fazit ist eindeutig: Starfleet Command 3 ist ein MUSS für jeden Fan! Das diebisch gute Ausrüsten der Schiffe, die Storyline und die aktive Einbindung des Spielers in das Geschehen lassen einen in die Welt der Serie auf eine Art und Weise eintauchen, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat!
Daniel Räbiger
Quelle: treknews.de
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