DE-Titel: | Der Reisende |
US-Titel: | Where No One Has Gone Before |
Episode: | 106 |
DE Airdate: | 12.10.1990 |
US Airdate: | 24.10.1987 |
Buch: | Diane Duane, Michael Reaves |
Regie: | Robert Bowman |
Gaststars: | Eric Menyuk als Traveler Stanley Kamel als Kosinski |
Inhalt
Sternzeit 41263,1
Die U.S.S. Enterprise trifft sich mit der U.S.S. Fearless, um Mr. Kosinski, einen Warpantriebexperten an Bord zu nehmen. Dieser soll einige Feineinstellungen am Triebwerk der Enterprise vornehmen, wie er es bereits bei zwei anderen Schiffen getan hat. Commander Riker bezweifelt, dass Kosinski mit seiner Arbeit erfolgreich ist, denn immerhin seien die Triebwerke der Enterprise neu. Picard versucht Riker’s Zweifel zu zerstreuen, doch dieser lässt sich nicht von seiner Überzeugung abbringen, dass Kosinski’s Theorien schwachsinnig seien. Trotz, oder gerade wegen dieser Vorbehalte schickt Picard Riker in den Transporterraum, um Kosinski und seinen Assistenten zu empfangen. Auf Riker’s Bitte hin wird er von Deanna Troi begleitet.
Kosinski und sein Assistent beamen an Bord und verlangt sofort den Captain zu sprechen, denn die Triebwerke seien Aufgabe des Captains. Der Captain sei sehr beschäftigt und deshalb sei er mit der Aufgabe betraut worden, wendet Riker ein, der überrascht feststellt, dass Kosinski’s Assistent von Tau Alpha C stammt. Riker stellt noch schnell den amtierenden Chefingenieur vor und bietet Kosinski eine Führung durch das Schiff an, aber dieser lehnt, mit der Begründung er kenne sich in Raumschiffen aus, forsch ab und geht in Richtung Maschinenraum.
Riker bittet Deanna um ihre Einschätzung von Kosinski und sie sagt ihm, dass es sich bei ihm um einen sehr arroganten und selbstsicheren Mann handele. Viel interessanter sei jedoch die Tatsache, dass sie von seinem Assistenten absolut keinerlei emotionale Eindrücke empfangen habe. Um die Sicherheit des Schiffes zu gewährleisten, ordnet Riker für die beiden Überwachung an.
Im Maschinenraum würgt Kosinski die Fragen des Chefingenieurs sofort ab und gibt stattdessen gleich Antworten auf Fragen, die nicht gestellt wurden. Eine Sache, die ihn sofort stört, ist die Anwesenheit Wesley Crusher’s, die mit einem Schulungsprojekt erklärt wird. Riker verlangt von Kosinski aber eine Erklärung, da er ansonsten nicht die Erlaubnis für seine Antriebsexperimente bekommen werde.
Währenddessen unterhält sich Wesley mit dem Assistenten von Kosinski, der Wesley nach seiner Meinung über einige Warpfeldeinstellungen befragt. Wesley macht prompt einige Verbessungsvoschläge, die den Assistenten sichtlich überraschen. Am Hauptkontrollpult des Maschinenraums erklärt in der Zwischenzeit Kosinski seine Theorien. Dabei nimmt er keinerlei Rücksicht auf die umstehenden Personen und rempelt Riker recht rabiat an. Der Chefingenieur wiederholt, dass seiner Meinung nach die Einstellungen völlig nutzlos seien, aber dem Schiff auch keinen Schaden zufügen werden, also wird die Testreihe genehmigt.
Auf der Brücke meldet Worf Bereitschaft und so beginnt nach Rücksprache der Versuch. Die Enterprise beschleunigt auf Warp 1,5. Doch im Maschinenraum begeht der Assistent einen Fehler… die Enterprise überschreitet Warp 10, sodass sich das Schiff, als Picard den Befehl zur Schubumkehr gibt, in der Galaxie M-33 wieder findet. Picard bezweifelt diese Messungen der Sensoren, aber Geordi LaForge bestätigt die Messungen und fügt hinzu, dass man mit Maximumwarp etwa 300 Jahre bis zur Ausgangsposition benötigen würde.
Picard verfasst einen Logbucheintrag, den man in Richtung Sternenflotte absetzt. Doch auch dieser würde in etwa 57 Jahre benötigen bis er empfangen wird. Kosinski versucht seinen Fehler zu erklären, doch Riker tut seine Erklärungen als Geschwätz ab. Unterdessen unterhält sich Wesley mit dem Assistenten, der sichtlich erschöpft und desorientiert ist. Wesley bietet die Hilfe seiner Mutter an, aber der Assistent lehnt ab. Wesley erkundigt sich, ob Kosinski ein Angeber sei. Der Assistent verneint dies, doch Kosinski verstehe nur einen Teil. Er verstehe also nicht, dass Raum = Zeit = Gedanken gelte, wie es Wesley aus einer der Gleichungen des Assistenten gelesen habe. Sichtlich überrascht warnt der Assistent Wesley dies nicht wieder anzusprechen, nicht in seinem Alter und zu einer Zeit in der die Menschen dafür nicht bereit seien.
Auf der Brücke erklärt Kosinski Picard, dass sich ihm eine einzigartige Gelegenheit biete. Er sei doch Entdecker und deshalb böte sich ihm eine außergewöhnliche Gelegenheit. Zudem sei er überzeugt das Gleiche, was passiert sei, zu wiederholen. Er verlässt die Brücke, um wieder in den Maschinenraum zu gehen. Picard berät sich mit seinem Stab, wobei man zu dem Schluss kommt, dass Kosinski den Versuch wiederholen solle.
Im Maschinenraum redet Kosinski über die Bedeutung der Geschwindigkeit. Derweil versucht Wesley Riker davon zu unterrichten, dass Kosinski nicht für den Vorfall verantwortlich ist, doch Riker wiegelt ihn ab. So wird der Versuch erneut gestartet… Es funktioniert nicht. Der Assistent verschwindet kurzzeitig an seiner Konsole. Die Enterprise findet sich in nicht kartographiertem Raum wieder.
Picard macht sich auf den Weg zum Maschinenraum. Worf erblickt auf der Brücke ein Targ und Yar eine Katze. Als sich die Türen des Turbolifts öffnen, droht Picard in den leeren Raum zu stürzen. Yar findet sich in der Vergangenheit wieder und schreckt erst hoch, als LaForge ihre Schulter berührt. Die Crewmitglieder, die Picard entgegenkommen scheinen sich verfolgt zu fühlen. Schließlich begegnet Picard im Korridor seiner Mutter, die ihn zum Tee einlädt. Sie erklärt ihm die Situation: Dieser Ort ist der Anfang von Zeit und Raum, doch bevor sie mit ihrer Erklärung fertig wird stört Riker Picard.
Picard lässt roten Alarm geben, denn er erkennt, dass an diesem Ort Gedanken und Zeit nicht von einander getrennt sind. Er macht sich sofort auf den Weg zur Krankenstation, wo sich der Assistent befindet. Picard fordert Kosinski auf, ihm den Sachverhalt zu erklären, doch er kann es nicht. Schließlich klärt Wesley sie Situation auf und Picard fragt ihn, warum er nicht früher etwas gesagt hat. Er habe es zweimal versucht, so Wesley. Der Assistent, der im sterben liegt, ist der einzige, der sie noch retten kann.
Picard möchte, dass Wesley die Krankenstation verlässt, doch Riker sagt, der Assistent hätte darauf bestanden, dass er da bleibe. Gegen Beverlys Vorbehalte besteht Picard darauf, dass sie den Assistenten weckt. Sie macht es und Picard bittet ihn um eine Erklärung. Er sagt er sei ein Reisender, der ohne Ziel durch die Galaxie streift um Erfahrungen in ihrer Realität zu gewinnen. Doch was ist der Grund dafür, dass sie an diesem Ort gelandet sind? Das Denken, so der Reisende. Kosinski behauptet das sei Unsinn, doch Picard scheint zu verstehen. Der Reisende sagt, dass sein Ziel gewesen sei zu beobachten. Er könne zwar durch Raum und Zeit reisen, aber bisher habe niemand seiner Art die Menschen besucht, da sie bisher kein Interesse erregten.
Kosinski will nicht, dass die Enterprise diesen Ort verlässt, sondern weiterforscht, doch mit wem soll man die Forschungsergebnisse teilen, so Picards Einwand. Picard führt unter vier Augen noch ein Gespräch mit Picard, in dem er ihm sagt, dass Personen wie Wesley der Grund für seine Reisen seien. Er bittet Picard Wesley zu fördern ohne direkt in seine Entwicklung einzugreifen. Der Reisende wird schließlich von Riker in den Maschinenraum gebracht, wo ihn die Gedanken der Menschen dabei unterstützen sollen, das Schiff heim zu bringen.
Picard bittet die Crew, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren und an den Reisenden zu denken, wie eine Person, die sie sehr mögen. Der Reisende bitte Kosinski um seine Hilfe und so wird der Kurs gesetzt. Deanna fühlt die positive Energie die durch das Schiff strömt. Doch als die Enterprise Fahrt aufnimmt, scheint die Energie nicht auszureichen. Wesley reicht ihm die Hand und schließlich geling es, doch der Reisende verschwindet.
Picard bestellt Wesley auf die Brücke, wo er ihn bittet auf einem der Stühle in der Mitte Platz zu nehmen. Riker protestiert, denn es widerspräche dem Protokoll. Picard überlegt, was er machen könne und ernennt Wesley zum Fähnrich ehrenhalber, womit das Protokoll umgangen ist. Er lässt einen Dienstplan und ein Lernprogramm für Wesley erstellen und stellt ihm in Aussicht bei der nächsten Gelegenheit auf die Sternenflotten Akademie zu gehen…
Kritik
Was kann man zu dieser Episode sagen? ZU aller erst ist die Arbeit der Gaststars Eric Menyuk und Stanley Kamel zu loben die wirklich eine gute Arbeit abliefern. Kamel nimmt man schon in den ersten Sekunden den selbstgerechten Ingenieur Kosinski ab und Menyuk lässt in den Szenen mit Wil Wheton seine Mimik auf eine Art sprechen, die von Beginn an klar macht, dass der Reisende starke Sympathie für Wesley empfindet.
Die Story an sich ist durch aus interessant, doch krankt die Episode an einer Tatsache: Der Verantwortliche steht im Grunde schon von Beginn an fest. Der große Unbekannte, dessen Name nicht artikulierbar ist. Auch, dass Wesley mal wieder die erste Person ist, die das gesamte Geschehen durchschaut wirkt irgendwie unrealistisch. Sicher, Wesley ist ein geniales Kind, keine Frage, aber verfügt er über mehr Intelligenz als der komplette Offiziersstab? Dadurch dass er so abgehoben dargestellt wird, wurde Wesley wahrscheinlich zu einer der ungeliebtesten Hauptdarsteller in der Star Trek Geschichte. Doch trotz seiner Genialität verhält sich Wesley wie ein kleiner Junge und fällt Picard oder Riker ins Wort. Eigentlich sollte man doch vermuten, dass jemand mit seiner Intelligenz auch in dieser Hinsicht weiter sein müsste, als ein Altersgenosse mit durchschnittlicher Intelligenz.
Bemerkenswert ist auch die plötzlich Änderung in Picards Einstellung gegenüber Wesley. Während er ihn im Pilotfilm noch von der Brücke scheucht, so ernennt er ihn nach ein paar Worten des Reisenden zum Fähnrich ehrenhalber. Hatte dieser aber nicht auch gesagt, dass er sich nicht in Wesleys Entwicklung einmischen sollte? Ihn zu einem Crewmitglied zu ernennen, erachte ich dann doch als Eingriff.
Trotzdem einiger Mängel in der Umsetzung handelt es sich um eine gute Episode. Doch was genau kritisiere ich an der Episode? Einmal den erwähnten Punkt, dass der Reisende von Beginn an als Verantwortlicher feststeht und nur das wie und warum unklar ist. Interessant ist die Tatsache, dass Worf behauptet in seiner Kindheit ein Targ als Haustier gehabt zu haben. Unklar bleibt wann genau: vor oder nach dem Mord an seinen Eltern? Hier hätte man Worf bereits einmal etwas weiter in den Blickpunkt rücken können, so wie man es bei Tasha tat. Bei ihr sieht man Bilder aus ihrer Vergangenheit, die einem klar machen, dass auch die Zukunft, die uns die NEXT GENERATION darbietet, nicht allerorts positiv ist.
Wie sooft zeigt auch Patrick Stewart eine grandiose Vorstellung, insbesondere in der Szene mit seiner Mutter. Auch sein Dialog mit Eric Menyuk lässt den Shakespearean in Stewart durchschimmern. Auch Menyuk zeigt sich hier von seiner besten Seite. Leider erfährt man über den Reisenden viel zu wenig, so dass der (deutsche) Titel irreführend ist. Man hat die Episode "Der Reisende" genannt, doch der Origaltitel ist wie so oft passender. Irgendwie vermisse ich auch ein wenig, dass sich niemand zu fragen scheint, wohin der Reisende nun gegangen ist. Was letztendlich bleibt ist eine gute Episode, aus der man an der einen oder anderen Stelle vielleicht noch etwas mehr hätte herausholen können.
BEWERTUNG | SO BEWERTEN WIR | ||||||
| "Sieben von zehn... was heißt das denn nun?" Damit ihr genau wisst, was unser Notensystem bedeutet haben wir folgende Richtlinie zusammengestellt: 10: Exorbitant |
Fazit
Eine gute Episode mit weniger Science als Fiction, obwohl der Anfang anderes vermuten lässt.
von Steffen Henkel
Quelle: treknews.de
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