Titel | POISONING THE WELL / Tödliche Verteidigung |
Episode | 007 - 1x07 |
DE Airdate | 30.03.2005 |
CAN Airdate | 20.08.2004 |
Story | Martin Gero |
Regie | David Winning |
Gaststars | Paul McGillion als Dr. Carson Beckett Alan Scarfe als Druhin Allison Hossack als Perna Dean Marshall als Sgt. Bates James Lafazanos als Wraith Edmond Wong als Technician Neil Maffin als Merell Darren Hird als Dying Patient |
-> Bildergallery zur Episode -> Hier ist eure Meinung gefragt |
INHALT | |
Die Hoffen arbeiten schon seit Generationen an dem Mittel, das sie vor den Wraith schützen soll. Seit der letzten Ernte der Wraith haben sie große Fortschritte gemacht und hoffen nun bis zum nächsten Mal fertig zu sein. Doch Sheppard muss ihnen sagen, dass ihnen leider weniger Zeit als gedacht bleibt, bis die Wraith kommen, da sie sie ja frühzeitig geweckt haben. Nach dem anfänglichen Entsetzen macht sich Optimismus, da Atlantis die Hilfe von Dr. Beckett und seinen neuen medizinischen Techniken anbietet. Beckett scheut sich davor durch das Stargate zu gehen, doch auf Hoff angekommen, stellt er fest, dass das Mittel funktionieren könnte. Auf dem Planeten überlebte vor 150 Jahren ein Mensch einen Wraith-Angriff, da er ein außergewöhnliches Protein hatte, dass den Wraith nicht „schmeckt“. Über all die Jahre wurden seine Proteinzellen konserviert um dadurch den Schlüssel gegen die Wraith zu finden. Dr. Beckett und die Hoffen sind an einem Test des Proteins mit einem lebendigen Wraith interessiert und da kommt ihnen der Gefangene in Atlantis gerade recht. Dem hat Sheppard, als er sich weigerte seinen Namen zu nennen, einfach Steve getauft. Dr. Weir segnet den Versuch ab. Steve wird mit einer Wraith-Waffe betäubt Dr. Beckett und Perna, eine gut aussehende Hoffen-Wissenschaftlerin, arbeiten derweil daran, dass Serum zu perfektionieren. Perna und Beckett gelingt es, die Droge verbessern, doch Beckett schreckt davor zurück, dass Druhin und Perna die Droge an Steve ausprobieren wollen und dafür ein menschliches Opfer als Nahrung missbrauchen wollen. Dieser Mensch müsste zu Steve in die Zelle und sich von ihm das Leben aussagen lassen, um zu sehen ob das Mittel wirkt. Die Hoffen suchen nach einem Kranken, der bereit ist, sein Leben freiwillig für die gute Sache zu opfern. Weir ist auch gar nicht erfreut darüber, dass hier ein Mensch Versuchskaninchen spielen soll und „Steve“ bei diesem Versuch sterben soll, da er vielleicht noch von Nutzen sein kann. Sheppard aber betont, dass Steve nicht allzu lange mehr Leben wird, wenn er nichts isst, und davon hätte auch niemand etwas. Also gibt Weir doch widerwillig ihr Okay. Steve erklärt sich bereit, Informationen über die Wraith gegen Nahrung einzutauschen. Steve erzählt, dass es unzählige weitere Bienenstock-Schiffe gibt, in denen Wraith schlafen. Sie werden über alle menschlichen Planeten herfallen und sich dort ernähren, bis sie letztendlich Atlantis angreifen werden. Das Experiment beginnt, der Hoffe Merell wird in die Zelle von Steve geschickt. Als Steve seine Hand auflegt um ihm das Leben auszusaugen, scheitert er. Druhin ist über den Erfolg erfreut und will die Droge sofort in Massenfertigung schicken, damit alle Hoffen sie einnehmen können. Beckett möchte aber erst noch weitere Tests durchführen. Etwas später stirbt Steve, allerdings nicht, weil er verhungert ist. Beckett stellt fest, dass die Chemikalien eines Wraith, die beim Aussage-Vorgang entstehen, mit der Droge gemischt ein tödliches Gift ergeben. Dadurch werden alle Wraith getötet, die sich von einem geschützten Menschen ernähren wollen. Druhin ist mehr als erfreut, aber Teyla und Sheppard wollen ihm vergeblich klar machen, dass die Wraith die Hoffen und ihr Serum einfach auslöschen würden, wenn sie davon erfahren. Sheppard lehnt ab, bei einem Angriff den Hoffen zu helfen, wenn die sich weigern, dass an dem Serum weiter geforscht wird. Aber Druhin hat bereits veranlasst, dass jeder Hoffen das Serum injiziert bekommt. Eine dramatische Wendung tritt ein. Die Hälfte aller Patienten stirbt, darunter Merall und für Beckett besonders traurig, Perna, für die er etwas empfunden hat. Es stellt sich heraus, dass das Serum bei 50% der Bevölkerung tödlich wirkt, aber eine Abstimmung zeigt, dass 96% der Bevölkerung dies in Kauf nehmen, wenn damit die Wraith ausgelöscht werden können. Druhin denkt, dass die ganze Pegasus-Galaxie dieses Mittel bekommen muss, um die Wraith los zu werden, aber Sheppard von diesem Plan nichts mehr wissen und reist mit seinem Team ab. Doktor Beckett ist von diesem Umgang mit dem Leben angewidert und zum ersten Mal in seinem Leben muss er den bekannten Worten Winston Churchills widersprechen „Sieg um jeden Preis“. |
Meinung zur Episode | |||||||||||
Die Anfangssituation könnte aus einer von unzähligen Stargate: SG-1 Folgen entliehen sein, unsere tapferen Helden reisen auf einen Planeten, dem die Erde um etwa ein Jahrhundert voraus ist. Seltsamerweise sind ja die meisten anderen menschlichen Siedlungen unter dem Stand der Erde. Wir sind halt die besten, nicht? Immerhin findet es McKay zum Lachen, das ist etwas Abwechslung. Doch dann beginnt sich die Story relativ schnell aus den bekannten Gefilden zu entfernen. Die Wraith als regelmäßig wiederkehrende Bedrohung, die die Menschen einer Zivilisation immer fast bis in die Steinzeit zurückfressen, bieten einige interessante Stories, die hoffentlich noch nicht so schnell einheitlich verlaufen werden, wie es die Goa'uld-Stories es in SG-1 taten. Die Hoffaner haben es sicher nur durch ihren Ehrgeiz soweit gebracht. Sie sind es gewohnt, Opfer zu erfahren und schrecken deshalb auch nicht davor zurück, die Hälfte ihres Volkes für das Überleben zu opfern. Die Frage ist nur, ob es ihnen auch wirklich etwas genützt hat. Sehr überzeugend stießen hier zwei völlig verschiedene moralische Ansichten über die Vertretbarkeit von Risiken bei der Forschung aufeinander. In einer Zeit, in denen die genetische Veränderung von Lebensmittel schon zum Alltag gehört und die Forschung an dem Menschen vor der Türe steht, stellt sich doch die Frage, wie weit wir gehen würden. Zwar sind die Hoffaner einer völlig anderen Situation ausgesetzt, die durch das Atlantisteam noch akuter gewordene Wraith-Bedrohung zwingt sie zu einem schnellen Handeln. Doch würden wir auch soweit gehen? Für die vage Chance des Überlebens unserer Zivilisation die Hälfte unserer Population opfern? Und die Frage von Major Sheppard bleibt, ob es ein Wiedersehen geben wird, ob nun überhaupt Jemand den nächsten Besuch der Wraith überleben wird. Das bekannte Zitat von Spock kommt mir hierbei in den Sinn „Das wohl der Vielen wiegt schwerer, als das Wohl der Wenigen.“ Doch wie sieht es bei der Konstellation Hälfte, Hälfte aus? Der Storyplot ist in dieser Folge wirklich hervorragend gelungen und regt zum Nachdenken an. Fast schon Gefühle an vergangen ST-Tage wurden wach. Gut herausgearbeitet empfand ich dabei den Charakter der Wraith, verkörpert von „Steve“. Es ist ganz klar geworden, dass dieser Feind mehr einem Raubtier gleicht, das auf der Jagd ist. „Fressen, oder gefressen werden“ sollte der Leitspruch der „Beute“, also der Menschen, sein, wenn es um ihr Überleben geht. Ich bin froh darüber, dass Gespräche mit dem Feind zu keinem Erfolg führten, denn das würde das Bild des Gegners nur schwächen (man denke an die vielen Jaffa-Rebellionen in SG-1, meist gerade zur rechten Zeit). Die Wraith sind nicht mit den Goa'uld zu vergleichen, die höhnische Überlegenheit des Wraith, der selbst wenn er Informationen („Wie viele Schiffe?“ – „Alle“) herausrückt, deutlich unterstreicht, dass die Menschheit keine Chance hat, bedrücken einen und lässt einem besorgt fragen, ob dieser Feind zu bezwingen ist? Und trotzdem empfinden wir für diesen schaurigen Feind auch eine gewisse Portion Mitleid. Schon seltsam. Die Folge war wieder fein gespickt mit hervorragendem Humor und die leichte Beuuhigung meinerseits am Anfang, als uns die hoffianische Wissenschaftlerin vorgestellt wurde, dass sich eine eher kitschige Romanze anbahnt, hat sich ja zum Glück als falsch herausgestellt. An dieser Stelle möchte ich die schauspielerische Arbeit von Paul McGillion loben, der es geschafft hat, die Beziehung zwischen Dr. Beckett und Perna sehr professionell dazustellen und trotzdem den schmerzhaften Abschied gegen Ende sehr glaubhaft zu verkörpern. Ich wundere mich echt, warum er nicht in den Credits des Maincasts geführt wird, da er ja bisher in fast jeder Folge einen mehr oder minder langen Auftritt absolviert hatte, und teils sogar mit die besten Sprüche sich auf ihn beziehen („McCoy“ *rotfl*, immerhin geben wir zu, wenn wir bei Star Trek klauen). Trotzdem steht er nur als Gaststar, dabei sieht man ihn fast so oft wie Weir. Aber das ist eine Sache der Produzenten und hat nicht direkt etwas mit der Folge zu tun.
| |||||||||||
Fazit | |||||||||||
Eine mehr als unterhaltsame Folge, die ein wirklich brisantes und ethisch kompliziertes Thema ansprechend präsentiert und sich dabei keine wirklichen Patzer erlaubt. Inhalt und Kritik von Marcel Labbé-Laurent |
Quelle: treknews.de
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden