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...für guten Ekel in intelligenten Nächten
  • Interview mit dem Star Trek-Autor David Gerrold

    über 'Trouble with Tribbles', Boris Karloff und 'Blood and Fire'
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    In einem Interview mit dem Internet-Radio SyFy Radio ging Autor David Gerrold auf die aus seiner Feder stammenden Star Trek-Folge 'The Trouble With Tribbles / Kennen Sie Tribbles?' und sein Drehbuch zu 'Blood And Fire' ein, das zwar für Star Trek - The Next Generation keine Verwendung finden konnte, aber bald in Form einer Doppelfolge der Fan-Film-Serie Star Trek: New Voyages / Phase 2 im Internet erscheinen wird. Nachfolgend ein paar Interview-Auszüge aus dem Artikel der Seite SyFy-Portal:

    Als College-Student schickte Gerrold, fasziniert vom Start der neuen Science Fiction Serie Star Trek, einige Storyideen an Gene Roddenberry. Darunter auch 'The Trouble With Tribbles': "Ich habe nie daran gezweifelt, dass ich es verkaufen könnte," erzählte Gerrold. "Das einzige Mal, dass ich dieses Level an Entschlossenheit und Selbstvertrauen erreichte, war, als ich meinen Sohn adoptierte. Das war ein einjähriger Qualifikationsprozess und ich hatte keinen Zweifel daran, dass am Ende dieses Prozesses ein fantastischer Junge mein Sohn werden sollte."

    Gerrold verriet des Weiteren, dass der Schauspieler Stanley Adams nicht seine erste Wahl für die Rolle des zwielichtigen Händlers Cyrano Jones in 'The Trouble With Tribbles' gewesen sei: "Ich wollte jemanden für Cyrano Jones vorschlagen, aber ich war einfach zu schüchtern. Ich wollte den Schauspieler vorschlagen, den ich eigentlich im Sinn hatte, als ich den Charakter erschuf: Boris Karloff. Und ich denke, wenn ich ihn vorgeschlagen hätte, hätten sie auch versucht ihn zu verpflichten. Doch Stanley Adams hat den Job wundervoll erledigt und Stanley und ich wurden gute Freunde. Und ich bemängele seine Interpretation des Charakters keineswegs."

    Zur 'Trials And Tribble Actions'-Episode der Serie Star Trek: Deep Space Nine, in der wesentliche Teile der Originalfolge Wiederverwendung fanden, erzählte Gerrold: "Ich rief [den ausführenden Produzenten Rick Berman] an und sagte, dass einige Gerüchte im Umlauf wären. Meine größte Sorge bestand darin, dass sie irgendeine Art billigen Verriß daraus machen würden. Doch ich wusste, dass sie trotz einer Verweigerung meinerseits etwas machen würden." Also setzte er Berman am Telefon unter Druck und fragte was er den Reportern der New York Times sagen solle, wenn sie anriefen und ihn nach der Episode fragen würden? Sollte er ihnen erzählen, dass das Studio ihn ignoriert hat, oder sollte er ihnen erzählen, dass er eingeladen wurde der Produktion beizuwohnen. Berman entschied sich für letzteres und Gerrold erhielt sogar einen Auftritt als Statist in der Folge. Zum Drehbuch erzählte er: "Nachdem ich es gelesen hatte, tauchte einer der Autoren auf – ich habe vergessen welcher – doch er war überaus verängstigt und fragte mich 'Was denken Sie?' Ich sagte ihm, dass ich glaubte, dass dies eines der besten Fernseh-Drehbücher sei, dass ich jemals gelesen habe. Dass es einfach brilliant sei, ein brilliantes Drehbuch. Ich bin so verdammt eifersüchtig, denn ich wünschte ich hätte ein so gutes Drehbuch geschrieben. Jeder Charakter, jede Zeile, jeder einzelne Moment... ich war so überwältigt. Also bin ich aus mir heraus gegangen und habe ihnen gesagt wie stolz ich darauf sei, auf das, was sie daraus gemacht hätten."

    Hiernach ging Gerrold auf die Zeit zu Beginn der Serie Star Trek – The Next Generation ein. Als Roddenberry auf einer Convention im Jahre 1986 den Fans erzählte, dass ein homosexueller Charakter in der neuen Show vorkommen sollte, begann Gerrold augenblicklich mit dem Entwurf zu einer Story mit dem Titel 'Blood And Fire', die das zu diesem Zeitpunkt noch tabuisierte Thema AIDS allegorisch verarbeiten und zudem ein homosexuelles Paar beinhalten sollte. "Ich dachte es wäre enorm couragiert von Gene," erzählte Gerrold. "Das war 1986. Wir waren inmitten einer AIDS-Epidemie. Der Präsident der Vereinigten Staaten hatte noch nicht ein Wort über AIDS verloren. Wir hatten immer noch mit der Ignoranz gegenüber AIDS zu kämpfen."

    Doch die Entscheidung darüber, was auf Sendung gehen durfte und was nicht, lag nicht in den Händen von Gene Roddenberry. Das Studio wollte keine homosexuellen Charaktere: "In den 60ern liebte es Gene einen Kampf aufzunehmen. Doch in den 80ern begann sich seine Gesundheit zu verschlechtern. Er war physisch gesehen in sehr schlechter Verfassung und er verfügte nicht länger über die emotionale Stärke sich einer solchen Schlacht auszusetzen."

    Gerrold verknüpfte die Entscheidung über das Schicksal von 'Blood and Fire' mit seinem eigenen Schicksal als Autor der Serie. Entweder würde Star Trek damit fortfahren auch weiterhin kontroverse Stories zu erzählen, wie es in den 60ern der Fall war, oder nicht. "Ich wollte Star Trek nicht verlassen, aber ich wollte auch nicht an einer Serie arbeiten, welche nur noch eine Imitation dessen sein sollte, was sie einst war," erzählte Gerrold. "Ich wollte in meinem Zeugnis nicht stehen haben an einer zweitklassigen Serie gearbeitet zu haben." Da 'Blood And Fire' abgelehnt wurde, zog Gerrold sich von der Serie letztendlich zurück.


    Ihr findet das komplette Radio-Interview unter den Links.


    Quelle: treknews.de
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