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Von Daniel Räbiger am
Beam me up, Scotty! In den Filmhimmel, bitte. Am besten gleich ins Hotel „Bayerischer Hof“. Dort versprühen an diesem Freitagmittag Claudia Cardinale, „Ben Hur“ Charlton Heston und Captain Kirk alias William Shatner wahren Glamour – mal eben eingeflogen vom Sender Kabel 1, der am Abend im Océ in Poing sein Zehnjähriges mit einer Gala feiert. Und auch Mickey Rooney, weiland Kinderstar an der Seite Judy Garlands, soll sich, munkelt’s, im Gemäuer aufhalten. Götter! Da schwebt auch schon CC herbei – strahlend schön im schwarzen Nadelstreif – und steckt sich mit vollendeter Grazie eine Zigarette an. Blitzlichtgewitter. „I don’t care“, sagt sie mit rauchigem Timbre in Italo- Englisch. „Man lebt nur zweimal. James Bond.“ Am Abend wird man ihr den Award für den von TV-Zuschauern zum „besten Film aller Zeiten“ gewählten Sergio- Leone-Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ überreichen, in dem sie als junge Witwe den Zuschauern den Atem nahm. „The film was – wow!“, sagt sie selbst und schwärmt von Leone, der Mundharmonika-Weise und Filmpartner Henry Fondas Erotik: „Wie er sich bewegte – slow motion!“ Den damaligen Skripts trauere sie hinterher: „Sie haben uns zum Träumen gebracht. Heute spielt sich die Handlung zwischen Küche und Esszimmer ab. Ein Film muss Zauber haben.“ A propos Zauber. Ob man sich eines Tages wirklich durch die Gegend wird beamen können, fragen Reporter einen blendend gelaunten William Shatner eine halbe Stunde später, der nur widerstrebend die Hand seiner vierten, blonden Ehefrau Elizabeth loslässt. „Klar, man kann jetzt ja schon zwischen zwei Elektroden Material bewegen.“ Den Preis für „Raumschiff Enterprise“ als „erfolgreichste Serie aller Zeiten“ findet er, wie er grinsend sagt, auf jeden Fall „besser als eine Bratwurst“. Bratwurst? Charlton Heston, zwei Bodyguards im Schlepptau, spricht da schon lieber über die „harten, wütenden Männer“, die er gespielt hat, und klärt bei der Gelegenheit gleich mal darüber auf, dass die drei ominösen Regiefehler in „Ben Hur“ erlogen seien. „Ich trug keine Uhr, und beim Wagenrennen kam auch kein Kollege ums Leben.“ Der 77-Jährige, der als „erfolgreichster Schauspieler“, aller Zeiten natürlich, ausgezeichnet wird, zeigt seine Reptilienmiene. „Und in der Arena stand auch kein roter Ferrari.“
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