Zuerst ein Auftritt Shatners in der berühmt-berüchtigten Howard-Stern Show. Das Interview dauerte laut trekmovie.com fast eine Stunde lang und behandelte verschiedene Aspekte des Buches. Die Fragen stellten Howard Stern und sein 'Sidekick' Robin Quivers.
Stern: Haben Sie diese Leute [gemeint sind die Darsteller der originalen Star Trek-Serie] so behandelt, wie sie diesen [Regisseur] behandelt haben?
Shatner: Wenn ich zurückblicke muss ich sagen, dass ich das wahrscheinlich tat und dass es schrecklich von mir war. Ich habe es zu weit getrieben und ich bin an all dem möglicherweise selber schuld.
Stern: Glauben Sie, dass Sie ein zorniger Mann sind? Waren sie beim Psychiater und haben sich untersuchen lassen?
Shatner: Nein, nein, ich habe eine solche Art von Therapie nie gemacht, aber ich war wahrscheinlich ein sehr zorniger Mann.
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Shatner wurde gefragt ob er, so wie es George Takei erzählt hat, dafür verantwortlich war, dass eine Szene in Star Trek II, in der Sulu befördert werden sollte, gestrichen wurde. Shatner erwiderte: "Das ist absurd." Was Nichelle Nichols angeht, hat Shatner dementiert mit ihr geschlafen zu haben, ergänzte aber "sie hatte schon so genug zu tun." Bezogen auf Leonard Nimoy gab Shatner zu, dass es früher "eine Reihe von Meinungsverschiedenheiten" zwischen ihnen gab, aber, dass sie nun Freunde seien, zu was er ergänzte: "Leonard hat mich unter seine Fittiche genommen, als mein Leben aus dem Ruder lief und er ist mein teuerster Freund."
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Etwas später ging Shatner noch mal auf George Takei ein, dessen Abneigung gegen Shatner allgemein bekannt ist und Stern fragte Shatner, ob er, wenn Takei vor ihm sterben sollte, zu dessen Beerdigung gehen würde. Shatner erwiderte:
Shatner: Hier sind mein Gedanken bezüglich dieser armen Menschen. An diesen über 40 Jahren ist etwas pathologisches (lacht)… Mir wird unterstellt etwas gemacht zu haben. Und vielleicht habe ich das gemacht. Ich kann mich daran nicht erinnern. Aber hey, wäre es nicht Zeit darüber hinweg zu gehen? Lasst es dabei bewenden. Er ist über 70 Jahre alt, er wird bald sterben, ich werde bald sterben. Hey Mann, es ist eine lange Reise, vergiss es einfach. Komm’ George, lass es dir gut gehen. Mach’ einfach weiter.
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Stern: Sie sind immer noch sauer darüber, dass sie einen neuen Star Trek-Film machen, ohne Sie?
Robin: …und Leonard ist dabei.
Shatner: Leonard ist dabei und ich bin es nicht. Sie machen einen Star Trek-Film ohne Captain Kirk, ohne den alten Captain Kirk. Da wird ein junger Captain Kirk sein. Also denke ich, dass sie ein Problem mit der Story hatten und nicht wussten wie sie es lösen sollten. Aber ich bin nicht angefressen, nur enttäuscht. Und J.J. Abrams ist ein solch großartiger Filmemacher, dass ich wirklich gern dabei gewesen wäre.
Stern: Sie hätten gern mit ihm zusammengearbeitet
Shatner: Ich hätte gern mit ihm zusammengearbeitet, aber ich habe auch so viel zu tun.
Stern: ….Also, wenn sie einen neuen Star Trek-Film machen und Leonard dabei ist, macht Sie das eifersüchtig? Jobmäßig eifersüchtig?
Shatner: Nein, nein. Leonard bekam fast alles was er haben wollte und ich denke, dass ist wirklich gut so.
Stern: Er bekommt eine Menge Geld dafür?
Shatner: Oh mein Gott.
Stern: Wissen Sie wie viel er bekommt?
Shatner: Ich habe keine Ahnung, aber es muss eine Menge Geld sein.
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Stern: Sie schrieben in Ihrem neuen Buch, dass sie verärgert darüber sind, wie Ihr Charakter in Star Trek getötet wurde.
Shatner: Wenn ich so zurückdenke, wollten Sie ihn auf jeden Fall töten. Sie sagten: 'Du kannst im Film dabei sein und sterben oder du bist nicht im Film dabei und wir bringen ihn trotzdem um.' Also war ich in einer Art Zwickmühle, so dass ich mich dazu entschloss mitzumachen. Aber wenn ich darauf zurücksehe, wünschte ich mir, dass Sie es mit etwas mehr Pauken und Trompeten gemacht hätten.
Stern: Natürlich, sie hätten es sehr dramatisch werden lassen sollen…
Shatner: Haben sie ja auch, aber auf eine Weise die der Produzent [Rick Berman] im Sinn hatte, denn Kirk war ein Vermächtnis der alten Garde und dieser Typ [Berman] war der Kopf der neuen Garde um Patrick [Stewart] und The Next Generation. Also denke ich, dass er versuchte so viele Vorfahren wie möglich umzubringen...
In einem weiteren Radio-Interview, dieses Mal mit AM NY, sprach Shatner auch sein Treffen mit Chris Pine (Kirk in Star Trek 11) an, über den er sagte, dass dieser “auf dem Weg in eine glückliche Zukunft“ sei. Und er ist nicht wirklich unglücklich darüber, das Ruder übergeben zu müssen: "Für mich ist das OK. Mit Ausnahme davon, dass er jünger ist", sagte Shatner lachend. "Das gefällt mir nicht so gut."
Ein weiteres interessantes Interview gab Shatner dem New York Magazine. Nachfolgend ein übersetzter Auszug:
NY Mag: Hi, Mr. Shatner.
Shatner: Jesse, wie alt sind Sie?
NY Mag: Ich bin 29. Um, warum?
Shatner: Diese Stimme! Großartige Stimme.
NY Mag: Nun, danke sehr! Und danke, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben.
Shatner: Ich danke Ihnen für Ihre Stimme.
NY Mag: In der Einleitung zu Ihrem Buch sprechen Sie davon, dass Ihnen ein Gorilla zudringlich wurde. Ist das wirklich passiert?
Shatner: Ja, das ist wirklich passiert. Alles was ich sage ist wirklich so passiert. Ich machte ein wenig Werbung für Umweltzwecke und sie dachten es würde in den Medien gut ankommen, wenn ich mich mit Koko, den berühmten Gorilla treffen würde. Falls du jemals so einen Berg-Gorilla in einem Käfig im Zoo gesehen hast, weißt du wie unglaublich beunruhigt sie werden können. Ich war durch und durch von der Größe eingeschüchtert, von ihren buschigen Brauen und den Blick in ihren Augen.. Aber ich bin ein Held, wissen Sie, also kann ich es mir nicht Leisten Angst zu zeigen. Also wählte ich etwas, was einige Leute als "Englische Methode" bezeichnen würden, in dem ich Courage zeigte und gleichzeitig hoffte sie auch wirklich zu haben. Also genau die Methode die mich auch in die Lage versetzt auf ein ‘Ich liebe dich’ zu antworten.
NY Mag: Und funktionierte es?
Shatner: Und es funktionierte. Ich kam ihr näher und sie sah mich sehr freundlich an. Und dann griff sie nach mir und überprüfte mich gründlich.
NY Mag: Später gaben Sie zu, dass sie gelogen hatten, als Sie behaupteten Ufos gesehen zu haben, als sie mit ihrem Motorrad in der Wüste verunglückten.
Shatner: Nun, das ist wahr, aber ich habe im Buch die Wahrheit erzählt. Und zwar die Wahrheit, dass ich gelogen habe. Ich frage mich welche philosophischen Implikationen sich hieraus ergeben mögen? Ich denke, dass ich manchmal lüge, aber nur um Gefühle nicht zu verletzen oder mein Gesicht zu wahren.
NY Mag: Oder um eine gute Story erzählen zu können?
Shatner: Oder um eine gute Story erzählen zu können. Vielleicht.
NY Mag: Sie sprechen auch viel über die schwierige Beziehung zu Leonard Nimoy und dem Rest der Star Trek Besetzung. Wie würden Sie diese Dynamik charakterisieren?
Shatner: Nun ich weiß nicht genau, warum der Rest der Besetzung so ein Wirbel darum machte und ich erfuhr es auch erst lange nach dem die Serie endete. Doch wenn es um Leonard und mich geht, war ich womöglich ein wenig zu sehr auf mich fixiert und dachte wohl, dass ich einen Teil seiner guten Publicity hätte haben sollen. Vielleicht war ich eifersüchtig, oder neidisch, oder beides. Doch dann heilte die Zeit die Wunden. Nun sind Leonard und ich wie Brüder.
NY Mag: Wie empfanden Sie, als Sie herausgefunden haben, dass alle so sauer auf Sie waren?
Shatner: Ich war erstaunt. Ich war so: 'Ihr habt das all die Jahre mit Euch rumgeschleppt?' Es war traurig, denn es ist so, als ob man herausfinden würde, dass dein Freund dich eigentlich gar nicht leiden kann. Und du denkst: 'Warum kannst du mich nicht leiden?' Es war ein 'Oh!'-Moment. Genau genommen war es sogar ein 'Ah.' Wie in 'Aahhhhhh, das tut weh.'
NY Mag: Aber Sie und Leonard verstehen sich nun wie Brüder?
Shatner: Oh ja, Leonard ist mein bester Freund. Wir haben so viel gemeinsam. Zum Beispiel: Dieses Interview und andere Interviews, sind Teil des Entertainments, Teil der Routine, Teil des ganzen Schwachsinns. Leonard und ich kennen unsere Rollen, die wir darin spielen, wann immer wieder mal was los ist und wir dabei sein sollen, oder wir selbst es gemacht haben. Es funktioniert auf verschiedenen Ebenen. Aber wenn du dich mit diesen Ebenen auskennst, wird es amüsant.
NY Mag: Ein Kollege beschrieb Sie mal als Meister der Selbstironie.
Shatner: Ist das, als würdest du dir dein eigenes T-Shirt drucken? Nein, ich hab’s kapiert. Aber ich denke, wenn man sagt ‚Ich bin der Meister der Selbstironie’, dann bist du es die längste Zeit gewesen.
NY Mag: J.J. Abrams arbeitet gerade an einem Star Trek-Prequel. Was denken Sie darüber?
Shatner: Nun ich weiß gar nichts über den Film. Ich wurde nicht dazu eingeladen daran in irgendeiner Weise beteiligt zu sein. Es ist wirklich sehr geheim und ich habe keinen Zugang zu irgendwelchem Material. Ich weiß vielleicht sogar weniger darüber als Sie.
NY Mag: Fühlen Sie sich dem nicht immer noch verbunden?
Shatner: Nun, so ist es, aber es ist wie, als ob ein Mädel zu dir sagt: 'Ich liebe dich nicht mehr und ich verlasse dich,' und der verschmähte Liebhaber klammert sich fest und sagt: 'Nun, ich ruf dich morgen an.' Leonard ist dabei und er hält es mir ein wenig vor.
NY Mag: War er hin und her gerissen?
Shatner: Ja er war hin und her gerissen, ob er mich nun piesacken sollte oder nicht. Und dann hat er sich für das Piesacken entschieden. Ich fühl mich bereits durchlöchert.
NY Mag: Nun, welche Kandidaten würden Ihre großen Rollen bei der kommenden Wahl unterstützen?
Shatner: T.J. Hooker würde McCain unterstützen, wie auch Denny Crane, wobei Crane allerdings davon ausgehen würde, dass McCain ein Linksaußen wäre. Captain Kirk würde keinen der drei kennen.
NY Mag: Was ist mit Ihnen?
Shatner: Mit mir? Vermutlich Barack Obama.
NY Mag: Sie glauben er kriegt das hin?
Shatner: Nun, die Zeitungen sind voll von Anzeichen, dass Hillary einen Rückzieher machen wird. Man kann die Traurigkeit in Bill Clintons Gesicht ausmachen. Ich sah mir sein Gesicht auf dem Foto, wo er direkt hinter ihr steht, genau an und dachte: Sie wird es nicht schaffen und er weiß es. Das habe ich daraus lesen können.
NY Mag: Im Buch sprechen Sie auch über "Shatnerian delivery / Shatnerhafter Vortrag". Können Sie das erläutern?
Shatner: Ich verstehe selbst nicht wirklich, was das bedeutet. Es sei denn, jemand versucht mich zu imitieren und ich wende mich dann der Person zu meiner Rechten zu und frage: 'Klingt das nach mir?' Und sie nickt schuldbewusst 'Ja.' Offenbar hat es mit Rhythmus zu tun. Wenn mich jemand nachmacht, kann ich nun nachvollziehen, dass sie denken, sie würden mich nachmachen. Ich bemerke die kleinen Anspielungen.
NY Mag: Ihre Stimme ist im wahren Leben sehr besänftigend.
Shatner: Sind Sie dabei einzuschlafen? Möglicherweise liegt es am Thema.
Frage: Und JJ Abrams, der wollte Sie für den neuen Star Trek-Film. Wie sieht es damit aus?
Shatner: Ich weiß es nicht. Das ist das verrückte an der Sache. Sie machen einen neuen Star Trek-Film mit unseren jüngeren Version und sie… Ich denke, sie konnten einfach nicht das Problem lösen, wie man einen toten Captain in einen lebenden Captain verwandelt und dann zu einem jungen Captain zu kommen. Das ist kompliziert, wie ich zugeben muss. Also bin ich nicht im Film dabei, was ich zutiefst bedaure. Doch Abrams ist ein großartiger Filmemacher, ich bin sicher, dass er etwas Wundervolles zuwege bringt.
Frage: Sie hätten Sie nicht als Kirks Dad einbauen können?
Shatner: Könnte man meinen, oder als körperlose Stimme, aber anscheinend ging es nicht.
Im Interview mit dem People-Magazin schlug Shatner im Angesicht seines Alters ernstere Töne an:
"Man wird sich an mich nicht mehr erinnern, als an irgend jemand anderen."
"Vielleicht wird es an jenem Tag ein wenig mehr Aufregung geben, als, sagen wir, bei irgendeinem Typen aus Poughkeepsie. Ruhm und Erinnerungen sind so unbeständig. Niemand von uns bleibt in Erinnerung."
"Einige der großen Namen mit denen ich aufwuchs - Fünf Jahre nach ihrem Tod, hat sich niemand mehr an sie erinnert."
"Die Pharaonen haben ihre Pyramiden. Aber wir erinnern uns nicht an die Pharaonen, sondern an die Pyramiden."
"Egal wie alt du bist, du kannst dem Tod nicht entkommen. Aber um so älter du wirst, um so wahrscheinlicher ist es, dass es bald passieren wird."
"Es wird nicht mehr lange dauern. Aber ich habe so ein schöne Zeit in der Welt, in der ich lebe, dass ich noch nicht bereit bin zu gehen."
"Der Tod ängstigt mich sehr. Das Ungewisse und das Nichtvorhandensein daran. Ich will lieber nicht wissen, wann meine Zeit gekommen ist."
Als Schlusspunkt noch die Antwort Shatners auf die Frage, ob er sich je zur Ruhe setzen würde:
"Ich werde nirgendwo hingehen. Sie werden mich schon raus tragen müssen … und es filmen."
Quelle: treknews.de
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