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  • Christian Rühl's Kolummne: Die Star Trek Reise

    Nun, da Christian Rüh von STDimension auch die deutsche Version seiner neuen Kolumne über 'Enterprise' online gebracht hat, wollen wir uns wie angekündigt, noch einmal etwas genauer mit seinen Aussagen beschäftigen. Hier also einige Auszüge aus der gewohnt umfangreichen Kolumne.

    Zunächst einmal gibt Christian (nicht ohne Selbstironie) seine Erlebnisse mit den Gerüchten um die fünfte Serie und seine früheren Reaktionen auf diese wieder.
    Ja, ich erinnere mich noch daran, daß ich in meinen ersten vier Kolumnen diese "Insider"infos mit einer Haltung, die von Hohn bis absolute Ablehnung reichte, bewertete. Ich machte mich über das "nett gefälschte" Casting Sheet lustig (Ausgabe 1), rief mutig dazu auf, die Serie nicht zu "Star Trek: Weißer Männlicher Amerikaner" zu machen (Ausgabe 2) und arbeitete Scott Bakula sogar in meinen persönlichen Aprilscherz ein (Ausgabe 4). Als die Zeit voranschritt und immer mehr Andeutungen darauf hinwiesen, daß die eine oder andere Vermutung wahr sein könnte, begann ich zu akzeptieren, daß die Wahrscheinlichkeit einer Serie, wie sie durch die Gerüchte umrissen wird, doch nicht so gering ist wie ich ursprünglich dachte.
    Ja, die eine oder andere Vermutung. Wer hätte denn wissen können, daß wirklich *alle* der echt-erscheinenden Gerüchte auch tatsächlich echt waren???

    Danach wendet er sich eher ernsteren Dingen zu und zeigt die Möglichkeiten dieser neuen Serie, aber auch (und das sehr detailliert) die Gefahren, die schon vorprogrammiert sind.
    Zunächst folgendes: ich denke nicht, daß eine Prequelserie grundsätzlich etwas schlechtes ist (tatsächlich bevorzuge ich "Die dunkle Bedrohung" über alle anderen Star Wars Filme, aber, das ist ein anderes Universum...) Meiner Ansicht nach hat die 22. Jahrhundert Prämisse eine ganze Menge Potential. Die Star Trek Serien des 24. Jahrhunderts TNG und Voyager, und, zu einem weitaus geringerem Grad, die Originalserie und Deep Space Nine, zeigten uns eine idealisierte, utopische Zukunft, in der die Menschheit Hunger, Kriminalität und Krieg besiegt hat, in der fast perfekte, gereifte, vernünftige und sehr intelligente Menschen leben und arbeiten, um sich selbst und den Rest der Menschheit zu verbessern. Mit diesem Grundgedanken verkörperte Star Trek wirklich eine einzigartige Form von Science Fiction, da Shows diesen Genres gewöhnlich eine dunkle, pessimistische Zukunft darstellen (wobei sei damit die Angst und den Fatalismus der Leute zu Beginn des 21. Jahrhunderts reflektieren). Die Vision von Star Trek war und ist  immer eine Vision der Hoffnung und Zuversicht gewesen, welche eine Botschaft trug, die die Menschen ermutigt, ihnen Hoffnung gibt und sie wirklich dazu bringt, dort leben zu wollen. Nun kann dieses Konzept nicht einfach geändert werden, auch nach vier Star Trek Serien nicht, aber ein neuer Blickwinkel ist erforderlich.

    Natürlich spricht auch er das große Problem der Kontinuität an.
    Eine Prequelserie allgemein, und im besonderen Maße eine Star Trek Serie die vor 9 Kinofilmen und über 600 Episoden aus vier anderen Serien spielt, verlangt eine Menge Verantwortung, Vernunft, Ausdaduer, und die unbedingte, vollständige Kenntnis des etablierten Backgrounds (sofern das bei Star Trek überhaupt noch möglich ist). So muß ich mir erstens die Frage stellen: sind die Autoren denn überhaupt dazu bereit sind, in 170+ Episoden Prequel-Trek die aufgebaute Kontinuität der Star Trek Zeitlinie und die Grundlagen des Star Trek Universums aufrechtzuerhalten? Und, darüberhinaus, beabsichtigen sie wirklich, das Wissen der Crew in Bezug auf das Universum im allgemeinen und Treknologie im speziellen zu begrenzen? [...] Ich spreche von Technologien wie dem Holodeck, dem Replikator und dem Phaser, von einem Großteil des Alphaquadranten und Regionen des Weltraums, die weiter als ein paar dutzend Lichtjahre von der Erde entfernt sind, in Bezug auf die galaktische Kartographie, und von solchen Spezies wie den Ferengi, den Borg und den Trill. Außerdem müssen die meisten unlösbaren Situationen genau das für die Enterprisecrew sein: unlösbar. Deus Ex Machina und "Technobabble" dürfen keine "Lösungen" mehr sein; sie können nicht einfach ein neues wundersames Teilchen oder eine obskure neue Technologie aus ihrem Hut zaubern, um den Tag zu retten.

    Weiterhin werden noch weitere Gefahren (wie z.B. die Amerikanisierung der Serie) aufgezeigt, die allesamt plausibel sind, über die aber wohl die meisten Fans noch nicht wirklich nachgedacht haben. Eine Gefahr ist dabei noch besonders hervorzuheben.
    Es ist das Risisko, daß die neue Serie nur ein lahme Kopie ihrer Vorgänger sein wird, oder, was wahrscheinlicher ist, ein farbenfroher Mix der beliebtesten Elemente aller Serien. Um mutig dorthin zu gehen, wo schon viele zuvor gewesen sind...

    Es gibt also vieles, was bei der neuen Serie schiefgehen könnte, und dennoch stellt sie auch eine neue Chance dar. Somit kann ich mich eigentlich nur den Schlussworten Christians anschließen:
    Aber - man weiß ja nie. Mein Ratschlag ist, wie immer, nicht voreilig Schlüsse zu ziehen, bevor wir die neue Serie tatsächlich gesehen und "gefühlt" haben. Und diese Erlebnis könnte schon nächste Woche beginnen, direkt nach dem Ende von Voyager, wenn wir das erste Filmmaterial aus "Enterprise" sehen werden. Laßt es uns hoffen - die Zukunft hat gerade erst begonnen.

    Die vollständige Kolumne, betitelt "Enterprise - Quo Vadis?", kann man hier bei STDimension finden.

    Quelle: http://www.dailytrek.de

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