Wieso um den heißen Brei herumreden? Ich komme mal lieber gleich zum Punkt:
ihr habt richtig gelesen, ich schaue sehr gerne „Smallville“! Kurios, nicht wahr? Immerhin habe ich mich schon damals Buffy verwehrt, da ich dies für eine Serie hielt, die jedes billige Teenie-Klischee bedient. Dasselbe dachte ich, als die ersten Trailer zur neuen Serie „Smallville“ über den Bildschirm liefen. Ich lachte über die billigen Effekte und den seltsamen Versuch ( der sehr an Star Wars erinnerte ) die Jugend von Superman zu zeigen. Würde etwa der größte Superheld aller Zeiten als jugendliches Weichei gezeigt werden, der flennend jedem Mädchen nachtrauert?
Doch weit gefehlt! Es begab sich nach einer durchzechten Nacht auf Mallorca ( ich hatte mehr als drei Coca Cola und Sprite intus, die Koffeinwerte schlugen in die Höhe ), dass ich nach dem morgendlichen Aufstehen keine rechte Lust entwickelte mich an den Pool zu begeben. Stattdessen entschied ich mich zu meiner nach schlafen zweitliebsten Beschäftigung: ich schaltete den Fernseher ein und zappte durch die Programme. Siehe da, auf RTL lief die neu angelaufene Serie um die Jugend von Clark Kent. „Oh nein, ausgerechnet jetzt kommt nichts in der Glotze“ schoss es mir durch den Kopf, ließ aber das Gerät laufen und machte mir etwas zu essen.
Und zu meiner Überraschung stellte sich die Episode als gut dar! Die Charaktere waren interessant, die Handlung einigermaßen überzeugend und der Soundtrack rockte. Um zu sehen ob dieses Niveau gehalten wird schaltete ich auch beim nächsten Mal ein und wurde wieder angeben überrascht. Seitdem bin ich regelmäßiger ( sofern dies mein Beruf zulässt ) Smallville-Gucker.
Was macht diese Serie jedoch so gut? Zugegeben, die einzelnen Handlungen sind nicht immer neu oder übermäßig spannend, aber trotzdem taugen sie etwas. Die Effekte sind eher preisgünstig hergestellt, doch bei welcher ersten Staffel einer neuen Serie war dies nicht so? Man erinnere nur an die schaurigen Special Effects bei JAG und trotzdem mag ich diese Serie.
Nein, bei Smallville sind die Charaktere Gold wert und die Tatsache, dass die Idee um Supermans Jugend konsequent ausgenutzt wird. Man schlurt nicht ab und zu eine Supermaneigenschaft hin wie den „Feuerblick“, um hinterher behaupten zu können „wir haben seine Entwicklung ja gezeigt“. Stattdessen kommen die einzelnen Fähigkeiten nach und nach. Clark Kent, der schon in seiner Jugend gerne blaue und rote Klamotten trägt ( aha! ) will ein ganz normaler Junge sein, doch nach und nach muss er erkennen, dass er dies nicht ist. Er ist einfach mit übernatürlichen Kräften ausgestattet und dies zu verbergen ist in einer Kleinstadt wie Smallville nicht so einfach.
Brillant auch der Coup Lex Luthor zu seinem besten Freund zu machen. An alle Fanatiker: in den Comics wird explizit erwähnt, dass Luthor der Jugendfreund von Superman war. Michael Rosenbaum dürfte die beste Figur der Serie spielen, seine Rolle ist ambivalent und es tut fast weh zu sehen wie er langsam abgleitet, zu einer Person wie sein Vater wird. Wann er schließlich zu Clarks erbittertem Widersacher wird, das wird uns die Zukunft zeigen.
Und Clarks erste Liebe? Manchmal etwas plakativ, doch niemals mit dem Holzhammer. Es ist eine Mulder-Scully Beziehung, wie wir sie von früher kennen.
Früher konnte ich nie glauben, dass sich Amerikaner eher für „Smallville“ denn für „Enterprise“ entscheiden. Doch nachdem ( ich gestehe ) „Enterprise“ für mich immer uninteressanter wird, stellt „Smallville“ eine erfrischend neue Idee dar. Vielleicht wird sich auch dieses Konzept irgendwann erschöpfen. Doch bis dahin ist beste Unterhaltung garantiert!
Schaut doch mal Samstags rein!
Und den Anspieltipp von Remy Zero nicht vergessen: „Save me“; das Smallville-Theme
- Nadir Attar
Quelle: treknews.de
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