Dreidimensional in den Raum projizierte Objekte, die auch fühlbar sind, erinnern an Science-Fiction wie in der Star Trek-Fernsehserie. Japanische Forscher an der University of Tokyo bringen derartige Holodecks nun einen Schritt näher. Damit virtuell projizierte Objekte auch ein taktiles Erlebnis bieten, haben sie ein "Holo"-Projektionssystem des US-Anbieters Provision mit einem in Tokyo entwickelten Ultraschall-System kombiniert. Die Entwicklung wurde im Rahmen der derzeitigen Computergrafik-Konferenz SIGGRAPH in New Orleans (USA) vorgestellt.
Das Provision-Display nutzt einen Konkavspiegel, um Bilder eines LCD-Displays etwa 30 Zentimeter von der Oberfläche des Displays im Raum schweben zu lassen. Damit ein Betrachter projizierte Objekte nicht nur sehen, sondern auch fühlen kann, hat das Team unter Leitung von Hiroyuki Shinoda das 3D-Display mit einem Ultraschall-System kombiniert, das bereits im Vorjahr auf der SIGGRAPH vorgestellt wurde. Die Entwicklung beruht darauf, dass Ultraschall eine Druckwelle ist. Mehrere Signalgeber sind so angeordnet, dass sich ihre Wellen überlagern können. Dadurch entsteht ein Druckpunkt in der Luft, der sich annähernd wie ein festes Objekt anfühlt. Mithilfe von Kameras wird die Handbewegung der Nutzer verfolgt und der Projektionspunkt angepasst.
Bis zur realen Möglichkeit, eine in die Luft projizierte Person anfassen zu können, ist es freilich noch ein weiter Weg. Doch immerhin macht der Prototyp es möglich, auf der Handfläche beispielsweise virtuell herabfallende Regentropfen oder ein kleines, herumlaufendes Lebewesen zu spüren.
Quelle: DerStandard.at
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