Zum Inhalt springen
...Glück im grenzenlosen Sein
  • Lucas über die Star Wars Serie

    noch mehr Informationen vom Altmeister persönlich
    • Bewertung

    • Aufrufe

      772
    • Kommentare

      0
    • Werewolf
    Vorgestern gab es auf TVGuide.com den ersten Teil eines Interviews mit George Lucas, in dem er kurz auf Indy 4 zu sprechen kam. Heute folgt Teil 2, und diesmal steht alles im Zeichen des Lichtschwerts_

    TV Guide: Können wir über die beiden Krieg der Sterne-Fernsehserien reden?
    George Lucas: Da wäre Clone Wars, und daran arbeiten wir gerade.

    TV Guide: Erzählen Sie uns davon.
    Lucas: Nun ja, es ist wie Krieg der Sterne zwischen Episode II und III, aber der Stil ist im Grunde der gleiche. Leider fällt es nicht richtig in den Bereich traditioneller Animation, also weder sehr erwachsen mit krankem Humor noch Kleinkinderzeug. Genau wie die Spielfilme bewegt sich die Serie zwischen diesen Extremen. Es gibt viele Kämpfe und es geht natürlich um die Klonkriege, also ist es ein Kriegsfilm. Eine Art animierte PG-13-Fernsehserie [Anm.d.Ü.: also auf dem gleichen Freigabe-Niveau wie Episode III], und damit etwas, das es so noch nie gegeben hat und das damit auch nicht in die traditionellen Programmnischen hineinpaßt. Die Serie ist also sehr andersartig, und ich denke, das ist sehr spannend. Der Stil ist sehr, sehr ausgereift und sehr eng an die Kinofilme angelehnt. Wir wissen allerdings noch nicht so recht, wie wir die Austrahlung hinkriegen könnten.

    TV Guide: Und es wird 100 Episoden geben?
    Lucas: 100 Episoden, ja. Zur Zeit sitzen wir an Nr. 40. Wenn die Serie anläuft, werden wir 50 oder 60 Episoden fertighaben. Wir würden gerne nächsten Herbst, also in etwa einem Jahr, damit loslegen, aber in Sack und Tüten ist das noch nicht.

    TV Guide: Welche Reaktionen erwarten Sie? Die Serie scheint ja nicht in den Bereich klassischer Vorabend-Zeichentrickserien zu fallen?
    Lucas: Zur Zeit sind wir uns da nicht sicher. Die Leute [bei den Sendern] wissen von der Serie und sprechen darüber, aber bislang hat jeder die gleichen Vorbehalte: "Wo bringen wir die Serie unter? Welche Zielgruppe sprechen wir damit an? Was machen wir mit dieser Art Material?" Die Serie muß nach 9 Uhr abends laufen und zwar nicht auf einem Kindersender.

    TV Guide: Also auf einem normalen Sender oder dem Sci Fi Channel oder etwas in der Richtung?
    Lucas: Das wäre eine Möglichkeit. Die Fernsehlandschaft ist in diese kleinen Nischen aufgeteilt, und wenn man dort nicht hineinpaßt, weiß keiner, was er mit Dir anfangen soll. Und natürlich halte ich mich, wie üblich, nicht an Standard-Sparten, also ist die Reaktion: "Tja, wir wissen nicht, was wir mit Ihnen machen sollen." (lacht) Aber es ist Krieg der Sterne und wirklich gut, also bin ich mir sicher, daß die Leute anfangen werden, unkonventioneller zu denken, um Raum für uns zu schaffen.

    TV Guide: Wie steht es mit der Realserie?
    Lucas: Ich arbeite daran. In einem Monat beginnen wir mit dem Schreiben der Drehbücher.

    TV Guide: Und wann wird diese Serie spielen?
    Lucas: In Clone Wars spielen alle bekannten Figuren mit: Yoda, Anakin, Obi-Wan, [Palpatine], all die. Im Grunde ist [Clone Wars] also wie ein Kinofilm. Die Realserie ist anders. Sie spielt zwar im Krieg der Sterne-Universum, aber die handelnden Personen sind Leute aus der Saga, die bislang nur nachgeordnete Rollen gespielt haben. Die Serie erzählt ihre Geschichten. Sie spielt zwischen Episode III und IV, nach der Gründung des Imperiums. Genau wie in Episode IV hört man von [Palpatine] und Darth Vader - die Leute reden über sie -, aber man sieht sie nie, weil die Serie nicht dort spielt, wo die beiden gerade sind. Es gibt Sturmtruppen und all das, aber keine Jedis [Anm.d.Ü.: O-Ton]. Es ist also anders aber spannend, weil ich die Gelegenheit bekomme, Teile dieses Universums zu erforschen, die ich nie besucht habe. In der Saga gibt es bestimmte Vorgaben, es gibt ein sehr begrenztes Thema - Darth Vader -, also geht es um seine Geschichte von seinem 10. Lebensjahr bis zu seinem Tod. Von dieser Geschichte kann man nicht abweichen, weil das eben der Dreh- und Angelpunkt ist. Jetzt kann ich an der Ampel mal links abbiegen und schauen, was in den Seitenstraßen passiert.

    TV Guide: Wie wird die Produktion dieser Serie ablaufen? Werden Sie eine bestimmte Zahl von Episoden drehen? Wird es einen Vertrag mit einem Sender geben, bevor die Dreharbeiten beginnnen?
    Lucas: Nein, wir machen [die Realserie] genau wie die Trickserie. Wir schreiben zuerst Material für ein Jahr, dann drehen wir das alles, und wenn wir etwas vorzuzeigen haben schauen wir, wo wir [die Serie] unterbringen können. Von der Serie wird es auch 100 Episoden geben. Verglichen mit der Trickserie sollte es leichter werden, [die Realserie] unterzubringen, eben weil sie eine Realserie ist.

    TV Guide: Sie drehen also bevor Sie einen Abnehmer haben? Wie funktioniert das?
    Lucas: Wir drehen bevor wir einen Abnehmer haben, ja. Wir vertrauen darauf, daß wir einen Käufer finden werden. Wir machen alles selbst, wir übernehmen selbst die Finanzierung, wir haben also keinen Vertrag mit irgendwem. Wenn wir fertig sind, verkaufen wir sie einfach.

    TV Guide: Werden Sie einen Sender suchen, der sagt "Wir nehmen alle 100"?
    Lucas: Ja, aber wir werden wohl keinen finden. (lacht) Normalerweise nehmen die Sender 13 oder 26 Episoden und sehen, was damit passiert, und dann nehmen sie die nächste Ladung. Wenn eine Ladung nicht ankommt, gehen wir eben woanders hin. Lucasfilm übernimmt hier die Rolle einer Produktionsfirma.

    TV Guide: Aber normalerweise beauftragt ein Sender den Dreh eines Pilotfilms oder sucht sich... na ja, Sie wissen, wie das läuft.
    Lucas: Stimmt, aber ich glaube, daß diese Serie gut ist, und ich werde Sie gut machen, also mache ich mir über den Abnehmer keine Sorgen. Wenn es gar nicht läuft, bleibe ich halt auf dem Zeug sitzen (lacht).

    TV Guide: Oder bringen alles auf DVD heraus.
    Lucas: Ja. So machen wir das in San Francisco: Hier ist etwas, das ich machen will, und ich werde es machen. Und ob das System damit umgehen kann oder wie ich es im System unterbringen kann oder wie ich es schaffe, am Ende meine Ausgaben wieder reinzuholen, das alles ist eine ganz andere Frage, mit der ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht auseinandersetze. Ich mache, was ich machen will. Genau so lief es beim ersten Krieg der Sterne, ich habe den Film gemacht und hatte 3 davon, und ich habe erwartet, daß der erste ein Flop wird, also dachte ich schon, daß es ein ziemlicher Kampf werden würde, die anderen beiden hinzubekommen. Aber meine Aufgabe war es eben, alle 3 Teile zu machen, und deshalb habe ich mir die Fortsetzungsrechte gesichert, weil ich nicht wollte, daß ein anderer das alles in die Finger bekommt, weil ich es machen wollte. Ich habe mir gedacht, wenn der erste Film nichts erwirtschaftet, wird das Studio den Film einmotten, und dann wird es noch schwieriger für mich die anderen beiden zu drehen.

    TV Guide: Aber Sie hatten die Voraussicht, zu wissen, was Sie wollten: die Fortsetzungsrechte, die Warenvertriebsrechte...
    Lucas: Ich habe das schon häufiger gesagt: ich war nicht besonders schlau, ich war einfach nur verzweifelt. Ich wollte einfach einen Film machen, "Die Tragödie von Darth Vader", und es war ein Film, und dann wurde der zu lang und damit zu teuer, also ich habe ihn in 3 Teile aufgeteilt. Aber schon zu diesem Zeitpunkt habe ich mir geschworen, die beiden anderen Teile nicht einfach im Lager verrotten zu lassen, sondern sie irgendwie fertigzustellen. Egal wie, egal zu welchem Preis, ich wollte sie machen. Nicht, weil ich Fortsetzungen drehen wollte, sondern weil ich die Sache zum Abschluß bringen wollte, also habe ich alles getan, um sicherzustellen, daß das möglich wird.

    TV Guide: Inzwischen halten Sie die Leine etwas lockerer und erlauben Leuten, mit Krieg der Sterne zu arbeiten. Das Internet hat vielen Leuten ein Forum dafür gegeben, aber es gab eine Zeit, wo Sie strikt dagegen vorgegangen sind. Was hat Ihre Meinung geändert?
    Lucas: Es geht nicht darum, daß ich meine Meinung geändert habe. Am Anfang habe ich hoch gereizt, um diese Filme zu machen und wollte das nicht in Gefahr bringen. Bei den letzten Drei konnten wir damit etwas entspannter umgehen, und jetzt wo sie fertig sind... Das ist einfach zu einem Teil der Kultur geworden. Man kann nichts dagegen machen. Ich mag vor allem die Parodien. Es gibt so viele Leute, die im Netz lustiges Zeug und Parodien von Krieg der Sterne machen, das ist einfach klasse.

    TV Guide: Außerdem erhält es die Saga am Leben. Die Leute sehen eine Satire von etwas und fragen sich, worauf sie basiert.
    Lucas: Und deshalb macht es mir zur Zeit großen Spaß. Ich meine, ich liebe Trickfilme und wollte schon immer welche machen, und gleichzeitig wollte ich Teile des Krieg der Sterne-Universums kennenlernen, die ich nie erforschen konnte. Das Fernsehen bietet dafür die perfekte Gelegenheit. Ich habe großen Freiraum und mehr Zeit zum Experimentieren. Das gleiche haben wir mit Die Abenteuer des jungen Indiana Jones gemacht, und diesen Herbst kommt endlich das erste DVD-Set der Serie heraus. Für uns wird das eine große Sache werden, denn auf den DVDs sind endlose Stunden voller Dokumentationsmaterial zu sehen, und zwar erstklassiges Material.

    TV Guide: Wir befinden uns aktuell in einem goldenen Zeitalters von Science Fiction und Fantasy im Fernsehen. Ein guter Augenblick, um die Dinge zu tun, die Sie gerne tun.
    Lucas: Absolut. Es ist toll. Ich kann es kaum erwrten. Die Trickserie wird spitze, weil sie die 3-D-Animation in eine ganz neue Richtung führt, und die Realserie wird spitze, weil sie vom Konzept her interessanter ist, als alles, was ich je gemacht habe.

    TV Guide: Um das klarzustellen: 3-D heißt nicht 3-D-Brillen?
    Lucas: Nein, nein, 3-D-animiert, wie Toy Story. Das einzige, was es momentan in der Art gibt, ist Jimmy Neutron.

    TV Guide: Alles klar. Also für den Moment nochmal kurz zurück zum Fernsehen. Gibt es irgendeine Serie, die Sie zur Zeit besonders gern sehen?
    Lucas: Ich sehe recht häufig fern, aber nicht besonders häufig. Die Nachrichten vor allem, den History Channel, um ehrlich zu sein. Ich mag Law & Order und Sendungen dieser Art. Und ich liebe Jon Stewart (lacht).

    TV Guide: Was ist mit Lost oder Heroes, das sind doch Sendungen, von denen man annehmen könnte, daß sie einem George Lucas gefallen müßten?
    Lucas: Ich habe sie mir angesehen. Bei solchen Serien neige ich allerdings dazu, zu warten, bis sie abgeschlossen sind, um sie auf DVD zu sehen, denn wenn man da eine Folge verpaßt, sieht man gar nicht mehr durch. So etwas treibt mich in den Wahnsinn. Es gibt aber Serien, die mich in der Vergangenheit förmlich gezwungen haben, am Sonntagabend den Fernseher einzuschalten, Rome und Deadwood zum Beispiel. Das waren tolle Serien.

    TV Guide: Es regt mich immer noch auf, daß der Sender HBO Deadwood abgesetzt hat.
    Lucas: So geht es mir mit Rome. (lacht) Ich meine, ich finde Deadwood toll, aber Rome! Sie hatten doch gerade erst damit angefangen. Augustus war der größte Kaiser aller Zeiten, und niemand hat jemals seine Geschichte erzählt. Die werden nun sagen "er war ein wahrhaftiger Schurke", aber so sehe ich das nicht... Nun ja, reden wir nicht weiter davon. Allerdings haben sie sich keinen Gefallen damit getan, mitten in der Serie den Augustus-Schauspieler auszutauschen, weil er gerade 19 war, als er die Macht an sich riß. Er war nicht der große Oberschurke, zu dem sie ihn gemacht haben. Und die 50 Jahre seiner Herrschaft waren die 50 besten Jahre der römischen Geschichte, zumindest was die Zivilisation an sich angeht. Bis Caesar ging es aufwärts, nach Augustus ging es abwärts.

    TV Guide: Rome und Deadwood waren enorm kostspielige Serien. Deadwood wurde zum Teil von Paramount finanziert.
    Lucas: Ich weiß, ich weiß, aber sie waren wirklich extrem gut. (lacht) Sie haben Geld reingebracht. Ein Teil meines Problems besteht darin, daß mir alles, was ich mache, zu etwa 100 Prozent gehört, was die Sache für Studios und Sender weniger attraktiv macht. Trotzdem können sie damit noch viel Geld verdienen, schließlich machen sie ihr Vermögen hauptsächlich über Werbeeinnahmen. Der erste Indiana Jones wurde überall abgelehnt, bei jedem einzelnen Studio in Hollywood, weil alle glaubten, daß der Vertrag es ihnen unmöglich machen würde, Geld damit zu verdienen. Und dann verdiente sich Paramount eine goldene Nase mit dem Film.

    Quelle: StarWars-Union.de
    • Bewertung

    • Aufrufe

      772
    • Kommentare

      0
    • Werewolf

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    Keine Kommentare vorhanden



    Gast
    Ein Kommentar hinzufügen

    ×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

      Nur 75 Emojis sind erlaubt.

    ×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

    ×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

    ×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Diese Seite verwendet Cookies um Funktionalität zu bieten und um generell zu funktionieren. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Datenschutzerklärung Beim Abensden von Formularen für Kontakt, Kommentare, Beiträge usw. werden die Daten dem Zweck des Formulars nach erhoben und verarbeitet.