Wie wir bereits berichteten, übernahm die Schauspielerin Nicole deBoer (Ezri Dax in Star Trek – Deep Space Nine) vor kurzem eine Gastrolle in der Science Fiction-Serie Stargate: Atlantis. Die Folge "Whispers (5x07)" feierte am vergangenen Freitag im US-Fernsehen Premiere. Anlässlich dieses Gastauftrittes führte die Seite GateWorld bereits während der Comic Con in San Diego ein Video-Interview mit der Darstellerin der Dr. Alison Porter. Darin ging deBoer unter anderem auch auf Fragen zum Thema Star Trek ein. Im Folgenden einige übersetzte Auszüge des nun veröffentlichten Interviews (leichte Spoiler-Warnung):
GateWorld (GW): Sie waren in so vielen großen Science Fiction-Produktionen zu sehen. Insbesondere in Deep Space Nine, welches sicherlich die größte Aufmerksamkeit erregte...
deBoer: ...Die große Sache... Die große 'Institution'...
GW: ...Sie waren aber auch in etwas weniger bekannten Kultserien wie The Dead Zone (als Sarah Bracknell Bannerman) zu sehen und Sie traten in [2 Episoden der Serie] Outer Limits auf.
deBoer: Ich habe auch einen Film mit dem Titel Cube gemacht; der lief ziemlich gut.
GW: Cube, ja. War da nicht auch David Hewlett (Dr. Rodney McKay in Stargate: Atlantis) mit dabei?
deBoer: Ja, war er! Das war das einzige und bislang letzte Mal, dass wir zusammen arbeiten konnten. Bei Stargate: Atlantis konnten wir das leider nicht wiederholen, da unsere Charaktere sich nicht treffen. Aber ich habe ihn auf dem Set sehen können und es war fantastisch, denn ich liebe David. Er ist großartig.
GW: Wie ist es den Produzenten gelungen Sie für diesen Charakter zu gewinnen? […]
deBoer: […] Sie wollten, dass ich dafür vorspreche. Eigentlich kam ich für die Rolle der Major Teldy und dachte: "Nun, ich weiß nicht so recht, ob ich dafür geeignet bin oder nicht." Doch ich mochte diesen Charakter. Aber als sie mein Band sahen, entschieden sie: "Oh, nein, wir haben unsere Porter gefunden." Also erhielt ich ein Angebot und dachte: "Oh, ok, interessant. Oh, ich soll Porter spielen!"...
GW: Wie viele Stargate-Folgen kannten sie bis dahin?
deBoer: Ich habe nicht viel davon gesehen. Ich habe nur mal hier und da reingeschaut. Aber ich mochte, was ich sah.
GW: Wie lässt sich das Stargate-Set - bei all den Erfahrungen, die sie diesbezüglich gemacht haben - mit den Sets anderer Science Fiction-Serien vergleichen? War es anstrengender? Oder eher weniger? Wie lässt sich die Atmosphäre beschreiben?
deBoer: Ich mochte die Studios in Vancouver, in denen wir gefilmt haben. Es lässt sich dort großartig arbeiten. Ich dachte einfach nur: Die Besetzung und die Filmcrew ist fabelhaft. Sie hatten alle Spaß bei der Sache; was wirklich nett mit anzuschauen war, wenn man all die Jahre bedenkt, in denen sie bereits zusammenarbeiten. Das kann sich auf die eine oder die andere Art entwickeln: Entweder entwickelt es sich zu einer familiären Atmosphäre oder es kann die Leute griesgrämig werden lassen. Aber sie haben dort eine wirklich großartige Atmosphäre.
GW: Über "Whispers", Ihre Episode in der 5. Staffel, wurde bislang nur wenig verraten. Uns wurde gesagt, es würde eine Art gespenstische Folge werden. Was können Sie uns darüber erzählen?
deBoer: Nun, von dem was ich weiß, weicht es anscheinend ein wenig von einer üblichen Atlantis-Folge ab. Es ist eine beängstigende und eher horrorartige Episode. Da gibt es eine Menge Nebel und viele gruselige und furchteinflößende Dinge. Und mittendrin sind ein paar Tussis mit Maschinengewehren. Mit wirklich großen Knarren.
GW: Irgendetwas sagt mir, dass Joe Mallozzi (Produzent Stargate: Atlantis) dahinter steckt.
deBoer: Hmm ... Könnte das sein? Hmm ... [lacht] Ja, nein, er war jeden Tag am Set und versorgte uns mit Schokolade. Er sorgte dafür, dass die Schokolade nicht ausging und machte eine Menge Fotos von uns. Es war einfach großartig. Ich denke – ich hoffe – dass den Fans die Folge wirklich gefallen wird. Ich denke schon, dass sie es wird.
GW: Sie konnten viel Zeit mit Paul McGillion (Dr. Carson Beckett in Stargate Atlantis) verbringen. Haben Sie schon mal mit ihm zusammengearbeitet?
deBoer: Das habe ich nicht, aber wir beide haben schottische Wurzeln, also haben wir uns auf Anhieb verstanden. Er konnte die ganze Zeit nicht damit aufhören mich zu triezen. Es war ein wenig unangenehm. Nein, das war ein Scherz. […]
GW: Da sie das Ende der Episode überlebt, hoffen Sie auf eine Rückkehr Ihres Charakters?
deBoer: Ich würde liebend gerne zurückkommen. Das würde ich wirklich sehr gerne. Ich mag den Charakter. Ich würde gerne wissen, wie es mit ihr weitergeht. Also warten wir es ab. Ich würde nicht 'Nein' sagen.
GW: Darf ich Ihnen eine Star Trek-Frage stellen?
deBoer: Sicher!
GW: Ezri [Dax] ist vielleicht Ihre bekannteste Rolle. Würden Sie dem zustimmen?
deBoer: Ja.
GW: Ich bin sicher, Sie werden das ständig gefragt, aber überrascht es Sie nach all den Jahren, dass dieses Franchise immer noch floriert? Auch wenn man derzeit im Fernsehen Pause macht und es nun mit J.J. Abrams weitergeht: Hat Sie diese Erfahrung auf irgendeine Weise verändert? Dieses ganze Star Trek-Erlebnis? Auch wenn Sie nur eine Staffel lang mitgemacht haben?
deBoer: Als es damit losging, sagte Hans Beimler, einer der Produzenten, zu mir: "Das wird deine Welt wirklich verändern. Das wird wirklich verrückt werden." Und bereits am ersten Arbeitstag warteten auf mich riesige Säcke voller Fanpost. Es ist also wirklich verrückt, aber ich genieße das auch wirklich. Ich liebe es. Ich liebe die Fans.
Ich mochte das Genre schon immer. Ich war ein großer Fan von Star Trek – The Next Generation / Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert. Also war ich sehr begeistert darüber, ein Teil davon sein zu können. Es ist eine großartige Sache. Ich denke, diese ganze J.J. Abrams-Sache… Mensch, ich hätte es geliebt eine Rolle in diesem Film zu haben!
GW: Paul [McGillion] ist dabei!
deBoer: Ja, Paul ist einer der Glücklichen, er musste einfach dabei sein. Ich glaube, es wäre einfach cool, wenn [Star Trek] ein wenig zur Ruhe kommt und sich erholen kann um dann eine neue Serie zu starten, wenn ich alt genug bin den Captain zu spielen [lacht]. Und das wäre dann der Plan. Es würde dann ganz neue Spezialeffekte geben, die man damals noch nicht hätte umsetzen können. Also, lasst [Star Trek] ein paar Jahre ruhen und macht mich dann zum Captain.
GW: Sie machen sich keine Sorgen darüber, dass man sie bezüglich künftiger Rollen stereotypisch besetzen könnte? Es würde Ihnen nichts ausmachen zurückzukommen und noch mal in Star Trek zu spielen?
deBoer: Nein, ich würde es auf jeden Fall tun. Ich liebe es wirklich im Weltraum zu sein. Es ist zwar auch lustig Dinge zu tun, die nicht die ganze Zeit mit dem Weltall zu tun haben, aber ich fühle mich dort recht wohl. Ich genieße es. Und wissen Sie, am Ende wird man dann für viel stärkere Rollen gecastet, als beispielsweise nur als Freundin irgendeines Typens, oder sowas. Oftmals ist eine Rolle außerhalb des Science-Fiction-Genres nicht wirklich befriedigend, insbesondere dann nicht, wenn man einfach nur "die Tussi" sein soll.
GW: Ja, zu Ihnen sehen kleine Mädchen auf, wie einst Whoopi Goldberg zu Nichelle Nichols. Ich bin sicher Sie wissen, was ich meine: "Da ist eine schwarze Frau im Fernsehen und sie ist kein Dienstmädchen!"
deBoer: Genau.
GW: Nun gibt es weibliche Astronauten. Aber die Welt braucht weiterhin starke weibliche Rollenmodelle, die einen ebenso starken moralischen Bezugspunkt bieten.
deBoer: Ja. Das Science Fiction-Genre findet zudem immer mehr Beachtung. Darüber redet zurzeit jeder. Ich begrüße das vollkommen und liebe es ein Teil davon zu sein.
GW: Ja, umso düster die Welt wird, umso öfter benötigen wir die Flucht in eine andere Wirklichkeit. Und ein Teil davon zu sein, dürfte sehr befriedigend sein.
deBoer: Das ist es.
Auf der Seite GateWorld findet Ihr zudem das komplette Video-Interview.
Quelle: treknews.de
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