Paramount Global Holding führt Fusionsgespräche mit Warner Bros. Discovery

Warner Discovery Paramount?

Nach ersten Berichten von Axios haben Hollywood und die Wirtschaftspresse bestätigt, dass erste Gespräche im Gange sind. Der CEO von Paramount Global, Bob Bakish, hat sich am Dienstag mit dem CEO von Warner Bros. Discovery, David Zaslav, getroffen, um einen Deal zu besprechen. Zaslav hat auch mit Shari Redstone gesprochen, die eine Mehrheitsbeteiligung an Paramount Global besitzt. Alle Berichte deuten darauf hin, dass es sich um frühe Gespräche handelt, bei denen noch keine Einigung erzielt wurde, aber das Gespräch mit dem CEO hat am Dienstag "mehrere Stunden" gedauert und Warner Bros. hat bereits Banker beauftragt, ein Geschäft zu prüfen. Als größerer Player wäre WBD der Käufer, obwohl zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar ist, ob es sich um eine traditionelle Fusion oder eine Übernahme von Shari Redstones National Amusements handeln würde, die die Mehrheit der Paramount-Anteile hält.

Während Redstone einen Deal mit einem der großen Tech-Giganten anstrebte (sie führte Anfang des Jahres Gespräche mit Apple, Amazon und Netflix), könnte ein Deal mit WBD einfacher sein als einer mit Paramounts anderen Medienkonkurrenten, da WBD kein Rundfunknetz besitzt. Laut Variety hat die jüngste Nachricht, dass Skydance den Kauf der Redstone-Anteile prüft, Warner Bros. Discovery zum Handeln veranlasst. Ein Zusammenschluss von Warner Bros. Discovery und Paramount, die mit 24 bzw. 10 Mrd. USD bewertet werden, würde eine Größenordnung schaffen, mit der sie gegen Unternehmen wie Disney (167 Mrd. USD), Comcast (178 Mrd. USD) und Netflix (214 Mrd. USD) konkurrieren könnten.

Berichten zufolge gibt es mehrere Synergien zwischen PG und WBD, darunter die Zusammenlegung von CBS News mit CNN und CBS Sports mit Turner Sports. Laut Axios haben die beiden CEOs bereits über die Zusammenlegung ihrer Streaming-Dienste gesprochen. Ein kombiniertes Paramount+/Max wird als "besserer Konkurrent" für Netflix und Disney+ gesehen.

Im Falle von Star Trek würde ein solcher Deal wahrscheinlich dazu führen, dass die derzeitige Paramount+ Star Trek-Serienbibliothek mit alten und neuen Serien auf den neuen Streaming-Dienst übertragen wird. Es ist noch zu früh, um zu sagen, wie sich der Zusammenschluss auf die Pläne für kommende Sendungen auswirken würde, aber es würde eine Weile dauern, bis ein solcher Deal in Kraft tritt, so dass es wahrscheinlich keine Auswirkungen auf alle Sendungen hätte, die derzeit (oder bald) in Produktion sind. Star Trek könnte eine der großen Marken innerhalb dieses Dienstes sein, ähnlich wie das DC-Universum. WBD-CEO Zaslav war jedoch der Vorreiter der jüngsten Welle von Kostensenkungen, indem er Sendungen von HBO Max (jetzt Max) ab 2022 aus den Diensten entfernte. Paramount Global hat Prodigy bereits Anfang des Jahres aus dem Programm genommen und an Netflix lizenziert. Es ist also möglich, dass es weitere Änderungen für Star Trek auf dem neu fusionierten Paramount+/Max geben wird. Auf der Filmseite könnte der Zusammenschluss von Warner Bros. und Paramount Pictures Änderungen im Management und in der Strategie mit sich bringen, die sich wahrscheinlich auf die Pläne für die Zukunft der Trek-Filmreihe auswirken werden.

Unmittelbar vor der Nachricht über die WBD-Gespräche stufte Wells Fargo die Aktie von Paramount Global aufgrund einer "höheren Transaktionswahrscheinlichkeit" herauf, so dass es weitere Interessenten für eine mögliche Fusion oder Übernahme geben könnte. Diese Geschichte ist noch nicht abgeschlossen, also halte dich auf Scifinews.de auf dem Laufenden.