Die Sendergruppe reagiert damit auf Ermittlungen des Bundeskartellamts gegen das Unternehmen, RTL und den Satellitenbetreiber SES Astra wegen des möglichen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung. Das Kartellamt hatte in dem Vorhaben eine verbotene Absprache zwischen den Sendergruppen ProSiebenSat.1 sowie RTL gesehen und eine Abmahnung angedroht.
Eine abgestimmte Strategie hätte dazu geführt, dass sich beide Sendergruppen relativ risikolos am Wettbewerb vorbei eine zusätzliche Erlösquelle erschlossen hätten. Geplant war die Erhebung einer monatlichen Gebühr von € 3,50 durch Astra gegenüber dem Zuschauer für die gebündelte Freischaltung der Sendergruppen. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Einnahmen hätte dann den beiden Sendergruppen zufließen sollen.
Gegenüber dem Bundeskartellamt erklärte ProSiebenSat.1 nun, man habe die Absicht aufgegeben und werde nicht auf die Plattform Astra Entavio/Dolphin setzen. Dies sei aber keine Entscheidung gegen eine Grundverschlüsselung. Ein Alleingang einer Sendergruppe würde allerdings erhebliche Risiken bezüglich Zuschauerzahl und damit zusammenhängenden Werbeeinnahmen mit sich bringen.
Wie das Bundeskartellamt meldete, würden die Ermittlungen vorerst eingestellt. Sollte ProSiebenSat.1 jedoch sein Vorhaben zusammen mit RTL wieder in Angriff nehmen, sei mit einer Wiederaufnahmen zu rechnen.
Die RTL-Gruppe (RTL, VOX, RTL II, Super RTL, n-tv, RTL Shop und Traumpartner TV) hatte zusammen mit MTV (MTV, VIVA, NICK und Comedy Central) bereits Anfang August ihre Unterstützung für die für das kommende Frühjahr geplante Pay-TV-Plattform Entavio/Dolphin zugesagt
Quelle: TVWunschliste.de
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden