Spekulationen gab es zur Genüge. Als das Radioteleskop Arecibo im letzten Jahr Reflektionen wie bei Gewässern entdeckte, wuchs die Wahrscheinlichkeit für eine der bekannten Spekulationen: Riesige Seen aus flüssigen Kohlenwasserstoffen sollen die Oberfläche von Titan bedecken.
Nadeem Ghafoor vom Surrey Space Centre und John Zarnecki von der Open University in Milton Keynes setzten sich mit ihren Kollegen vom ozeanographischen Zentrum in Southampton zusammen und entwickelten auf Basis von Programmen für den Seewetterbericht den ersten extraterrestrischen Seewetterbericht. Das Ergebnis ist erstaunlich: Durch die Schwerkraft von Titan, die nur 15% der Erdanziehungskraft beträgt wachsen die Wellen bis über 200 Meter hoch in den Himmel von Titan. Allerdings würden sich die Wellen durch die Stoffeigenschaften der Kohlenwasserstoffe langsamer fortbewegen.
Wenn Anfang 2005 die Sonde Huygens landet, sollen die Spekulationen beendet werden. Nach der Trennung vom seinem Mutterschiff Cassini wird Huygens im Juli selbstständig Titan anfliegen. Am 14. Januar 2005 soll dann der Abstieg durch die 280 km dicke Atmosphäre von Titan vonstatten gehen. Für die wenigen Stunden, in denen man Daten der Sonde erwartet, wird Cassini als Relaisstation fungieren. Egal was gefunden werden wird, es wird die Spekulationen um Titan beenden. Doch egal was Huygens finden wird, es wird sich nicht um außerirdisches Leben handeln, denn trotz aller Ähnlichkeit mit der Erde ist es auf Titan für biologische Organismen zu kalt.
Quelle: tagesschau.de
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