Bremen ist stolz darauf, ein bedeutender deutscher Raumfahrtstandort zu sein. Zum Beispiel wird hier das Columbus-Weltraumlabor für die Internationale Raumstation (ISS) gebaut, auch steht an der Weser der europaweit einzigartige Fallturm für Schwerelosigkeits-Experimente.
Die Idee, das Weltraum-Image der alten Hansestadt auch touristisch zu verwerten, kam einem Mann aus der Mitte der Szene: Der Kernphysiker Wolfgang Wilke war lange Jahre bei der heutigen EADS Space Transportation, bis er Anfang der 90er Jahre den Space Park ausbrütete, zu dem der Erlebnispark gehört. Der Plan kam an, seit 2000 wurde gebaut - mit zwiespältigem Ergebnis. Denn neben dem Center erhebt sich ein Komplex mit doppelt so viel Fläche, in den Einzelhändler einziehen sollen. Noch ist er aber so leer wie die Kassen des kleinsten Bundeslandes.
Nebenan geht dafür die Vision, die nach den Planungen 1,4 Millionen Menschen jährlich anziehen soll, in den Praxistest. Optisch ist er schon bestanden: Mit seiner metallenen Außenhaut, in die wenige, eigenwillig geformte Fensteröffnungen geschnitten sind, wirkt das Space Center schon rein äußerlich wie ein gestrandetes Ufo.
Haben die Gäste die Einlass-Drehkreuze passiert, treten sie unter gewaltigen Raketenboostern hindurch in eine für 100 Millionen Euro gestaltete Welt von übermorgen. Vom Durchgang, der an Hollywood-Raumschiffkorridore erinnert, führen links und rechts schwere Eisentore zu den ersten Abenteuern. In der Zentral-Rotunde dann Sci-Fi-Spaß in Rundumansicht.
Seine Gäste soll das inklusive Gebäude insgesamt 250 Millionen Euro teure Space Center mit Attraktionen wie dem «Galaxie-Express» anziehen, einer Achterbahn, die statt mit Tempo und Loopings mit virtuellen Effekten besticht. Während der Fahrt sehen die Mitreisenden über einen in ihre Helme integrierten Bildschirm einen 3D-Film und sollen so eintauchen in die Tiefen des Alls.
Die futuristische Geisterbahn «Planet Quest» verschafft den Mitfahrern spezialeffektreiche Begegnungen mit außerirdischen Lebewesen. Im «Space Shot» sacken Mutige gleich neben dem Ariane-Modell aus 65 Metern ins Bodenlose und erleben knapp zwei Sekunden lang freien Fall. Noch nicht fertig ist allerdings das «Star Trek Borg Encounter», wo die Fieslinge aus der US-Serie getroffen werden sollen.
Überhaupt glich der Erlebnispark am Vortag der Eröffnung einer Baustelle. Tatsächlich kommt es am Freitag auch nur zu einem «Soft Opening». «Wir wollen das Space Center unter Betrieb optimieren», sagt Wolfgang Wilke. Die Eintrittspreise sind darum bis zur offiziellen Eröffnung am 12. Februar deutlich niedriger.
Angesichts der erwarteten Besucher-Millionen übt sich Wilke in Optimismus: Eine vergleichbare Anlage gebe es in ganz Europa nicht, sagt er. Das Center konkurriere zwar mit 400 Freizeitparks in Deutschland, ist aber überdacht und damit Europas größter «Indoor-Park».
Quelle: Yahoo! Nachrichten
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden