"Star Trek"-Franchise könnte wieder einen neuen Besitzer bekommen

Skydance/Paramount?

In den letzten Monaten wurde deutlich, dass Shari Redstone sehr daran interessiert ist, ihre Mehrheitsbeteiligung an Paramount Global zu verkaufen, die sie über ihr Unternehmen National Amusements hält. Angefangen mit David Ellisons Skydance Media, sollen mehrere potenzielle Käufer im Dezember und Januar Gespräche mit Redstone und Paramount geführt haben. Im letzten Monat sorgte Warner Bros. Discovery für Schlagzeilen, als sie sich in das Gespräch einschalteten, aber diese potenzielle Fusion wurde von der Wall Street und den Branchenanalysten mit großer Skepsis betrachtet. Die Analysten sind sich jedoch einig, dass Redstone und das Management von Paramount aufgrund der hohen Schuldenlast des Unternehmens und der drohenden Herabstufung der Kreditwürdigkeit in diesem Jahr motiviert sind, eine Art Deal zu machen.

Der letzte Stand ist, dass die Gespräche mit David Ellison am weitesten fortgeschritten sind. Am Mittwochabend berichtete Bloomberg zuerst, dass Ellison ein "vorläufiges Angebot" für den Kauf von National Amusements gemacht hat. Dies wurde von CNBC bestätigt, die berichteten, dass Ellison Paramount Global komplett übernehmen möchte. Skydance, ein kleineres Unternehmen, würde für einen solchen Deal zusätzliche Finanzmittel benötigen. Es wurde spekuliert, dass Ellisons Vater, der milliardenschwere Mitbegründer von Oracle Larry Ellison, dabei helfen könnte, Kapital für das Geschäft bereitzustellen. Laut Deadline ist Ellison "hauptsächlich an dem Studio interessiert, aber Paramount wird sein Kronjuwel nicht allein verkaufen."Fortune berichtet, dass Ellison und Redstone über den Verkauf der Kabel-Assets (wie Nickelodeon, MTV und BET) gesprochen haben, aber "sie haben Redstone versichert, dass sie das Unternehmen nicht in mehrere Teile aufteilen werden und ihr Hauptmotiv darin besteht, ihm die Ressourcen zu geben, die es braucht, um mit den größeren Medienkonkurrenten zu konkurrieren", aber sie berichten auch: "Das Schicksal des Streaming-Dienstes Paramount+ ist ungewiss".

Die Zukunft von Star Trek

Eine Fusion mit Skydance würde sich mit Sicherheit auf Star Trek auswirken, aber Ellison hat bereits eine Verbindung zum Franchise. Wie wir letzten Monat berichtet haben, hat Skydance mit Paramount Pictures an den letzten Star Trek-Filmen gearbeitet und David Ellison (unten bei der Beyond-Premiere zu sehen) ist als ausführender Produzent aufgeführt. Ellison hat auch eine Verbindung zu Alex Kurtzman, der derzeit bei Paramount für Star Trek TV verantwortlich ist. Bereits 2011 führten Kurtzman (und sein ehemaliger Partner Roberto Orci) Gespräche, um ihre Produktionsfirma K.O. Paper Products mit Skydance zu fusionieren.

Die größte Frage wäre das Schicksal von Paramount+, der Heimat der originalen und alten Star Trek-Fernsehserien und -Filme. Es ist möglich, dass sich der Streaming-Dienst in ein Profitcenter verwandelt und Teil eines neu fusionierten Unternehmens bleibt. Es besteht auch die Möglichkeit, sich mit anderen kleinen bis mittelgroßen Streaminganbietern bei Bündelangeboten zu koordinieren, wie es Paramount bereits mit Apple+ vorhat. Paramount könnte eine noch engere inhaltliche Fusion anstreben, wie sie es mit Comcast in Osteuropa mit SkyShowtime getan hat. In solchen Szenarien könnte die Star Trek-Reihe in einem Paramount-Streamingdienst (oder einem, der teilweise von Paramount kontrolliert wird) weiterleben.

Sollte Paramount+ geschlossen werden, könnten die ursprünglichen Star Trek-Serien an andere Streaming-Anbieter lizenziert werden, wie es Paramount Global bereits mit Prodigy getan hat, das jetzt auf Netflix streamt. Die alten Trek-Serien würden wahrscheinlich auch lizenziert werden. Diese Rückkehr zur Lizenzierung findet in der Branche bereits statt. Derzeit sind alle 10 TOS- und TNG-Filme exklusiv bei HBO und Max erhältlich. Ohne einen eigenen Streaming-Dienst wäre das fusionierte Unternehmen Paramount/Skydance wahrscheinlich auch offen für die Entwicklung neuer Original-Star-Trek-Serien in Zusammenarbeit mit anderen Medienunternehmen. Was die Kinofilme angeht, so könnte ein stärker fokussiertes Skydance/Paramount versuchen, Star Trek endlich wieder auf die große Leinwand zu bringen, um den Wert der neu erworbenen Franchises zu steigern.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass es noch kein vereinbartes Geschäft gibt. Es gibt auch andere potenzielle Interessenten für Paramount. Ende letzter Woche berichtete Bloomberg, dass die Private-Equity-Firma Apollo Global Management erwägt, ein Angebot für Redstones National Amusements abzugeben. Anders als nach der Nachricht über die Entdeckung von Warner Bros. haben diese jüngsten Berichte zu einem sprunghaften Anstieg des Aktienkurses von Paramount Global geführt, was darauf hindeutet, dass die Wall Street noch in diesem Jahr mit einem Deal rechnet. Allerdings wird es viele Monate dauern, bis eine Vereinbarung genehmigt und umgesetzt wird. Für 2024 wird Paramount (und Star Trek) also wie geplant weitermachen. Im Laufe der Geschichte der Star Trek-Franchise, die in den 1960er Jahren mit der Firma Desilu begann, gab es mehrere Änderungen bei den Besitzverhältnissen, der Unternehmensstruktur und dem Management. Das Franchise wird auch diese letzte Veränderung überstehen.