Amerikanische Fernsehsender beklagen sich über den zunehmenden Handel mit noch nicht gesendeten Episoden von TV-Serien, die bei der Übertragung zur lokalen Fernsehstation "abgefangen" wurden.
Nach einem Bericht des US-Nachrichtenservices CNET setzen die Piraten den Hebel auf der Strecke vom Satelliten zur Empfangsstation der lokalen Fernsehsender an, an die die Filme und Serien einige Tage vor der Ausstrahlung geschickt werden. Benötig werden hierfür Satellitenschüsseln mit circa drei Metern Durchmesser, weshalb vor allem die Wüstenregionen von Nevada ein beliebtes Einsatzgebiet sind. Da die Übertragungszeiten natürlich nicht öffentlich bekannt gegeben werden, müssen sich die Videopiraten zudem regelrecht auf die Lauer legen.
Aufgrund der geringen Einwohnerzahl in diesen Gebieten wurden diese "Mitschnitte" von den amerikanischen TV-Sender bislang geduldet. Mittlerweile ist der Internet-Handel mit noch nicht ausgestrahlten Episoden allerdings sprunghaft angestiegen. Ganz oben auf der Beliebtheitsskale standen zuletzt die finale Episode der SF-Serie "Star Trek: Voyager" sowie die Season Finales von "Frasier" und "The Simpsons". Daher ist nun davon auszugehen, dass die Sender den Handel mit den so genannten "TVRips" gerne unterbinden würden – allerdings ist die Rechtslage nach Expertenmeinung nicht eindeutig.
Die größte Vorteile der "TVRips" liegen einerseits in der guten Bild- und Tonqualität, andererseits werden die Sendungen werbefrei übertragen. Dafür sind die Datenmengen, die über das Internet verbreitet werden, nicht gerade klein: Eine Video-Datei mit einer halbstündige Episode ist schon mal mehrere hundert MByte groß.
Neben den "TV-Serien-Piraten" zapft noch eine zweite Gruppe die Übertragungen ab, denen es aber nicht um Fernsehserien geht, sondern um ungeschnittenes Material für Nachrichtensendungen mit Blut, Gewalt und Toten. Bereits 1996 wurden entsprechende Mitschnitte sichergestellt, die ein Videopirat veröffentlichen wollte.
Quelle: http://www.heise.de
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