Es wurde viel über Veränderungen in der zweiten Staffel gesprochen, einschließlich der Umsetzung von eher traditionellen Star Trek Episoden, die für sich alleine stehen. Doch in seinem Interview mit Entertainment Weekly machte der Showrunner Alex Kurtzman deutlich, dass der hoch serialisierte Charakter der Serie erhalten bleibt, auch wenn man es zunächst vielleicht nicht immer bemerkt:
ZitatEs ist sehr stark fortlaufend. Es gibt keine wirklichen Einzel-Episoden. Jedes Stück des Puzzles ist mit dem Finale verbunden - wir sind das ganze rückwärts angegangen, ausgehend von dem Ergebnis das wir haben wollten. Es gibt Episoden, die eigenständig erscheinen, die aber grundsätzlich Teil des großen Ganzen sind.
Wie Spock zu dem wurde, was er ist
In früheren Interviews hat Kurtzman besprochen, wie die zweite Staffel die Beziehung zwischen Michael Burnham und ihrem Pflegebruder Spock erforschen wird. In Variety's TV Take Podcast ging der Produzent genauer darauf ein, wie die Saison als eine Art Ursprungsgeschichte für Spock funktionieren wird:
Zitat
Ich bin ein großer Fan von Geschichten über Geschwister. Es ist eine meiner Lieblingsarten von Geschichten - und die wird so selten, insbesondere mit einer solch einmaligen und eindeutigen Beziehung. Und man muss nicht unbedingt ein Blutverwandter sein, um eine tiefgründige und einzigartige Verbindung zu haben. Die Idee, dass Spock und Burnham diese Dynamik der Logik die gegen Emotionen kämpft ausspielen und sich kannten, bevor Spock der Typ von Vulkannier wurde, den wir in TOS treffen, war für mich so aufregend. Was mich aufgeregt macht ist die Idee, dass, seine Beziehung zu Michael darüber erzählt, wie er zu dem Spock wurde, den wir in TOS treffen und dass er ohne diese Beziehung nie auf Kirk vorbereitet gewesen wäre. Das ist ein neuer und interessanter Spin und das haben die Leute noch nie zuvor gesehen.
Im verlauf von TOS und auch den Filmen arbeitet Spock an sich und seinen Emotionen, ist aber definitiv schon ein gefestigter Charakter. Und das war eine interessante Gelegenheit. Vielleicht war er nicht immer diese eindeutige vulkanische Figur. Vielleicht musste er erst erfahren, was es heißt wenn Logik gegen die Emotion antritt um herauszufinden, das das Gleichgewicht von beiden wichtig ist. Und während Spock immer die Logik auf der Enterprise repräsentierte, war Kirk die Emotion. Und ohne Spocks Arbeit an dieser Selbsterforschung und Selbstentdeckung wäre er nie zu diesem Charakter geworden. Das war also eine einzigartige und interessante Gelegenheit dies in der zweiten Staffel zu erforschen
Kurtzman erzählte auch davon , wie sich die zweite Staffel den Charakteren von Captain Pike und Number One nähern wird:
ZitatWas wirklich aufregend war, war die Gelegenheit, eine Grauzone über diese Beziehung zwischen Spock, Pike und Number One, zu erkunden. Number One ist ein gutes Beispiel. Man weiß sehr wenig über Number One. Sie war in einer Episode und dann irgendwie raus. Sie ist also eine Art leere Hülle, wird aber von Trek-Fans in Erinnerung behalten.
Pike war offensichtlich ein Charakter, der eine große mythologische Präsenz in der Show hatte - sowohl wegen des Piloten, der nie ausgestrahlt wurde, als auch wegen dem, was später in "The Menagerie" verwendet wurde. Und natürlich auch dann, was wir mit Bruce Greenwood machten. Wir öffenten mehr Aspekte im Kelvin Universum - aber das ist eine andere Version von Pike. Daher macht es mir Spaß zu fragen: "Wer sind diese Leute?" Und wir haben vierzehn Episoden, um Nuancen und Details ihres Lebens zu erforschen, auf die entweder früher schon angespielt oder bewusst offen gelassen wurden.
Wann kommt Lorca?
Aber was ist mit dem Captain aus Staffel 1? Kurtzman stellte klar:
ZitatDu solltest Lorca nicht in der zweiten Staffel erwarten, aber das bedeutet nicht, dass er nicht zurückkommen wird.
Die Sache mit dem Canon
In seinem Interview mit EW meinte der Reporter, dass Kurtzman und sein Team sich nicht so sehr um den Kanon kümmern sollten, sondern sich darauf konzentrieren sollten, nur eine gute Geschichte zu erzählen. Kurtzman wog das umstrittene Thema ab und sagte diplomatisch:
ZitatWir verbringen wirklich viel Zeit damit, viel über Kanon zu reden, und es gibt Leute im Autorenraum, die uns darauf hinweisen, wenn wir die Rote Linie überschreiten... Aber es ist so: es darf nur die beste Version einer Story das tatsächlich Ausschlaggebende sein. Aber was die beste Version einer Geschichte ist, ist eine völlig subjektive Sache. Deshalb haben wir so viele verschiedene Stimmen im Autorenraum mit so vielen verschiedenen Standpunkten. Du möchtest eine nuancierte Geschichte schreiben, um so viele verschiedene Blickwinkel und Standpunkte abzudecken.
Ein großer Teil meines Prozesses besteht darin, den anderen Autoren zuzuhören. Mit Star Trek willst du eigentlich am liebsten jede Story beta testen. Aber sobald du das tust, sagen 50 Prozent der Leute, dass sie es lieben und 50 Prozent sagen, dass du aufgehängt und getötet werden solltest.
An einem bestimmten Punkt müssen wir unserem eigenen Instinkt folgen, aber das nicht ohne Beartung von außen. Also stellen wir Leute ein, die klar sagen was sie denken und was Star Trek bedeutet. Wo wir gegen den Kanon verstoßen und was wir innerhalb der Grauzone erfinden können.
Also, ja, wir wollen dem Kanon treu bleiben, aber wir bringen auch viel Neues das nichts mit Kanon zu tun hat. Es gibt viele Gespräche im Netz mit: "Warum macht Ihr nichts neues? Warum musst du zurückblicken?" Und die Antwort ist: "Wir können beides tun." Wir müssen beides tun. Star Trek hat immer beides getan.
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