Die beiden lernten sich kennen, als sie noch Schulbücher in Kanada entwickelten. Obwohl die beiden zuerst nur Bücher über normale Schulfächer wie Mathe oder Englisch als Zweitsprache schrieben, glitten sie schon bald in das kreativere Feld der Romane ab. Wenn man sich ihre Werke ansieht, merkt man schnell, dass durch ihre Partnerschaft ihre Arbeit nicht teilten, im Gegenteil: sie verdoppelten ihre Arbeit!
"Ich schrieb zu der Zeit einige Non-Fiction-Geschichten und Gar hatte schon ein paar Horrorromane geschrieben," erinnert sich Judith über ihre frühe Karriere. "Dann war ich als Lektorin für eine Bücherserie namens "Energie Literacy" für die 13. Klasse tätig und ich verlor die Geduld mit einigen Autoren, die mit mir an der Reihe arbeiteten. Damals dachte ich, dass Gar vieleicht eine Bereicherung für uns sein könnte und holte ihn ins Team, da wir beide sehr an Wissenschaft und Technik interessiert waren. Wir hatten soviel Spaß zusammen, dass wir eine eigene Serie für Kinder der 1. bis 3. Klasse entwickelten, die ihnen die Wissenschaft durch Experimente näher bringen sollte."
"Wir waren drei Jahre unterwegs und arbeiteten mit dem kanadischen Ministerium für Bildung zusammen," erinnert sich Gar. "Wir hatten viel Spaß während der ganzen Zeit, doch am Ende wollten wir nie wieder eine weitere Bücherserie für Schulen machen."
"Nach einer Weile dachten wir darüber nach, was wir sonst noch zusammen machen könnten," erzählte Judith. "Gar hatte Erfahrungen im Horror-Genre, aber er hatte nie wirklich Science-Fiction geschrieben. So kam es dann, dass wir eines Tage in New York ins Kino gingen und Star Trek IV gesehen haben. Als wir aus dem Film wieder herauskamen, fragten wir uns, ob wohl Bücher zu der Serie geschrieben wurden." Dann erkundigte sich das Paar bei Pocket Books in New York und die erste Frage war, ob sie schon etwas veröffentlicht und einen Agenten hätten. Sie sagten ja und schickten schon bald die ersten Ideen für einige Storys, unter anderem eine Klingonen-Trilogie.
Pocket nahm eine ihrer Ideen. "Das war 'Memory Prime'," sagte Gar. "Und wir hatten bis dato niemanden in New York persönlich getroffen, jede Kommunikation lief über die Post," fügte Judith hinzu.
Ihren ersten Roman schrieben sie während ihres Umzuges von Kanada nach Los Angeles. "Wir fanden schließlich heraus, dass man auch an Orten ohne Schnee Bücher schreiben konnte. Kurz nach dem Umzug trat Pocket Books an die beiden heran und fragte, ob sie nicht Lust hätten, ein Behind-The-Scenes-Buch über Star Trek zu schreiben.
Das Duo freute sich über die Möglichkeit, ein weiteres Buch zu schreiben und kurz darauf begaben sie sich regelmäßig auf das Paramount Studiogelände. "Das erste Mal, als wir das Melrose Gate bei Paramount durchquerten..," begann Judith. "..war als wir "The Making of Deep Space Nine schrieben," beendete Gar ihren Satz.
"Wir fingen mit der Arbeit zum Buch am Ende der ersten Staffel an," erzählt Judith weiter. "Eine tolle Sache an dem Buch war, dass es uns die Möglichkeit gab, die Arbeit an einer TV-Serie komplett mitzuerleben. Wir konnten auch mit jedem sprechen, wie die Serie entstanden ist und so weiter. Die Serie war eine Bereicherung für das Fernsehen an sich, nicht nur für das Star Trek Franchise."
"Rick Berman war uns eine große Hilfe, da er uns sprichwörtlich jede Tür zu jeder Abteilung der Produktion öffnen konnte, sodass wir wie Fliegen an der Wand den kompletten Ablauf hinter den Kulissen beobachten konnten. Das war von unschätzbarem Wert.," fügte Gar hinzu.
Das Paar schrieb noch einige Star Trek Sachbücher, wie zum Beispiel "The Art of Star Trek" oder auch "Star Trek: Phase II - The Lost Series". Das Buch über Phase II konzentrierte sich auf eine mögliche Serie, die nach TOS beinahe entstanden wäre, jedoch musste die Serie dem ersten Kinofilm weichen. Gar ist sich sogar sicher, dass die Serie damals ihren Anklang gefunden hätte, auch wenn es eher wie eine 4. oder 5. Staffel der ersten Serie gewirkt hätte. Beide sind sich einig, dass es auf eine Art Zwischending von TOS und TNG ist.
Judith erklärte, dass die beiden es faszinierend finden, dass man den Serien ansehen kann, dass sie aus unterschiedlichen Zeiten stammen und dabei auch zeitgenössische Themen ansprechen, aber das man es geschaft hat, dass man immer den Grundgedanken von Star Trek erkennen kann.
Den zweiten Teil des Interviews gibt es in der nächsten Woche.
Quelle: treknews.de
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