In einem Gespräch mit dem Hollywood Reporter wurde Akiva Goldsman gefragt, ob es irgendwelche großen Lehren aus Picard Staffel 1 gäbe und er antwortete ganz offen:
Zitat"Finde das Ende früher heraus. Wenn man eine serielle Serie macht, hat man die ganze Geschichte, bevor man anfängt zu drehen. In dieser Hinsicht ist es eher wie bei einem Film - man sollte das Ende des dritten Aktes kennen, bevor man mit den Dreharbeiten für die erste Szene beginnt."
Diese Antwort deutet stark darauf hin, dass das Finale von Staffel 1, "At Arcadia Ego part 2" - bei dem Goldsman selbst Regie führte - nicht ganz das Ende war, auf das sich alle geeinigt hatten, als die Dreharbeiten zur Serie begannen. Das soll nicht heißen, dass Goldsman und Co-Schöpfer Michael Chabon die Verwandlung von Picard in einen Synth auf der Stelle erfunden haben. Damals, im Jahr 2020 berichtete Chabon, in diversen Medien, dass ein bestimmter Handlungspunkt für den größeren philosophischen Punkt der Serie wesentlich war.
Zitat"Wenn wir das nicht getan hätten, dann hätte das bedeutet, dass wir eine unserer klaren, erklärten Thesen der Serie völlig über den Haufen geworfen hätten. Dass synthetisches Leben genauso wertvoll ist wie organisches Leben. Wenn Picard an diese Prämisse glaubt, und im weiteren Sinne glauben wir daran, und die Föderation und die Sternenflotte glauben daran, dann kann der ultimative Test und der ultimative Beweis für diesen Glauben darin gefunden werden, Jean-Luc Picard zu einer synthetischen Lebensform zu machen."
Goldsman will damit natürlich nicht sagen, dass die ganze Sache mit Picards "Golem"-Körper ungeplant war. Stattdessen weist er darauf hin, dass der Weg dorthin weniger verwirrend hätten sein können. Und er sagt, wenn Sie jemandem die Schuld geben wollen, dann ihm. In diesem neuen Interview mit dem Hollywood Reporter stellte Goldsman klar: "Ich denke, wenn unsere Erzählweise kompliziert ist, wenn sie frustrierend ist, dann ist es unsere eigene Schuld, weil wir es nicht gut genug gemacht haben."
Also, was bedeutet das für Picard Staffel 2? Die Antwort ist, dass Picard Staffel 2 wahrscheinlich noch serieller sein wird als Staffel 1. Wir wissen, dass Q zurückgekehrt ist, was für Jean-Luc einige persönliche Herausforderungen mit sich bringen könnte - oder es könnte den Trek-Kanon weit aufreißen, im Stil von Avengers: Endgame.
Schließlich erzählte Goldsman gegenüber THR, dass man kein Hardcore-Wissen über den Trek-Kanon haben muss, um in Picard hineinzukommen, aber dass es irgendwie darum geht, die Picard-Episoden der Reihe nach zu sehen. "Man muss Next Gen nicht gesehen haben, um Picard zu sehen - aber wenn wir zu Episode sechs kommen, sollte man besser die Episoden eins bis fünf gesehen haben, oder man wird sich die Augen reiben. "
Wenn sich Star Trek: Picard Staffel 2 auf ein stufenweises Mysterium konzentriert, scheint es, als könnten die Fans erwarten, dass die Hinweise etwas weniger stumpfsinnig sind und dass die Auflösung vor allem geplant ist. Das letzte Mal, als Picard in "All Good Things..." auf Q traf, rettete er das Universum, indem er erkannte, dass eine riesige zerstörerische Anomalie paradoxerweise aus der Zukunft stammt und in der Zeit zurückreist, um die Vergangenheit zu zerstören.
Nun sieht es so aus, als hätte Akiva Goldsman vielleicht die gleiche Lektion gelernt: Rette das Universum, indem du am Ende beginnst.
Quelle: InVerse.com
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