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...mit der besessenen Kraft paradiesischer Kenner
  • Star Trek Picard - S02E01 - The Star Gazer - Ein Community Review

    Der Start eines besseren TNG Filmerlebnis im Seriengewand beginnt JETZT
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    • DocSommer
    Ein Artikel, verfasst von einem "bis-dato" und "de-facto" Hater, der sich plötzlich und zur eigenen Überraschung jetzt als Fascinator versteht.

    Die folgenden Zeilen enthalten Spoiler...

    Vor dem Anschauen des Auftakts der zweiten Staffel dachte ich mir noch: Komm, klau dir mal ein Blatt Papier aus dem Drucker, erstelle ein paar Notizen und schreibe dann basierend darauf die Folge via Review mal so richtig in Grund und Boden. Am Ende wirst du dann ein Resümee finden, dass der Episode unterm Strich garantiert nicht mehr als 1,5/5 Punkten attestieren wird. Ja... böse, ich weiß - aber ich habe mich vorab schon im Recht gefühlt. Da mag sich so Manche(r) die Frage stellen, aus welcher Motivation ich so gehässig ans Werk gehen wollte. Als einen Grund nenne ich hier die erste Staffel von Picard, die mich einfach nur enttäuscht und schlimmern "Beef" zwischen mir und dem Franchise hinterlassen hat.

    Bezüglich des Wieso? Weshalb? oder Warum? Hmm, da verweise ich auf die Scifinews Review Videos auf Youtube, die wesentliche Kritikpunkte meiner Meinung weitestgehend ähnlich auf den Punkt bringen. Als zweiten Punkt nenne ich Star Trek: Discovery, was mich in der zweiten Staffel nach wenigen Folgen zum (Zitat v. Peter Lustig) "Abschalten" bewegte. Ja richtig: "Abschalten" im Sinne von "#das-schau-ich-mir-nicht-länger-an". Diese Serie gewinnt aus meiner Perspektive den "How Low Can You Go" Award und hat mich gleichzeitig als Zuschauer verloren. Wiedereinstieg? Unwahrscheinlich! 

    Bei Star Trek: Picard fällt mir das Abschalten nicht so leicht, da diese Serie irgendwie - und trotz allem - eine Fortsetzung von Star Trek: The Next Generation sein soll. So kommt in mir, trotz einer Erwartungshaltung jenseits von Gut und Böse, gar nicht in Frage auf, ob ich der zweiten Staffel eine weitere Chance geben soll. Mal abgesehen davon, dass ich als aktiver Zuschauer auch bei den SFN Video Reviews mitreden und die Kommentarspalten unsicher machen kann.

    Zurück zu dem Blatt Papier, welches zu Beginn der Folge logischerweise noch "blanko" vor mir lag und irgendwie riesig erschien. In meinen Gedanken habe ich Friedrich Merz-mäßig noch gedacht: "Ein Bierdeckel tut es sicher auch, was soll da kommen...". So viel verrate ich vorweg: Das Blatt habe ich vollgeschrieben, die Rückseite auch und letztendlich musste ich aus meinem Drucker ein weiteres Blatt entnehmen. An dieser Stelle verrate ich schon mal: Die wenigsten Notizen beinhalten tatsächlich Kritikpunkte und ich gebe der Folge wohlwollende 4 von 5 Punkten auf der Scifinews Skala, respektive 8/10 im IMDB Maßstab.

    Als ersten Pluspunkt nenne ich, dass wesentliche und weitestgehend von mir verdrängte Geschehnisse der ersten Staffel problemlos ausgeblendet werden können und somit ein Einstieg ohne einen detaillierten Recap kein Problem darstellt. Klar, wir treffen auf Charaktere, die im Verlauf der ersten Staffel nicht unbedingt im Charakterbuilding überzeugen konnten. Doch irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese Charaktere "neu sortiert" wirken, was ich im weiteren Verlauf des Artikel gerne wieder aufgreifen werde. Als zweiten Punkt hat mir die Eröffnungssequenz gut gefallen. Dort und im weiteren Verlauf der Folge erleben wir endlich wieder das "Feeling" uns auf einem Post-TNG Schiff zu befinden, selbst wenn es sich nur um einen Walkthrough durch ein paar Gänge und dem Turbolift zur Brücke handelt. Dies passiert sogar in einem insgesamt glaubwürdigen Setdesign. Das Intro wiederum fand ich "so lala" mit den kaleidoskopartigen Darstellungen - insgesamt zu "generisch" . Was dann musikalisch im Rahmen der "Chateau Picard Szenen" eingespielten Musik (Time is on my side) eingespielt wurde, wirkt auf mich rückblickend wie der Anfang eines gesponnenen, roten Fadens. Insgesamt kam mir der Einstand der Folge, inklusive der zwischenmenschlichen Szenen mit der Romulanerin, irgendwie angenehm "einfühlsam" vor. Der Eindruck hielt immerhin soweit an bis zur Flashbackszene, in der Picards Mutter von was auch immer rückwärts an den Füßen weggezogen wurde, was mich irgendwie aus dem Konzept gebracht und an Trashfilme erinnert hat. Vielleicht habe ich auch etwas Sinniges übersehen oder war mit meinen Notizen abgelenkt.

    Die Rede von Picard an der Sternenflottenakademie, die das Thema "Zeit" wieder aufgegriffen hat, pflegte wieder den roten Faden der Folge. Wir sehen dort auch Legolas... ääh.. Elnor wieder, der nun als Sternenflottenkadett präsentiert wird (da wären wir bei einem Beispiel der "Neusortierung"). Die Begegnung war angenehm kurz (^^) und ich hatte in den Szenen gewisse Charakter-Parallelen zu Wesley Crusher wahrgenommen. Das ist auf jeden Fall eine Steigerung im Vergleich zu dem in Staffel 1 wiederkehrenden Bedürfnis, diese Figur aus meinem Sony TV zu prügeln, was keine Versicherung übernommen hätte. Der Übergang zu "7 of 9" inklusive Encounter mit komischen Maskenmännern und dem spanisch (?) sprechenden Holodocs wirkte auf mich so hohl, wie die erste Staffel in einer Minute zusammengefasst. Ähnlich "Dramedy-" albern ist der angetrunkene Auftritt von Jurati gewesen aber nun ja, etwas Bezug zur ersten Staffel musste wohl im Plot untergebracht werden. Wie bereits angedeutet: Die beanspruchten Zeitfenster derartiger "Facepalm Momente" bewegen sich unterm Strich hochgerechnet auf wenige Minuten.

    Rios und Jaffi treffen wir ebenfalls auf dem Refit der Stargazer wieder (warum auch immer diese Refits  hergestellt werden, wenn das "4 Gondel Schiffdesign" offenbar als technisch überholt galt). Die Beiden vermittelten auf mich eine glaubwürdigere Professionalität und weniger Kirmesbudencharakter, als jene schlecht inszenierten "Katastrophen- und Stereotypen" Derivate aus der ersten Staffel, so dass wir an der Stelle wieder den Aspekt "Charaktere neu sortiert" aufgreifen können. OK, die Zigarre konnte man Rios leider nicht nehmen, aber immerhin wird diese nun "kalt" genossen. Als Gag ist das wohl auch nicht mehr alberner als Datas  "Mr. Tricorder" Lachflash in Star Trek: Das Treffen der Generationen. Auch Guinans Auftritt gefiel mir in der gesamten Betrachtung besser als das, was im Rahmen des Trailers angeteasert wurde. Whoopi Goldberg kam mir quasi so vor, als hätte sie nie eine andere Rolle gespielt - die gute Frau startet sofort auf Betriebstemperatur. Dieser "Fan Service" wirkte auf jeden Fall nicht albern oder konstruiert-deplatziert, wie z.B. der in meinen Augen peinliche Auftritt von Riker und Troi zuletzt. Patrick Steward klingt im O-Ton häufig leider immer noch ziemlich "fahrig", was allerdings für die gealterte Rolle auch nicht komplett unpassend wirkt. Der "Sir" ist nun mal im "Real Life" stolze 81 Jahre alt und Picards Rolle (denke ich) noch älter. Insgesamt macht der Cast einen stimmigen Eindruck, was jedoch auch schon in der ersten Staffel der Fall gewesen ist, die für meinen Begriff in erster Linie einfach an schlechten Drehbüchern scheiterte.

    Am Ende der Folge überschlagen sich die Ereignisse mit dem doch ziemlich invasiven Auftritt der Borg Queen, die etwas bullshitmäßig via Tentakel gefühlte "1000 Ampere" aus einem Touch Screen zieht und sich rhetorisch etwas wenig eloquent zeigt. Sie sagte so etwas wie "We require Power" und ich befürchte mit meinem mäßigen Englisch, dass Sie damit etwas Anderes meinte (=Energie/Notfall/Rettung) als Picard verstanden hat (=Macht/Assimilation/Auf die Fresse), was ich etwas "flach" finden würde. Damit landen wir dann hau-ruck-artig in der Selbstzerstörungssequenz-Initiierung und der abschließenden "fade to white" Blende zu Q, der Picard aus der Miserie holt und initial noch "jünger" dargestellt wird, sich aber dann optisch Picards Alter angleicht - Clever gemacht! Gleichzeitig eliminiert das Treffen zwischen Picard und Q sofort und auf eine recht faszinierende Art und Weise jegliches Gefühl der zuvor entstandenen Hektik und beschert uns einen interessanten Cliffhanger. Musikalisch vernehmen wir im Endspurt der Folge zwischen Borg- und Q Wahnsinn noch "Non, Je ne regrette rien..." - Nein, ich bereue nichts....

    Unterm Strich habe ich eine streckenweise ziemlich temporeiche aber nur in wenigen Momenten zu hastig erzählte Episode erlebt, die mich an die "flotteren" ST Filme erinnert. Die Macher haben sich offenbar einiger Kritiken angenommen und richtige Stellschrauben für die zweite Staffel gefunden. Ganz ehrlich: Damit hätte ich nicht gerechnet. Sollten sich die nächsten Folgen auf diesem Niveau halten und das Ganze zu einem - vom Wohlfühlfaktor her - brauchbaren, "mehrteiligen Star Trek Film" entwickeln, dann kann ich damit wohl ganz gut leben, selbst wenn ich nach wie vor lieber eine Serie im bekannten TNG Stil sehen möchte. Einmal Old School - Immer Old School. Ist man aber ehrlich zu seiner Auffassung, dann muss man sich genauso eingestehen, dass einst gefeierte Filme wie "First Contact" oder "Der Aufstand" streckenweise bzw. handwerklich generell ähnlich dramaturgisch gestrickt sind, wie dieser Staffelauftakt.

    Jetzt heißt es abwarten bis zur nächsten Folge, die hoffentlich schlüssig darlegen bzw. vertiefen kann, warum ausschließlich Picard im Borg-Hilferuf adressiert wird und was Q in Sachen Raum-/Zeit Gameplay noch so drauf hat.

    Ein paar Worte noch zum Produktionsstandard:

    Sets/Kostüme/Realsequenzen/Farben/Kontrast gefielen mir überwiegend gut bis sehr gut, auch wenn sich manche Kamerahandgriffe hier und da zu oft wiederholt haben, wie z.B. das "Eindrehen" des Bildes in einer Einstellung. Die CGIs dagegen wirkten über weite Strecken etwas  simpel gestrickt - vor allem in näheren Einstellungen wirkten z.B. die Texturen und Reflexionen der Schiffe nicht besonders realistisch. Das ist jetzt für mich nicht das KO Kriterium, dennoch bin ich darüber etwas verwundert, da andere Produktionen mit ähnlichen oder kleineren Budgets für meinen Geschmack bessere Ergebnisse auf den Schirm "zaubern".

    Der 5.1 Audiomix auf Amazon Prime ist vom Sound her recht konservativ gemixt und überzeugt mich vor allem mit einer guten Dialogverständlichkeit im O-Ton - selbst ein murmelnder Patrik Steward ist hier meistens gut zu verstehen und ich kann mir vorstellen, dass sich der Sound Engineer für dieses Ergebnis die Haare büschelweise ausgerissen hat. Die Titelmusik könnte für meinen Geschmack im Mix eine breitere Bühne bekommen und fetter klingen. Ansonsten finden sich immer mal Szenen mit netten, räumlichen Effekten und für AC3+ einer guten, wenn auch nicht komplett ausgereizten Dynamik.

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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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