IGN Filmforce führte mit dem NEXT GENERATION Darsteller und Regisseur Jonathan Frakes ein ausführliches Interview, in dem er über seine Karriere als Schauspieler und Regisseur, das STAR TREK Franchise, das Regieführen bei seinem letzten Projekt THUNDERBIRDS und sehr viel mehr sprach. Wir wollen euch einige recht interessante Stellen nicht vorenthalten. IGN: Ich kann die Frage nicht richtig passend formulieren, aber was lief ihrer Ansicht nach bei DER AUFSTAND falsch? Frakes: Das Drehbuch. Ich glaube nicht, dass eine ideale Gesellschaft, wie die Ba'ku, komplett aus blonden Menschen bestehen sollte, die in Sandalen herumlaufen. IGN: Man hat einige Geschichten über Zusammenstöße gehört, die sie hinter den Kulissen mit Rick Berman hatten... sowohl sie als auch Patrick Stewart... Frakes: Ja. Eine der guten Ideen, die Rick für NEMESIS hatte, war, dass er aus der Familie herausging und mit John Logan einen Top-Autor anheuerte. Es gibt da eine gewisse Sicherheit, wie ich denke... ich weiß nicht... ich glaube, dass Studio und Rick hatten das Gefühl, dass wir nur Autoren hatten, die wir kannten oder mit denen wir bereist gearbeitet hatten... IGN: Deshalb arbeitete das Familiengefühl dagegen... Frakes: Ja. Es hat bei DEEP SPACE NINE, was ich liebe, funktioniert. Das lag an [Michael] Piller. Ich denke auch, dass die Hälfte von DER AUFSTAND funktioniert hat. Die Hälfte, die sich um F. Murray Abraham (Ruafo) drehte. Ich bin der Meinung, dass das ein clever angelegter Charakter war. IGN: Aber der Großteil bei DEEP SPACE NINE stammte aus der Zeit von Ira Behr... Frakes: Auch Ira Behr, auf jeden Fall. Aber das Konzept des Pilotfilms war gut... es unterschied sich von den anderen STAR TREK Serien, was VOYAGER offen gesagt nicht tat. IGN: Zum Nachteil von VOYAGER. Frakes: Ja, ich befürchte es. IGN: Und das gleiche Problem zeigt sich bei ENTERPRISE... Frakes: Ja, ich weiß nicht, was da passiert ist. IGN: Während der Dreharbeiten zu DER AUFSTAND, gab es da eine gewisse Frustrationsschwelle, die sie mit den Konflikten, die sie hatten, erreichten? Ich habe Geschichten gehört, dass sie versucht haben zu sagen "Hört zu, das geht so nicht. Wir müssen das ändern. Wir müssen dynamischer sein." Ich habe Geschichten gehört, dass sie, durch die Aufnahmetechniken, die sie benutzten, mehr Dynamik hineinbringen wollten, aber von Rick zurückgehalten wurden. Frakes: Ja. IGN: Wie hoch war ihre Frustration? War es für sie ein Grund, dass sie beschlossen andere Filme neben STAR TREK zu drehen? Frakes: Nun, ich wollte immer andere Dinge tun. Ich glaube nach DER ERSTE KONTAKT war es schwer etwas nachzulegen und letztlich würde ich sage, dass wir nur so gut sind, wie das, was das Drehbuch liefert. Man kann nur aus dem Drehbuch wachsen und ich denke das Drehbuch hatte - auf eine seltsame Weise, ähnlich GENERATIONS - nur die Hälfte eines guten Filmes. IGN: Für mich war es eine recht gute Episode. Frakes: Ja. Es ist traurig zu sagen, aber wahrscheinlich wahr... Man hat ein verdammtes Jahr seines Lebens daran gesetzt und das ist daran so traurig! (lacht) IGN: Es wäre recht gutes Material für einen Zweiteiler in der Serie gewesen, aber es war nicht genug Material für einen Film. Frakes: Ich weiß. IGN: Aber ist es für sie als Regisseur, der offensichtlich bei gewissen Dingen auch künstlerisch schaffen will, nicht frustrierend und mit Leuten arbeiten zu müssen, die ihnen Fesseln anlegen und ihnen sagen, was STAR TREK stilistisch machen sollte und was nicht? Frakes: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mich gefesselt fühlte. Ich weiß, dass Andere sich so fühlten. Ich weiß, dass Rick eine sehr vorgefertigte Meinung von dem hat, was man mit der Kamera machen kann und was nicht. Gleiches gilt für den Schnitt. Aber er ist nicht so dogmatisch, wie ihn manche Leute hinstellen. Ich meine, letztendlich bewegte ich die Kamera viel mehr, als er es gern gesehen hätte und ich schnitt von Bewegung zu Bewegung, was ihn verrückt gemacht hat... ich nutze die Handkamera mehr, als er es gewollt hat... aber "es ist ein Zusammenspiel", wie man sagt. IGN: Sie sagen das mit solcher Überzeugung... Frakes (lachend): Außerdem ist er ein Freund. IGN: Sind sie STAR TREK denn gar nicht leid? Frakes: Nein. Ich bin sicher, sie haben es bereits zuvor gehört, aber es ist der beste Job der Welt. IGN: Also, wenn man ihnen anbieten würde einen weiteren Film zu machen... aber wer weiß was nach NEMESIS passiert... Frakes: Auf jeden Fall. Und was passiert nach NEMESIS? IGN: Ich würde nicht sagen, dass es die beste Reise des Franchise war... Es schien mir, dass bei weitem zu viele Element aus den vorherigen Filmen bekannt waren, um als etwas zu wirken, dass man als würdig für ein brandneues Filmprojekt betrachten könnte... Frakes: Ja. IGN: Es gab große Hoffnungen, dass etwas kommen würde, dass besser abschneiden würde als DER AUFSTAND. Unglücklicherweise, war es so, dass zu große Vertrautheit zu Verachtung führt... Frakes: Ja. Nein, dieser Film fühlte sich für mich an wie eine großartige Episode. "Lasst uns eine Episode darüber machen, dass Patrick geklont wird..." Haben wir so eine Episode nicht schon einmal gemacht? IGN: Ich hatte gehofft man würde die Szene drehen, in der Riker in den Energiekern geht und er ihn herunterfährt, um das Schiff zu retten. Sie sterben einen tragischen Tod und werden mit einem Torpedo bestattet... Frakes: Ja... IGN: Aber ich glaube nicht, dass sie diesen Teil des Filmes gedreht haben, bevor das Drehbuch fertig wurde. Frakes: Ja. IGN: Was ich sage, es war alles schon einmal da... alles fühlte sich bekannt an. Frakes: Ja. Ich denke der Marschplan sah vor, dass wir zurückkehrten zur Explosions-Action, weil es das war, dass die Hardcore Fans vermisst haben. IGN: Aber ich denke, dass eine der großartigen Dinge, die sie und das Drehbuch zu DER ERSTE KONTAKT schafften, war die eine Tatsache, die die Serie der NEXT GENERATION nie überschritten hat, das es schlagbare Gegner gab. Überall war Frieden... Frakes: Richtig... IGN: Frieden mit den Romulanern, Frieden mit den Klingonen, Frieden mit Diesen, Frieden mit Jenen... Frakes: Außerdem war Picard Diplomat, im Gegensatz zu Kirk... IGN: Deshalb konnten sie dem nicht so leicht entkommen, es sei denn sie gingen etwas aus der Schiene wie sie es in DER ERSTE KONTAKT taten. Frakes: Ja. Die Borg waren auch eine brillante Erfindung. IGN: Und sie waren die einzigen wirklichen Feinde, die die Serie erschaffen hat. Neben den Versuchen einen Film mit Q zu machen, der mehr auf intellektueller Basis abgelaufen wäre... Frakes: Ja. Ich war immer der Meinung, dass es eine verpasste Möglichkeit war Q in den Filmen auftauchen zu lassen. IGN: Wurde jemals darüber gesprochen? Frakes: Ich sprach die ganze Zeit darüber! IGN: Es macht keinen Sinn einen solch starken Charakter und starken Schauspieler zu haben und sie nicht zu nutzen... Frakes: Genau. Ich kann dem gar nicht genug zustimmen. Und es kostet nichts zu fragen. IGN: Wie sieht es im Moment aus? Gab es seit NEMESIS Gespräche? Frakes: Ich habe nichts von einem weiteren Film gehört und ich habe alle betreffenden Parteien getroffen. IGN: Offensichtlich ist Rick momentan in einer umkämpften Position, wenn man sieht was mit ENTERPRISE passiert... Frakes: Ich verstehe, warum ENTERPRISE auf dünnem Eis ist, überhaupt fortgesetzt zu werden und seine sieben Staffeln vollzubekommen. Das vollständige Interview, in dem Frakes über seine Karriere, die Produktion der TV Serie ROSWELL und die Regiearbeit bei den Filmen CLOCKSTOPPERS und THUNDERBIRDS spricht, könnt ihr hier finden. |
Quelle: treknews.de
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