Leider gab es auch überraschend wenig Neues im Bereich Star Trek-Games. Obwohl wir die letzten Monate mit Versoftungen der Star Trek Lizenz dermaßen eingedeckt wurden wie nie zuvor, konnte man auf der Electronic Entertainment Expo in Los Angeles nur ein einziges Spiel im Star Trek Universum genießen - naja, genießen ist wohl auch noch etwas zu viel gesagt. Aber was hilft alles lamentieren, immerhin ist die Grundidee diesmal etwas mehr als das ansonsten übliche Kommando-übernehmen-und-die-Klingonen-in-Stücke-schießen, das wir ja doch etwas gewohnt sind.
In Star Trek: Shattered Universe für Sonys PlayStation 2 verschlägt es den Spieler diesmal in das aus zahlreichen Star Trek Folgen bekannte Paralleluniversum. Auf den SPuren von bärtigen Vulkaniern, bajoranischen Vamps und skurillen Kirk-Klons? Nunja, fast!
Das Spiel beginnt unmittelbar nach den Ereignissen in Star Trek IV. Star Trek: Shattered Universe dreht sich rund um die Crew der USS Excelsior, das Spiel selber spielt sich aber mehr auf kleineren Kampfraumschiffen ab, so wie klingonischen Bird Of Preys, Starfleet Command Fightern oder romulanischen Schiffen - sollte die Produktionszeit noch Zeit ermöglichen, werden weitere Rassen wie die Tholianer eingebaut!
Das Gameplay soll vom ersten Augenblick an stark an Star Trek: Invasion erinnern. Nicht unbedingt eine schlechte Sache, wir hoffen aber doch, das genügend Platz für Innovationen gelassen wird.
Starsphere Interactive, der bisher eher unbekannte Entwickler des Spiels, wird die Engine allerdings von Grund auf neu programmieren. Sicher gut, denn Star Trek: Invasion von dem Entwicklerteam Warthog hatte doch einige technische Schwächen!
Das Spiel ist zum momentanen Zeitpunkt zu 25% fertig entwickelt. Die Basis-Engine ist fertiggestellt, allerdings fehlen noch einige wichtige Special Effekte und Feintuning ist auch noch angesagt. So wurde noch nicht implementiert, dass die Raumschiffe auf größere Distanzen an Detail verlieren, um Ressourcen für die detaillierten Objekte im Vordergrund zu ermöglichen. Darüber hinaus fehlt auch noch Mip-Mapping, eine Funktion die Tiefenverzerrungen verhindert, und hin und wieder tritt noch ein leichtes Flimmern auf. Negativ ins Auge fällt darüberhinaus noch ein altbekanntes Problem der PlayStation 2: Anti-Aliasing. Dieser Effekt bewirkt normal, das einzelne Pixel am Rand verwischt werden, um unerwünschte Zacken, sogenannte Jaggies oder Treppenstufeneffekte, zu verhindern. Da dieses Problem bei PlayStation 2-Spielen in schöner Regelmäßigkeit auftritt sind wir skeptisch, ob die Entwickler das noch in den Griff bekommen.
In den Griff bekommen haben die Entwickler aber augenscheinlich das modellieren der Schiffe. Die Raumschiffe, die aus bis zu 700 Polygonen (Dreiecke aus denen in Videospielen alle Objekte zusammengesetzt sind) bestehen, sehen schon jetzt hervorragend aus und wurden vorzüglich animiert. Darüberhinaus sehen die Texturen (Tapeten) der Raumschiffe ebenfalls sehr schön aus und selbst an Schadensmodelle wurde gedacht!
Das eigentliche Highlight dieser frühen Version waren aber sicher die Phaser und Mündungsfeuer, die schon wie in den Filmen aussehen!
Die Schiffe in Star Trek: Shattered Universe wurden mit den aus den Filmen bekannten Waffen ausgestattet. Egal ob Torpedos oder Phaserfeuer, an alles wurde gedacht. Da 20% der verfügbaren Schiffe von den Programmierern designet wurden, kann man auch einige neue Waffen bewundern. Jedes Schiff hat eine eigene Statistik sowie Anzeigen für Warpkern, Schilde, Waffen und Spezialausrüstung. Man kann diese Kategorien begrenzt managen, also beispielsweise Waffenenergie auf die Schilde abführen - je nachdem wie es die Situation benötigt!
Es ist nicht schwer abzuschätzen, dass solche Situationen im Spiegeluniversum oft eintreten werden. Während dem Weg der Excelsior zurück in die richtige Raum- und Zeitlinie sind einige Entscheidungen zu treffen, die das Spiel nonlinear beeinflussen. So lässt sich neue Technologie erkaufen oder auch Feindschaft (oder Freundschaft) mit Rassen besiegeln.
Um den Flair der Serie und der Filme einzufangen hat sich das Programmierteam, in dem einige Star Trek Fans sind, einiges ausgedacht. So wird man Cameo-Auftritte von Figuren aus der Originalserie im Spiegeluniversum erleben.
Bisher ist noch einiges an Star Trek: Shattered Universe zu tun, doch da das Spiel erst zu 25% fertig ist besteht einige Hoffnung, dass die Programmierer hier einen Hit aus dem Hut zaubern. Das an Colony Wars angelehnte Gameplay ist zwar nicht innovativ, aber ein bewährtes Modell für rasante SciFi-Action. Die Idee die Handlung im Spiegeluniversum spielen zu lassen bringt etwas frischen Wind in die teils schon angestaubte Star Trek Franchise und lässt auf einige interessante Storywendungen und Überraschungen hoffen.
Starsphere Interactive hat sich zwar bisher noch keinen Namen in der Branche machen können, doch vielleicht gelingt mit diesem Spiel der Firma ja der Durchbruch. Wir finden es nur etwas schade, dass Star Trek: Shattered Universe nur auf der PlayStation 2 erscheint. Auf den neuen Konsolen Xbox und GameCube oder auch am PC wäre aus der Idee sicher noch mehr zu machen gewesen. Aber vielleicht erbarmt sich ja Starsphere unseren Wünschen und bringt Portierungen des Spiels. Wir jedenfalls freuen uns auf einen neuen Auftritt der Excelsior-Helden!
Nicht nur Star Trek war auf der E3 ein Thema. Angekurbelt von dem großen Erfolg der letzten Star Wars-Spiele präsentierte uns Lucas Arts ein buntes Portfolio an neuen Titeln rund um die Sternenkriege.
Beeindruckenster Titel war dabei zweifelsohne das neue Star Wars Rogue Leader: Rogue Squadron II für Nintendos GameCube. Es ist einfach unglaublich, was das deutschstämmige Entwicklungsteam Factor 5 aus Nintendos neuer Konsole gekitzelt hat. Das Spiel ist zwischen der Zerstörung der beiden Todessterne angesiedelt und führt den Spieler in die beeindruckensten Schlachten der alten Star Wars-Trilogie. Egal ob der Kampf um Yavin, der Kampf in der Schneewüste auf Hoth oder der Trench Run gegen Darth Vader im Todessterngraben, die wichtigsten Ereignisse wurden technisch perfekt umgesetzt.
Lucas Films selber war dermaßen beeindruckt von der technischen Qualität des Spiels, das sie Factor 5 anwiesen, die Qualität etwas herunterzuschrauben, da das Spiel besser als der Film wirkte. Nun zeigt sich das Spiel gleichwertig, nicht zuletzt dank der Tatsache, dass bis zu 50 feindliche Tie-Fighter gleichzeitig über den Bildschirm düsen, Partikelexplosionen Raumschiffe in Stücke fegen und das ganze noch bei der auf Fernsehern höchstmöglichen Bildwiederholrate abläuft.
Doch auch Star Wars Episode 1: Obi Wan, ein Action-Adventure für Microsofts Xbox, konnte begeistern. Obwohl hier sicherlich noch etwas Feinschliff fehlt wurde das Flair von Episode 1 eingefangen und konnte den Spieler sofort an den Bildschirm fesseln.
Hervorragend wirkte auch Star Wars: Galactic Battlegrounds für den PC. Obwohl das Online-Rollenspiel noch nicht vollständig spielbar war, wussten Steuerung und Grafik bereits zu gefallen.
Größte Freude für PC-Spieler war allerdings mit Sicherheit die Ankündigung von Jedi Knights II: Jedi Outcast. Bereits der Vorgänger Jedi Knights konnte sich eine große Fangemeinde ansammeln, und so kann man schon jetzt davon ausgehen, dass auch der zweite Teil der First Person Shooter-Serie ein echter Tophit werden sollte!
Desweiteren wurde noch für die PlayStation 2 der Titel Star Wars Racer: Revenge, der allerdings in seiner frühen Form noch keine Einschätzung zuließ.
Alles in allem durften sich Star Trek Fans und Science Fiction Fans allgemein über eine erfolgreiche Messe freuen, auch wenn die Neuankündigungen sicher unter dem Hype über GameCube und Xbox etwas untergegangen sind.
Quelle: http://www.treknews.de
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