Mit Mortal Kombat Armageddon kommt nach Deadly Alliance und Deception bereits der dritte Teil der erfolgreichsten Prügelserie aller Zeiten auf die Xbox und die Playstation2. Deadly Alliance setzte 2002 auf ein neues Kampfsystem, Deception bestach 2004 mit verbesserter Technik und enormen Umfang und war für viele bereits der perfekte Abschied von der Generation Xbox, Playstation2 und Gamecube. Zumal mit Shaolin Monks noch ein interessantes Spin-Off in den Startlöchern stand. Recht überraschend kam also die Ankündigung von Mortal Kombat Armageddon, das dann auch noch für die alte Konsolengeneration erscheinen sollte statt für Xbox360 oder Playstation3.
Mortal Kombat Armageddon ist die ultimative Zusammenkunft aller existierenden Charaktere. Das impulsante und wirklich schön inszenierte Intro gibt gleich den Weg vor: Es gibt keine Verbündeten, keine Allianzen, was zählt ist der Sieg. Schon zu Beginn sind fast alle Kämpfer freigeschaltet und der Auswahlbildschirm wirkt mit über 60 Bilderchen leicht überfordert. Spielerisch hat sich im Vergleich zu Deception nichts grundlegendes geändert. Allerdings verfügt jeder Charakter nur noch über einen Kampf- und einen Waffenstil. Dafür ist sind spezielle Kombinationen in der Luft ausführbar, die besonders im Versus-Mode Sinn machen. Leider ist der zweite Kampfstil nicht das einzige was der Quantität zum Opfer gefallen ist, denn es gibt zum ersten mal bei Mortal Kombat keine individuellen Fatality´s mehr. Mit jedem Kämpfer kann man nun aus einem Sortiment bestimmte Grundfatality´s ausführen, wobei die Boss-Charaktere über eigene Moves verfügen. Der Vorteil an diesem System ist, dass man einen Fatality über mehrere Stufen ausführen kann und somit viele verschiedene Optionen pro Kämpfer hat. Doch leider geht hier einiges an Charme und Ironie verloren. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn man einfach einen der zwei individuellen Finisher gestrichen hätte, wenn man schon mit fehlender Speicherkapazität zu Kämpfen hat. Für gewonnene Kämpfe erhält man wieder Koins mit denen man sich wieder bestimmte Dinge, wie neue Arenen, kaufen kann. Ansonsten gibt es wieder schöne Todesfallen in fast jeder Arena zu entdecken, die den Einen oder Anderen Stagefatality auslösen können. Diese sind im Vergleich zu Deception noch wesentlich schöner animiert und entschädigen ein wenig für das in meinen Augen schwächere Finishing-System. Die Boss-Charaktere sind gut in das Spiel integriert worden und sind besonders im Versus-Mode keine übermächtigen Gegner. Technisch hat sich Armageddon im Vergleich zum Vorgänger noch einmal etwas verbessert. Allein die flüssige Darstellung einer 720p Auflösung (nur auf der Xbox) mach schon einiges aus. Zudem sind alle Arenen schön designt und bieten jede Menge passive Interaktionen.
Neben dem klassichen Arcade-Modus gibt es auch wieder einen Adventure-Teil, den Konquest-Modus. Dieser unterscheidet sich auch hier zunächst einmal technisch von seinem Vorgänger. Denn hier kommt eine abgeschwächte Version den Shaolin-Monks Engine zum Einsatz. Dafür ist das Abenteuer diesmal viel gradliniger. Es gibt keine frei erkundbaren Welten mehr, sondern einen festen Handlungsstrang dem man folgt. Auch hier gibt es wieder Dinge freizuschalten, zum Beispiel die fehlenden Kämpfer im Arcade-Modus. Die Geschichte wird sehr atmosphärisch erzählt und ist besonders für eingefleischte Fans ein schönes Erlebnis. Leider protzt der Konquest-Modus nicht gerade mit Abwechslung im spielerischen Bereich, so gibt es weniger kleine Rätsel, dafür aber mehr Prügeleien.
Ein kleines Highlight ist der dritte Spielmodus: Motor Kombat. Diese kleine, aber feine Parodie auf Mario Kart ist aber mehr als nur ein kleines Minispiel. Besonders mit mehreren Leuten kann dieser Modus schon mal einige Stunden fesseln. Hier treten ausgewählte Charaktere in individuellen Karts auf verschiedenen Strecken gegeneinander an. Dabei kann man natürlich auch Feuerbälle abschießen und den Gegner von der Strecke drängen. Motor Kombat ist ein guter und in meinen Augen besserer Ersatz für die Minispiele aus Deception.
Mortal Kombat Armageddon bietet erstmals die Möglichkeit einen eigenen Kämpfer zu erstellen. Eine Option, die es auch schon in anderen Spielen gegeben hat, aber die nie so konsequent und gut umgesetzt wurde wie hier. Den eigenen Kämpfer kann man wirklich sehr individuell gestalten, besonders wenn man die verschiedenen Accessoires im Konquest-Modus findet. Auch hier muss man erst verschiedene Dinge freikaufen, um einen wirklich guten Kämpfer oder eine Kämpferin zu kreieren.
Mortal Kombat Armageddon ist ein gelungener Abschluss einer Generation, die mit Mortal Kombat 4 begann und jetzt ihren Abschluss findet. Gelungener als seinerzeit Mortal Kombat Trilogy, wo die Qualität der Quantität restlos weichen musste. Zwar gibt es auch bei Armageddon einige solcher Anzeichen, aber die machen das ganze nicht zu einem schlechten Spiel. Es sind mehr die kleinen Dinge dich mich persönlich etwas stören. Zum Beispiel die Einschränkungen im Gameplay mit der Streichung eines Kampfstiles, oder der Einführungen des neues Finishing-Systems, das sich aber auf keinen Fall durchsetzten wird. Bis auf das Intro ist die Präsentation auch nicht gerade berauschend, individuelle Abspänne gibt es nur in Spielgrafik und diese sind auch noch sehr Dünn. Positiv finde ich die technische Umsetzung, hier hat man sicherlich das Beste aus der vorhandenen Garfikengine geholt, die man besonders mit einem HDTV und der Xbox-Version genießen kann. Langzeitmotivation ist durch die vielen Charaktere und die verschiedenen Spielmodi auch wieder gewährleistet. Für das nächste Mortal Kombat, das dann mit großer Wahrscheinlichkeit auf der Xbox360 und der Playstation3 stattfinden wird, wünsche ich mir einen ähnlichen Schnitt wie zwischen Mortal Kombat 4 und Mortal Kombat: Deady Alliance. Ich wünsche mir ein überschaubares Lineup mit verbessertem Gameplay, in dem das Grundprinzip des Kombosystems aber erhalten bleibt. Auch die Idee mit dem Konquest-Modus sollte man noch weiter führen und mehr Adventure-Elemente integrieren. Mit einem weiteren Teil rechne ich in nicht allzu ferner Zukunft, da der Publisher sicherlich Druck machen wird. Denn Mortal Kombat war und ist der wichtigste Posten auf der Jahresbilanz von Midway.
Mortal Kombat Armageddon erscheint in Europa am 27.Oktober 2006, allerdings nur für die Playstation2. Xbox-Besitzer schauen in Europa in die Röhre oder müssen auf einen Import zurückgreifen. Das Spiel wird im Frühjahr 2007 auch für die neue Nintendo-Konsole Wii erscheinen. Laut der Entwickler will man von den neuen Steuerungsmöglichkeiten der Konsole gebrauch machen.
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Quelle: treknews.de
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