"Aller guten Dinge sind Drei" – Das dachten sich wohl auch die Entwickler bei Midway als Sie Ende 2004 Mortal Kombat: Shaolin Monks ankündigten. Immerhin der bereits dritte Versuch, dass erfolgreichste Beat´em Up-Franchise aller Zeiten auch in einem anderen Genre erfolgreich zu Etablieren. Ob es diesmal geklappt hat lesen Sie in unserer Review.
"Aller guten Dinge sind drei" – Das dachten sich wohl auch die Entwickler bei Midway, als Sie Ende 2004 Mortal Kombat: Shaolin Monks ankündigten. Immerhin der bereits dritte Versuch, dass erfolgreichste Beat´em Up-Franchise aller Zeiten auch in einem anderen Genre erfolgreich zu Etablieren. So vielen erste Kommentare konsequenterweise auch eher zurückhaltend bis skeptisch aus, daran änderten auch die ersten mäßigen Bilder des Spiels wenig. Alles sprach dafür, dass Midway mit dem wiedererstärkten Franchise nur schnelles Geld verdienen wollte, ohne einen allzu großen Aufwand zu betreiben. Erst kurz vor der diesjährigen "Electronic Entertainment Expo" veröffentlichte Midway einen Trailer, der auch erstmals bewegte Bilder zeigte. Dieser sollte alle Kritiker Lügen strafen, dass Spiel sah entgegen den ersten Screenshots sehr zeitgemäß aus. Auf der "E³" selbst konnte die spielbare Demo das Fachpublikum vollends überzeugen und avancierte zum besten Plattformspiel der Messe.
Trotzige Verlierer
Nein, es geht hier nicht um die Mitglieder irgendwelcher dubiosen Spendenaktionen, sondern um Shang Tsung, den mächtigen Zauberer, der für seinen Meister Shao Kahn endlich das 10. Mortal Kombat Turnier gewinnen soll. Dieser darf dann nämlich endlich auf der Erde einmarschieren und sich der Seelen der Erdlinge bemächtigen. Dumm nur, dass Tsung´s bester Kämpfer Goro wohl nicht so ganz in Topform ist und erstmals von einem sterblichen besiegt wird. Da muss der alte Tsung doch tatsächlich selber ran, leider mit genauso wenig Erfolg. Die Schützlinge von Donnergott Raiden können Shang Tsung und seine Schergen besiegen und vertreiben, doch Oberboss Shao Kahn will sich mit dieser Niederlage nicht abfinden und schickt trotzdem erste Truppen ins Reich der Erde. Er spekuliert darauf, dass selbst die Götter vor seiner Macht zittern und den Verstoß gegen die heiligen Regeln des Mortal Kombat nicht ahnden. Auf Weisung von Raiden müssen nun die beiden Shaolin Mönche und Mortal Kombat-Sieger Lui Kang und Kung Lao Shao Kahn und seinen Gefolgsmann Shang Tsung direkt attackieren um die Invasion zu Stoppen…
Out of the Arena and into the Adventure
Los geht es also! Nach dem sehr impulsanten Intro geht es direkt zur Sache. Charakter wählen, entweder Lui Kang oder Kung Lao und sich erstmal mit der Steuerung vertraut machen. Die geht von Beginn an überraschen flüssig von der Hand, die Standart-Moves sind sinnvoll angeordnet und auch die individuellen Specials lassen sich sehr leicht ausführen. Im Laufe des Spiels kann man die entsprechenden Fähigkeiten seinen Charakteres ausbauen, sowohl neue Kombos lernen, als auch die Spezialfähigkeiten upgraden, dass ist für spätere Gegnermassen auch unbedingt erforderlich. Das gesamte Gameplay lässt sich am ehesten mit dem von "God of War" vergleichen, mit dem Unterschied, dass die einzelnen Abschnitte in den verschiedenen Stages wesentlich kleiner sind. Die Kameraführung ist den Jungs von Midway sehr gut gelungen, nur im Koop-Modus kann es unter Umständen zu kleinen Irritationen kommen, die aber absolut unerheblich sind. Via Knopfdruck kann man bequem zwischen drei Zoomstufen der Kamera wählen. Das Kombo-System ist sehr einfach gehalten, problemlos kann man bereits nach kurzer Einspielzeit längere und stärkere Kombinationen ausführen. Neben Treten und Schlagen eignen sich auch umliegende Gegenstände als ausgezeichnete Waffen, egal ob man nun das herumliegende Riesenschwert oder abgetrennte Körperteile der Gegner nutzt. Hervorragend ist auch das Einbinden interaktiver Stages gelungen, da kann man Gegner in Säure werfen, oder auch mal im symphatischen Lagerfeuer von nebenan verbrennen. Immer wieder gerne gesehen sind die Spieße, bekannt aus der Arena "The Pit", der Ventilator aus Mortal Kombat 4 und natürlich die "Death Traps" aus Mortal Kombat: Deception. Eine weitere Möglichkeit sich Gegner schnell zu Entledigen sind natürlich die FATALITIES, BRUTALITIES und MULTALITIES (MUHAHAHA). Durch das ausführen von Kombos, lädt sich im Hub der Fatality-O-Meter auf, hat dieser das Maximum erreicht, kann man per Knopfdruck einen Fatality ausführen. Schnell noch die Tastenkombination eingeben und das Gemetzel kann beginnen.
Technik: Impressive
Erster Befürchtungen zum trotz ist Mortal Kombat: Shaolin Monks technisch auf dem neusten Stand. Die Grafik reicht von mehr als solide bis zu brillanten Momentaufnahmen, da brauchen sich die Programmierer auch nicht vor der Genrereferenz "God of War" zu verstecken. Besonders für Fans ist es fantastisch bekannte Arenen zu durchkreuzen, deren Integration in das laufende Spielgeschehen einfach exzellent ist. Kleine Abstriche im grafischen Bereich muss man an denen in Spielgrafik dargestellten Zwischensequenzen machen, die teilweise etwas detailarm und unfertig wirken. Der Sound ist gewohnt solide, viele bekannte Stücke aus den bisherigen Mortal Kombat-Teilen laufen im Hintergrund, der "Narrator" versüßt das Spielgeschehen wie gewohnt mit spaßigen Zwischenrufen. Die getestete US-Version kommt im Dolby® Digital und falls möglich im HDTV daher. Zwischen Xbox und Playstaion 2 gibt es nur geringe Unterschiede, die sich lediglich auf die Bildschärfe und die Ladezeiten beschränken.
Definitiv nichts für Theo Koll
Mortal Kombat ohne Gewalt und Blut…unmöglich. Erfreulicherweise haben Shaun Himmerick und Ed Boon die Meßlatte mal wieder etwas höher gelegt und dabei auch viel Selbstironie bewiesen. Kurz gesagt: Es blutet alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Besonders grausam sind natürlich die Fatalities, aber auch das Rummetzeln mit einer Waffe ist nichts für schwache Nerven. Da kann man Kratos aus "God of War" noch zu einem Kindergeburtstag einladen. Natürlich mal wieder ein gefundenes Fressen für die pädophilen, hässlichen, fetten "Dead or Alive"- Fans, die Frauen nur aus Videospielen kennen. Seht endlich ein, dass neben Mortal Kombat, Tekken und Virtual Fighter kein Platz ist (MUHAHAHA). Wäre ja fast so, als wolle mir ein Stargate-Fan erklären, was Science-Fiction ist.
Der besonderere Spielspaß
Eingefleischte Mortal Kombat-Fans werden Shaolin Monks noch etwas intensiver genießen können. Die bisher ungeklärten Storydetails sind ein Fest und die Integration der verschiedensten bekannten Charaktere als Mitstreiter oder Gegner sind superb (mal bitte auf die Reihenfolge des Endkampfes achten und dann gemütlich das SNES-Modul von Mortal Kombat 2 einlegen). Ich empfehle auf jeden Fall auf die US-Version zurückzugreifen, die deutsche Version ist eine regelrechte Unverschämtheit, Fatalities und einige Bonis wurden wegen dem hohen Gewaltfaktor einfach aus dem Spiel genommen. Für relative Langzeitmotivation sorgt u.a. der Koop-Modus, sich zu zweit durch die Arenen zu schlagen macht fast doppelt Spaß und einige kleine Rätsel lassen sich auch nur zu zweit lösen. Dazu gibt es einige Geheimmissionen, an deren Ende eine nicht uninteressante Beigabe wartet. Neben Single- und Multiplayer gibt es noch den Versus-Mode, hier kann man mit auserwählten Kämpfern gegeneinander antreten.
Fazit:
Mit Mortal Kombat: Shaolin Monks hat es Midway nach zwei verkorksten Versuchen (1997 MK: Mythologies, 2000 MK: Special Forces) endlich geschafft, dass Franchise auch in einem anderen Genre zu Etablieren. Natürlich ist das ganze keine spielerische Revolution, aber die Entwickler haben geschickt die Stärken des Franchises ausgespielt und auch dank des Koop-Modus ein Spiel auf den Markt gebracht, das sich mit den Toptiteln des Genres durchaus messen kann.
Mortal Kombat: Shaolin Monks | Plattform/Adventure | | Entwickler: | Midway | Publisher: | Midway | Sprache: | Englisch | Preis: | ca. 49,95 € | USK-Freigabe: | keine Freigabe | Release (US): | 21.09.2005 | Geeignet für: | Anfänger |
| | PRO | KONTRA | + solide Technik + ausbalanciertes Gameplay + Storyelemente + Selbstironie | - kurzer Singleplayer
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| »Shaolin Monks überzeugt mit einer technisch guten Präsentation und dem gewohnt hohen Maß an übertriebener Gewalt. Anhänger von "God of War" oder ähnlichen Titeln können ohne Bedenken zugreifen« |
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