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Mit CONQUEST bringt Bethesda Softworks einen weiteren STAR TREK Titel auf den Markt. Das Spiel ist als Low-Budget Version für Playstation 2 und Wii mit einem Preis von 29,95 EUR noch recht erschwinglich, doch auch kleinere Investitionen sollte man in Zeiten von hohen Öl- und Kaviarpreisen überdenken. Als kleiner Denkanstoss könnte eventuell unsere Review der Wii-Version dienen:
Bei STAR TREK: CONQUEST handelt es sich um einen Genremix aus Arcade-Ballerei und Rundenstrategie. Rundenstrategie, da war doch was? Richtig, BIRTH OF THE FEDERATION, das wohl trekartigste STAR TREK Spiel aller Zeiten war ebenfalls ein rundenbasiertes Strategiespiel. Wem es jetzt schon in den Fingern juckt und wer das Spiel jetzt schon im Warenkorb seines favorisierten Onlineshops geparkt hat, der sollte noch ein wenig warten und auch die folgenden Zeilen aufmerksam lesen.
Ähnlich wie LEGACY (Xbox360, PC) oder ENCOUNTERS (Playstation 2) kommt auch CONQUEST in Sachen Präsentation sehr mager daher. Es gibt kein Intro und auch keine richtige Story, lediglich der Hinweis auf raue Zeiten im Universum stimmen einen auf das Spielgeschehen ein. Im übersichtlichen Hauptmenü, dass verdächtig an LEGACY erinnert stehen mit “Kampagne“ und “Gefecht“ ganze zwei Spielmodi zur Verfügung. Offline- oder Onlinemultiplayer sucht man vergebens, ebenso die Option das Spiel in 480p laufen zu lassen.
Ein Kampagne ist schnell gestartet, zur Auswahl stehen 6 verschiedene Parteien: Föderation, Klingonen, Romulaner, Cardassiander, Breen und das gute alte Dominion. Auch die Anzahl und stärke der Gegner lassen sich vor Beginn einer Kampagne regulieren. Die Größe des Spielfelds richtet sich nach der eingestellten Anzahl der Gegner.
Zu Beginn befindet sich jeder Spieler in seinem Heimatsystem. Per Wiimote lässt es sich bequem durch die einzelnen Menüs klicken. Als erstes wird eine Flotte erstellt, drei Kommandeure stehen dabei zur Auswahl. Alles Mehr oder Weniger bekannte Figuren aus der STAR TREK Historie mit jeweils verschiedenen Fähigkeiten. Eine Flotte kann bis zu 7 Schiffe umfassen, allerdings stehen nur drei verschiedene Schiffstypen zur Auswahl, die sich in den bewährten Kategorien Schildstärke, Waffen, Geschwindigkeit, Hülle und Baukosten unterscheiden. Ziel ist es nun die Heimatwelt der Gegner zur erobern. Ein Flotte kann je nach Kommandeur und dessen Fähigkeiten ein oder zwei Felder pro Runde bewegt werden. In anfangs neutralen System warten verschiedene unbeteiligte Rassen (Ferengi, Borg, Xindi etc.) die erst besiegt werden müssen bevor man das Gebiet einnehmen kann. In Eroberten Systemen kann eine Sternenbasis und eine Forschungseinrichtung bzw. Miene errichtet und mit zusätzlichen Verteidigungstürmen ausgestattet werden. Die Anzahl der Forschungseinrichtungen bzw. Mienen entscheidet über die verfügbaren Ressourcen zu Beginn einer neuen Runde. Gefechte können entweder simuliert oder vom Spieler selbst geführt werden. Gerade mit einer unterlegenden Flotte macht es Sinn selbst in die Geschehnisse einzugreifen. Ein Kommandeur bekommt nach einer erfolgreichen Schlacht Erfahrungspunkte, die in gewisser Anzahl zu Beförderungen führen. Die Fähigkeiten und Stärken eines Flottenführers hängen vom Rang ab, bei Gefechten mit gleicher Flottenstärke kann der Rang des Kommandeurs entscheidend sein. Nach abgeschlossenem Zug bekommt man eine Übersicht über Flotten, Gebäude, verfügbare Ressourcen und Entwicklungsstand. Wenn verfügbar können dann auch Verbesserungen im technischen und Wirtschaftlichen Bereich wie Hüllenstärke oder Baukosten durchgeführt werden. Die Art der Upgrades variiert leicht per Rasse. Ebenfalls abhängig von der Anzahl der Forschungseinrichtungen sind die so genannten Superwaffen. Diese können dem Gegner beträchtliche Schäden zufügen oder dem Spieler selbst einen taktischen Vorteil verschaffen.
CONQUEST hat in verschiedenen Bereichen brauchbare Ansätze die sogar für etwas Spielspaß sorgen, leider scheitert das Spiel an der oberflächlichen Umsetzung. Für ein gutes rundenbasiertes Strategiespiel fehlt es an Komplexität und für ein brauchbares Ballerspiel sind die Gefechte in Echtzeit zu unübersichtlich und technisch einfach zu schwach umgesetzt. Hier hat man sich einfach der Grafikengine von STAR TREK: ENCOUNTERS bedient und einen langweiligen Ballermodus eingefügt. Ein reines Rundenstrategiespiel mit diversen Einstellungsmöglichkeiten und Optionen, wie z.B. bei “Master of Orion“ oder BIRTH OF THE FEDERATION, hätte ich mir gewünscht. Dafür hätte man ruhig die Gefechte in Echtzeit und den dazugehörigen Modus streichen können, zumal sich die Wiimote hervorragend zum durchklicken der verschiedenen Menüs eignet. Die magere Präsentation und die bestenfalls mittelmäßige Grafik habe ich schon angesprochen, auch die musikalische Untermalung und die Sprachausgabe sind mehr als dürftig. Wie schon in der Vergangenheit fehlt den Entwicklern einfach das Händchen die STAR TREK Lizenz mit einem vernünftigen Konzept zu verbinden. In Zeiten von Party- und Casualgames ist wohl auch in Zukunft mit keinem guten STAR TREK Spiel zu rechnen.
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Quelle: treknews.de
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