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  • Das Hubble Teleskop

    Unser Auge in die unendlichen Weiten
    Das Hubble Teleskop. Seit nun beinahe vierzehn Jahren liefert es uns nun Bilder aus den unerforschten Tiefen des Alls. Doch wenn es nun nach dem Willen von NASA Administrator Sean O'Keefe geht, dann hat das Teleskop bald ausgedient. Geldsorgen und Sicherheitsbedenken veranlassten ihn die Wartungsflüge abzusagen. Doch es regt sich Widerstand gegen diese Pläne... Es sind mystische Postkarten vom Ende des Universums, brillante, verträumte Bilder von der kosmischen Grenze.

    Doch außer dem Zündstoff für die intellektuelle Leidenschaft von Sternenguckern hat die Arbeit des alternden Hubble Space Telescope eine emotionale Debatte über die Zukunft der Weltraumforschung angeheizt.

    Am 24. April ist der 14. Jahrestag des Starts des $5,6 Milliarden teueren Orbitalobservatoriums. Sicher ein Meilenstein, der aber viele Leute ins Wanken bringt: Hubbles Aufgabe könnte aufgrund von Politik und Budgetentscheidungen ein frühzeitiges Ende gesetzt werden.

    Viele der besonders verwirrten kommen aus Reihen der Wissenschaft. Die NASA zählt auf die neue Strategie von US-Präsident Bush Forscher auf den Mond und den Mars zu schicken.

    Hubble hat die Existenz von Schwarzen Löchern bewiesen, das Alter des Universums auf etwa 14 Milliarden Jahre festgelegt, Eindrücke der ältesten Galaxien gesammelt und einen handfesten Beweis für die mysteriöse Kraft, die die kosmische Expansion beschleunigt, geliefert.

    Die Bilder der Kamera haben der Öffentlichkeit ein inspirierendes Bild nach dem anderen geliefert, die so exotisch aussehen als würden sie aus einer STAR TREK Serie stammen. Einige der besten Bilder zeigen blau leuchtende neugeborene Sterne, die wie seltene Perlen, aus den mysteriös scheinenden Nebel aus interstellaren Staub und Gas, strahlen und die zerstörerische Kraft eines Kometeneinschlages auf dem Jupiter.

    Aber vor drei Monaten sagte NASA Administrator Sean O'Keefe die Space Shuttle Mission, die für 2006 zur Wartung des Teleskops geplant war, ab. Diese Aktion war Teil seiner Verantwortung für Sicherheit und Budgetsorgen, die durch die Ermittlungen im Zuge der Columbia Katastrophe emporkamen.

    Einwände gegen O'Keefs Maßnahme gibt es immer wieder.

    "Das ist ein massives Verbrechen gegen die Wissenschaft. Das Hubble Telescope ist das kostbarste wissenschaftliche Instrument in der menschlichen Geschichte und man will es aufgeben", sagte Robert Zubrin, der Präsident der Mars Society, einer in Denver ansässigen Organisation, die eine rasche Besiedlung des Mars befürwortet.

    Eine Mission zum Mond ist gefährlicher als ein Shuttleflug zum Hubble, ganz zu schweigen davon, welche Gefahren ein Marsflug beinhaltet, argumentiert Zubrin. "Wenn wir das Risiko eines Flug zum Hubble nicht eingehen wollen, wie wollen wir dann zum Mond oder zum Mars fliegen?"

    Ohne die Mission, bei der Astronauten während eines Weltraumspazierganges das Hubble mit einer neuen $200 Millionen teuren Kamera, Zielerfassungsinstrumenten und Batterien ausgestatten, wird das legendäre Teleskop den Dienst 2008 beenden. Eigentlich war der Ruhestand für das Teleskop erst 2010 geplant.

    Das hat die Welt der Astronomie erschüttert. Nahezu 37.000 Menschen haben eine Petition auf Save The Hubble unterzeichnet, um den US-Kongress zum Eingreifen zu bewegen.

    "Hubble hat mehr dafür getan, die Menschen für das All und die Position der Menschheit im Universums zu interessieren als alles andere seit der Mondlandung", sagte Michael Paolucci, der engagierte New Yorker, der die Petition ins Leben rief. "Hubble ist nicht nur ein Spielzeug für Astronomen."

    Das US-Repräsentantenhaus versucht selbst einen Beschluss für Shuttlemission zum Hubble zu fällen. Der Beschluss hat 46 demokratische und republikanische Sponsoren versammelt, etwa ein Zehntel des Repräsentantenhauses. Auch der Senat erwägt ähnliche parteiübergreifende Schritte. Unter den Sponsoren befindet sich auch Senatorin Barbara Mikulski, eine Demokratin aus Maryland, deren Staat die Heimat des Space Telescope Science Institute und des NASA Goodard Space Flight Center ist, wo Hunderte von Hubble Astronomen und Ingenieuren ihre Arbeit haben.

    Die American Physical Society und die Association of Universities for Research in Astronomy haben die NASA und das Weiße Haus dazu gedrängt O'Keefs Entscheidung vom 16. Januar zu überdenken.

    Als Verantwortlicher für die Aufruhr hat der NASA Chef den National Research Council, eine vom Kongress besetzte Denkfabrik, gebeten Optionen für die Verlängerung der Lebensdauer von Hubble abzuwägen. Sie schließen auch die Durchführbarkeit einer automatischen Einheit an Stelle einer Shuttlemission ein.

    "Können wir das mit einer Shuttlecrew machen und das Risiko eingehen? Sicher", so O'Keefe, während einer Pressekonferenz in Washington im letzten Monat. "Aber jemand anders muss diese Entscheidung treffen. Nicht ich, denn ich werde es nicht tun."

    O'Keefes Position stützt sich auf die Erkenntnisse der Columbia Ermittlungen und der Entscheidung des Weißen Hauses, dass Shuttleflüge für die Fertigstellung der, von den USA geleiteten, Internationalen Raumstation ISS reserviert werden sollen.

    Der Absturz der Columbia wurde durch einen Schaden am Flügel ausgelöst, für dessen Reparatur die Crew nicht ausgerüstet war. Momentan entwickelt die NASA einen Reperaturplan im Orbit. In der Hinterhand will die Weltraumagentur die Raumstation als sicheren Hafen für die Crew eines möglicherweise schwer beschädigten Shuttles.

    O'Keefe hat seine Position mit Plänen untermauert im August 2011 das James Webb Space Telescope als Ersatz für Hubble zu starten. Das $825 Millionen teure Nachfolger wird zu weit von der Erde entfernt sein, um Shuttleastronauten zu erlauben eine Reparatur durchzuführen. Doch gerade diese entfernte Umlaufbahn wird es dem Webb Telescope erlauben nach entfernten Sternen und Galaxien zu forschen.

    Hubble, mit dessen Entwicklung die NASA begann als sich die Apollo Mondmissionen vor mehr als drei Dekaden dem Ende zuneigten, hält den Rekord im überdauern von kommender Not, ein Faktor der die Wahrscheinlichkeit für sein Überleben steigern könnte.

    "Es gibt ein großes öffentliches Interesse", sagte Robert Smith, Spezialist für Wissenschaftsgeschichte und Technische Politik und Professor an der University of Alberta, Kanada. Smith führt die Schwierigkeiten der Entwicklung des Teleskops in seinem 1989 erschienen Buch 'The Space Telescope: A Study of NASA, Science, Technology and Politics' auf.

    "Das Teleskop war mehrmals tot", sagte Smith. "Es ist eine Art 'Ihr kriegt mich nicht' Geschichte."

    Während der Entwicklung von Hubble in der Mitte der 1970er, bemühten sich Wissenschaftler und andere Befürworter das Teleskop zu retten, als sich der Kongress über die Kosten beklagte.

    Kurz nach dem Start, entdeckte die tief enttäuschte NASA ein optischen Sprung in den riesigen Spiegeln, was viele Kritiker dazu brachte, das Hubble abzuschreiben. Durch einen Weltraumspaziergang retten Astronauten das Ansehen der NASA und das Observatorium während der Reparaturmission 1993.

    1999 musste das Hubble abgestellt werden, da durch einen Defekt in seinem Gyroskop, der elektronischen Vorrichtung, die das Teleskop stabil hält und ausrichtet, eine Reihe von Fehlern verursacht wurden. Eine Shuttlecrew korrigierte während der Weihnachtsfeiertage den Schaden.

    Insgesamt haben die Shuttleflüge vier erfolgreiche Reparaturmissionen zum Observatorium abgeschlossen. Die Erfolgesquote bei einer automatische Mission dürfte kleiner sein.

    "Sicher, man zehn Jahre darauf verwenden die Hardware und die Software zu entwickeln. Es wäre möglich, aber es sieht für mich einfach zu kompliziert aus", sagte Jerry Grey, der Direktor für Wissenschafts- und Technologiepolitik am American Institute of Aeronautics ans Astronautics, einer Organisation von professionellen Luftfahrtingenieuren. "Die Chancen das alles in einem Fehler endet wären sehr, sehr hoch."

    Den Originalbericht findet ihr beim Houston Chronicle.

    Die Geschichte des Hubble Teleskops
    1918Das 100" Hooker Telescope nimmt im Mount Wilson Observatorium in Pasadene, Kalifornien den Dienst auf. In den 1920ern nutzt der Astronom Edwin Hubble das Teleskop, um die Entfernungen von Galaxien zu berechnen.
    1923Der Raketenwissenschaftler Herman Oberth veröffentlicht einen Artikel veröffentlicht einen Artikel über die Möglichkeit eines Teleskops im Erdorbit.
    1977Der Kongress stellt für das Hubble Geld zur Verfügung
    1981Die Arbeiten für das Space Telescope Science Insitute in Baltimore beginnen.
    1990Das Hubble wird am 25. April vom Spaceshuttle Discovery im Orbit ausgesetzt. Am 25. Juni entdeckt man einen Sprung im Hauptspiegel.
    1993Die Endeavour startet, um einen den Fehler im Hauptspiegel zu reparieren.
    1997Im Februar startet die Discovery auf Wartungsmission Nummer 2.
    1998Im Oktober startet die Discovery um eine neue Instandsetzungstechnologie zu testen.
    1999Am 16. Novembder geht das Hubble in den Standby Modus nach dem das vierte Gyroskop ausfällt. Im Dezember startet die Discovery, um einen neuen Computer und Leitungsinstandhaltungssystem zu installieren.
    2002Das Shuttle Columbia startet im März um einige Solarkollektoren zu ersetzen und andere Vorrichtungen zu installieren
    2004Am 16. Januar gibt NASA Administrator Sean O'Keefe bekannt, dass alle Wartungsflüge zum Hubble Space Telescope abgesagt sind

    Quelle: treknews.de

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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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