Messenger wurde entwickelt, um Wissenschaftler mit detaillierteren Daten des Merkur zu versorgen. Die Sonde enthält ein Gerät, das von Wissenschaftlern der Universität von Michigan gebaut wurde und den Namen Fast Imaging Plasma Spectrometer (FIPS) trägt.
Gebaut um Fotos aufzunehmen und andere Daten von einem Planeten zu sammeln, müssen an den Planten vorbeifliegende Raumfahrzeuge, wie Messenger, während ihrer Lebensspanne eine Menge einstecken. Starken Sonnenwinden, hohen Strahlungsdosen und extremen Temperaturen ausgesetzt muss es entwickelt sein, um diesen extremen Bedingungen standzuhalten, während es seine kostbaren Daten zurück zur Erde sendet. Bisher hat die NASA mehr als 20 solcher vorbeifliegender Sonden in unser Sonnensystem geschickt.
Die Solar Helospheric Research Group, bestehend aus dem Fachbereich und Studenten der Abteilungen der atmosphärischen, ozeanischen und Weltraumwissenschaften, hat das FIPS als Teil der Lösung gegen die feindlichen Bedingungen, die Messenger bei seinem Vorbeiflug antreffen wird, entwickelt. Durch seine Nähe zur Sonne, ist das Plasma, das den Merkur umgibt äußerst heiß und dicht. FIPS hat die Möglichkeit diesen Bedingungen entgegenzuwirken und die Wissenschaftler mit äußerst präzisen Messdaten zu versorgen.
Pat Koehn, Mitglied der Forschungsgruppe, sagte FIPS arbeite wie eine Kamera und zeichne die Masse, Richtung und Geschwindigkeit der Partikel auf, die sich im Orbit des Merkur bewegen. Es wird auch feststellen welche Art von Partikel es in der Atmosphäre existieren.
Als die NASA vor 30 Jahren zum erstenmal versuchte Daten vom Merkur zu sammeln, funktionierte das Plasmaspektrometer - das mit FIPS vergleichbare Instrument von Mariner 10 - nicht, da sich die Linse nicht öffnete, so Koehn.
"Mariner 10 flog nur dreimal an dem Planeten vorbei, doch Messenger wird für ein Jahr im Orbit kreisen - also vier Merkurjahre. Diese Reise wird in allen vorstellbaren Punkten anders sein", sagte er.
Eines der Hauptziele von Messenger ist es, die Oberfläche des Merkur zu verstehen, sagte Thomas Zurbuchen, ein Mitglied des Teams und ein Assistenzprofessor in der Abteilung für atmosphärische, ozeanische und Raumwissenschaften. Sein Team und die NASA erwarten, dass das Raumgefährt hochauflösende Karten und mehr Informationen über das Magnetfeld des Merkur senden wird.
Von den terrestrischen Planeten Erde, Merkur, Mars und Venus, ist der Merkur der kleinste. Er weißt die älteste Oberfläche auf und besitzt die größten Temperaturschwankungen (von -297 bis +800 °F). Durch sein raues Klima war der Merkur lange Zeit ein Mysterium für die Wissenschaftler.
"Der Merkur ist immer noch eine faszinierende Geschichte, die erzählt werden will. Messenger soll die detaillierte Erforschung des inneren Sonnensystems - unserem planetaren Vorgarten - komplettieren und uns dabei helfen die Kräfte, die Planeten wie den unseren bilden, zu Verstehen", so Orlando Figueroa, der Direktor der Solar System Exploration Division bei der NASA in einer Pressemeldung.
In den letzten 30 Jahren waren die Wissenschaftler der Universität von Michigan an nahezu jedem großen Raumfahrtprojekt beteiligt, so Koehn. Gerade erst war die Universität an Cassini, einer Sonde die im Juni 2004 in den Orbit des Saturn eindrang, und an Galileo, die im September 2003 in die Atmosphäre des Jupiter eindrang, beteiligt.
"Wir hier an der University of Michigan haben uns auf das Verständnis und die Vorhersage der Gegebenheiten auf Planeten, am wichtigsten dabei ist die Erde, spezialisiert", sagte Zurbuchen.
Messenger wird in einer 14 Tage andauernden Periode ab dem 2. August vom Cape Canaveral Air force Station in Florida starten. Ein Jahr später wird die Sonde zur Erde zurückkehren, um im Gravitationsfeld der Erde Schwung zu holen. Dann wird Messenger im Oktober 2006 und im Juni 2007 zweimal an der Venus vorbeifliegen, bis im Jahr 2011 schließlich den Merkur erreicht wird.
Quelle: Michigan Daily
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