Grund genug für mich nach zig Jahren mir ein letztes Mal die Ur-Kinoversion anzusehen, um Vergleiche leichter ziehen zu können.
Als erstes springen die neuen Kulissen und vor Allem die neuen Uniformen, die eher dem Bild *Pyjama* nahe kommen ins Auge... die Enterprise ist zwar dieselbe (NCC 1701) jedoch unter neuem Kommando und außerdem komplett renoviert.
Jim Kirk, mittlerweile zum Admiral aufgestiegen, kehrt auf die Brücke der USS Enterprise zurück, vertreibt den aktuellen Captain Decker. Aber nicht nur durch diese Tat macht sich Kirk nicht allzu beliebt. Sein Charakter in diesem Film, sofern man überhaupt sagen kann, dass dieser beleuchtet wird, neigt zur Gefühlskälte und Gleichgültigkeit.
Die Mannschaft wiedervereint, nach über zehn Jahren Abstinenz. So schlecht konnte das Drehbuch gar nicht sein, das musste einfach ein Kinoknüller werden.
Wobei die Entstehungsgeschichte dieses Filmes ja spannend ist: ursprünglich hätte eine Nachfolgeserie zur Star Trek-Classic kommen sollen, genannt "ST: Phase II"; die Verträge hierfür waren auch schon abgeschlossen.
Jedoch dann kam der *Krieg der Sterne*. Paramount, die sich ja mittlerweile die Rechte von DeSiLu gesichert hatten, entschied sein Franchise, Star Trek nun auch auf den Big Screen zu bringen und wandelte somit die Phase II zum großen filmprojekt um., das 30 Mio. US-Dollar verschlingen sollte.
Schnell musste ein Drehbuch her, denn die Darsteller, das gesamte Team war schon in Wartestellung und musste bezahlt werden.
Als sie dann endlich am Drehen waren, kam es immer noch zu fortlaufenden Kompetenzstreitigkieten zwischen dem Regisseur Bob Wise und Gene Roddenberry.
Tja, so sehr wir ihm alle dankbar sind für dein Geschenk, das der uns mit Star Trek gemacht hat, so sehr scheint es mir, dass der Vogel der Galaxie nicht gerade der umgänglichste Mensch war...
Wer wirklich tiefer eintauchen will in die Materie, sollte sich mal Shatners "Movie Memories" zur Hand nehmen und darin blättern. Der Kirk-Darsteller erklärt darin ausführlich von den Zuständen, die während der Dreharbeiten herrschten:
Jeden Tag kamen mindestens zwei Neuauflagen des Drehbuchs heraus, stets abgeändert von den beiden Streithähnen Gene und Robert... es war einfach verheerend, schlichtweg deshalb weil Tage vor der Filmpremiere noch nicht einmal feststand, welches Ende der Film haben sollte... soviel zum Chaos.
Bedenkt man all dies, ist der Film absolute Spitzenklasse geworden. Aber trotz aller wunderschönen Bilder, der Masse an SFX oder gerade wegen deren Übermaß, rückten die eigentlichen Erfolgsgeheimnisse in den Hintergrund: nämlich die menschlichen Beziehungen unter den Crewmitgliedern, die die Ur-Serie so stark machten.
Doch trotz allem kann ich nicht sagen, dass der Film SCHLECHT ist. Es ist Star Trek: Jim, Pille und Spock sind mit drin, wenn auch nicht in der Form, in der wir Trekkies sie gerne sähen.
Bin mal gespannt, inwiefern sich die restaurierte Fassung, die mittlerweile dritte Version, die am deutschsprachigen Markt erscheint, sich nun hervorhebt von der Urfassung.
Aber allein der Audiokommentar und die anderen Extras werden den Kauf wert sein, da bin ich mir sicher.
Anyways, ich hoffe ihr freut euch mit mir auf das künftige Jahr 2002, welches uns ja so einiges neue bringen wird: angefangen von "Enterprise" zum neuen Film "Nemesis", weiter zu DVD Veröffentlichen der Star Trek-Serien, beginnend mit TNG im Frühjahr, etc etc...
Achja, Anmerkung an die lieben Verantwortlichen der deutschen TV-Sender: es wäre mal Zeit, die Crosby-Doku "Trekkies" auszustrahlen! Hab ihn zwar noch nicht gesehen, ist jedoch sicherlich interessant?!
Grüße aus dem verschneiten Innsbruck
sendet euch
Andreas Giermaier
Quelle: http://www.treknews.de
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