Alljährlich strömen Tausende von Fans zu den deutschen Star Trek-Conventions, um ihrem Hobby zu frönen, Freunde zu treffen und den Stars näher zu kommen. Es ist ein friedliches Zusammentreffen ... aber ist es das wirklich? Was, wenn ausgerechnet auf einer Convention ein Mord geschieht?
Was, wenn ein als Vulkanier kostümierter Fan auf einmal tot aufgefunden wird?
Der Blitz-Verlag beantwortet diese Frage mit dem ersten Krimi, der im Fan-Millieu spielt und einen Blick hinter die Kulissen des Fandoms wirft, als sich am Rande einer Convention das Undenkbare ereignet: Ein Fan wird ermordet aufgefunden! Kommissar Semper steht vor einem schier unlösbaren Fall, da jeder der über 3.000 Con-Besucher der Täter sein könnte. Seine neue Kollegin Kamps scheint ihm zwar in dem Mordfall weiterhelfen zu können, weil sie sich in dieser für ihn so fremden Welt der Fans auskennt, doch als sie ihm ohne eigenes Zutun den Kopf verdreht, wird die Arbeit für ihn umso schwieriger.
All das (und vieles mehr) spielt sich ab im neuen Köln-Thriller aus dem Blitz-Verlag. Autor des Krimis ist Ralph Sander, der ein ausgewiesener Experte in Sachen Star Trek ist und mehrere Bücher zur Serie geschrieben (u.a. das vierbändige deutsche Standardwerk in Sachen "Star Trek": "Das Star Trek-Universum") und etliche Sachbücher zum Thema übersetzt hat sowie an der Dialogbuchregie der neuesten Star Trek-Serie "Enterprise" mitgearbeitet hat.
Der Roman kostet lediglich 9,90 Euro und ist bei Amazon bestellbar.
Wir haben eine umfangreiche Leseprobe für euch die einen Vorgeschmack auf den Roman von Star Trek Erfolgsautor Ralph Sander wirft:
Leseprobe aus: Semper und der tote Vulkanier Köln-Krimi von Ralph Sander Semper und seine Kollegin Kamps näherten sich dem Eingang, wo eine Gruppe skurril verkleideter Gestalten stand, die von ein paar Polizisten zurückgehalten wurden. “Und?”, fragte einer von ihnen. “Und was?”, gab Semper irritiert zurück. “Na, was ist mit ihm?”, fragte eine junge Frau, die eine Art weißen Bademantel trug, der extrem kurz geschnitten war, und die sich – wenn Semper sich nicht täuschte – den Kopf kahlrasiert hatte. Vielleicht war es nur eine von diesen Kappen, wie sie Schauspieler für ihre Rollen benutzten, aber da er vergeblich den Ansatz auf der Stirn suchte, befürchtete er, dass sie wirklich zum Rasiermesser gegriffen hatte. “Wen meinen Sie?”, gab Semper zurück. “Na, Setik, den Vulkanier”, antwortete die junge Frau. “Sie wissen schon ...” Sempers Blick verriet jedem, das er weder wusste, wie er ihre Bemerkung deuten sollte, noch eine Ahnung hatte, was die Gruppe vor ihm überhaupt darstellte. Kamps beugte sich zu ihm hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin er ihr erst einen erstaunten Blick zuwarf und dann der Gruppe sagte: “Er ist tot.” Er zuckte zusammen, als alle aus der Gruppe im gleichen Moment in frenetischen Jubel ausbrachen und begeistert klatschten. “Er hat’s gesagt! Er hat’s gesagt!”, rief ein schmächtiger Mann, der ein langes weißes Gewand trug und sich einen falschen Bart angeklebt hatte. Semper wollte einen Kommentar abgeben, aber ehe er etwas sagen konnte, hatte Kamps ihn am Ärmel gepackt und hinter sich her in die Halle gezogen. “Spinnen die oder spinne ich?” rief er, als sie außer Hörweite waren. “Sie können mir ruhig die Wahrheit sagen, Frau Kamps. Ich kann damit leben.” “Weder noch”, erwiderte sie. Semper nickte. “Okay, ich habe jetzt kapiert, dass hier irgendwas läuft, was nicht zu meiner Welt gehört, und Sie scheinen sich damit auszukennen. Erklären Sie mir, was hier los ist, bitte. Sonst glaube ich überhaupt nicht mehr an das Gute im Menschen, und das fällt mir auch so schon schwer genug.” “Oh, das ist eine lange Geschichte”, meinte Kamps. “Und wenn wir im Moment eines nicht haben, dann es ist Zeit.” “Wenigstens die Kurzfassung”, bat er. “Warum hat unser Toter spitze Ohren, warum tragen diese Leute Kostüme, obwohl wir nicht Rosenmontag haben.” “Kommen Sie mit”, sagte sie nach kurzem Überlegen. “Wir machen es auf die Art, wie mein letzter Vorgesetzter es immer so gerne gesagt hat: Learning by doing.” “Stimmt, Sie waren ja Küpper unterstellt”, meinte Semper, als er die letzten Worte hörte, die sie besonders betonte. Sie gingen zum Durchgang, der in die Halle selbst führte. Sechs oder sieben Männer und Frauen unterschiedlichen Alters standen dort versammelt und trugen schwarze T-Shirts, auf denen ein gelber ‚Security‘-Schriftzug prangte. “Wir möchten gerne mit dem Veranstalter reden”, sagte Kamps zu der Gruppe. “Tut uns Leid, aber der ist nicht abkömmlich”, sagte eine junge Frau. “Ich glaube, Sie haben nicht gesehen, welchen Ausweis ich Ihnen gerade gezeigt habe”, sagte Kamps mit schärferem Tonfall. “Kriminalpolizei, Mordkommission. Also noch einmal: Wir möchten mit dem Veranstalter reden.” “Der ist irgendwo in der Halle unterwegs”, erwiderte sie. “Dann rufen Sie ihn her.” “Ich kann ihn jetzt nicht stören.” “Wissen Sie eigentlich, dass Behinderung der polizeilichen Ermittlungsarbeit strafrechtlich verfolgt werden kann?” Die junge Frau warf ihm einen beleidigten Blick zu, griff dann aber nach einem Funkgerät, das auf einem Beistelltisch lag und sprach leise hinein. Die Antwort war gleichermaßen unverständlich, dennoch folgte ein längerer Wortwechsel. “Er ist in der Nähe der Bühne”, sagte sie schließlich. “Sie können durchgehen.” “Warum kann er nicht herkommen?”, wollte Semper wissen. “Wir können doch mal hingehen, Herr Semper, wird bestimmt interessant werden. Denken Sie dran, Sie wollten doch flexibel bleiben.” “So hab ich das nie gesagt”, gab er zurück. “Ich weiß, aber so kann man’s auslegen.” Er zuckte mit den Schultern und betrat die Halle, die in mehrere Bereiche aufgeteilt worden war. Als er sich umsah, stand seine Kollegin immer noch bei der Gruppe am Eingang und unterhielt sich. Semper blieb verwundert stehen. “Wo sind Sie abgeblieben?”, fragte er, als Kamps Minuten später zu ihm aufgeschlossen hatte. “Ich habe mir den Namen des Veranstalters geben lassen”, sagte sie. “Den sollten wir schon wissen, wenn wir nach ihm suchen.” Semper nickte. “Stimmt. Ist mir völlig durchgegangen, aber das ist hier ja auch kein Wunder.” Kamps klopfte ihm ermutigend auf die Schulter. “Wir suchen jetzt erst mal den Veranstalter, ein gewisser Robert Zarkowski.” “Aha”, machte Semper. “Wie erkennen wir ihn? Trägt er ein Namensschild?” “Nein, ein Darth Vader-Kostüm”, antwortete Kamps und ging an ihm vorbei in den großen Saal. Es waren nur ein paar Schritte, doch sie fanden sich in einer anderen Welt wieder. Das grelle Licht des Händlerraums wich einer weitestgehend im Dunkeln liegenden Halle, lediglich eine Stahlkonstruktion, die als Bühne diente, wurde hell angestrahlt. Die Bühne befand sich am gegenüberliegenden Ende der Halle und vom Standort der beiden so weit entfernt, dass die Person, die dort gerade auf einer leicht verstimmt klingenden Gitarre spielte, zu klein war, um sie genauer erkennen zu können. Links und rechts der Bühne hatte man zwei große Monitorwände aufgehängt, damit man auch in den hinteren Reihen etwas vom Geschehen weiter vorne mitbekommen konnte. Ein überdimensioniertes Gesicht war zu sehen, das auf Semper den Eindruck machte, als sei es ziemlich verzerrt, was ihm etwas von dem Abbild in einem Zerrspiegel verlieh. ‚Oder etwas von einem Außerirdischen‘, dachte Semper. ‚Das passt wohl besser hierher.‘ Semper sah sich zu beiden Seiten des Eingangs zur Halle um. Eine große, gut und gerne tausendköpfige Schar Zuschauer saß in dem schlecht belüfteten Saal und lauschte andächtig dem Mann auf der Bühne. Er fragte sich, ob einer von den Anwesenden das Genuschel besser verstand als er, doch nach den begeisterten Gesichtern und dem regelmäßigen Auflachen zu urteilen, musste das wohl der Fall sein. | “Wer ist das?” fragte Semper nach einigen Augenblicken. “Das ist...”, begann Martina und blätterte in einem Programmheft, das ihr einer der Fans reichte, der das Gespräch mitbekommen hatte. “Ein gewisser Steve Barr.” “Muss ich den kennen?”, entgegnete Semper. “Wohl kaum, er arbeitet als Stand-In”, antwortete sie. Aus ihrem Mund klang es wie eine Selbstverständlichkeit, aber Sempers Blick sagte ihr, dass sie besser noch eine Erklärung folgen ließ. “Leute wie er stellen sich in die Dekorationen, damit der Kameramann die Belichtung messen kann. Wenn der fertig ist, dann nimmt der richtige Schauspieler die Position ein. Bei uns heißt das Lichtdouble, glaube ich.” “Klingt nicht sehr aufregend”, brummte Semper. “Das dürfte vor allem sehr heiß sein und soll in erster Linie die wertvollen Schauspieler davor bewahren, zu lange in der brütenden Hitze zu stehen.” “Warum wird der eingeladen? Warum nicht die richtigen Schauspieler?”, sagte Semper mehr zu sich selber. “Die kommen auch noch. Heute ist Freitag, der erste Tag der Convention. Die meisten Stars kommen erst heute Abend an und treten am Samstag und Sonntag auf.” Semper schüttelte den Kopf. “Warum laden die eigentlich nicht auch den ein, der das Drehbuch zusammengeheftet hat?” Sie hob hilflos die Schultern. “So sind Fans nun einmal.” “Ist mir wohl zu hoch”, meinte Semper mit undefinierbarem Tonfall. “Da vorne ist der Veranstalter”, sagte Martina erleichtert, dass sie sich nichts erwidern musste. Semper sah sich um, konnte aber niemanden erkennen, den er rein äußerlich als Veranstalter hätte bezeichnen können. “Kommen Sie”, forderte Martina ihn auf und bahnte sich zielstrebig einen Weg durch die ergriffen zuhörende Menge. Dabei näherte sie sich einer schwarzen Gestalt, deren Gesicht unter einem ebenfalls schwarzen Helm verborgen war, der Semper irgendwie an einen Wehrmachtshelm erinnerte. “Woher wissen sie, dass wir ihn suchen?” fragte Semper, als er sie eingeholt hatte. “Am Einlass hat man doch gesagt, dass er als Darth Vader herumläuft”, erwiderte sie. Schon wieder klang es so selbstverständlich, dass Semper das Gefühl beschlich, im falschen Film zu sein. Er würde sie früher oder später eingehender befragen, ob sie das wirklich alles wusste oder ob sie irgendeins von diesen “Bluff im Job”-Büchern gelesen hatte und ihm jetzt nur einen gewaltigen Bären aufband. Endlich hatten sie die vermummte Gestalt erreicht, Semper hielt seinen Ausweis hoch, ebenso Kamps. Der Schwarzgekleidete bewegte sich unmerklich, reagierte aber nicht weiter. “Herr Zarkowski?”, fragte Martina und erhielt als Antwort nur ein langsames Nicken. “Ich bin Kommissar Kamps und das ist mein Kollege, Kommissar Semper.” “Semmler?”, erwiderte eine blecherne Stimme. “Nein, Semper”, erwiderte er. “Semper ... wie die Oper.” “Haben Sie uns angerufen?”, fragte Martina Kamps. Wieder nur ein Nicken, aber kein Wort. “Wann ist der Tote entdeckt worden?” fragte Semper. Der Veranstalter antwortete mit einem asthmatisch klingenden Ausatmen, dann murmelte er etwas, was Semper aber nicht verstehen konnte. “Nehmen Sie den Helm ab”, fuhr Semper ihn an. “Sonst mache ich das für Sie.” Der Mann war wohl weniger von Sempers Aufforderung beeindruckt, sondern handelte eher aus Angst, sein Kostüm könnte beschädigt werden. Er zögerte nicht lange und hob den Helm an. “Das wird dem Imperator aber nicht gefallen”, murmelte der junge Mann, der unter dem Helm zum Vorschein kam, mit nicht zu überhörendem Unmut in der Stimme. Sein strohblondes, schweißnasses Haar klebte am Kopf und verlieh ihm ein skurriles Aussehen. Semper zuckte unmerklich zusammen, als er den Quasi-Wehrmachtshelm in Verbindung mit dem Blondschopf sah, der zu allem Überfluss auch noch strahlend blaue Augen hatte. “Was kann ich für Sie tun?” “Ich habe Sie bereits etwas gefragt”, erwiderte Semper unwirsch. “Ich wiederhole mich wirklich nur ungern, Herr Zarkowski.” “Ach ja, der Tote. Lassen Sie mich überlegen, das war vor ... drei Stunden.” “Vor drei Stunden?”, wiederholte Semper überrascht. “Und wann haben Sie die Polizei informiert?” Er zuckte beiläufig mit den Schultern. “Vor einer halben Stunde, würde ich sagen.” Im gleichen Moment rief der Mann auf der Bühne etwas ins Publikum, was mit frenetischem Beifall quittiert wurde. Semper verzog das Gesicht und gestikulierte, dass sie drei sich ein Stück neben die Bühne begeben sollten, damit sie überhaupt noch etwas verstehen konnten. “Was haben Sie eben gesagt.” “Na, dass ich so vor einer halben Stunde angerufen habe.” “Vor einer halben Stunde?” Semper hob erstaunt die Augenbrauen. “Kann auch eine dreiviertel Stunde gewesen sein, ich weiß nicht so genau.” “Darf ich erfahren, warum Sie so lange gewartet haben, bevor Sie die Polizei gerufen haben?” “Na, er war doch sowieso schon tot, da konnte ich eh nicht mehr viel tun.” Der junge Mann sprach mit einer Gelassenheit, die nicht einmal ein Arzt an den Tag legte, der tagtäglich mit Toten konfrontiert wurde und der im Laufe der Jahre abgestumpft war. Semper war aber fast sicher, dass sein Gegenüber bis zu diesem Tag noch nie im Leben eine wirkliche Leiche gesehen hatte. Vermutlich wimmelte es von Toten in den Filmen, die er sich ansah. Wenn er ihn richtig einschätzte, war ihm nicht wirklich klar, dass da draußen ein Mensch lang, der ermordet worden war. Semper beschloss, ihm eine kleine Lektion zu erteilen. “Ob er zu der Zeit wirklich tot war, wird sich erst noch herausstellen”, sagte er. “Wenn er noch keine Stunde tot ist, dann verhafte ich Sie wegen unterlassener Hilfeleistung.” “Die Gerichtsmedizin?”, fragte er, von der Drohung Sempers offenbar unbeeindruckt. “Natürlich, wer sonst?”, gab der barsch zurück. “Der Gerichtsmediziner heißt bestimmt nicht Quincy, oder?” forschte der junge Mann nach und trug ein schelmisches, der Situation unangemessenes Lächeln zur Schau. “Wussten Sie eigentlich, dass gleich vier Stammschauspieler aus dieser Serie eine Gastrolle in ...” “Hat das irgendwas mit dem Toten zu tun?”, fiel ihm Semper zornig ins Wort. 'Wenn das so weitergeht, werde ich noch selbst zum Mörder', schien Sempers Blick zu sagen. (Autor: Ralph Sander) |
Quelle: treknews.de
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