Ky Michaelson, ein 65-jähriger ehemaliger Hollywoodstuntman, arbeitete seit 1995 daran eine Rakete ins All zu schießen, das nach Definition in einer Höhe von 62 Meilen über der Erde beginnt. Die ersten beiden Versuche scheiterten 2000 und 2002. Der dritte Versuch war erfolgreich.
"Ich freue mich wahnsinnig", so Michaelson nach dem erfolgreichen Start am Montag. "All diese Emotionen brechen nach all diesen Jahren aus mir heraus. Ich kann es einfach nicht glauben."
Das diesjährige Modell wurde in sechs verschiedenen Bundesstaaten gebaut und am Startplatz in Nordwest Nevada zusammengefügt.
Etwa 25 Mitglieder des Civilian Space eXploration Team (CSXT), die die Rakete montierten, waren bei Start um 11:12 Uhr Ortszeit anwesend. Alle hielten den Atem an als der Countdown heruntertickte, sagte Michaelson.
"Ich konzentrierte mich auf den Monitor", so Michaelson. "Falls der Antrieb hochgeht, ist alles aus." Noch arbeitet man daran, die Telemetriedaten auszuwerten, um die exakte Höhe zu ermitteln. Doch sie erreichte innerhalb von 10 Sekunden eine Geschwindigkeit von 4.200 Meilen/Stunde und so müsste nach den physikalischen Gesetzen eine Höhe von über 70 Meilen erreicht worden sein.
"Wenn man mal die Geschwindigkeit von 4.200 Meilen/Stunde erreicht ist, dann geht die Rakete ins All", sagte Michaelson. Die Federation Aeronautique Internationale in Lausanne, Schweiz überwacht internationale Luftfahrtrekorde, hat aber in diesem Fall keine Kategorie für die entsprechende Leistung. Doch wie Thierry Montigneaux von FAIm verrät, wird sie oftmals eingerichtet, wenn eine solche Leistung erbracht wurde. Er glaube nicht, dass die FAI einen solchen Rekord für einen unbemannten Raketenflug von Amateuren in seinen Archiven hat.
Michaelson gründete CSXT 1998 und brachte dafür Interessierte angefangen bei Lehrern und Studenten, bis zu echten Raketenwissenschaftlern zusammen. 2000 startete man eine Rakete, die 3.205 Meilen/Stunde erreichte bevor eine Windböe eine Finne auf 45.000 Fuß losriss. 2002 startete man einen weiteren versuch, doch nach drei Sekunden brannte der Motor aus und die Rakete explodierte.
Wie wir berichteten bemühen sich auch andere Gruppen um den Schritt ins All, wie die um Burt Rutan die in der letzen Woche eine Höhe von 211.400 Fuß erreichte und damit einen Rekord für die private, bemannte Luftfahrt aufstellte.
Der Start in der Black Rock Desert wurde von der Federal Aviation Administration überwacht. Donn Walker, Sprecher der Federal Aviation Administration, merkte an, dass bereits viele Privatfirmen Raketen gestartet hätten, die Satteliten ausgesetzt hätten. Die CSXT bemüht sich aus reiner Liebhaberei in dem Rennen um das All, habe aber trotzdem den Respekt der Überwacher verdient, so Walker.
"Sie sind sehr entschieden und wissen absolut was sie tun", sagte Walker.
Michaelson, der in mehr als 200 Filmen und TV-Serien dabei war, ist bereits sein ganzes Leben von Raketen besessen. Als junger Mann, besaß er ein mit Raketen angetriebenes Motorrad, dass ihm seinen Spitznamen "The Rocketman" einbrachte. Sein 4-jähriger Sohn hört auf den Namen Buddy Rocketman Michaelson. Sein Sohn nennt sich selbst "Rocketman Buddy" verrät Michaelson. Seine 6-jährige Tochter trägt den Namen Miracle.
Jetzt wo er sein Ziel erreicht hat, plant Michaelson nach Hause nach Minnesota zurückzukehren und den Sommer mit seiner Frau Jodi und den Kindern zu verbringen. Sie planen ein Wohnmobil zu mieten und Alaska zu erkunden. "Ein bisschen angeln", sagte Michaelson.
Quelle: The State
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