Wahrlich, es ist soweit! Er wurde als Meisterwerk angekündigt, als Neudefinition des Genres - die fleischgewordene Revolution des modernen Autorenkinos. Nun ist es soweit: "STAR TREK STARFIRE II - Status: Q" ist da! Zum ersten Mal 1999 veröffentlicht, erreicht euch der Meilenstein der Filmgeschichte jetzt in spektakulärer 480p HDTV Auflösung. Endlich haben die die damaligen Macher den Film via vimeo.com veröffentlicht...
Über den Film:
Wir schreiben Sternzeit... puh... ist ja doch schon einige Jahre her.
Zwei junge Fans der Sternenflotte, so um die 14 Jahre jung, fassen einen mutigen Plan. Ihre Namen: Marco Budweiser und Matthias Mirlach. Ihre Mission: Einen möglichst vollwertigen, ernst zu nehmenden Star Trek Film zu drehen. Schnell gefunden war der Name für das Projekt: Star Trek Starfire. Die U.S.S Starfire - ein Raumschiff der Intrepid-Klasse, eine Filmserie parallel zur ersten Staffel der damals neuen Star Trek-Serie Voyager.
Die Lokalität für Star Trek Starfire I war einfach: Ein Kellerraum bei Matthias. Da sich eine Raumschiffbrücke aber eben nicht aus Bettlaken bauen und ein Film ohne Drehbuch an einem Sommerferientag drehen lässt, war schnell klar: Teil II wird größer, besser und ernsthafter.
Sehr praktisch also, dass Marcos Vater als Fuhrunternehmer eine ordentlich große Garage leer stehen hatte, in die man nicht nur eine Raumschiffsbrücke mit mehreren Metern Diagonale und Höhe bauen konnte, sondern auch genügend Platz davor bot um zu filmen. Und so wurde ein Jahr lang geschraubt, gehämmert, gesägt und genagelt was das Zeug hielt, um eine möglichst echte Kulisse zu schaffen. Die Schaltpulte wurden von Marco in Corel Draw gezeichnet und aufgedruckt - als Hintergrund fungierte schwarze Dachpappe - die Licht bestmöglich verschluckt - die auf ein Holzgestell gespannt wurde. Völlig unerfahren müsste vieles natürlich mehrfach ausprobiert und umgebaut werden. Doch der Vorteil wenn man vom Dorf kommt: Jeder kennt jeden und irgendwie kam man dann doch immer sehr einfach an diverse praktische Materialien, ohne einen Cent zu bezahlen. Dann hieß es noch, sich Uniformen - nach eigenen Vorstellungen - zu schneidern. Parallel arbeitete Matthias mit Elan am Drehbuch, dass eine Art "Best of Star Trek" werden sollte: Zeitreisen, Borg, Q und natürlich die moralische Aussage am Ende des Films. Dabei wurde die Story nicht in klassischer Drehbuchform geschrieben sondern eher als eine Art lange Erzählung - schließlich hatte ja niemand Zeit und Lust, komplexe Textpassagen zu lernen.
Nun fehlte noch das Schauspieler-Gespann. Ralf Plechinger, ein Freund von Marco und Matthias, wurde schnell akquiriert, dazu Claudia und Daniel, Cousine und Cousin von Marco. Als Drehtermin wurden die Sommerferien avisiert, so dass eine komplette Woche zur Verfügung stand, in der von Morgens bis Abends gefilmt wurde. Die Szenen wurden dabei nicht mal chronologisch auf das damals hochmoderne VHS-C Band gebracht, sondern mühsam am Ende per Videorekorder zusammenkopiert. Für die Beleuchtung sorgten ausrangierte Scheinwerfer des Landshuter Stadttheaters, so dass die Arbeiten auch in die Abendstunden hineingehen konnten. Und für die nötige Dramatik in Kampfszenen konnte sogar eine Nebelmaschine geliehen werden.
Die Dreharbeiten verliefen dann trotz der scheinbar großzügigen Planung eher hektisch - schließlich musste man viele Szenen wiederholen, bis sie einigermaßen im Kasten waren. Selbst wenn das Ergebnis gerade in den ersten Minuten Film heute oft lustig wirkt - Versprecher oder plötzliches Lachen lässt sich schließlich kaum vermeiden, wenn man mit 14 seinen ersten "großen" Film dreht. Dennoch kann sich das Ergebnis selbst mit einer Dekade Abstand noch sehen lassen. Dabei wurde vor jeder Szene von Matthias angewiesen, welche Dialoge zu sprechen waren und die Personenregie durchgesprochen. Missverständnisse und auch die eine oder andere hitzige Diskussion blieben dabei nicht aus - insbesondere, weil außer Matthias während den Dreharbeiten niemandem klar war, warum man nun gerade diese Szene dreht, an welcher Stelle im Film sie steht und welche Rolle sie spielt. Im nachhinein fasst ein Wunder, dass der fertig geschnittene Film tatsächlich chronologisch Sinn macht und man dies kaum bemerkt.
Nachdem der Dreh abgeschlossen war - einige Außenszenen im Elternhaus von Marco und dem angelegenen Wald inklusive, schließlich sollte das Bildmaterial ja abwechslungsreich werden - galt es, den Film nachzubearbeiten. Glückliche Fügung, dass eines Tages ein gewisser Daniel Räbiger im Schulbus ein Gespräch über den Film mitbekam und sich anbot, an digitalen Effekten zu arbeiten. Vorkenntnisse waren nicht vorhanden, aber naja, er hatte einen guten Computer und Zeit. Wieso also nicht. Und dann kam die fixe Idee: Der Film soll ins damals noch so neue Internet. So machte sich Daniel Räbiger auf, dem Film eine eigene Webseite zu gestalten. Wer aufmerksam googelt wird auch heute noch das eine oder andere Relikt entdecken.
Dass es nun zehn Jahre später eine neue alte Version des Films gibt sorgt bei uns selbst nicht nur für den ein oder anderen Lacher, sondern erinnert auch an ein unvergleichliches Hobby, dass uns mehrere Jahre viel Spaß brachte. Schließlich ging es nach Star Trek Starfire II noch weiter - Teil III wurde mit noch mehr Aufwand über ein Jahr vorbereitet und von Anfang an auf digitale Nachbereitung konzipiert und gedreht. Allerdings waren wir unserer Zeit damals noch etwas voraus: Die komplexen Effekte ließen sich mit damaligen PC-CPUs und Festplattenkapazitäten noch nicht wirklich realisieren. Morphing - im Script gab es einen Formwandler - ist selbst heutzutage noch eine Herausforderung. Doch das Rohmaterial existiert noch - und wer weiß, was eure Reaktionen auf Star Trek Starfire II bewirken mögen...
Nach über zehn Jahren blickt man mit vielen Emotionen zurück. Mit diesem Film begann www.treknews.de. Eine Reise in die Zukunft die bis heute andauert und noch lange nicht zu Ende ist. Ein herzliches Dankeschön an Alle, die uns dabei begleitet haben.
Das Starfire & treknews.de Team
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Weiteres Material zum Film:
Bearbeitet von DReffects
Quelle: treknews.de
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