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  • X-Men 2: Das Special Teil 2

    "Mutationen sind der Schlüssel..."
    "Mutationen sind der Schlüssel zu unserer Evolution. Sie haben es uns ermöglicht uns von einzelligen Organismen zur komplexesten Spezies auf dem Planeten zu entwickeln. Dieser Prozeß erstereckt sich gewöhnlich über große Zeiträume, aber alle paar Jahrtausende macht die Evolution einen Sprung nach vorne." Taucht mit uns ein in die Welt der X-Men. Das zweite Special zum kommenden Kinostart von X-MEN 2 erzählt euch einige Dinge aus der Handlung und der Einheit der X-Men...



    Regisseur Bryan Singer 


    Patrick Stewart vor Cerebro


    Wolverine & Xavier


    Magnetos Kräfte


    Wolverine greift an


    Xavier und Cyclops


    Storm und Nightcrawler


    Jean Grey & Cyclops


    Magneto und Mystique

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    "Mutationen sind der Schlüssel zu unserer Evolution. Sie haben es uns ermöglicht uns von einzelligen Organismen zur komplexesten Spezies auf dem Planeten zu entwickeln. Dieser Prozeß erstereckt sich gewöhnlich über große Zeiträume, aber alle paar Jahrtausende macht die Evolution einen Sprung nach vorne." Taucht mit uns ein in die Welt der X-Men. Das zweite Special zum kommenden Kinostart von X-MEN 2 erzählt euch einige Dinge aus der Handlung und der Einheit der X-Men - wir wünschen Viel Spaß! 

    Die nächste Generation

    Eine neue Generation von „Nachwuchs-X-Men“ schließt sich den X-Men im Widerstand gegen die von Stryker und Deathstrike ausgehende Gefahr an. „Diesmal sind drei Generationen dabei“, verdeutlicht Singer, „und alle sind bereit, in dieser ‚evolutionären Revolution‘ für ihr Überleben zu kämpfen. Großartigerweise konnten wir da anknüpfen, wo wir bei den älteren X-Men wie Wolverine, Cyclops und Storm aufgehört hatten, doch es machte riesigen Spaß, diese neue Generation einzuführen. Denn da existiert ja noch eine ganze Schule voller begabter Studenten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Die Chance, einige dieser jungen Charaktere auszuloten, bereichert die Story – und eventuell können wir sie dann auch noch in einem nächsten Teil der Saga wieder mit einbauen.“

    Als Besonderheit für die vielen Comics-Fans schufen die Filmemacher, darunter die Drehbuchautoren Dan Harris und Michael Dougherty, zahlreiche Cameos für einige der beliebtesten jungen X-Men aus den Bildergeschichten. So etwa für Colossus, der seinen Körper in Stahl verwandeln kann; Siryn, die durch ihre Schreie markerschütternde Schallwellen aussendet; Kitty Pryde, die durch Wände und Decken gehen kann und die bereits in X-MEN kurz auftauchte; Jubilee, die Feuerwerke beherrscht; Jones, der sein Augenblinzeln wie eine Fernbedienung von TV-Geräten nutzen kann, sowie Artie mit der gespaltenen Zunge.

    Drei der jungen X-Men werden zu vollwertigen Mitgliedern des Teams. Rogue, die erneut von der Oscar®-Gewinnerin Anna Paquin verkörpert wird, fungiert als Herz und Seele der jungen Generation. Weil sie bereits im ersten Leinwandabenteuer der Mutanten Unglaubliches erlebte, hat sie ihren Klassenkameraden einiges voraus. Ebenso wichtig erscheint Rogues Weiterentwicklung in Herzensdingen. „Im ersten Film verliebte sich Rogue in Wolverine - sie fanden zueinander, als er ihr Leben rettete“, erinnert sich Paquin. „Doch in X-MEN 2 kommt es zu einer echten Romanze zwischen ihr und Bobby Drake.“

    „De facto geht die beginnende Liebe der beiden in X-MEN 2 auf Bobbys Flirtversuche mit Rogue in X-MEN zurück. Shawn Ashmore, der erneut seine Rolle aus X-MEN übernimmt, führt Bobbys Gefühle für Rogue und seine Erfahrungen als Mutant auf die eigene Reifung seiner Figur zurück. „Bobby fühlt sich wohler in seiner Haut“, erklärt Ashmore. „Außerdem weiß er sich besser in die X-Men integriert. Seine Gefühle für Rogue nehmen immer mehr Gestalt an. Sie wird an der Schule zu einer Art Rettungsanker – und ihre Liebe wird immer stärker.“

    Als wäre die Liebe zwischen Teenagern nicht schon kompliziert genug, besitzt die Konstellation Rogue und Bobby ihre ganz eigenen Herausforderungen. „Rogue hat das ‚Problem‘“, verdeutlicht Anna Paquin, „dass sie dir die Energie entzieht und dich richtig verletzen kann, sobald sie dich berührt. Wie drückt so jemand seine Zuneigung aus? Die Klärung dieser Frage hat mir wirklich Spaß gemacht.“ Während Iceman und Rogue eher im Team arbeiten, legt Pyro, ein Neuzugang bei den X-Men, eine verstörtere, gefühlskalte und aufsässigere Haltung an den Tag. Pyros mächtige Fähigkeiten im Umgang mit Feuer entwickeln sich sehr schnell, sie drohen sein Entscheidungsvermögen und den Glauben an die Philosophie der X-Men zu trüben. 

    „Ich empfinde Pyro und Wolverine als sehr ähnlich“, erzählt Aaron Stanford, der bereits in TADPOLE (2001) Publikum wie Kritik begeisterte und das Interesse der X-MEN 2-Filmemacher weckte. „Im Grunde genommen rebellieren beide und haben kein Interesse an einer Anpassung an die Gesellschaft, egal ob es die Gesellschaft innerhalb Xaviers Schule betrifft oder die in der realen Welt. Pyro hegt einen großen Groll gegen den Rest der Menschheit und trägt einen potenziell gefährlichen inneren Konflikt aus.“

    Die X-MEN (wieder-)vereint

    Bryan Singer, die Produzenten Lauren Shuler Donner und Ralph Winter sowie das Studio waren sehr froh, dass alle Hauptdarsteller aus X-MEN an das Set von X-MEN 2 zurückkehrten. Hugh Jackman avancierte zum Superstar, nachdem er kurzfristig die Rolle des Wolverine in X-MEN für sich beanspruchen konnte. Erneut bildet er auf der Suche nach seiner Vergangenheit und seinem gefährlichen inneren Konflikt eine der treibenden Figuren des X-Men-Mythos. Jackman genoss offenbar den Part des Wolverine beim zweiten Mal sogar noch mehr als zuvor. 

    „Oh Mann, das war super“, schwärmt der Schauspieler. „Wolverine kommt dem Geheimnis um seine Herkunft immer näher ... Die Puzzlestücke fügen sich zusammen ... Immer mehr Informationen stehen ihm zur Verfügung. Weil er aber gleichzeitig mehr Alpträume und Gedächtnisblitze durchlebt, werden auch seine seelischen Qualen immer stärker. Er versucht seine Emotionen zu unterdrücken, doch er wird immer missmutiger und wütender. Plötzlich brechen die Gefühle aus ihm heraus und dann ... Habt Acht, wenn es soweit ist.“

    „Gegen Ende des Films hat er eine ziemlich genaue Vorstellung von seinem Vorleben. Die Verantwortlichen können sich auf seine Vergeltung gefasst machen.“

    Wolverine fühlt sich immer mehr zu Jean Grey hingezogen, während die zarten Bande der beiden aus X-MEN in X-MEN 2 weiter gefestigt werden. „Es verbindet sie mehr als nur Zuneigung zueinander“, erklärt Famke Janssen, die erneut die schöne Telepathin verkörpert. „Ihre Beziehung wächst über die sexuelle Attraktivität, auf die in X-MEN angespielt wurde, hinaus.“ Zugleich muss sich Jean aber mit Problemen herumschlagen, die durch ihre Fähigkeiten ausgelöst werden. „Ihre Erfahrungen, die sie in X-MEN auf Liberty Island machen musste, haben sie verändert. Wie genau, erfahren wir in X-MEN 2“, verrät Janssen. 

    Jean hat sich in einem Dreicksverhältnis zwischen Wolverine und ihrem langjährigen Verlobten Scott Summers alias Cyclops verstrickt, der in X-MEN 2 immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Seit langem flogen die Funken zwischen den dreien, doch in diesem Film sind sie zu einem Feuer geworden“, verdeutlicht James Marsden, der erneut den Helden mit dem Visier spielt. „Doch was auch immer zwischen Jean und Wolverine passiert, man hat immer den Eindruck, sie und Scott würden alles füreinander tun – und dass sie unzertrennlich sind.“

    In der Tat legt der neueste X-Men-Film mehr Wert auf romantische Aspekte. „X-MEN 2 ist wesentlich romantischer als sein Vorgänger“, erklärt Bryan Singer. „In X-MEN haben die Figuren sozusagen nur die Telefonnummern ausgetauscht, diesmal gehen sie miteinander aus“, schmunzelt der Regisseur.

    Selbst die blauhäutige Metamorphin Mystique, erneut verkörpert von Rebecca Romijn-Stamos, zeigt ihre verführerische Seite. „Sie wirkt in diesem Abenteuer viel erotischer“, verdeutlicht Romijn-Stamos. „Und sie versucht ihre Transformationsfähigkeiten zur Befriedigung ihrer eigenen körperlichen Bedürfnisse zu nutzen.“

    „Gleichzeitig darf Mystique aber auch ihren Humor zeigen – und ihre Wut“, fügt Romijn-Stamos hinzu. „Als Mystique gefragt wird, warum sie denn ihren verstörenden Look beibehält, obwohl sie sich doch in jeden anderen Menschen verwandeln könnte, antwortet sie viel sagend: „Weil ich es nicht müssen sollte.“ Die Darstellerin wusste die Fortschritte in der Make-up-Technik zu schätzen, die ihre Zeit in der Maske von acht auf immer noch ermüdende fünf Stunden reduzierten. Außerdem durfte sie in einer Schlüsselszene mehr oder weniger als sie selbst – ohne blaue Haut – erscheinen.

    Auch Halle Berrys Figur Storm unterläuft einige Entwicklungen – und erhält, ebenso wie Famke Janssens Jean Grey, einen neuen Haarschnitt. Laut der Oscar®-Gewinnerin, die ihre Drehzeit für X-MEN 2 unterbrach, um die Statue für MONSTER’S BALL („Monster’s Ball“, 2001) entgegenzunehmen, hat Storm im neuen Film wesentlich mehr zu tun. „Das Publikum wird etwas mehr über Storm erfahren. Sie wirkt aggressiver und vertritt ihre Meinung diesmal viel deutlicher.“

    Über die erneute Zusammenarbeit mit ihren X-MEN-Gefährten freute sich Berry besonders. „X-MEN 2 ermöglichte es uns, da weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten“, strahlt sie. „Das machte einen Großteil des Vergnügens bei diesen Dreharbeiten aus.“

    Wie Berry kehrte auch Patrick Stewart alias Professor Charles Xavier an das vergrößerte und vielfältigere Set von X-MEN 2 zurück. Er ist überzeugt, dass X-MEN 2 noch mehr den Nerv des Publikums treffen wird als sein Vorgänger.

    „Wenn man einen Stoff nimmt, der bereits existiert und derart geliebt wird“, erklärt Stewart, „dann wird mit großer Ernsthaftigkeit daran gearbeitet, die Qualität der Vorlage zu bewahren. Bei einem Drehbuch über die X-Men und ihre Welt kann man die Geschehnisse nicht ironisch oder scherzhaft beschreiben, um sich darüber lustig zu machen. Das Wesen ... das Herz ... der Original-Comics muss das Hauptaugenmerk bleiben und das haben Bryan Singer, die Autoren und das Studio getreu befolgt.“

    „Die kreative Ausschmückung und Erweiterung bei diesem zweiten Film haben mich begeistert“, schwärmt Stewart. „Wie sie der Geschichte eine neue Dimension gegeben und Perspektiven verändert haben, empfinde ich als wegweisend. Das Publikum wird nach mehr verlangen.“

    Wie auch „Star Trek“-Veteran Stewart ist Ian McKellen das Gefühl nicht fremd, einen Charakter in einer erfolgreichen Serie zu verkörpern. „Der Erfolg des ersten Abenteuers gab uns viel Selbstvertrauen“, verdeutlicht McKellen, „denn wir fühlten uns wie eine Familie, die sich vor und hinter der Kamera zu einem Treffen versammelt. Wir alle erkannten aber, dass der Film von allem mehr enthielt ... mehr Charaktere, mehr Action und einen wendungsreicheren Plot.“

    McKellen hält die Qualität des Skripts und die Ausarbeitung der Figuren für essenziell bei Film-Fortsetzungen. „Charaktere wie Magneto und Gandalf (aus THE LORD OF THE RINGS; „Der Herr der Ringe“, 2001 – 2003) besitzen spezielle Fähigkeiten, die für den Plot notwendig sind. Für einen Darsteller sind das jedoch nicht notwendigerweise die interessantesten Aspekte eines Charakters. Das Innenleben der Charaktere, dessen Stärken und dessen Probleme im Umgang mit anderen Menschen bereichern die Aussage von Filmen. Ich glaube an Magneto“, gesteht McKellen. „Er ist ein Mann mit einer Vergangenheit, einem handfesten Dilemma und einem Grund für seine Existenz. Deshalb mag ich ihn auch so gerne.“

    Eine der weniger leichteren, nichtsdestotrotz wichtigen Entscheidungen trafen die Produzenten bei der Wahl des Drehortes. 1999 verbrachte die Produktion von X-MEN fünf Monate an der Location in Toronto. Dieses Mal jedoch waren sich die Filmemacher einig, dass es sinnvoller wäre, das Projekt in Vancouver zu realisieren. „Wir entschieden uns für Vancouver, weil es mehr Platz zur Unterbringung unserer wahrhaft gigantischen Kulissen bot. Außerdem brauchten wir Schnee – viel Schnee – für den dritten Akt“, verrät Produzent Ralph Winter. „Die kanadischen Rockys sind auch nicht so weit von Vancouver entfernt und das kam uns sehr gelegen.“ Winter führt darüber hinaus die größere Nähe zu Los Angeles als wichtiges Kriterium an. 

    Die Filmarbeiten begannen in Victoria, der Provinzhauptstadt von British Columbia, wo das Hatley House an der Royal Roads University Professor Xaviers Villa beherbergte. Obwohl auch zahlreiche echte Locations in und um Vancouver zum Einsatz kamen, wurde meist in den Vancouver Film Studios und den Mammoth Studios gedreht, einem ehemaligen Sears Kaufhaus, das die Produktion zum größten Filmstudio Nordamerikas umbauen ließ. Tatsächlich hatte X-MEN 2 nicht nur das größte Produktionsbudget, das je bei Filmarbeiten in Kanada zur Verfügung stand, auch die Kulissen waren die größten in Sachen Masse, Zeitaufwand, Personal und Studiofläche.

    Ein Großteil dieser Verantwortung lastete auf den Schultern von Produktionsdesigner Guy Hendrix Dyas, der neu zum Team von X-MEN 2 stieß. Dyas beaufsichtigte den Entwurf und den Bau von zwanzig aufwändigen Kulissen. „Wir durften die wunderbaren Arbeiten, wie etwa die blauen Wände im Keller von Xaviers Villa und natürlich das großartige Cerebro, wieder verwenden, die ja beide vom X-MEN-Produktionsdesigner John Myhre entworfen wurden“, erklärt Dyas. „Der Design-Prozess war um vieles einfacher als bei X-MEN, denn vieles ist ja schon im ersten Teil festgelegt worden.“

    Bei der Entwicklung des Looks von X-MEN 2 fertigte der frühere Illustrator Dyas persönlich mehr als 2.000 Zeichnungen an, die von einfachen Bleistiftskizzen bis hin zu voll durchgerechneten Photoshop-Dateien reichten. „Bryan wollte, dass ich ihm mehr räumliche Tiefe zur Verfügung stelle“, erinnert sich Dyas. „Er versuchte auch die Außenaufnahmen von X-MEN 2 zu vergrößern, größere Maßstäbe anzuwenden und weiter Ausblicke zu erzielen. Der Look des Films sollte die Ausweitung der Geschichte widerspiegeln. X-MEN 2 sollte größer wirken und gleichzeitig visuell imposanter. Man will ja schließlich nicht in einem Film sitzen, der einem den Eindruck vermittelt, man sei an derselben Stelle wie vor drei Jahren.“

    Dyas wollte, X-MEN 2 mit einer großen ästhetischen Vielfalt ausstatten, und variierte deshalb Stile, die von klassisch bis zu modern und High Tech reichten und sogar echte 30er-Jahre-Architektur mit einbanden. Der Film wirkt anspruchsvoller, zugleich aber auch Comic-mäßiger als sein Vorgänger. Er zeigt kontrastreicheres Licht und aufwändigere Kamerawinkel. Dyas Entwürfe öffneten die Welt der X-Men, die von gepflegten italienischen Gärten über unwirtliche Landschaften bis hin zu verfallender Architektur alle Fassetten umspannt. „Alle paar Minuten befindet man sich in einer neuen Umgebung“, fährt Dyas fort. „Dabei lernt man neue Teile der X-Mansion kennen, wie auch den X-Jet und bislang in der Saga noch nie gesehene Orte.“

    Zu Dyas’ Kreationen zählt auch eine verlassene Kirche im gotischen Stil, ein Wissenschaftsmuseum mit gläsernen Wänden, das in Vancouvers Plaza of Nations gedreht wurde, detailgenaue Duplikate von Dinosaurierknochen, ein klassisches viktorianisches Herrenhaus sowie Strykers Stützpunkt, ein bunkerartiges Gebäude aus Beton, direkt unterhalb eines Dammes am Alkali Lake gelegen.

    Strykers Stützpunkt, zu dem auch ein drei Stockwerke hohes Wasserüberlaufbecken gehört, nahm allein mehr als die Hälfte der 60.000 Quadratmeter großen Fläche in den Mammoth Studios ein. Die Produktion verlegte knapp 100 Kilometer Elektrokabel so durch das riesige Areal, dass Chefkameramann Newton Thomas Sigel, ein weiterer Veteran von X-MEN, jeden Teil der Kulisse in kürzester Zeit ausleuchten konnte. „Obwohl es ein extravagantes Unternehmen war, machte es aus Zeitgründen einfach Sinn“, erklärt Produzent Ralph Winter. 

    In der Kulisse von Strykers Basis winden sich dunkle, Verlies-artige Gänge. Der Bunker wirkt, als entstamme er einem Horrorkabinett und an seinem Ende befindet sich der gefürchtete „Augmentation Room“, in dem Stryker seine Experimente an Mutanten – einst auch Wolverine – durchführt. „Wir haben den Beton etwas verwittern lassen“, erklärt Dyas. „Ich wollte den Horror des Ganzen noch durch die Verwendung gefliester dunkler Räume verstärken, die einst vom Wasser beschädigt und nun dem Verrotten überlassen werden. Man konnte den Schimmel und den Verfall förmlich riechen, sobald man das Set betrat.“

    Im Gegensatz dazu wirkt Magnetos Plastikgefängnis sauber, klar und zeitgemäß. „Darin gibt es kein Gramm Metall“, verrät Dyas. „Selbst die Überwachungskameras, die wir entwarfen, bestehen aus transparentem Kunststoff.“

    Dyas und sein Team kreierten auch einige Räume des Weißen Hauses, darunter eine überdimensionierte Kopie des Oval Office, mitsamt einer exakten Kopie des neuen Teppichs, den die derzeitige First Lady entworfen hat. Die Kronleuchter wurden per Hand gefertigt, die vielen echt wirkenden Gemälde, darunter Porträts der früheren Präsidenten und First Ladys, sind Drucke, die nachbearbeitet wurden, um wie Ölgemälde zu wirken. „Auf die Kopie des Präsidentenschreibtisches verwendeten wir besonders viel Mühe“, erinnert sich Dyas. „Die Verzierung an der Stirnseite wurde aus Ton nachgeformt. Es brauchte zwei Monate harter Arbeit, um diesen aufwändigen Tisch zu schaffen.“

    Eine der neuen Kreationen, auf die Dyas besonders gespannt wartete, war der X-Jet, der auch zu den beliebtesten „X-Otikas“ der Fans zählt. Eine neue und verbesserte Version des Fluggeräts wurde benötigt, denn mehr Actionszenen als im alten Film spielen in diesem Düsenjet. Neben der Verlängerung von 18 auf knapp 26 Meter bekam das Gefährt außerdem einen stromlinienförmigen neuen Look. Der Jet besteht nun aus drei Komponenten, dem vergrößerten Cockpit, dem Mittelteil, das mit mehr Sitzen bestückt und einem Umkleideraum ausgestattet wurde, sowie der hinteren Ladefläche, die auch die Treppe beherbergt. „Viele Leute betreten und verlassen den Jet“, verdeutlicht Dyas. „Deshalb mussten wir ihn diesen Anforderungen anpassen – sowie natürlich dem Filmgerät, das ja auch noch Platz finden musste. Ich bin mit dem Ergebnis des X-Jets äußerst zufrieden und ich hoffe, den Zuschauern gefällt er auch.“

    Dyas empfand diebischen Spaß beim Verstecken beinahe unsichtbarer X-Buchstaben auf dem Set – auf Vorhängen, im X-Jet, in einem Museum. „Das war ja eigentlich Bryans Idee“, gibt Dyas zu. „Doch wir glauben, auch das Publikum wird beim Suchen der X seinen Spaß haben. Wir veranstalten sozusagen die X-Men-Version von ,Where’s Waldo?‘.“ Darüber hinaus modernisierte Dyas auch Cyclops’ Visier und entfernte die Ohrenschützer-artigen Kopfhörer.

    Das größere Umfeld von X-MEN 2 erforderte auch aufwändigere Spezialeffekte, die erneut von Michael Fink, dem Visual Effects Supervisor, verantwortet wurden. Ein Großteil von Finks Energie wurde auf den dritten Akt verwendet, wo, wie er bemerkt, beinahe jeder Schnitt einen Special Effect enthält. Bombastische digitale Zaubereien wurden auch in die Szenen eingebaut, in denen der X-Jet von Boston in die schneebedeckten Berge von Colorado fliegt und dabei in einen Luftkampf verwickelt wird. Auch die Sequenzen im Cerebro dem wahrscheinlich bestgehüteten Geheimnis der Story – sowie Nightcrawlers „BAMPF!“s erforderten das Know-how der Computerzauberer. „Wenn sich Nightcrawler durch schiere Willenskraft von einem Fleck zum anderen „beamt“, wird er von unseren Effekten begleitet, die so wirken, als löse er sich dreidimensional auf und materialisiere sich an einem anderen Ort wieder“, verdeutlicht Fink.

    Gordon Smith, der Leiter des Make-up-Departments, entwarf Nightcrawlers Look und setzte ihn um. Smith, der bereits Mystiques atemberaubendes Make-up für den ersten Teil geschaffen hatte, kümmerte sich auch um Nightcrawlers Körperanhänge, so etwa seinen Greifschwanz. Er erklärt, dass der Schwanz im Film eine Kombination aus verschiedenen echten Teilen und einem Computer-generierten Anhang sei, den wiederum Michael Fink kreiert hat.

    Nach viereinhalb Monaten in einem trockenen Rekordsommer in Vancouver beendete die Produktion die Hauptfilmarbeiten mit einem sechstägigen Dreh in den kanadischen Rockys in der Nähe von Kananaskis, Alberta. Von ihrem Quartier, der luxuriösen Ferienanlage, die auch den letztjährigen G-8-Gipfel beherbergt hatte, fuhr der 225-Mann starke Tross täglich eineinhalb Stunden zu einer entlegenen Location im Peter Lougheed Provincial Park. 

    Der Alkali Lake ist in Wahrheit eine Berglichtung zwischen dem Upper Kananaskis Lake und dem Lower Kananaskis Lake. Dies ist zwar eine der malerischsten Landschaften Nordamerikas, zugleich aber auch die raue Heimat für Rocky-Mountain-Schafe, Schwarzbären, Wölfe, Kojoten, Füchse, Rotwild und Elche. Mit seinen rund 2.000 Höhenmetern und seiner Lage zwischen den beiden Seen ist der Ort auch ein natürlicher Windkanal. Mannschaft und Schauspieler trotzten starken Winden von 90 km/h, Böen von bis zu 130 km/h und eisigen Temperaturen. Wie ein cleveres Teammitglied trocken bemerkte: „Das ist Wolverines Heimat.“

    Während sich das Team täglich durch die manchmal chaotische Herausforderung kämpfte, X-MEN 2 „größer und besser“ zu machen, breitete sich aber auch ein Gefühl der Vertrautheit und der Zuversicht auf dem Set aus. Obwohl inzwischen drei Jahre seit Start des ersten Films ins Land gegangen waren, erzählt Singer, habe jeder sofort in seine Rolle zurückgefunden. „Es herrschte eine Zuversicht, wie sie nur aus gegenseitigem Vertrauen und Vertrautheit entsteht“, schwärmt der Regisseur. „Ich denke, wir haben uns diesmal gegenseitig noch viel wohler miteinander gefühlt. Natürlich hatten wir deswegen auch viel mehr Spaß.“

    „Wir sind hier, haben es geschafft und waren erfolgreich“, stellt Patrick Stewart fest. „Ich bin sicher, die Fans und auch die anderen Kinogänger werden den Quantensprung zu schätzen wissen, den wir mit dem zweiten Film geschafft haben.“

    Hugh Jackman bezeichnet die Chance einer Nachfolgeproduktion als puren „Luxus“. „Im Film bekommt man ja selten die Chance, seine Figur vom ersten Drehtag an so gut zu kennen“, erklärt Jackman. „Bei X-MEN 2 konnten wir jedoch vom ersten Take an unsere Rollen mit viel Vertrauen auf den Punkt spielen ... Vertrauen in die eigenen Schauspielfähigkeiten, aber auch Vertrauen in die Vision und den Stil des Films.“

    Regisseur Singer erinnert sich mit offensichtlichem Wehmut an Jackman und den Rest seines zurückgekehrten Ensembles. „Ich denke immer wieder daran, dass man einfach ins Küchenzelt gehen konnte“, schwärmt Singer, „und da sah ich dann Patrick, wie er mit Ian aß, oder Hugh im Gespräch mit Halle und Anna oder Rebecca und Famke, wie sie über Jimmy Marsden lachten, der mich wieder einmal nachmachte. Es ist ein tolles, erstaunliches und unvergessliches Gefühl. Ich fand es sehr cool, alle meine Superhelden miteinander herumhängen zu sehen.“

    „Die Arbeit am ersten X-MEN-Film versorgte mich mit unermesslichen Erfahrungen und die Reaktionen darauf machten mich glücklich. Doch nach dem Dreh von X-MEN 2 kommt mir X-MEN beinahe wie eine Preview für X-MEN 2 vor“, lächelt er.

    Die Filmkritik zu 'X-MEN 2' gibt es für Euch einen Tag vor dem Kinostart am Mittwoche den 30.04.2003.
    Teil 1 unseres Specials könnt ihr hier nachlesen.


    Quelle: treknews.de

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