Schock für alle Liebhaber von Fanfilmen und -Fiction, Conventions und Trekdinnern. Paramount ist, wie in den frühen 90er Jahren, wieder auf dem Kriegspfad. Der Viacom Konzern hat am vergangenen Freitag am State of Missouri Department of Justice in einer 365-seitigen Anklageschrift mit einem auf 329 Millionen US Dollar (ca. 246,8 Mio Euro) bezifferten Streitwert Klage gegen das Filmstudio Warner Bros. aufgrund unlizenzierter Verwendung des patentierten Spock-Zeichens in der Werbekampagne zum Film 'V for Vendetta' erhoben. Hierbei ist das im Konzernkonglomerat Time Warner befindliche Studio nicht das einzige Ziel der Rechtsanwälte von Paramount. Unter Anderem stehen Firmen wie Tommy Hilfiger (V-Ausschnitt bei Girlie-Tops) und als prominente Opfer in Deutschland die R+V Versicherungsgruppe sowie Volkswagen (beide Verwendung des V-Zeichens im Logo) in den Klagelisten.
In einer ersten Reaktion der US-Medien bezeichnete die New York Times das Vorhaben als eine "der Wirtschaft unwürdige Offenbarung der Gier und Pedanterie", während die Washington Post zwar ebenfalls die Unsinnigkeit kommentierte, den Klagen allerdings wegen der international unsicheren Rechtslage und einem relativ neuen EU-Abkommen mit den Gerichtshöfen der vereinigten Staaten durchaus Teilerfolge einräumte.
Sofern Viacom auch nur in einer Instanz eine Verurteilung erringen kann, hat dies schwerwiegende Folgen und kann weitere, rechtsbewehrte (in erster Instanz unanfechtbare) Klagen nach sich ziehen. Analysten sehen hier auch Geldstrafen gegen Länder wie Bosnien-Herzegowina, welches ein symbolisiertes V in der Landesflagge trägt, sowie die Schließung zahlreicher Kulturgüter. Besonders bedroht scheinen unter Anderem die Besichtigungsmöglichkeiten der Anwesen des verstorbenen Heinrich V., dem letzten Herrscher der Salier, der Aufgrund seiner historischen Bezeichnung (ebenfalls ein Spock-Zeichen ähnliches V) und dessen Allgegenwärtigkeit, bereits auf der Klageliste von Paramount stehen könnte.
Sieht man sich die Geschichte des Umgangs Paramounts mit den Fans an so wird einem klar: hier scheint man nur auf eine Chance gewartet zu haben. Anfang und Mitte der 90er Jahre erhielten zahlreiche Webmaster von Hobby-Webseiten Unterlassungs- und Schadensersatzforderungen aus dem damaligen Konzern. Sollte dieses harsche Vorgehen gegen Mitbewerber und Fanseiten einen erneuten Anfang finden, steht auch diese Webseite vor dem Aus. Wir halten euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.
Quelle: treknews.de
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