-
1x08 - Si Vis Pacem, Para Bellum
-
User-Rating (0 Stimmen)
-
Aufrufe
3340 -
Kommentare
0 -
Von Daniel Räbiger
Episoden-Nummer: 8 Produktions-Nummer: 108 US-Erstausstrahlung: 05.11.2017 Deutsche Erstausstrahlung: 06.11.2017Die Crew der Discovery hat die Aufgabe auf einem unerforschten Planeten eine Kommunikationsplattform in Betrieb zu nehmen, die der Föderation im Krieg gegen die Klingonen helfen soll. Episodenkritik (Achtung: Spoiler)
ZitatBlau, blau, blau sind alle meine Kleider,
blau, blau, blau ist alles was ich hab.
Darum lieb ich alles was so blau ist,
weil mein Schatz ein Matrose ist.In Falle von Discovery 1x08 ist der Matrose Lt. Ash Tyler und blau ist so ziemlich alles andere. Uniformen, Lens-Flares, Nebel, Außerirdische und sogar die teils technisch schlecht von Grün auf Blau eingefärbten Bäume auf der ersten fremden Welt die die Crew der U.S.S. Discovery NCC 1031 erforschen darf. Doch dazu später mehr.
Aus der Feder von Kirsten Beyer, die vielen durch Ihre Voyager Relaunch Bücher bekannt sein dürfte stammt eine Episode, die sich sehr bemüht eine Vielzahl von Dingen unter einen Hut zu bringen: Die Rahmenhandlung um den Krieg mit den Klingonen, eine kleine Love-Story, eine Charakter-Studie sowie eine ganz klassische Star Trek Story mit einer fremden Welt und einer neuen Lebensform.
Der Autorin gelingt der Balance-Akt eigentlich ganz gut - nur habe ich langsam den Eindruck, dass seitens CBS/Netflix eine gewisse Mindestvorgabe von Action-Minuten pro Episode vertraglich festgelegt ist. Sowohl Intro als auch Nebenplot auf dem Klingonischen Zerstörer lenkten mehr ab und wären für sich selbst schon eine eigene Episode wert gewesen. So bleiben für das Erforschen auf Planeten Pahvo nur sehr wenige Minuten übrig die dann fast schon gehetzt wirken, da dort doch einiges passiert:
Burnham und Ash kommen sich näher, Saru entdeckt sein wahres Ich und baut mal nebenbei den Wortschats für eine neue Lebensform zusammen. Das war inhaltlich alles prima, kam mir nur einen Tick zu flott vor. Die Inhalte dieser Episode auf zwei verteilt wäre deutlich besser gewesen.
Zusätzlich dazu gibts dann auch noch einen Nebenblot mit Tilly und Stamets, der ihr - warum auch immer - seine ganz persönlichen Dinge offenbar. Zwischen den Discovery Episoden passiert leider sehr viel im Off, das sich der Zuschauer erst zusammenreimen darf. Dies war schon in manch anderen Episode so und bringt für mich manches Unverständnis zur Charakter-Entwicklung. Insbesondere Tilly, die bisher eher mädchenhaft-naiv und unerfahren präsentiert wurde nahm in 1x08 eine ganz andere Rolle ein.
Captain Lorca durfte in einigen kurzen Momenten zeigen, wie die Figur am besten funktioniert: als kühler Stratege führt er das Schiff in der Schlacht zu Beginn zur Verteidigung der USS Gagarin. Als er verliert reagiert er gelassen und bestimmt. Das war klasse und ein wichtiges Fragment für seine Figur. Allerdings bezog seine Figur allein dadurch Stärke, dass er die anderen Crewmitglieder schroff kommandierte und so als unterlegen abstempelte. Dies gelang in Voyager deutlich Besser. Janeway war nie die Starke weil die Crew um Sie ständig auf Ihre Befehle angewiesen war. Janeway war durch Ihre Charakterzüge und im Team ein prima Captain.
Die Wandlung von Saru auf Pahvo kam schnell - sehr schnell. Klar, wenn nur 45 Minuten zur Verfügung stehen wohl kaum anders machbar. Ich fand den Ansatz klasse, die Ruhe und den Frieden als eine Art Droge zu zeigen. Stichwort Droge: optisch driftet Discovery mehr und mehr zum Aquarell-Malwettbewerb der Klasse 5C ab. Viele Fans sind mit den Klingonen unzufrieden, viele ebenfalls mit der fast schon PC-Spiel-artigen Optik der Weltraumaufnahmen. Ich hoffe sehr, dass die Produzenten hier mit Staffel 2 das Team wechseln oder zumindest starke Anpassungen vornehmen.
So toll die Raumschlacht auch hätte sein können: gesehen hahb ich nix davon vor lauter Gewackel, Geblitze und Lensflares. Dass dann auch noch quasi jede einzelne Aufnahme derart grauenhaft Farbkorrigiert war, dass man meinen könnte der LSD-Trip von Saru wäre auf den Cutter übergegangen war nur das Tüpfelchen auf der Leinwand. Farbintensität ist was schönes. Bei Monet und Van Gogh. Insgesamt ist Star Trek: Discovery optisch extrem schwach und erinnert mich tatsächlich an vielen Stellen an den "großartigen" Scifinews.DE Trailer den wir mal gedreht haben. Im Wohnzimmer vor nem Greenscreen und dann auf das Material so viele Effekte geschmissen haben, dass es auf den ersten Blick annehmbar aussieht.
Mir ist reichlich unklar, wo hier das Budget hingeht. In das komische Zelt auf dem Planeten kanns nicht gegangen sein. Gut, letztendlich kommts auf den Inhalt an, aber das wirkt inzwischen sehr störend. Ich gebe hier einfach mal den ständigen Team-Wechseln und Verschiebungen in der Vorproduktionsphase die Schuld. Das wird hoffentlich bald besser.
Abgesehen davon wars eine angenehme Folge: Der Druck des Kriegs mit den Klingonen war den Figuren deutlich anzumerken, der innere Konflikt in Bezug auf die oberste Direktive war sehr gut eingebaut. Nicht umsonst bezeichnet man Autorin Beyer als die "Canon-Wächterin".
Fazit und Wertung
Daniel Räbiger meint:
"Wenn du Frieden willst, bereite Krieg vor" bringt viele Handlungsstränge zusammen und führt alle relevanten Stories passend fort. Einzig die schwache optische Inszenierung und die Hektische Erdzählweise schwingen hier negativ mit. Gute Folge!3/5GesamtwertungAction: 4 Spannung: 1 Humor: 1 Anspruch: 2 Kontinuität: 4 Figuren: 3 Erotik: 1Bearbeitet von Daniel Räbiger
-
User-Reviews
-
Aufrufe
3340 -
Kommentare
0 -
Von Daniel Räbiger (bearbeitet) am
Benutzer-Feedback
-
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden