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2x11 - Perpetual Infinity
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Von Daniel Räbiger
Episoden-Nummer: 11 Produktions-Nummer: 26 US-Erstausstrahlung: 28.03.2019 Deutsche Erstausstrahlung: 30.03.2019Die Sternenflotte will die KI-Control davon abhalten, die Sphärendaten für sich zu gewinnen. Doch dieses Vorgehen zieht verheerende Konsequenzen nach sich. Episodenkritik (Achtung: Spoiler)
ZitatSein Blick ist vom Vorübergehn der Sterne
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Sterne gäbe
und hinter tausend Sternen keine Welt.Der schnelle Kamera-Flug mit harten Schnitten,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf - dann geht eine Episode hinein,
geht durch der Glieder angespannter Totenstille -
und hört im Herzen auf zu sein.R. Rilke über Star Trek: Discovery (ca. 1902/1903)
Ähnlich wie es um den titelgebenden Panther in Rilkes obigem Kurzgedicht gefangen hinter Gittern steht, steht es auch um die Quintessenz von Star Trek im Zentrum dessen, was Star Trek: Discovery mit dem einst edlen und mächtigen Gut macht. Gefangen im Korsett der zeitlichen Ansiedlung und den immer verworreneren Ausgangslagen der bisherigen Episoden kämpft jeder Funke einer Idee ums blanke Überleben während eine wilde Kamera kreisend um sie herumgewirbelt wird.
Ganz wie beim Panther, der, gefangen in der Ménagerie du Jardin des Plantes langsam aber sicher gebrochen wurde und ist, dürfte es vielen Zuschauern mittlerweile gehen. Manchmal rafft man sich auf, schaltet den TV Aparillo an, empfängt die audiovisuellen Eindrücke - doch sie verpuffen wirkungslos im Herzen. So auch für 2x11 - Perpetual Infinity.
Michael Burnham trifft nach ihrem quasi relativ qualvollem Leben endlich auf Ihre für tot geglaubte Mutter. Die Umstände dessen sind allerdings derart obskur, dass Discovery mehr und mehr zur Parodie seiner selbst verkommt. Das liegt eventuell auch daran, dass Burnham mittlerweile für gefühle 100 Episoden lang alle paar Minuten Heul- und Weinkrämpfe vollführt. Eine Endlosschleife, deren ständige Wiederholung nichts besser sondern nur schlechter macht.
Ich kann das ganze ohnehin nicht mehr ernst nehmen. Technobabbel war in der Vergangenheit immer wieder ein Quell der Belustigung, wenn Star Trek oder andere SciFi Serien versuchten Dinge zu erklären, die nicht erklärbar sind. Der kleine aber feine Unterschied war bislang bei Star Trek (zumindest oftmals), dass das Zeuch im Gesamtkontext und -Universum "Sinn" ergab. Etablierte Regeln und so.
Die Molekularsymplexion über trivialkomplexive Plasmakonvergenzen waren mehr oder weniger schon immer das Gleiche wie spezifische Kausalalgorithmen, die in Reihe gehen mit der Modularfrequenzsynthese. Am besten aber man schaut einfach noch mal rein:
Nun die Autoren so bei Discovery:
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Unbegrenzter Speicherplatz und unendliche Quanten-Prozessorkapazitäten
- Der feuchte Traum von Intel und AMD
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"Vulkanische Logik gepaart mit menschlichen Emotionen ermöglichen es Spock, meine Existenz zu begreifen. Und seine Dyslexie ermöglicht ihm den Umgang mit den Effekten der atemporalen Dysplasie."
- ACHSOOOOOOOOOOOOOOOOOO!
Es muss für die Autoren in der Tat schon regelrecht schwer sein eine solches Maß an Humbug zu kreieren. Hut ab davor. Man sollte aber halt auf keinen Fall die Phrasensynchronisation per Protonenhüllkurve des Antisub-konjunktiven Schnellspulautomatik des oszillierenden Falls-R-Modulkompressors integrieren. Aber das weiß ja nun echt jeder. Junge, echt jetzt.
Je weiter man diese Episode schaut, desto absurder wird es. Stamets ist aus heiterem Himmel Experte für dunkle Materie (ja, wer ists denn nicht...), die geile Zeitmaschine wird natürlich im Wohnzimmer neben der Küche gebaut und überhaupt: Baut man geheime Zeitmaschinen nicht irgendwie mit... hmmm... sagen wir mal "Schutz" und einem Team?
Einfach mal ausgeBORGt
Für die KI Control läufts offenbar nicht ganz so gut. Darum hilft Leland und fesselt sich selbst an einen Stuhl. Praktisch!
Ebenfalls praktisch: Die KI, die sich bisher ein reines Computerprogramm darstellte, hatte offenbar noch Zeit um in Nanotechnologie zu investieren und eine fliegende Drone zu bauen (mit wessen Händen eigentlich?) die Nanobots verabreicht und aus Leland so den... ersten Borg(?) macht.
Die gesamte Szene ist auch total überflüssig. Warum sollte die KI Leland vor der Infizierung mit Nanobots überhaupt als Hologramm erscheinen und ein Gespräch führen? Es dient keinerlei taktischem Zweck. Auch dramaturgisch wäre es wesentlich effektiver gewesen, die Umwandlung zum Borg erst einmal dem Zuschauer gegenüber geheim zu halten - so hätte es einen tatsächlichen Überraschungsmoment mehr gegeben.
Als Ash Tyler dann dahinter kommt, dass mit Leland etwas nicht ganz stimmen kann - und das wohlgemerkt auf die aller dümmste anzunehmende Art, die ich mir vorstellen kann - wird er promt niedergestochen. Dumm nur, dass der mächtigen KI, die die gesamte Menschheit ausrotten will offenbar nicht klar ist, dass das Herz nicht im Dickdarm liegt. Und überhaupt: Warum bringt Leland Tyler nicht um? Ist er keine "inakzeptable Gefahr für die übgeordnete Mission"? Warum merkt die KI auch nicht, dass wer ins Zimmer kommt - und wieso ist der ehemalige Sicherheitschef Tyler derart reaktionsarm, dass der Baby-Borg über Sekunden hinweg mal eben fertig morphen darf?
Einfach geht nicht
Mutti Burnham hatte null Probleme in 2x06 ganze Kampfschwadronen auszulöschen. Aber mit einer fliegenden spährenförmigen Festplatte klappts nicht? Gut, eventuell weil die Spähre so unfassbar mächtig und so weiter bla bla bla ist. Wie wärs denn dann einfach mit einer Zerstörung der Discovery? Sicher, die eigene Tochter ist dort an Bord. Aber, so sagte Mutti Burnham selbst, mit dieser will sie ja eigentlich gar nichts mehr zu tun haben. Und völlig unabhängig davon wollte die Sphäre ja nur eins: die Daten loswerden, bevor sie stirbt. Jetzt hat der seltsame Zeitreiseanzug ja doch unendlich Speicherplatz und Rechenkapazität. Hätte Mutti sich ja auch mal ordentlich selbst opfern können, als ständig ganze Galaxien in Gefahr zu bringen.
Erkenntnisse des Langstrecken-Scans
- Netter Seitenhieb auf Pikes Zukunft von Mutti Burnham ("Ich könnte mehr erzählen, aber das würde Ihnen nicht gefallen"). Das war cool!
- Die Signale stammen nicht von Mutti Burnham. Das ist aktuell das Einzige, was mich noch entfernt auf die kommende Episode gespannt sein lässt.
- Der Zeitanzug ist DNA codiert. Und bei der Schlampigkeit in welcher Discovery mit "DNA" aktuell umgeht ist es also nur eine Frage der Zeit, bis Michael Burnham in den Anzug schlüpft...
Face-Palms der Woche
- Ohne Raumanzug mit dem Zeitstaubsauger weg gesaugt: Läuft bei Mutti!
- "Zeitkristalle"
- Wenn ein Datentransfer abgebrochen wird dauert es rund drei Minuten bis die Meldung davon von der Brücke bis in den Besprechungsraum gelangt. Der Grund: die Netzwerkkabel sind gerade von großen Gay-P0rn Torrent-Downloads überlastet?
- Ein Computerprogramm braucht offenbar eine visuelle Überwachung eines Datentransfers. Absurd.
Fazit und Wertung
Daniel Räbiger meint:
Herr, lass Hirn regnen: und zwar auch für die KI. Wenn man sich schon der Terminator / Borg Mischung bedient, dann bitte konsequent. Dass Ash Typer noch überlebt ist unverzeilich. Noch zwei Folgen - dann haben wir es hinter uns. Einziger Lichtblick: minimal besser als 2x10.2/5GesamtwertungAction: 4 Spannung: 2 Humor: 0 Anspruch: 0 Kontinuität: 0 Figuren: 0 Erotik: 0Bearbeitet von Daniel Räbiger
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Von Daniel Räbiger (bearbeitet) am
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