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1x04 - Absolute Candor
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Von TheOssi
Episoden-Nummer: 4 Produktions-Nummer: 4 US-Erstausstrahlung: 13.02.2020 Deutsche Erstausstrahlung: 14.02.2020Auf der Reise nach Freecloud macht die Crew einen Umweg, als Picard anordnet, auf dem Planeten Vashti zu halten. Raffi und er siedelten vor 14 Jahren romulanische Flüchtlinge dorthin. Bei der Ankuft trifft Picard auf Elnor (Evan Evagora), einen jungen Romulaner, mit dem er sich damals anfreundete. Derweil versucht Narek, mehr über Soji zu erfahren, doch Narissa wird immer ungeduldiger mit ihm. Episodenkritik (Achtung: Spoiler)
Okay, es fällt mir schwer diese Episode einzuordnen. Es gibt ja nichts, was es nicht gibt, heißt es. Die Romulaner wurden immer als sehr verschwiegen dargestellt und wir haben nur wenig über ihre Gesellschaft erfahren, außer eben, dass sie sehr verschwiegen sind und sie meistens andere Pläne haben, als es zu sein scheint.
Da überrascht sollte es eigentlich auch nicht überraschen, wenn es plötzlich einen geheimen Zweig des Tal'Shiar gibt (quasi deren Sektion 31), oder aber - wie in dieser Episode - einen Orden romulanischer Ninja-Nonnen (den Qowat Milat), der immer die Wahrheit sagt und sich für aussichtslose Sachen aufopfert.
Es ist bezeichnend, dass dieser Orden eine wichtige Rolle bei der Umsiedlung auf den Planeten Vashti gespielt zu haben scheint. Offensichtlich ja eine aussichtlose Sache.
Inmitten dieses Ninja-Nonnen-Ordens lebt als einziger Mann, ein (Waisen?) Junge namens Elnor. Zu ihm scheint Picard, der die Umsiedlung vor 14 Jahren überwachte, eine besondere Bindung aufgebaut zu haben. Warum ausgerechnet zu ihm, erschließt sich nicht. Dass Picard keine Kinder mag, wird nur in einem Nebensatz angeschnitten, und er bestreitet dies. Es erscheint einem leider, als würde Picard sich nur um ihn kümmern, weil er in der Serien-Gegenwart als Picards Bodyguard gebraucht wird. Kurzum: es wirkt konstruiert.
Während Picard vor 14 Jahren zu Gast bei den Qowat Milat ist, erfährt er von Raffi von dem den Zuschauern bereits bekannten Angriff der Androiden auf den Mars, mit welchem die Abwärtsspirale für Picard persönlich und natürlich auch die Umsiedlungsbemühungen, beginnt.
In der Gegenwart beschließt Picard, auf dem Weg nach Freecloud einen Umweg über Vashti zu machen, weil er offenbar glaubt, einen Bodyguard zu brauchen. Es überrascht wenig, dass Raffi nicht begeistert von dem Umweg ist und dass dieser Bodyguard später Elnor sein wird.
Unterdessen erfahren wir an Bord der La Sirena einiges über den Zustand des Universums in der Serien-Gegenwart. Die Föderation scheint nicht nur die Umsiedlungsbemühungen mit dem Angriff der Androiden auf den Mars aufgegeben zu haben, man hat auch die Kolonien, auf denen bereits umgesiedelte Romulaner zusammen mit Föderationsbürgern wohnen, sich selbst überlassen zu haben. In der Folge sind diese Systeme de facto zu rechtsfreien Räumen geworden, in denen verschiedene Gruppen, einige mit guten Absichten (Fenris Ranger), andere mit schlechten, versuchen sich eine Vormachtstellung zu sichern. Wir erfahren noch nicht viel über die Fenris Ranger, aber sie scheinen als Beschützer der Kolonien aufgetreten zu sein, mussten sich aber von einigen zurückziehen und sie Warlords überlassen. Im Falle des Qiris-Sektors, in welchem sich Vashti befindet, ist das der Warlord Kar Kantan, der mit einem 150 Jahre alten romulanischen Bird-of-Prey Angst und Schrecken verbreitet.
Vashti wird von einem planetaren Verteidigungssystem geschützt, welches nicht durchdrungen werden kann mit einem Schiff wie der La Sirena. Man braucht also, die Erlaubnis, den Planeten zu betreten. Es ist wenig überraschend, dass man Picard, der damals so viel versprochen und so wenig davon gehalten hat, den Zutritt nur gegen Geld gewährt.
Picard gelangt zu den Qowat Milat, findet alle von damals wieder und trifft aus Elnor, der jetzt selbst ein ausgebildeter Ninja ist und bittet ihn, ihn zu begleiten. Er lehnt erst ab, als Picard aber später Stress im Dort bekommt, steht er ihm zur Seite. Und hier ist einer der größten Minuspunkte der Episode: Picard betritt im Dorf ein Lokal, an dem ein Schild "Nur für Romulaner!" hängt und wundert sich, dass er nicht bedient wird. Er wird angesprochen von einem ehemaligen Senator, der Picard vorwirft, die Föderation und Picard selbst haben von vorn herein nicht vorgehabt, die Romulaner zu retten. Picard versucht sich zu verteidigen, sich zu entschuldigen, aber die Diskussion endet in einem Schwertkampf (!!!), in dessen Verlauf der aus dem nichts auftauchende Elnor dem Ex-Senator den Kopf abschlägt. Mal ganz abgesehen davon, dass mich interessieren würde, wann die Romulaner zu Klingonen wurden, die ihre Dispute mit Schwertern klären, hat man hier unglaublich viel Potenzial gehabt, Picard diskutieren und argumentieren zu lassen, wie wir es aus TNG kannten. Stattdessen fällt ein Kopf zu Boden und Picard und Elnor werden weggebeamt.
Zurück auf der La Sirena ist der besagte Bird-of-Prey dann auch mal aufgetaucht und macht unserer Crew ordentlich Feuer unterm Hintern. Wie aus dem Nichts taucht ein Kampfshuttle der Fenris Ranger auf, welches zusammen mit der La Sirena den Bird-of-Prey vernichten kann, dabei aber selbst so schweren Schaden nimmt, dass der Pilot das Shuttle aufgeben muss. Er wird an Bord der La Sirena gebeamt. Oh, Seven of Nine!
Während des Gefechts erkennt man, dass Rios als einziges Crewmitglied seines Schiffes nicht viel ausrichten kann und dass er offenbar für alles ein Hologramm zu haben scheint (natürlich sehen alle wie er selbst aus). Nach dem MHN aus der letzten Episode und dem NGH, dem Notfall-Gastfreundschafts-Hologramm (!!!) vom Beginn dieser Episode, gibt es wohl auch noch ein NNH, ein Notfall-Navigations-Hologramm, welches aber nur spanisch spricht und offensichtlich betrunken zu sein scheint. Was soll das?! Vom zweifelhaften komödiantischen Aspekt mal abgesehen: Warum schafft sich jemand ein betrunkenes Hologramm als Autopiloten an? Mit dem man dann auch noch auf Spanisch diskutieren und es motivieren muss, seine Aufgabe zu erfüllen? Wenn ich doch eh Befehle gebe, warum dann nicht dem Computer, der sie einfach befolgt, sondern einem betrunkenen Hologramm, dem man alles zweimal sagen muss?
Und wieso ist es diesem Warlord eigentlich gelungen, Warlord zu werden, mit einem 150 Jahre alten Raumschiff, das von einem Shuttle und einem zivilen (was ist die La Sirena eigentlich? Ein Frachtschiff?) Raumschiff, in unter zehn Minuten ausgeschaltet werden kann... Mit einem betrunkenen Hologramm am Steuer!?
Auf dem Bord-Kubus gibt es natürlich auch eine Geschichte, die aber die Handlung nicht viel weiter bringt. Die Romulaner-Sektion-31 ist nicht zufieden, dass Narek so lange braucht, um von Soji die Position aller Fleisch-Androiden zu erfahren (warum auch immer sie die wissen sollte). In der Folge wird gezeigt, dass Narek Soji offenbar benutzt und dass sie dies bemerkt. Außerdem wird auch über sie deutlich, dass ihre Hintergrundgeschichte offensichtlich, wie die von Dahj, frei erfunden ist, was der Zuschauer ja nun schon wusste, da wir ja wissen, dass sie ein Android ist.
Einfach albern wirkt die Szene, in der Christina und Owen im Lüftungsraum lebensgroßes Airhockey spielen. Äääh... sagte ich Christina und Owen. Ups, da muss ich gerade was mit "Grey's Anatomy" verwechselt haben. Da war' schmalzig, aber zumindest macht so ein Raum in einem Krankenhaus Sinn. Hier ist es lächerlich.
Interessant könnte der Teil mit Rhamda werden, der verwirrten Ex-Borg Romulanerin, die in Soji "Die Zerstörerin" sieht. Offenbar sieht des die Romulaner-Sektion-31 ebenso. Was genau es damit auf sich hat, wird sich zeigen.
Fazit und Wertung
TheOssi meint:
Es ist schwierig, diese Episode zu bewerten. Vieles wirkt viel zu konstruiert, aber einiges macht richtig Lust auf mehr. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt.2/5GesamtwertungAction: 4 Spannung: 2 Humor: 3 Anspruch: 1 Kontinuität: 2 Figuren: 2 Erotik: 1-
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Von TheOssi am
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