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1x02 - Maps and Legends
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Von Daniel Räbiger
Episoden-Nummer: 2 Produktions-Nummer: 2 US-Erstausstrahlung: 30.01.2020 Deutsche Erstausstrahlung: 31.01.2020Picard untersucht das mysteriöse Fehlen von Beweisen in Bezug auf den Besuch und Tod von Dahj und beschließt ein letztes Mal in die Tiefen des Alls aufzubrechen. Episodenkritik (Achtung: Spoiler)
Diese Woche bei "Star Trek: Picard": Fünf Episoden in einer, erzählt in einem Tempo, das selbst Marvels Quicksilver vor Neid erblassen würde. Den Zuschauer erwartet:
- Episode 1: Picard stellt Nachforschungen zum seltsamen Fehlen von jeglichen Beweisen zur Existenz und Tod von Dahj unter Zuhilfenahme alter Freunde an ("Mystery!!!!!")
- Episode 2: Picard muss die Nachricht in Bezug auf eine lebensbedrohliche Krankheit verarbeiten ("Drama!!!!")
- Episode 3: Romulaner gewinnen Technologie und Rohstoffe aus einem ruhenden Borg-Kobus mit zweifelhaften Methoden ("ZEITKRITIK!!!!")
- Episode 4: Soji Asha und Narek kommen sich näher ("Warum liegt hier eigentlich Stroh rum?")
- Episode 5: Im Herzen der Föderation gibt es eine romulanische Verschwörung ("PLOT-TWIST!!!!")
- Bonus-Episode 6: Prolog auf dem Mars mit einem dumm grinsenden Arbeiter-Androiden ("Ich bin der Rock'n Roll Alien, ich tu die Apokalypse bewerkstelligen")
Episode 1
Nach der hervorragend choreografierten ersten Episode wirkt Folge 2 fast wie ein wirrer Zusammenschnitt von Ideen auf dem Autoren-Tisch. Ich mutmaße: das kann niemals so gedreht und geplant gewesen sein. Insbesondere im "Mystery" Part der Geschichte ist deutlich zu sehen, dass im Schneideraum aus Zeit oder Kostengründen (Postproduction ist teuer...) wohl eine gesamte Episode mit Detektiv Picard auf 4 Minuten Screentime eingedampft wurde.
All das zusätzlich zum Umstand, dass mal eben eine noch geheimerer, noch mehr mysteriöser Ableger der romulanischen Geheimpolizei enthüllt wird, der eine fatales Geheimnis über künstliche Intelligenz hütet. Schon inmitten dieser Szene finde ich die Erzählweise schwierig und mich unweigerlich auch (leider) etwas an Star Trek: Discovery erinnert. Als Zuschauer erwarte ich ja doch tatsächlich eine Science Fiction Serie und nicht das Galileo Mystery-Team. Woher kommt die Verachtung der Romulaner gegenüber künstlichen Lebensformen, computerbasierten Assistenzsystem und Saugrobotern? Und warum, wenn diese Ablehnung so tief in der Kultur verwurzelt ist, fällt das keinem auf und es braucht eine spezielle Spezialeinheit ("Lt. Frank Drebin zu Diensten!") um dieses Geheimnis zu bewahren?
Die extreme Erzählgeschwindigkeit lässt auch völlig offen, woher Picard weiß wo die Wohnung von Dajh ist und warum er sich dort einfach hinbegeben kann. Einfach so wildfremde Wohnungen betreten dürfte selbst über der Freigabestufe eines Admirals im Ruhestand sein.
Episode 2
Sicher, ein bisschen Drama um die Hauptfigur tut immer gut. Ich möchte aber mutmaßen, dass niemand, also wirklich niemand "Star Trek: Picard" einschaltet, um eine Hauptfigur zu erleben, die völlig konträr zur bisherigen Charakterzeichnung eine Mission aus persönlichen Gründen anstatt der Motivation das Richtige zu tun unternimmt.
Sicher, bei einem fast 80-jährigen Hauptdarsteller braucht man auch eine Exit-Strategie und, das muss ich nun leider mutmaßen, ich gehe nun davon aus, dass man Picard zum Ende der Serie sterben lassen wird. Mal sehen, was die Diagnose im Verlauf der Serie noch für eine Rolle spielt. Bislang ist sie als Handlungselement unbrauchbar und wirkt vorerst wie der "Schocker der Woche" ohne Sinn und Zweck.
Episode 3
Mit diesem Teil der Story war meine höchste Spannung in Anbetracht der Trailer verbunden. Noch ist nicht ganz klar, was der Kubus eigentlich repräsentiert. Einerseits ist dessen Existenz offenbar nicht wirklich bekannt, andererseits kann man sich dorthin offenbar als "Wissenschaftler" bewerben. Organisiert das Personal Dr. Evils Agentur für Handlanger?
Chelsea Harris als Dr. Naáshala Kunamadéstifee hat sich dorthin beworben und ist sichtlich aufgeregt. Wir erfahren, dass es seit 5843 Tagen keine Assimilierung mehr stattgefunden hat und auch, dass so ein feiner Kubus dem Kollektiv total egal ist, sobald die Submatrix kaputt geht. Auch das ist halt eigentlich Quatsch, hatte man doch zuvor in TNG sehr eindringlich demonstriert, dass die Borg eben keine Technologie und Drohnen zurücklassen.
Die wirklichen wichtigen Fragen wie "Ist das eventuell gefährlich, so inmitten der gefährlichsten Waffe des Quadranten?" und "WTF!!!???" stellt die gute Dame natürlich nicht vorab zur Bewerbung ("Yo Mutti, ich arbeite jetzt auf nem Borg Kubus, das ist sicher voll tight!") sondern einem zufällig anwesenden Romulaner am Eingang zum Forschungsparadies.
Natürlich nicht, ohne vorher noch kundzutun: "Ich wusste gar nicht, dass Romulaner so heiß sein können..." <sabber>
Äh... genau.
Episode 4
Gerade noch auf dem Borg-Kubus von abgetrennten Körperteilen geredet, schon im Schlafgemach. Ja, schon recht - moderne Serien gehen freizügiger mit Sexy Time um. Aber mal ganz ehrlich: was bringt das erzählerisch für die beiden Figuren, wenn der Flüssigkeitsaustausch auf dem Niveau eines One Night Stands abläuft?
Die Autor/innen werden daraus 100%ig (wieder mal...) eine völlig hanebüchene Geschichte in Richtung "Ich vertraue Ihm mein Leben an blaaa" daraus entwickeln - der Betrug des Romulaners folgt dann unmittelbar. Das ist nur leider nicht glaubwürdig wenn die einzige Basis dafür ist, dass die weibliche Figur so spitz wie des Romulaners Ohren ist. War bei "Star Trek: Discovery" Kacke, war bei "Quantico" Kacke, wird hier nicht besser. Obendrein ist das auch für den Zuschauer langweilig, weil der ja ob der Enthüllung der geheimen Geheimfraktion ohnehin schon weiß, dass Narek nichts gutes im Schilde führt.
Aber gut, überzeugt mich gerne vom Gegenteil.
Episode 5
Im Herzen von
Earth Govder Föderation lauert eine geheime Verschwörung die nun was genau will? Von zwei Androiden wissen, wo sich weitere Androiden verstecken weil dem romulanischen Präfekt vor 1000 Jahren ein Toaster mal die Fingern verbrannt hat? Alles schön und Recht - Androidenhass hin oder her - aber warum findet das im Herzen der Föderation auf der Erde statt?Hoffentlich gibt es hier noch brauchbarere Hintergründe und Erläuterungen. So bewegt sich das leider auf dem Niveau von "Discovey".
Abgesehen davon: Was ist das überhaupt für ein völlig absurder Plan? Die gesamte Geheimaktion ist davon abhängig, dass Dr. Soji den Kerl heiß findet. Wie schlecht waren da die Alternativen?
Bonus Episode 6
Beim Episoden-Opener hatte ich mich gefreut, etwas über die Hintergründe des Angriffs zu erfahren. Das Gezeigte wirkte jedoch wie das Finale einer eigenständigen Episode ohne jedoch, Kontext oder Motivation zu erklären. Gut, es hat gekracht und so ein Knall ist ja auch was Schönes. So enttäuscht leider auch dieses Fragment einer Geschichte ohne die Qualitäten eines Büchner zu erreichen. (Ja, Schulbildung!)
Stattdessen wirft es erneut viele Fragen auf: Warum werden Arbeiter-Roboter wie Menschen konstruiert? Warum verabreicht man offensichtlich in unwürdigen Zuständen lebenden Androiden überhaupt ein Bewusstsein? Das ist völlig unschlüssig, da zweckfrei. Niemand käme heutzutage auf die Idee und würde einem Produktionsroboter bei BMW eine Persönlichkeit und gar die damit verbundenen Notwendigkeiten nach Ruhe, Zerstreuung und Erholung geben. Der Vorteil von Produktionsmaschinen war doch: "Der Gerät ist immer vor der Schäff, im Geschääff!"
Hmmmmmmm
Picard war als treibende Kraft in Folge 1 derjenige, der die Antworten der Zuschauer ebenfalls wissen und erforschen wollte. Das tut er zugegebenermaßen auch in Folge 2 - nur wird jedes einzelne Thema derart schnell abgehandelt, dass es nicht einmal einen richtigen Spannungsbogen gibt.
Daher hat die dies-wöchige Episode mich etwas irritiert zurück gelassen. Die unglaublich hektisch heruntergerissenen Story-Elemente wirken eher wie eine endlose Montage im Stile von Episodenzusammenfassungen ("letzte Woche bei Star Trek: Picard...") als einer gelungenen Erzählung. "Maps and Legends" versucht nun wirklich jedes einzelne Plot Element in seinen rund 45 Minuten unterzubringen ohne einem einzelnen Teil genug Zeit zu geben, um sich vernünftig zu entwickeln. Der Zuschauer wird fast schon willkürlich zwischen den einzelnen Schauplätzen hin und her geschmissen ohne dass die Ereignisse in wirklicher Korrelation stehen würden, die einen solchen Wechselschnitt rechtfertigen würden.
Ergebnisse des Langstreckenscans
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Essen kommt auf Utopia Planetia jetzt aus dem 3D Drucker. Wer einen Bestellen möchte: hier ist das Modell
- Eine Blutfontäne spritzt aus dem Kopf des Androiden F8, als er sich selbst tötet.
- Der Borg-Kubus ist laut Soji ein "Artefakt", "verloren" und "wunderschön". Außerdem gibts dort Quartiere auf 5-Sterne-Niveau :-)
- Der Kubus hat nunmehr die grünen Borg-Schilde
Weitere Episodenkritik:
Fazit und Wertung
Daniel Räbiger meint:
Schwierige zweite Episode: Wenn dies nur eine Übergangsphase ist sicherlich hinnehmbar, abseits davon erzählerisch relativ enttäuschend.2/5GesamtwertungAction: 3 Spannung: 3 Humor: 1 Anspruch: 1 Kontinuität: 2 Figuren: 2 Erotik: 1Bearbeitet von Daniel Räbiger
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Von Daniel Räbiger (bearbeitet) am
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